Fukushima und die Konsequenzen

      Hier noch die Zusammensetzung des Stromverbrauchs:

      Durchschnittlicher Stromverbrauch der Stromverbraucher
      in Deutschland Anteil des Stromverbrauchs

      Industrie 47%
      private Haushalte 27%
      Handel und Gewerbe 14%
      öffentliche Einrichtungen 8%
      Verkehr 3%
      Landwirtschaft 1%

      Das legt nahe, dass nicht nur bei uns Verbrauchern ein Energieeinsparungspotential besteht, sondern auch in der Industrie.

      Gerade dort hat infolge der Versorgung direkt aus dem Hochspannungsnetz die Liberalisierung gegriffen, was äusserst günstige KWh-preise mit sich bringt, verbunden mit einem eher niedrigen Anreiz zum Sparen.

      Dann kommt die Politik mit dem Standort Argument, man kann keine strengeren Vorschriften anwenden, da sonst Arbeitsplätze in Gefahr seien. Gesagt getan, es gibt laxe Vorschriften mit ewigen Übergangsfristen.

      Interessanterweise verschwinden die Arbeitsplätze aber trotzdem, weil immer irgendein Osteuropäisches oder Asiatisches Land NOCH niedrigere Lohn-, Sozial- Steuer- oder Umweltkosten hat als wir. Subventionen gibt es anderswo ja auch noch.

      Also bleiben wir am Ende mit miserablen Umwelt- und Sozialsandards ohne Arbeitsplätze hier sitzen.
      Achim
      Hallo Dieter,

      vielleicht schwillt der Kamm wegen der Verschwendung, mir aber wegen der Kinder, die von solchen Schwachmaten erzogen werden.
      Was lernen solche Kinder wohl von ihre Eltern? Wo ist da die Vorbildfunktion? Ich hoffe dass solche Eltern schon ihrer Kinder wegen auch mal wieder die Kurve kriegen.

      Achim,

      gibt es da eine Quelle für diese Zahlen? Mich würde interessieren, was sich genau dahinter verbirgt. Interessant das die Landwirtschaft 1/3 des Stromverbrauchs des Verhrs haben soll, und da kann ich mir eigentlich als große Posten nur Bahnverkehr in den Sinn. Private Haushalte ist dagegen schon ein richtig großer Posten.
      Es gibt aber auch große Industrieunternehmen (Bosch), die haben ganz klare Energiesparziele formuliert. Wenn ichs noch recht weiß bis 2020 immerhin -20%Verbrauch. Bosch ist keine AG, sondern eine GmbH.

