Eigenbau Vollverstärker mit EL95

      Hallo allerseits,

      bei genauem Hinsehen, erkenne ich nun auch, dass ich die Schalterposition falsch abgelesenen habe - schäme mich jetzt etwas -- dann habt ihr natürlich Recht mit den 20KHz und dann wird es doch etwas kanpp mit Korrekturmassnahmen und außerdem mit meiner Theorie der Phasendrehung des Trafos - die dürfte bei bereits 20KHz auf keinen Fall so stark ausgeprägt sein, dass sie eine GK in eine Mitkopplung umkehrt. Damit kann man diese Überlegung zu den Akten legen, sie entbehrt jetzt der logischen Grundlage.

      Ich hoffe euch mit meinem Versehen nicht allzusehr "erzürnt" zu haben. Also einigen wir uns jetzt endgültig auf 20KHz...

      Hallo Achim,

      vorausblickend auf post044 bedanke ich mich für dein Verständnis.
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Hallo miteienander,
      meine Wenigkeit rätselt auch etwas mit, was hier eigentlich los ist. Die Beschaltung der EL95 durch Abtrennen der Ansteuerung und weiter noch durch Änderung der G2-Verbindung zu vereinfachen, wäre auch meine Vorgehensweise gewesen. Andererseits: ist es undenkbar, daß vielleicht eine der Röhren einen G2-Fehler aufweist ? Vielleicht sollte Alexander es einfach mal mit nur 2 EL95 versuchen und diese permutativ stecken ?
      Der Kathodenwiderstand muß natürlich angepasst werden, also zusätzlich zu dem einzelnen 82 Ohm-R´s einen zweiten mit 82...100 Ohm in Reihe einlöten.

      Gruß Eberhard

      (der sich freut, daß es hier noch so einiges zu lernen gibt...)
      Viele Grüße
      Eberhard
      Hallo!
      Nachts geht es hier bei euch ja erst richtig los :)

      deltamike55 postete
      ...fragen wir doch Alexander !

      Gruß, Dieter
      50µs sind es.

      Ich habe euren Rat befolgt und die Schirmgitter nicht über den AÜ, sondern über diskrete Widerstände auf U1 gelegt. Der ohmsche Widerstand der Schirmgitterwicklung zum U1 Anschluss beträgt ca. 27 Ohm. Ich hatte da leider nur 82Ohm zur Hand, aber auf jeden Fall schwingt er mit denen nicht mehr.
      Zudem liegen die Betriebswerte jetzt im Rahmen, mit der Ausnahme, dass das Schirmgitter momentan noch leicht positiv gegenüber der Anode sind:
      Anode: 254V
      Schirmgitter: 256V
      Kathode: 9V
      Der Spannungsabfall über den beiden 150R im Netzteil beträgt 30V, was eine Belastung von 3W darstellt und einen Strom von 100mA.

      Habt ihr Erfahrungen, wie die Schirmgitterspannung am besten liegen soll?
      Das Datenblatt gibt z.B. Anodenspannung an.
      Bei den Gitarrenverstärkern (mit der EL84) liegt sie meisten ca. 5V niedriger als die Anodenspannung, bei dem Modell, welches ich nachgebaut habe, liegt sie sogar etwas höher.
      Gruß Alexander
      Hallo Achim,

      gut, dann schaue ich, dass das Schirmgitter auch seine richtige Spannung bekommt.

      Mit der Phasenumkehrstufe erhöht sich bislang nur etwas der Brumm (von vorher 2mV auf 10mV).

      Bevor ich mich jetzt weiter nach vorne arbeite nochmal die Nachfrage nach den Heizleitungen, da wir ja hier zwei Vorschläge haben:
      Hochlegen oder lieber nicht?
      In Anbetracht dessen, dass ich später noch eine Bodenplatte drunterschrauben möchte, würden die Heizleitungen ja wieder nahe dem Gehäuse sein.
      Denn bezüglich des Verlegens der NF-Leitungen hat man so etwas mehr Spielraum.
      Gruß Alexander
      Hallo Alexander,

      die Heizungszuleitungen - ich kenne es nur so, dass man sie von den Lötösen der Röhrenfassungen auf kürzestem Wege direkt ans Chassisblech führt und dort möglichst auf voller Länge bzw. bis zur nächsten Röhrenfassung anliegen lässt. Auf diese Weise ergibt sich eine partielle Abschirmung und eine gewollte Kapazität beider Leitungen nach Masse.

