Eigenbau Vollverstärker mit EL95

      Hallo Leute,

      da ich euch ja blendend mit Röhrenverstärkern auskennt, wollte ich euch mein jetziges Projekt zeigen und um etwas Rat bitten.
      Die Teile lagen schon seit 3 Jahren bei mir rum, aber ich brauchte erst ein paar kleinere Röhren-Projekte, bevor ich mich jetzt an den Vollverstärker wagen konnte.
      Ich wollte ihn über Weihnachten erstmal provisorisch aufbauen, wodurch im Moment erst ein Kanal auf einer Holzplatte aufgebaut ist.

      Schaltplan und Beschreibung stammen von richi44 aus dem hifi-forum (er ist dort aber leider nicht mehr aktiv):
      Schaltplan
      Beschreibung

      Ich habe versucht den Aufbau ohne Lötleisten zu gestalten, damit ich dann beim zweiten Kanal eine genauere Ahnung habe, wo ich die am besten platziere (aber soweit bin ich noch nicht).

      Beim ersten Einschalten lief er immerhin schonmal, empfing aber teilweise auch ein paar Radiosender und den Höhenregler durfte man nicht berühren (heftiges Brummen). Daraufhin habe ich ein paar Leitungen nochmal besser verlegt, die Leitung zum Gitter der Röhre 2a abgeschirmt und die Frontplatte aus Metall gefertigt.

      Gesamtansicht
      Halbansicht

      Dennoch sind zwei, drei Probleme geblieben:

      Zum ersten brummt er während des Betriebs konstant (ohne angeschlossene Quelle schlimmer als mit). Mit dem Balance-Regler kann ich es 100%tig ausblenden. Es scheint hauptsächlich vom Höhenregler zu kommen, da ich es damit etwas filtern kann. Zudem wird es stärker sobald ich mich vorsichtig den 68pF und 56k näher. Die beiden anderen Leitungen zum Höhenregler möchte ich aber ungern abschirmen.
      Von daher meine Frage an euch, wie ich die Leitungen geschickter verlegen kann?
      Regler


      Zum anderen habe ich noch eine Sache, die mich noch etwas ratlos aussehen lässt:
      Beim Einschalten kommt nach 3-4 Sekunden ein ziemlich lautes Brummen im Lautsprecher (hört sich fast nach einem Sägezahn an), welches für ca. 1,5 Sek anhält.
      Unterdrücken kann ich es entweder dadurch, dass ich wieder den Balance-Regler bemühe (ist ja momentan nur ein Kanal aufgebaut) oder Röhre 1 ziehe. Beides sind natürlich keine Lösungen auf Dauer ;)
      Hängt das mit den großen Kondensatoren (dessen Spg.-Festigkeit deutlich höher ist als sie sein muss) im Klangregelnetzwerk zusammen?
      Beim Ausschalten verhält er sich etwas humaner (kleiner Knackser und ein leichter "Rülpser"). Ohne Röhre 1 verschwindet auch der "Rülpser".

      Mir fehlt halt noch die Erfahrung mit diesen Problemen, die bei einem Neuaufbau auftreten können. Bei meinem Röhren-Gitarren-Amp habe ich schon sehr viel gelernt und der läuft auch richtig gut. Aber der verhielt sich beim Einschalten vollkommen unauffällig. Von daher ist obiges Problem für mich neu.
      Ich hoffe, dass ihr vielleicht zum "Einschalt-Problem" einen Gedanken habt.
      Gruß Alexander
      Hallo Alexander,

      mit dem Balanceregler legst du ja quasi deinen aufgebauten Kanal tot, d.h. die Brummeinstreuung kommt VOR dem Balanceregler, was immer die Ursache sein mag.

      Generell würde ich bei deinem Testaufbau mir keine Gedanken um Brumm etc. machen. Hier gibt es zig Stellen, an denen Fremdspannungen induziert werden können.

      Wenn du einen Kanal einmal sauber durchstrukturierst, kreuzende und lange Leitungen vermeidest, möglichst kurze Bauteilanschlüsse wählst und die Bauteile wo immer möglich in der Sequenz des Signalwegs aufbaust, wirst du sehen, dass schon mehr Ruhe herrscht.

