Wildbad 8 in megaschlechtem Zustand

      Hallo Forum,
      Ich hab ja schonmal angedeutet, dass ich noch nen Wildbad 8
      gekauft habe.
      Leider ist das Gerät wirklich ziemlich fertig.
      Erstaunlicherweise konnte ich es vor dem Zerlegen ganz einfach noch zum Reden bringen. Ich hab nur mal die vollkommen oxidierte Sicherung getauscht.
      Dann spielte das Ding soger ohne die in Reihe angeklemmte Glühbirne zum Leuchten zu bringen :)
      Meine Frage bezieht sich daher diesmal auf das Gehäuse.
      Da ist der Lack ab, im wahrsten Sinne des Wortes.
      Ich schieb mal Bilder hoch...
      Vielleicht kann mir mal jemand schildern, was da zu tun ist.
      Mit Holz hab ich nicht so die Erfahrung, ich bin eigentlich Schlosser :)




      Oder ist das hoffnungslos?
      Grüsse
      Florian
      Gruß Florian
      Hallo Florian,

      das ist keineswegs hoffnungslos. Mit nur wenig Druck kannst du den alten Lack leicht bis aufs Furnier sauber abschleifen.

      Solche Gehäuse machen "Spaß", weil der alte Dreck ganz leicht abgeht.

      Einzig die Zierstreifen oben mußt du vor der Endlackierung neu anbringen, aber auch dafür gibt es Anleitungen und Ersatz.

      Gruß, Dieter
      Ich würde den Rest Farbe mit Abbeizer entfernen und dann ggf ganz leicht anschleifen. Dann musst du das Furnier wieder schützen. Wenn du ans Original ran willst am besten mit dunkler Beize. Diese einfach gleichmäßig auftragen und einreiben. Dann wie Dieter schon sagte die Zierstreifen aufkleben und lackieren. Was mir persönlich fast besser gefällt, ist eine Schicht Leinölfirnis und dann ein bis zwei schichten Wachs. Das gibt auch ein sehr schönes Bild, wird dann aber meist nicht so dunkel. Dies habe ich bei meinem Phono Super 6 3D gemacht (bilder dazu findest du auf der Seite die in meiner Signatur verlinkt ist).

      So gehe ich bei einer Gehäuserestauration vor. Ob es der beste Weg ist, weiß ich nicht, aber ich hatte bis jetzt keine wirklichen Probleme damit (außer dass ich das mit dem klarlackieren noch nicht so ganz raus habe und der Lack deshalb nicht immer so dolle wird.

      Gruß Julian
      Bilder: http://tinyurl.com/sabajulian
      Hi Florian,
      mit etwas Übung läßt sich der alte Lack am besten mit Heißluftgebläse und Beitel entfernen (dabei nicht überhitzen, brennt wie Zunder!). Dann fein überschleifen und zB. mit CLOU Schnellschleifgrund 2- 3x füllern mit jeweiligen Zwischenschliff. Dann sind alle Poren zu und der Klarlack kann drauf. Glänzt dann wie ein Spiegel!
      Florian,

      fang einfach mal easy an und schleif den alten Lack trocken ab. Hartnäckige Stellen kannst du immer noch nachbearbeiten. Pass aber auf ! Das Furnier ist sehr dünn und du bist schnell auf dem Holzkorpus. Wenn du die Mühe nicht scheust, machs mit der Hand.

      So gings bei meinem Grundig voran.






      Gruß, Dieter
      ich sehe das wie Dieter, hoffnungslos ist das gar nicht, das Furnier ist ohne Fehlstellen und offensichtlich auch ohne Wasserschäden; trocken schleifen, eventuelle Reste mit dem Heißluftgebläse auf schwacher Stufe bearbeiten (nicht zu nahe rangehen, sonst bekommst du angekokelte dunkle Stellen im Furnier) und dann entfernen, anschließend neu beizen, anschließend entweder Klarlack Hochglanz oder Wachs (seidenmatt) je nach Geschmack; versuche aber vorher noch die vordere umlaufende Zierleiste zu entfernen; Zierstreifen bekommst du bei Volker (Antikradio); wie Dieter schon schrieb: diese Gehäuse sind dankbar, da du sehr schnell Fortschritte erzielst (siehe Dieters Grundig)
      Jörg - wenn ich Benz fahren will, geh ich arbeiten
      Das war oder ist der 5050.

      Die Zierleisten sind aus Metall und ins Holz genagelt. Leider waren bei meinem Gerät bereits einige nicht mehr vorhanden, sodass ich jetzt vermutlich auf Goldzierstreifen ausweichen werde.

      Lackiert ist er noch nicht, da ich immer noch keinen neuen AÜ auftreiben konnte. Das Projekt steht momentan in der Ecke.

      Gruß, Dieter
      Hallo zusammen,
      Danke für die rege Resonanz auf meine Frage.
      Ich werde dieses Projekt also auch angehen...