      Bei manchen Schaltungen werden noch 5-10 nF Kondensatoren an einzelnen Röhren
      von den Heizungsanschlüssen nach Masse geschaltet, um das Verschleppen von HF zu unterbinden.

      Die Leitungen für Kathoode und Gitter (speziell G1) kannst Du dann eine Etage höher mit etwas Abstand führen. Bei den G1 Zuleitungen schadet geschirmte NF-Leitung nicht, die einseitig an Masse liegt.
      Achim
      Hallo Alexander,
      mit den 82 Ohm vor den G2 liegst Du eher an dem üblichen Wertebereich als dies mit 27 Ohm der Fall gewesen wäre - meist ab ca. 100 Ohm aufwärts.
      Noch etwas Generelles: hochwertige Verstärker besitzen eine G2-Versorgung, die von der Hauptbetriebsspannung der Anoden gut entkoppelt ist. Ich war einmal sehr erstaunt, als ich in einem Audio Research-Verstärker 5 (fünf) Endröhren sah, bis mir klar wurde, daß die überzählige in der Versorgung der G2 der vier Endröhren schuftete. Das wäre natürlich hier übertrieben...
      Leider hilft dies nun nicht, Dein Problem im Ultralinearbetrieb zu lösen. Aber es wäre vielleicht doch schön, wenn Du den vorgeschlagenen Test mit nur 2 EL95 und geändertem Kathoden-R mal durchführen könntest.

      Abgesehen von den sicher zu befolgenden Ratschlägen der Fachleute weiter oben: Sooo extrem diffizil sollte die Leitungsführung eigentlich nicht sein. Was habe ich nicht ehedem für Bastelaufbauten gesehen ( und auch schon selbst hurtig gefertigt ), die bis auf minimalen Brumm keinerlei Probleme hatten. Ich vermute schon einen "dickeren" (prinzipiellen) Fehler bei diesen Phänomenen.

      Gruß Eberhard
      Viele Grüße
      Eberhard
      Hallo Jungs,

      momentan geht es bei mir wieder etwas zäh voran, aber nach den Klausuren sollte ich nächste Woche etwas mehr Zeit haben.
      Den Test mit nur 2 EL95 werde ich noch machen. Einen Fehler in den Röhren würde ich fast ausschließen, da ich den Satz schon mal ausgetauscht hatte.
      Ist es denn unbedingt zwingend, dass das Gitter 2 über den AÜ versorgt wird?
      Ansonsten könnte man ja auch die 100 Ohm auf ca. 150Ohm erhöhen und dann wieder an den AÜ-UL-Anschluss anschließen.
      Merkwürdig nur, dass das bei meinem "Holz-Aufbau" nicht aufgefallen ist!?

      Hier übrigens nochmal das Ausgangssignal (AÜ sekundär) mit gesteckter Phasenumkehr-Röhre (der 47nF zur Röhre 2b ist dabei abgelötet):


      Und hier ist das Signal am Steuergitter (wo der 47nF abgelötet ist) der Phasenumkehr abgenommen:


      Sieht irgendwie merkwürdig zerhackt aus.


      Mit der Gegenkopplung stimmt auch etwas noch nicht, aber erst mal die Endstufe mit der Phasenumkehrstufe zum Laufen bringen.
      Gruß Alexander
      Ja eben - das sind ja jetzt genau 50 Hz! Ein Brummproblem durch Netzteilverdrahtung Masseführung o.ä.

      Die G2 können natürlich auch direkt aus der Ua versorgt werden, jedoch entfällt dann der verzerrungssenkende Effekt der Schirmgittergegenkopplung und die Verstärkung steigt.
      Je mehr Anodenwechselspannung aus dem AÜ dem G2 beaufschlagt wird, umso geringer wird die Verstärkung, umso mehr nähert sich die Pentodencharakteristik der einer Triode und umso niedriger werden die Verzerrungen.