      Gruß, Dieter
      Hallo Dieter,

      für mich ist der Brumm im Moment auch zweitrangig, da vor allem ein vernünftiges Metallchassis schon mal viel bewirken kann.

      Etwas Kopfschmerzen bereitet mir momentan aber wirklich das laute Störgeräusch während des Aufwärmvorgangs, da ich das Problem spontan auch keinem Bauteil oder keiner Baugruppe direkt zuordnen kann und somit beim zweiten Aufbau nicht darauf reagieren kann.
      Gruß Alexander
      Hallo Alex,
      ich habe im Sommer selbst ein Projekt mit 2x EL12 verwirklicht und es als "Nachbrenner" in ein Grundig 5050 eingebaut.
      Lege mal einen Pol der Heizung (egal welcher) auf Masse, dann sollte der Brumm weg sein. Ganz wichtig auch das alle Drähte der Heizung miteinander verdrillt werden. Nicht zuletzt kommt es auch entscheidend auf die Anordnung des Trafos und des AÜ an, wg. der magnetischen Streuung.
      Gruß Tom
      Hallo Tom,

      die Heizung habe ich wie im Schaltplan verdrahtet (also die der EL95 und der ECC83 auf Masse und die der ECC81 auf ca. 25V hochgelegt).
      Die Heizdrähte könnte man natürlich noch etwas gewissenhafter verdrillen (ich hab da nie die richtige Ruhe zu). Trafo und AÜ sollten richtig angeordnet sein (nach dem Balance-Regler höre ich zumindest auch kein Brummen mehr, zumal mein Brummen eher aus Störgeräuschen besteht und nicht aus einem schönen beruhigenden 50Hz oder 100Hz Sinus ;) ).

      Momentan überlege ich, ob ich die Klangregelung vielleicht rausschmeißen und dafür eine Loudness-Schaltung nach dem "Yamaha-Prinzip" einbauen sollte.
      Das hatten wir hier oder ob es Sinn macht solch eine Loudness-Schaltung einfach anstelle der Klangregelung zwischen den beiden Kathodenfolgern zu setzen.
      Was mich da etwas stört ist der 2,7µF-Kondensator (bzw. 3,3µF), welcher die Kathode der Röhre 1b wieder mit dem Klangregelnetzwerk verbindet.
      Denn ich weiß nicht, was der macht!?
      Gruß Alexander
      Hallo Alexander,

      bei deinem "Holzchassis" wäre es ein Wunder, wenn die Kiste nicht brummt. Hast du denn wenigstens deine Frontplatte zuverlässig mit Masse verbunden?

      Auf deinem Reglerbild kann ich, wenn überhaupt, nur eine rein zufällige Verbindung des Abschirmgeflechtes in der Nähe des Bassreglers erkennen.

      Falls diese dann angebracht sein sollte, wären noch weitere Abschirmmaßmahmen im Bereich der beiden Verstärkerröhren und Impedanzwandler (Katodenfolger) sinnvoll. Wie führst du denn dein Eingangssignal zu? Das sollte auch über eine abgeschirmte Leitung erfolgen - es sei denn die Signal-Quelle ist niederohmig <10K.

      Bevor du dir jetzt Gedanken über Loudness Einrichtungen machst, solltest du er die Schaltung brummfrei ans Laufen bringen. Um dies zu erzielen würde ich grundsätzlich zur Verwendung eines Metallchassis raten, welches eine wesentlich bessere Abschirmwirkung gegen Brummeinstreuungen bietet.

      Über den 2,7µF wird das Signal vom Ausgang des Vorverstärkers auf das Klangstellernetzwerk zurückgeführt, da dieses in Form einer veränderlichen frequenzabhängigen Gegenkopplung konzipiert ist.
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Hallo Peter,

      mir ist klar, dass mein provisorischer Aufbau nichts taugt, aber ich wollte den Verstärker schnell aufbauen, um dann praktisch zu sehen wie ich die Bauteile endgültig im richtigen Chassis platzieren kann/sollte.
      Bei meinem Gitarrenverstärker habe z.B. ich die Röhren einfach irgendwie platziert und später gemerkt, wie man es hätte besser machen können. Das wollte ich diesmal mit diesem Testaufbau vermeiden.