      Ich hab gedacht ich lass die Messingzierleisten lieber am Gehäuse, bevor ich irgendwas abbreche?!

      Oder weiss jemand, wie die abgehen ohne kaputtzugehen?

      Grüsse Florian ( der am äussersten Ende von Südhessen noch Bayern3 hören kann...Saba sei Dank )
      Gruß Florian
      Wenn Du oben die "Krawatte" abnimmst, solltest Du den Rahmen rausziehen können. Dann würde ich den Rahmen vorher allerdings mit Stahlwolle 000 polieren. Ich persönlich habe den Rahmen allerdings immer drin gelassen. Habe dafür dann sorgfältig abgeklebt, denn es ist glaube ich gar nicht so einfach das Dingen schön passend wieder reinzubringen.

      Gruß,
      Gruß,der Baumberger
      Hallo Florian,

      mach die umlaufende Zierleiste ab, das erleichtert die nachfolgenden Arbeiten ungemein. Bevor Du die Messingleiste entfernst nimmst Du Dir ein wenig feine Stahlwolle, etwas Wasser und ein paar Tropfen Spülmittel und reibst damit den alten Lack von der Leiste bis sie blank ist. Dannach entfernst Du die Klammer oben in der Mitte wo die Leiste zusammenstößt. Mit einem Heisluftfön (kein Haarfön) höchste Stufe beginnst Du nun dort wo die Leiste zusammen gestoßen ist nach links und rechts dies zu erhitzen, aber nie den Fön auf eine Stelle halten, immer mit dem Luftstrom in Bewegung bleiben, da sonnst das Holz angebrannt wird. Nimm Dir ein altes stumpfes Küchenmesser und versuch an der Stoßstelle das Messer zwichen Leiste und Holz zu schieben, geht es nicht , weiter erhitzen, das alte Kleber wird schon weich. Wenn oben aus der Mitte nach beiden Seiten die Leiste glöst ist, machst Du links oder auch rechts mit der Senkrechten weiter, zum Schluß die untere Waagerechte. Ist die Leiste wieder erkaltet kannst Du die Stellen, wo Du im eingebauten Zustand nicht hingekommen bist, wie gehabt mit Stahlwolle blank polieren. Du wirst nun merken warum im eingebauten Zustand blank polieren, das Teil ist nämlich sehr unhandlich und will beim Polieren ständig dorthin wo Du es nicht haben willst. Zum Schluß entfernst Du noch die alten Kleberückstände aus der Leiste und kannst sie danach mit Zaponlack versiegeln. Man kann zwar die Leite mit Metallpolitur noch mehr zu glänzen bringen, nur hinterlässte diese Politur einen Schutzfilm und der Lack hält nicht so gut.
      Nur wer gegen den Strom schwimmt gelangt zur Quelle, tote Fische schwimmen mit dem Strom!

      Gruß "Plastik" Franz
      @Franz / Lollocat:

      Das mit der Ziehklinge hat mich auf eine Idee gebracht:
      Ich hab mit einem Reinigungsschaber für Ceran - Kochfelder die Oberseite des
      Gehäuses sauber abgezogen... in ner Viertelstunde !
      Das scheint mir der richtige Weg zu sein, auch an den Radien scheint das zu funktionieren, ohne das Frunier zu schädigen.

      Dass die Zierleiste geklebt ist, habe ich befürchtet :(
      Mal sehn, ob das mit Deinen oben genannten Tips geht...
      Für heut ist aber Feierabend *grins*

      Florian
      Gruß Florian
      240 oder 320er Körnung sollte reichen, wenn du keine allzugroßen Kratzer ausschleifen mußt, von Hand verwendest du am besten einen Schleifklotz, sonst werden die Kanten "rund", am besten immer in Richtung der Maserung schleifen, dann gründlich entstauben, mit einem feuchten Lappen abwischen, damit sich die Fasern nochmal aufstellen und nochmal trocken überschleifen; läßt du diesen letzten Schleifgang und das Anfeuchten weg, bekommst du beim Lackieren das Problem, dass sich die Fasern in der ersten Lackschicht aufstellen, die Oberfläche wird rauh. Danach kommt das Oberflächenfinish, dazu wird Franz bestimmt noch was schreiben
      Jörg - wenn ich Benz fahren will, geh ich arbeiten
      Hallo Florian,

      bevor Du anfängst zu lackieren, was ist das für ein dunkler Fleck oben rechts auf dem Deckblatt, sieht irgendwie nach ölhaltiger Flüssigkeit aus. Wenn dem so ist gibt es ein Problem beim Lackieren, ergo muss dem Holz das Öl entzogen werden. Mit Aceton, Waschbenzin oder auch Nitroverdünnung müsste das funktionieren, Du musst den Fleck förmlich ertränken und mit einem sauberen Lappen abwichen und das mehrmals bis der Fleck nicht mehr sichtbar ist.
      Nur wer gegen den Strom schwimmt gelangt zur Quelle, tote Fische schwimmen mit dem Strom!

      Gruß "Plastik" Franz