      Grüße
      Geht nicht - gibt's doch!
      Guten Abend Sabagemeinde,

      ja was tun sprach Zeus? Ich persönlich bin der Meinung, dass das Problem der Energieversorgung erstmal nicht zu knacken ist,solange die Energieversorger ein gewaltiges Wort in der Politik mitzureden haben.Ja wer hätte gedacht, das ein so hochtechnisiertes Land wie Japan jetzt vor dem Supergau steht. Wie machtlos stehen die Japaner und die Welt da keiner findet den Schalter um das Scheißding jetzt einfach auzuschalten. In Tschernobyl ist Cäsium137 freigesetzt worden, das eine Halbwertszeit von 30 Jahren hat - in 300 Jahren ist es dann ganz zerfallen, leider etwas zu lange für unsere Generation die Sache auszusitzen. Jetzt war das Gebiet zum Glück eher dünn besiedelt, aber in Japan? Unvorstellbar was mit dem Land passiert. Auch bin ich der Überzeugung, das so etwas bei uns genauso passieren kann. Wenn ich immer höre: "UNSERE AKW's sind sicher", da kann nichts passieren.
      Ich würde nicht darauf wetten, das haben die Japaner bestimmt auch gedacht. Klar ein Erdbeben wird bei uns eher nicht das Problem sein. Ich denke da auch eher an ein Flugzeugabstutz oder einen gezielten Anschlag auf ein AKW - was dann? Wo sollen wir den alle hin, wenn etwas in der Art passieren sollte? Ich bin kein großer Freund des Atomstroms, aber so lange wir nicht bereit sind mal einen kleinen Schritt zurück zugehen sind die AKW's wohl unverzichtbar. Bis 2030 soll sich der Stromverbrauch auf der Welt sogar noch verdoppeln. In 30 Ländern sind ca.443 in Betrieb und 62 Stk. befinden sich im Bau. Ich möchte jetzt nicht wissen wie viele AKW's vom Typ Tschernobyl gerade in den östlichen Staaten sowie im asiatischen Raum wie Indien, Pakistan, Afghanistan u.s.w. am Netz sind, die ganz bestimmt nicht die Wartung genießen wie bei uns. Die Regenerative Energie ist auch nicht(noch nicht)der Stein der Weisen, aber ich finde ein guter Anfang das Problem der Energieerzeugung anzugehen. Solange natürlich gute Ideen in irgendwelchen Schubladen von Öl und Energiekonzernen bewusst zurückgehalten werden, nur um ihr Zeug zu verkaufen. Oder sich Leute über Windkrafanlagen aufregen, weil sie angeblich zu laut sind und fruchbar die Landschaft verschandeln oder ein Vogel von den Rotorblättern getötet werden könnte, wird es diese Art der Energie sehr schwer haben richtig ins Rollen zu kommen.
      "WAS BRAUCHE ICH SO EINE SCHEIß WINDMÜHLE, BEI MIR KOMMT DER STROM AUS DER STECKDOSE!"

      Gruß Jörg
      Die Grundprobleme bleiben, egal wie man sich wendet und dreht.
      Keiner macht sich Gedanken außerhalb eingefahrener Gewinn-Abschöpfungs-Modelle, und egal was wer wie dazu auf die Beine stellt wird es immer auf das Gleiche hinauslaufen:
      1. Es wird nur lokal, nicht global gehandelt.
      2. Es wird nur einseitig abschöfungsorientiert gehandelt.
      3. Es wird immer so gehandelt das irgendwer den schwarzen Peter in den Socken hat.

      Und solange sich das nicht ändert, werden nur Probleme verschoben und nicht gelöst. Entweder auf der Zeitachse (kommende Generationen zahlen ohne das sie gefragt werden den Preis) oder auf der geografischen Achse (der Nachbar bezahlt mit Einschränkung der Lebensqualität für unseren Standard).

      Innerhalb des Systems gibt es keine systemübergreifende oder gar das System in Frage stellende Lösung. Sonst verlöre das System sein Selbstverständnis.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Fidus postete
      In Tschernobyl ist Cäsium137 freigesetzt worden, das eine Halbwertszeit von 30 Jahren hat - in 300 Jahren ist es dann ganz zerfallen, leider etwas zu lange ...

      Bis 2030 soll sich der Stromverbrauch auf der Welt sogar noch verdoppeln.
      Zum ersten: Selbst nach 300 Jahren ist es nicht zerfallen, da die Halbswertszeit nur angibt, wann - logischerweise - die Hälfte von der radioaktiven Masse noch da ist. Viel schlimmer als die Halbwertszeit der radioaktiven Stoffe sind die ganzen "Zwischenprodukte" die beim Zerfall entstehen bevor der radioaktive Stoff in eine stabile Form zerfällt. ;)
      (Korrigiert mich, wenn ich flasch liege)

      Zum zweiten: Wo sollen wir denn irgendwann das ganze Uran bzw. Plutonium herbekommen :D, das ist auch wie mit dem Öl. Unendlich ist nichts auf der Erde vorhanden ;)