      Die Frontplatte hatte ich zuerst auch aus Holz. Das ging natürlich gar nicht und ich habe diese dann angefertigt und natürlich mit Masse verbunden (sieht man auf dem Bild nicht).

      Das Eingangssignal führe ich durch ein einfaches Cinchkabel zu.
      Da suche ich mir noch was Besseres, denn es hat keine echte Verpflechtung.

      Den Gedanken mit der Loudness-Schaltung habe ich einfach deswegen, weil ich mir dann die Klangregelung sparen könnte (es müssten z.B. keine empfindlichen Leitungen zu den Potis verlegt werden).
      Denn bei meinen anderen Verstärkern sind die Höhen-Regler und Tiefen-Regler immer auf neutral gestellt, aber dafür Loudness aktiv.
      Gruß Alexander
      Hallo Alexander,

      wenn du das Klangsteller Netzwerk entfallen lassen willst, könnte die ganze Schaltung etwas anders (einfacher) konzipiert werden; dann wären nämlich die beiden Katodenfolger nicht mehr notwendig und man könnte zusätzlich die Gesamtverstärkung reduzieren, weil dann die Grunddämpfung durch die Kalngsteller entfällt.

      Die beiden Katodenfolger sind nur eingefügt, um die Anpassung an das relativ niederohmige Klangregelnetzwerk ohne nennenswerten Verstärkungsverlust zu bewirken. Das bedeutet du könntest eine Doppeltriode entfallen lassen.

      Durch die Katodenfolger und das niederohming dimensionierte Netzwerk, sind die Leitungen zu den Potis relativ brummunempfindlich. -- Ich denke aber ein Klangsteller hat schon manchmal seine Vorteile.

      Deine Bauteileanordnung ist bereits recht sinnvoll, da sie weitgehend dem Signalverlauf genügt. Nur durch die ungünstige Aufteilung der Röhrensysteme wird die "Geradlinigkeit" der Verdrahtung (des Signalweges) etwas gestört.

      Wenn du auch für die Katodenfolger ECC83 verwenden würdest könnte dieser Mangel behoben werden. Die gleichspannungsmäßig etwas hoch liegenden Katoden dürften keine Probleme bereiten, da die ECC83 lt. Datenblatt 180V zwischen Katode und Faden vertragen kann. Es müßten dann aber die beiden Kathodenwiderstände auf die ECC83 abgstimmt werden...
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Hallo Peter,

      du hast Recht, dass die Leitungen zu den Potis relativ brummunempfindlich sind.
      Ich hatte nämlich die beiden Leitungen zum Höhen-Poti zur Probe gegen abgeschirmte Kabel getauscht, was letztendlich außer einer Dämpfung des Klangs nichts verändert hat.

      Um dem Brummen etwas auf die Schliche zu kommen, habe ich probehalber die Signalleitungen zu den Gittern abgelötet.
      Lege ich das Gitter der Rö2a auf Masse, bleibt das Brummen. Ebenso bei Rö2b (jedoch mit dem 1M Ohm). Erst wenn ich die Kondensatoren am Gitter der Phasenumkehrstufe ablöte, wird es etwas leiser.
      Ich habe dann den AÜ und den Netztrafo mit Masse verbunden und das Brummen konnte etwas verringert werden.
      Ich denke also, dass einfach eine vernünftige Abschirmung, bzw. ein vernünftiges Gehäuse fehlt, was du ja auch schon geschrieben hattest.

      Dann hatte ich nochmal etwas Lust mit dem Ton rumzuspielen und habe mir eine "Yamaha-Loudness" nach folgendem Beispiel eingebaut:



      Die Dämpfung der Mitten ist zwar recht groß und so ganz gefällt sie mir klanglich auch noch nicht, aber eine Feinabstimmung ist gerade eh noch recht schwierig mit den Störgeräuschen.

