Probleme SABA Freiburg 12

      Du schreibst der Schalter scheint zu tennen, mechanisch, aber wie ist es elektrisch? Oftmals bildet sich eine Kohleschicht zwichen den Kontaktfahnen und im geöffneten Schaltzustand fließt dann trotzdem ein Strom.
      Meine Vermutung liegt das die Wechselspannung die von H1 zum Motorkondensator (Feldwicklung) abgeschaltet wird bei geöffneten Schalter sich einen anderen Weg gesucht hat und irgendwo einstreut. Das erklärt auch weshalb im Suchlauf die mysteriösen Geräusche aus dem LS erklingen.

      Ein weiterer Aspekt der dafür spricht dss der Automatikschalter einen Fehler hat ist, das der Haltemagnet der über die EABC80 gesteuert wird und die Ansteureung auf das Gitter der EABC80 aus dem Mittelabgriff (Suchlaufmotor) gespeist wird. Würder H1 und H4 richtig trennen bekäme der Motor keine Spannung und somit würde auch die Ansteuerung auf das Gitter der EABC80 nicht erfolgen.

      edit: klar wenn Du die Sprache- Musiktaste drückst, dann bricht die Spannung an C 616 zusammen und die Anode (EABC80) bzw. der Haltemagnetspule wird die Spannung genommen.

      Ich an Deiner Stelle würde den Automatikschalter mal genau unter die Lupe nehmen, die Drähte ablöten und alle geöffneten Kontakte in alle Richtungen gegeneinander durchmessen, da stimmt was nicht.
      Nur wer gegen den Strom schwimmt gelangt zur Quelle, tote Fische schwimmen mit dem Strom!

      Gruß "Plastik" Franz
      Hallo,

      gut, dann werde ich mich dem Schalter mal etwas gründlicher ansehen, auch wenn ich dafür das Tastenaggregat auseinadernehmen muss :mauer:

      Deine Vermutung erschein besonders deshalb logisch, weil ich in der Vergangenheit immer wieder mal die Automatiktaste betätigen musste um einen anständigen UKW Empfang erreichen zu können. Hatte des öfteren mal nur einen halben Ausschlag auf der EM84. Bei mehrmaliger Betätigung der Taste klappte es dann auf einmal.

      Womit reinige ich die Kontaktfahnen am besten? Habe verschiedene Kontaktsprays hier (Kontakt 60 und Kontakt WL).

      Gruß
      Andreas
      "errare humanum est"
      Hallo Andreas,

      ich an Deiner Stelle würde die Automatikwippe entfernen und den Schalter von der Unterseite zerlegen, das erspart Dir das Tastenaggregat zu demontieren, habe ich alles schon hinter mir.

      Und wenn Du dabei bist, ganz am Ende des Automatikschalters sitzt ein 220K Widerstand, den würde ich dort entferen und an anderer Stelle unterbringen. Das ist auch so ein Kandidat der sich über den Pertiax kleine Krieschströme einfängt und die Automatik verrückt spielen lässt.
      Nur wer gegen den Strom schwimmt gelangt zur Quelle, tote Fische schwimmen mit dem Strom!

      Gruß "Plastik" Franz
      Holla, die Waldfee - ist das eine Fummelei. Wie um Himmelswillen soll man denn da rankommen. Zumindest habe ich jetzt den Fehler mit Hilfe von "Lollocat" gefunden. Der Kontaktlamellen haben vollen Durchgang gegen Masse.
      Muss ich wirklich alle Lötverbindungen lösen um an die Pertinaxstreifen ranzukommen???

      Gruß
      Andreas
      "errare humanum est"
      Hallo Zusammen,

      ich muss noch mal nachfragen:
      Mit Pertinaxstreifen sind doch die beiden seitlichen Teile des Schalters gemeint auf denen die Kontaktfahnen sitzen oder. Diese sind aber fest mit dem Chassis verbunden und werden mit Klemmverbindungen zusammengehalten. Kann man diese wirkliche auseinander- und später wieder zusammenbauen? Äußerlich sehen die Pertinaxstreifen und auch der Pertinaxschieber soweit gut aus.Wenn ich die Kontaktfedern aber mittels Durchgangsprüfer teste, habe ich vollen Durchgang.

      Gruß
      Andreas
      "errare humanum est"
      Hallo Zusammen,

      ich benötige noch immer Eure Hilfe.
      Nach dem der Haltemagnet wieder funktioniert
      habe ich weiterhin das oben beschriebene Problem. Trotz abgeschalteter Automatik bleibt der Haltemagnet kleben und es ertönt eine tiefes Brummen. Beim manuellen Suchlauf ertönt zwischen den Sendern ein Martinhornähnliches Tatü Tatü Tatü welches bei aufsteigender Frequenz immer höher in der Tonlage wird.

      Ich weis wirklich nicht mehr weiter...
      Was ich bis jetzt ausschließen kann sind ein Röhrendefekte und das Tastenaggregat. Die Kondensatoren der EABC80 sind auch OK (Wiederstände liegen im megaOhm Bereich. Ratiospannung liegt bei 15V. bei aktivierter Automatk läuft der Suchlauf bis in die Endabschaltung, kein Muting.

      Hat jemand noch einen Tip für mich?

      Gruß
      Andreas
      "errare humanum est"
      Hallo Andreas,

      da die beschriebenen Fehler nicht von Anfang an da waren, kann es sich eigentlich nur um selbst verursachte Fehler durch falsche oder falsch eingebaute Teile handeln.
      Du kannst doch nicht ernsthaft erwarten, dass wir wissen können, wo Du evtl. welchen Fehler fabriziert hast.
      Der einzige Rat, den ich Dir geben kann, ist folgender: Prüfe ganz genau alles, was Du bisher an dem Radio gemacht hast. Z. B. ob die richtigen Kondensatorwerte eingelötet sind, ob sie an der richtigen Stelle sitzen usw., usw., eine andere Möglichkeit sehe ich nicht.
      Viel Glück bei der Suche, ähnliche Dinge hat jeder von uns schon erlebt.