      MfG Marcus
      In Bild und Ton Schwarzwälder Präzision
      Hallo Marcus,
      gut ich bin kein Atomphysiker :-)ich hab es halt irgendwo mal gelesen nach einer Halbwertszeit von 30 Jahren (Cäsium 137) ist die Strahlung in ca. 300 Jahren unter 1% der Anfangsstrahlung. 30Jahre 50%,60Jahre 25%, 90Jahre 12,5% u.s.w. Der Rest zerfällt in Ba 137 mit einer Hwz von 2,552 Min. (Gerade gespickt in Wikipedia):-)Ob Menschen in Tschernobyl dann wieder leben können - ich weiß es nicht.Es ist ja auch völlig Wurscht ob nun 300 der 3000 Jahre,der Drobs ist für mehrere Generationen in den verseuchten Gebieten auf jeden Fall gelutscht

      Gruß Jörg
      NandoFighter postete
      ...
      Zum zweiten: Wo sollen wir denn irgendwann das ganze Uran bzw. Plutonium herbekommen :D, das ist auch wie mit dem Öl. Unendlich ist nichts auf der Erde vorhanden ;)

      MfG Marcus
      Meiner Meinung nach ist Kernenergie eine brauchbare Zwischenlösung.

      Auch Gas, Öl und Kohle sind bald erschöpft. Diese Rohstoffe sollte man eher in der Chemie als Rohstoff einsetzen, nicht verbrennen. Sind die Uranvorkommen in den nächsten Jahrzehnten praktisch erschöpft, stört es mich nicht wirklich. Bis dahin sollte es auch besser mit den alternativen Energien funktionieren. An denen wird ja deutlich gearbeitet, auch wenn es meiner Meinung nach noch (z.B. die hoch subventionierten Anlagen für Hausbesitzer wie Photovoltaik) eher Sandkastenniveau ist.

      Fidus, seit vielen Jahren leben wieder Menschen in Tschernobyl und naher Umgebung, jedoch nicht offiziell. In meinen Augen recht leichtsinnig, sie bauen dort auch Obst und Gemüse für den Eigenbedarf an und verzehren es. Offizielle Statistiken über diese Bewohner bezüglich Krankheiten und Mortalität wird es vermutlich nicht geben.

      Andreas, DL2JAS
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Woher kommt nur immer der Unsinn mit der zu für uns absehbaren Zeiten endlichen Kohle?

      Als langjährig mit der hier ansässigen RAG (Ruhrkohle) Verbundener in vielerlei Hinsicht, auch beruflicher, auch lehrtechnischer, rollen sich mir bei diesen - offenbar von interessierten Kreisen erfolgreich in das völlig unkritische Volk hinein infizierte - sinnfreien Phrasen über die angeblich rare Kohle immer wieder neu die Fußnägel auf.

      Wir hier in Deutschland alleine, nur für uns, als krisensicherer Rohstoff unabhängig von anderen Staaten, unabhängig von fremder Preispolitik, unabhängig von ausländischem Embargo-Verhalten usw. sitzen auf soviel unausgebeuteter, nicht abgebauter Kohle, daß wir damit das ganze Land für 10000 Jahre in Dauerschwelbrand setzen könnten.

      Überall auf der Welt wo es jemals sommergrüne Regenwälder (so der Begriff für das was wir bis in die Tropen hinein als Wald, Dschungel, Urwald bezeichnen) gab, die aus welchen Gründen auch immer fermentiert sind, und das sind sie so gut wie überall, liegen endlose Reservern an allen erdenklichen Formen dessen was wir Kohle nennen in mehr oder weniger gut und preisgünstig ausbeutbarer Tiefe.

      Das sie aus politischem, vor allem aus grünverdrehtem Kalkül herasu für Bäh-bäh, für Geht-gar-nicht erklärt wurde, wird uns schon in nicht ferner Zukunft bitter zu reuren und teuerst zu stehen kommen.

      Ich bitte daher bei Diskussionen dieser Art um einen weniger phlegmatischen Umgang mit dem Nachvollziehen solcher Aussagen um - zumal zu unseren Lebenszeiten - endlichen Kohlereserven.