      Der Prozentwert des Abgriffs an der Primärwicklung wird daher so gewählt, dass sich ein Kompromiss ergibt.
      Achim
      Hallo zusammen,

      ja, das Gehäuse ist geerdet und die Messungen hatte ich ohne Trenntrafo gemacht, also könnte durchaus eine Erdschleife entstehen.
      Aber wenn ich die Masseverbindung zum Oszi unterbreche, sehe ich genau den gleichen Verlauf (natürlich nicht so schön).
      Mich verwundern halt die Sprünge und die Peaks da drinnen.
      Die Peaks scheinen übrigens aus der Hauptsenkundärwicklung vom Netztrafo zu kommen, denn wenn ich mich mit dem Tastkopf dem nähere, erkenne ich sie auf dem Oszi.

      Ich habe dann auch mal die Endstufe mit nur zwei EL95 betrieben (Kathodenwiderstand angepasst).
      Egal welches Röhrenpaar ich in das entsprechende Sockelpaar stecke, ich habe am Ausgang immer ein 33,3kHz Sinus mit 3,5Vpp Amplitude. Diesmal aber ein schön sauberer Sinus und nicht dieses verkorkste Dreieckssignal.

      Manchmal habe ich aber auch das Gefühl, dass die Schwingung kurz vorm Zusammenbrechen ist (oder mein Oszi hat wieder Kontaktprobleme).
      Zudem hat es einmal etwas länger gedauert, bis der Sinus dann plötzlich stand.

      Was könnte man da noch ausprobieren?
      Auf dem Holzbrett klappte es damals doch!?
      Gruß Alexander
      Hallo Alexander,

      das Signal auf dem Oszi sieht wirklich nach einer sauberen Masseschleife aus. Die alle 10ms regelmäßig auftretenden Spitzen sind die Ladestromstöße des Brückengleichrichters. Falls du einen Trenntrafo besitzt, solltest du den Verstärker darüber betreiben.

      Andererseits kannst du während der Messungen die Erdung von deinem Chassis entfernen, da durch den Netztrafo ohnehin eine Netztrennung gewährleistet ist.

      Wann tritt denn die 33kHz Schwingung auf, hast du dabei die Schirmgitter über den Trafo angeschlossen? Bei üblichen Ultralinear-Übertragern liegt die Schirmgitteranzapfung bei ca. 20% der Anodenwicklung.

      Die richtige Phasenlage der Schirmgitterspannung kannst du mit dem Oszi überprüfen, indem du in die Anodenwicklung (Mittelanzapfung - Anode) aus einem Trenntrafo beispielsweise 100V (siehe unten) einspeist. Das Oszilloskop musst du dann extern triggern - das kannst du von der Sekundärseite des Ausgangstrafos erledigen- da hast du sogar ein potentialfreies (floatendes) Signal zur Verfügung. Wenn du jetzt die Mittelanzapfung als Bezug nimmst kannst du die Phasenlagen nachprüfen - die Schirmgitteranzapfungen müssen die gleiche Phasenlage aufweisen, wie die dazugehörenden Anodenanschlüsse. Gleichzeitig kannst du auch die dazugehörenden Spannungen ablesen und auf diese Weise die Lage der Schirmgitteranzapfungen ermitteln. Die Spannungsmessungen kannst du natürlich auch mit einem Multimeter durchführen - damit kann man die Lage der Anzapfungen ganz genau bestimmen.

      Gerade habe ich gesehen, dass dein Oszi am Triggereingang max. 4Vss haben will. Das sind 1,414Veff , das heisst du stellst die Spannung an der Anodenwicklung mit Hilfe deines Trenntrafos so ein, dass dein Multimeter an der zur Triggerung verwendeten Laustsprecherwicklung z.B. ca. 1,2V anzeigt. Ich denke das wird dann etwa so um die 40...50Volt sein und hängt von dem Übersetzungsverhältnis des Übertragers ab. So kannst du nebenbei auch die Übersetzung deines Trafos herausfinden...
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Hallo Peter,

      einen Trenntrafo habe ich gerade leider nicht hier (der steht dummerweise gerade in meiner Studentenbude und regelbar wäre dieser auch nicht).

      Ich hatte die Schirmgitter wieder wie im Schaltplan an den AÜ angeschlossen. Laut Beschriftung des AÜs liegt die Schirmgitteranzapfung bei 40%.

      Ich muss mal schauen, ob ich mit meinen Möglichkeiten hier die Phasenlage überprüfen kann.

      Was meinst du mit "Lage der Anzapfungen"?
      Gruß Alexander
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