      Die ECC81 durch eine 83er zu ersetzen wäre sicherlich recht praktisch, aber die 81er bietet sich ja durch ihren geringeren Innenwiderstand und durch die höhere Steilheit besser als Kathodenfolger an als die ECC83.
      Von daher würde ich die ECC81 doch gerne verbaut lassen.
      Gruß Alexander
      Hallo Heino,

      hier in der Ansicht, erkennt man es etwas:
      http://saba-forum.dl2jas.com/bildupload/EL95-Halbansicht.jpg

      Ist nur in einer Ebene um 90° gedreht.

      Ich werde ihn testweise nochmal aufrecht hinstellen.
      Vielleicht liegt es ja daran (auch wenn das Brummen kein schöner reiner 50Hz oder 100Hz Sinus ist, sondern noch höhere Frequenzen mit drinnen hat).

      Ein frohes uns gesundes Jahr wünsche ich euch allen!
      Gruß Alexander
      Hallo Alexander,

      bevor die Schaltung nicht in einem Metallgehäuse eingebaut ist, würde ich mir zur Brummbekämpfung keine Gedanken machen.

      Die Verbindung zum Metallchassis muss dann an einem zentralen Punkt erfolgen, wo Versorgungsspannungsmasse, Lautsprecher- und Heizungsmasse und die einseitig(!) angeschlossenen Abschirmungen der NF-Leitungen zusammenlaufen.
      Da kannst Du dann noch etwas optimieren...
      Achim
      Hallo zusammen,

      zwischen den Klausuren hatte ich etwas Zeit gefunden und versucht einen Kanal in dem Metallchassis aufzubauen. Ich habe versucht es etwas ordentlicher aufzubauen (ist immer noch nicht alles endgültig), aber momentan habe ich noch ein ganz anderes Problem in der Endstufe (nur die vier EL95 stecken drin):

      Am Ausgang des AÜ habe ich periodisches Signal mit 6Vss Amplitude:



      An den Kathoden wie folgt:


      Die Versorgungsspannung sieht es so aus (Spannungsbereich beachten):


      Die Gitter waren hier nicht angeschlossen, ansonsten hätte man das Signal auch noch vor den 100nF Koppelkondesatoren abgreifen können.
      Beim Hochfahren des Verstärkers, haben wir erst einen Sinus am Ausgang, welcher dann zum Dreieck und dann zu obigem Gebilde wird.
      In dieser Phase fängt auch der Netztrafo an lauter zu werden und der erste 150Ohm (5 Watt) Widerstand im Netzteil wird sehr heiß.
      Die Betriebsspannungen waren alle in Ordnung.

      Hier nochmal der Schaltplan!

      Ich komme da gerade echt nicht weiter. Gefühlte 100mal habe ich schon geschaut, ob die richtigen Widerstände an die richtigen Anschlüsse verlötet habe
      oder ob es irgendwo Kurzschlüsse gibt. Die Röhren und den AÜ habe ich auch schon einmal getauscht.
      Irgendwie traue ich den Sockeln nicht so ganz, aber daran dürfte es nicht liegen.

      Bis zum Wochenende ist die Zeit bei mir wieder knapp, aber in der Zwischenzeit könnte mir vielleicht jemand verraten, wie ich da systematisch weiter vorgehen kann.
      Gruß Alexander
      Hallo Alexander,

      sieht so aus, als hättest Du einen Oszillator gebaut, der mit 20 KHz schwingt.

      Ursache kann zum Beispiel ein Verdrahtungsfehler sein.

      Was meinst Du mit "die Gitter waren nicht angeschlossen"? Hängen die G1 der 4 EL95 etwa in der Luft? Die müssen zumindest über 1K -> 470K an Masse liegen!
      Achim
      Hallo Achim,

      ja, der Pin war einfach nicht belegt, da ich schauen wollte, woher der Fehler kommt.
      Sind nämlich die 1k und 470k angeschlossen, ändert sich der Ausgang nicht großartig, aber dafür habe ich das Störsignal auch in der Gitterzuleitung.
      Zuerst dachte ich auch, dass es irgendwie in die Gitterzuleitung einstreut, weshalb ich diese nah ans Chassis und noch mit einer Masseleitung parallel verlegt habe.
      Aber dies hat nichts geändert.

