Meersburg WIII

      Heute war der erste "größere" Flohmarkt dieses Jahres und ich habe ein Meersburg WIII abgestaubt. Der Verkäufer war erst sehr unfreundlich, aber nach einem kurzen Gespräch und einer Preisverhandlung wurde er auf einmal sehr nett und hat mir sogar seine Adresse gegeben, wenn ich das Gerät zurück geben wollte.
      An der Rückseite befinden sich zwei Schalter für II. LS Anschluss und "Apparatur"

      Ein erster kurzer Test beim Hochfahren mit dem Trenntrafo war sehr ernüchternd, denn bis auf Teile der Beleuchtung machte das Gerät keinen Mucks. Auch die EM34 blieb dunkel. Der Knopf für die Peilantenne ist festgefressen und der Aus-Schalter funktioniert nicht. Beim Aufmachen merkte ich dann recht schnell, wieso das Gerät keinen Ton von sich gab:

      Ansonsten sieht das Chassis zumindest von außen noch ganz gut aus.

      Mal sehn wie es weiter geht. Eigentlich müsste ich ja noch Mathe üben ...

      //edit:
      So ich habe mal das Chassis ausgebaut. Das Problem mit dem An-Aus Schalter habe ich bereits gelöst. Die Schiene zum "feststellen" des Schalters war zu schwergängig. Ein bisschen Sprühöl und schon gehts wieder. Leider ist nicht der Drehknopf der Peilantenne festgefressen, sondern der des Lautstärke-Reglers. Dieser lässt sich nur sehr schwer mit einer Zange bewegen. Ich habe mal Sprühöl draufgegeben und das muss jetzt einwirken. Zur Not muss ich wohl das ganze Teil ausbauen und jemandem mit US-Bad suchen.

      Gruß Julian
      Bilder: http://tinyurl.com/sabajulian
      Hallo, Julian,

      beim Meersburg WIII habe ich das Problem mit dem Lautstärkeregler auch gerade gehabt, Öl und Zange helfen mit etwas Geduld wirklich. Bei meinem Gerät ließ sich zunächst gar nichts bewegen, das ist besonders gut, weil man so nicht weiß, ob man mit überzeugender Zangenkraft nicht gleich die Endstellungen "erweitert".
      Ging aber gut. Die Mechanik des Potis ist hübsch robust.

      Dein MB-Chassis scheint ansonsten viel weniger Rost aufzuweisen als meines, schon mal gut.


      Gruß und gutes Gelingen,

      Jochen
      VG Jochen
      Hallo Julian,

      die Erweiterung des Potidrehwinkels kannst du vermeiden, indem du den Widerstand zum Schleifer hin misst; sofern er in einer Richtung bedrohlich gegen Null geht, musst du in der anderen Richtung drehen. Es wäre schade durch versehentlich gewaltsames Drehen in der falschen Richtung das Poti zu beschädigen...
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Danke für den Tipp mit der Widerstandsmessung. Der Poti ist leider immernoch total schwergängig und muss wohl ausgebaut und extern gereinigt werden. Doch vorher wollte ich mal das Radio testen. Ich habe also 4mm Bananenstecker an meinen Testlautsprecher angeschlossen und diesen an die A/B Lautsprecheranschlüsse angeschlossen. Doch sehr schnell nach dem Anschalten kamen Funken und Rauch aus dem Chassis. Genauer gesagt aus dem Schalter für die Außenlautsprecher:

      Ich habe das Radio danach sofort wieder abgeschaltet. Die weisen Kabel führen zum "II. Lautsprecher" Schalter (siehe Post 000). Dieser war jedoch ausgeschaltet. Bevor ich mit meinem Halbwissen jetzt nach Problemen suche, wollte ich fragen, ob die Profis hier evtl. eine Idee dazu haben.