      Wir könn(t)en die gesamte Welt mit Kohle zusch(m)eißen, so viel haben wir davon unter unseren Füßen ungenutzt herum liegen, bei mir im Keller kommt die Kohle schon von alleine durch die Wand :)
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Jogi, neue Aspekte.

      Wenn ich mich an den Schulunterricht erinnere, hieß es, unsere Kohlevorräte würden wenige hundert Jahre reichen, deutlich länger als Erdöl. Auch hieß es, so etwa um 2010 wird es praktisch kein Erdöl mehr geben. Ich habe mal bei Wiki geschaut:
      http://de.wikipedia.org/wiki/Kohle
      Etwa wie dort angegeben, wurde es uns in den 80ern beigebracht.

      Andreas, DL2JAS
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Ja, Andreas, das stimmt schon. Die Informationspolitik war in der Zeit so.
      Aber das war politisch gewollte Desinformation.

      D.h. ein Teil war nichtmal frei erfunden sondern man rechnete einfach zwei bekannte Faktoren in die Zukunft hoch:
      1. die bekannten, erschlossenen, mit damals verfügbaren Methoden leicht und billig abbaubaren Resourcen.
      2. Wie lange das halten würde, würde man den immensen Verbrauch linear mit wachsenden Ansprüchen bei wachsender Bevölkerung und wachsender Einbeziehung von damaligen Schwellenländern vervielfachen.

      Will man richtig rechnen, dann darf man nicht vergessen, Erdöl unter den Ozeanen - also der Wasserfläche der Welt entsprechend der größte Teil allen Erdöls - war damals nur marginal und unter konkurrenzuntauglichen Mühen und Kosten erschließbar, Kohle-Reserven waren nur in den bekannten und erschlossenen Kohlerevieren einkalkuliert. Letzteres waren um 1980 herum in Deutschland wenige Prozent der wirklich verfügbaren Kohle.

      Man muß dazu bedenken, daß man alle je abgebaute Kohle in D nur dort - geologisch betrachtet - erschlossen hat, wo sie fast von alleine aus der Erdoberfläche quoll (ohne Scherze also bis in Tiefen von einigen hundert Metern).
      Allein unter der Nordsee und unter der Norddeutschen Tiefebene aber liegt unangetastet und nie erschlossen Kohle in tieferen Regionen in einer vielfachen Flözstärke der Erschließungsgebiete vor, die zusätzlich auch noch eine deutlich höhere Energiedichte (durch längeren und höheren Druck der Erdschichten darüber) aufweist.

      Die Technologie ist nicht stehen geblieben, wird sie aber sehr schnell, wenn erstmal wie geplant die gesamten Strukturen des Kohle-Bergbaus in Deutschland in nahester Zukunft restlos zerschlagen sind.

      Die Technologie ist auch nicht stehen geblieben, was die Ausschöpfung der Rohstoffe angeht. Kohle - also schwarzes Gold - bloß und ausschließlich im Ofen zu verbrennen um sich den Hintern dran zu wärmen, ist wie Gold auf den Mond schießen.
      Kohle-Bergwerke liefern im Übrigen Wärme kostenlos, man muß sie nur bei den abgetäuften Zechen mittels Erdwärmepumpen über Tag fördern und verteilen. Aber auch da hat man vollständig versagt.
      Im Ruhrgebiet gab es schon vor über 60 Jahren ein perfekt ausgebautes, weit verzweigtes Netz an Fernwärme- und Ferndampf-Leitungen, zur Versorgung von Industrieanlagen mit Dampfkraft und Haushalten mit Heizwärme, die man bequem dafür hätte nutzen. Aber nein, man hat die Zechen zugekippt, die Wärmeleitungen und Verteilsysteme abgerissen in der Erdöl-Goldgräber-Phase.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.