      Zudem macht es mich etwas stutzig, dass die 150Ohm im Netzteil überlastet werden.

      Hier mal ein Bild aus dem Bereich der Endstufe (teilweise noch etwas provisorisch ;) ).
      http://saba-forum.dl2jas.com/bildupload/_DSC3296_bearbeitet-1.jpg

      Irgendwie weiß ich auch nicht wohin mit den Anodenleitungen, aber die lagen auch schon mal anders und da war das Problem das gleiche.
      Gruß Alexander
      Mir ist die stark verdrillte Heizleitung aufgefallen. Dadurch entsteht eine zusätzliche Induktivität, die zu ungewollten Erscheinungen führen kann. Ich würde immer einen Pol der Heizung direkt an das Chassis legen und den anderen auf kürzestem Wege chassisnah von Röhre zu Röhre verlegen!
      Gruß Heino - der Unkaputtbare
      Das mit der Gegenkopplung werde ich mal ausprobieren.
      Edit: Leider keine Veränderung

      Heizung:
      Dabei hatte ich mir extra Mühe gegeben die Leitungen besonders gut zu verdrillen :D
      Wobei aber die Induktivität verdrillter Leitungen nicht so hoch sein dürfte.
      Zumindest geringer als bei abgeschirmten Leitungen.
      Ich hatte aber auch mal an der Heizwicklung beim Trafo mein Oszi drangehängt und da war der Sinus auch nicht ganz perfekt.
      Das werde ich nochmal beobachten.
      Gruß Alexander
      Du hast jetzt mit der verdrillten Heizleitung außerdem mehrere Brummschleifen mit den anderen Massepunkten. An jeder Röhre sollte mE nur ein Massepunkt für alle dortigen Masseanschlüsse liegen.
      Und noch etwas: alle abgeschirmten Signalleitungen immer nur an EINER Seite mit der Abschirmung an Masse legen, nie mit beiden.
      Gruß Heino - der Unkaputtbare
      Hallo Julian,

      das mit den verdrillten Heizleitungen ist schon ok. - ich gehe davon aus, dass du die Erdung der Heizspannung über die 100Ohm Symetrier-Widerstände korrekt durchgeführt hast. Auch das Blechschassis kommt jetzt dem Gelingen des Werkes positiv entgegen.

      Allerdings darfst du nie die Gitter von Röhren einfach offen in der "Luft" herumhängen lassen, so wie es aus deinem Chassisfoto ersichtlich ist. Sie müssen unbedingt, so wie es aus dem Schaltdild ersichtlich ist über die 1k plus 470k mit Masse verbunden werden. Um die Endröhren allein zu betreiben kannst du die beiden 100n Kondensatoren zu Rö3 Endröhren-gitterseitig ablöten. Wenn du also die beiden Kondenstoren abgelötet hast, sollte kein Brummen mehr zu hören sein und sich die Arbeitspunkte der Endröhren vorschriftsmäßig einstellen. Du müßtest dann an allen Katoden (pin2) gleich große Spannungen messen; leider sind in dem Schaltbild keine Spannungen angegeben.

      Lt. Datenblatt sollte bei 250 Ua ein Anoden-Ruhestrom von etwa 22mA pro Röhre fließen und ein G2-Strom von etwa 4mA - so würde pro Röhre ein Katodensrom von 26mA fließen - an den 33 Ohm Widerstäden fielen somit je ca 0,86 Volt ab und an dem 82 Ohm, durch welchen 104mA fließen ca. 8,53 Volt. Das bedeutet an allen Katoden sollten dann etwa 9.4 Volt anstehen. Die Spannug ist aber, wie gesagt auch von der Betriebsspannung abhängig. Die angegebene Spannug ist nur ein Mass zur Orientierung...

      Du kannst testweise aber auch die Endröhrengitter direkt mit Masse verbinden...

      Wenn die Endröhrengitter keine Verbindung zur Masse haben, kann sich kein definierter Arbeitspunkt einstellen. Die Röhren können im ungünstigen Fall zu viel Anodenstrom ziehen und dadurch beschädigt werden - wird aber meist durch glühende Anoden angekündigt.
      Freundliche Grüsse, sagnix