      Gruß Julian
      Bilder: http://tinyurl.com/sabajulian
      Hallo Julian,

      ich antworte Dir, jedoch nicht als "Profi" :)
      die weiße Verdrahtung sieht irgendwie nachträglich verbastelt aus.
      Ich habe hier bei mir zuhause auch noch einen funktionstüchtigen Meersburg W3.
      Ich schau` mir das mal an (ist schon längern her seitdem ich das Gerät in den Fingern hatte). Heute jedoch schaff`ich das nicht.

      Bist Du ganz sicher, daß der Rauch exakt aus der Ecke kam?
      Bei erster Inbetriebname (nach Kondensator/Elko-Kur) meines Meersburg W3, schmorte es im Tastensatz: ein bekanntes Problem der W3 Reihe, welches vom feuchtgewordenen Pertinax herrührt.
      Gruss, Ivica, harter Knochen - weiche Birne.
      Ja sehr sicher, da dort der Rauch aufstieg und es auch sichtbare Funken gab. Der Schalter wurde (die weise Verdrahtung) definitiv nachträglich eingebaut. Der "Apparat" Schalter schaltet übrigens den HT ab/an, keine Ahnung wozu. Mach dir keinen Stress und Danke für deine Hilfe.

      Gruß Julian
      Bilder: http://tinyurl.com/sabajulian
      Dank den Bildern konnte ich die original Schaltung wiederherstellen. Das "Funkenproblem" ist behoben. Jedoch geht bis auf die Röhrenheizung und die Beleuchtung gar nichts. Ich bekomme kein Rauschen Null. Auch das magische Auge bleibt komplett dunkel. Da heißt es wohl ersteinmal Spannungen prüfen. Aber nicht mehr heute, evtl. morgen wenn nicht allzuviel zu tun ist.

      Gruß Julian
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      So die Anodenspannungen an der EABC80 und der EL84 liegen an. Ich tippe auf den AT, denn ich messe (ohne irgendwas abzulöten) 417Ohm Primärseitig (Zwischen Anode EL84 und dem zweiten Elko des 50+50 Becherelkos) und 4,4k Sekundärseitig (an der LS Buchse zwischen A und B). Um sicher zu gehen, werde ich heute Abend oder Morgen mal ein Signal via über die Q Buchse einspeisen und verfolgen.

      Gruß Julian
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      417 Ohm primär sind ok! Sekundär sollten es aber so 1,5 Ohm sein! Wenn der AÜ defekt wäre, also Masseschluss oder Unterbrechung, hättest Du an der EL84 keine Anodenspannung. Ich vermute mal, eine Ebene des Netzschalters, der die Anodenspannung schaltet ist defekt. Überbrück die mal!
      Pardon- beim W3 wird die Anodenspannung gar nicht geschaltet, das kann es also nicht sein!
      Vielleicht ist der 1,25K Widerstand am 2. Siebelko durchgebrannt? Dann ist vorne keine Spannung!
      Gruß Heino - der Unkaputtbare
      Danke für den Tipp. Der 1,25k ist jedoch i.O. Ich habe noch mal die Spannungen überprüft. Ich muss gestehen ich habe vorhin nur geschaut ob überhaupt was anliegt was halbwegs in den Bereich kommt. Hier nun die genauen Werte (alle gemessen bei UKW, gegen Erde und mit 230V Eingangsspannung):
      EL84 Anode: 198V Soll: 249V
      EABC80 Anode: 85V Soll: 60V
      50+50 Becherelko: 240V (Nach dem Gleichrichter) Soll: 300V; 214V (Nach dem 400Ohm Widerstand) Soll: 268V
      50+10 Becherelko: 179V (Nach dem 1,25K Widerstand) Soll 220V; 159V (Nach dem 20k Widerstand) Soll: 187V
      Hier fehlen schon direkt am Gleichrichter 60V. Aber ein Rauschen, Kratzen o.ä. müsste doch dennoch wahrnehmbar sein oder?

      Gruß Julian
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      Hallo Julian,
      die gemessenen Werte sind zwar nicht ideal, jedoch sollten trotzdem irgendwelche "Geräusche" aus dem Lautsprecher kommen. Deshalb wäre es ja möglich, daß der das Zeitliche gesegnet hat. Um das zu prüfen, solltest Du ihn beidseitig ablöten und direkt an den Lötösen den Durchgang prüfen; es sollten so 1 bis 2 Ohm sein. In seltenen Fällen löst sich auch durch unsachgemäßes löten eines "Vorbastlers" die Lötverbindung innerhalb des Lautsprecherkorbes von der Öse.
      Grüße aus dem sommerlichem Pfaffenwinkel Wolfgang
      Danke für eure Hinweise
      Den Schalter werde ich nacher mal Prüfen. Ich verwende nicht den LS aus dem Chassis sonder meinen "Testlautsprecher" (irgend ein Ovaler Saba mit 4,1Ohm Impedanz). Dieser ist 100%ig i.O.
      //edit: Oh man ist das peinlich. Ich habe den LS die ganze zeit falsch angeschlossen. Der war die ganze Zeit zwischen A-D und nicht A-B. Nunja TA funktioniert tadellos, doch FM und AM ist tot. Bevor ich mich auf die Suche nach dem Fehler begeben, werde ich die Papierkondensatoren, Elkos und den Gleichrichter ersetzten.

      Gruß Julian
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      Julian, hier noch ein Wort zu Impedanz und Gleichstromwiderstand. Du hast an dem Lautsprecher wohl den Gleichstromwiderstand gemessen, 4,1 Ohm. Dann hat er wohl eine Impedanz von 5 Ohm. Das ist per Definitionem der Wechselstromwiderstand bei 1000 Hz.
      Bei anderen Frequenzen hat der Lautsprecher eine andere Impedanz, zB bei 60 Hz nur 2 Ohm und bei 10 000 Hz 100 Ohm.
      Klaro?
      Gruß Heino - der Unkaputtbare
      Volker war mal wieder fix und gestern kamen die bestellen Kondensatoren. Evtl. fange ich damit heute Nachmittag an. Jedoch habe da noch was mit dem 2x5000pf Kondensator am Netzschalter im Hinterkopf. Das wurde in irgend einem Thread schon mal besprochen. Wenn ich mich recht entsinne kann man diesen weglassen oder durch einen speziellen Kondensator ersetzten. Stimmt das oder irre ich mich?

      PS: Danke Heino für die Erklärung. Der LS ist ja genau genommen eine Spule und in der E-Technik Vorlesung letztes Semester habe ich gelernt, dass der Wechselstromwiderstand einer idealen Spule j*w*L beträgt und somit proportional von der Frequenz abhängt. Wie das das genau bei einer realen Spule oder einem LS genau Mathematisch aussieht weiß ich jedoch nicht, aber die Frequenz spielt natürlich eine Rolle.
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      Hallo Julian,

      die beiden 4700 pF - Kondensatoren einfach abknipsen und nicht ersetzen. Die sind eigentlich völlig überflüssig und brauchen nicht durch irgendwelche speziellen Entstörkondensatoren ersetzt zu werden. Ich hatte erst bei einem einzigen Radio, einem WIII, erhebliche Störungen. Dies aber nur auf AM, für Ukw haben diese Kondensatoren überhaupt keine Bedeutung.

      Gruß Otto
      Gruß Otto
      Ok danke. Ich habe heute etwas Zeit und wollte mich wieder dem Radio widmen. Nachdem ich zwei Kondensatoren getauscht habe, ist mir eingefallen, dass ich noch eine 6E5C habe. Ich habe also nach der Anleitung, die Volker beigelegt hatte den Anschluss modifiziert. Die Röhre leuchtet zwar, jedoch ist der Fächer immer ca 3/4 geschlossen, egal auf welcher Wellenlänge/(oder TA) und unabhängig von der Sendereinstellung. Habe ich hier Mist gebaut (habe den Anschluss bereits 3 mal überprüft) oder könnte das ein ernsteres Problem sein(wie gesagt ich bekomme keinen Empfang egal welche Wellenlänge)?

      Gruß Julian
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