      Freundliche Grüße Otto
      Gruß Otto
      Hallo Zusammen,

      das ist nicht ganz die Antwort die mir weiterhilft. Ausgetauscht wurde am Radio bisher nichts außer zwei Papierkondensatoren. Danach funktionierte das Radio problemlos. Der Fehler tauchte im normalen Alltagsgebrauch auf. Zunächst sporadisch später dann dauerhaft. Ich hatte gehofft, dass anhand meiner Fehlerbeschreibung weitere Fehlerquellen eingegrenzt hätten werden können.

      Gruß
      Andreas
      "errare humanum est"
      Hallo Andreas,

      sprichst Du jetzt noch immer von dem eingangs erwähnten Radio oder ist es inzwischen ein anderes. Das paßt was nicht zusammen.

      Andreas FB12 postete
      ... Ausgetauscht wurde am Radio bisher nichts außer zwei Papierkondensatoren. Danach funktionierte das Radio problemlos...

      ... Ich hatte gehofft, dass anhand meiner Fehlerbeschreibung weitere Fehlerquellen eingegrenzt hätten werden können...


      Ich kenne bislang niemanden der ernsthaft über hellseherische Fähigkeiten verfügt, ich kann auch lediglich versuchen, anhand des Schaltplans und der Beschreibung den Fehler gedanklich durchzugehen. Das genannte Gerät steht mir nicht zur Verfügung, um Vergleiche anzustellen.

      Bitte nimm nochmals die Hinweise von Franz genau wahr und prüfe alles nach. Ich komme hier zu ähnlichen Überlegungen, ohne aber die praktische Erfahrung wie er zu haben. Wurde denn die EABC80 schon einmal gegen eine neue getauscht?

      Wie auch Otto bereits angedeutet hat, vermute ich ebenfalls einen Kurzschluß, den Du Dir selber eingebaut hast. Das kann jedem passieren.

      Bitte um konkretere Beschreibung des Fehlers. Ein Foto, Meßwerte und der zugehörige Schaltplanausschnitt wären hier echt eine Hilfe. Manchmal wurden hier auch schon Fehler anhand von Fotos erkannt.

      Gruß
      Wolfgang
      geht nicht - gibt's nicht!
      Hallo Andreas,

      es ist fast immer das Gleiche, "es ist mir vollkommen egal ob das Radio spielt oder nicht, nur die Automatik muss funktionieren", liegt vielleicht am natürlichen Spieltrieb des Mannes.
      Vergiss die ganze Problematik mit der Automatik mal so lange, bis das Radio einwandfrei spielt. Das kann es nicht, wenn nur 2 Kondensatoren getauscht wurden, der 12er hat ein ganzes Sammelsurium von Problemkondensatoren, die erst ab dem 14er nicht mehr ausgewechselt werden müssen. Dazu gehören nicht nur die Wickelkondensatoren, sondern auch die Elkos, wenn man schon einmal beim Austausch ist.
      Und ganz am Schluss, wenn alle Spannungen annähernd im grünen Bereich liegen und das Radio einwandfrei spielt, kann man sich um die Automatik kümmern. Jetzt schreibe aber nicht wieder, dass das nicht die Antwort ist die Dich weiter bringt, sondern mach einfach mal, was Dir geraten wird.

      Freundliche Grüße Otto
      Gruß Otto
      Hallo nochmal,

      Ich habe Eure Ratschläge verstanden und nehme sie auch ernst. Leider komme ich aber nicht weiter. Ich bin bisher davon ausgegangen, dass der Freiburg12 weitestgehend frei von Problemkondensatoren ist. Jedenfalls sind keine Teerkondensatoren oder Malzbonbons verbaut (bis auf zwei Ausnahmen, siehe weiter oben).

      Ich werde mich dann in meinem Weihnachtsurlaub nochmals intensiv mit dem Freiburg (der übrigens noch immer der selbe ist wie Eingangs beschrieben) auseinandersetzen.
      Ich werde Euch dann mit Schaltplanausschnitten, Messwerten und Bildern versorgen.

      Gruß
      Andreas
      "errare humanum est"
      Hallo Andreas,

      es mag Dir vielleicht lästig erscheinen, aber ich vermisse eine strukturierte Vorgehensweise - lies Dir den Thread nochmals vollständig durch.

      1. Auf den Eingangs bereitgestellten Fotos kann ich noch mindesten 2 weitere Teerkondensatoren erkennen. Entweder Du prüfst sie nach (Kapazität, Spannungsfestigkeit, Leckstrom) oder tauschst Sie gegen zweifelsfreie Ware aus.
      2. Die Röhrenbestückung sollte der Vorgabe entsprechen. Die Röhren müssen in Ordnung sein. Wenn Du die 2 EC92 vertauschst und es spielt nicht mehr, dann sind sie eben nicht mehr in Ordnung. ...

      Es wurde schon vieles gesagt und empfohlen.

      Gruß
      Wolfgang
      geht nicht - gibt's nicht!
      Andreas FB12 postete

      Ich bin bisher davon ausgegangen, dass der Freiburg12 weitestgehend frei von Problemkondensatoren ist. Jedenfalls sind keine Teerkondensatoren oder Malzbonbons verbaut (bis auf zwei Ausnahmen, siehe weiter oben).


      Hallo Andreas,

      dem ist auch so, ab dem 12er Modell hat man größtenteils auf die Teerbomben und Tropydur (Malzbonbons) verzichtet. Das soll aber nicht heißen das im 12er nicht auch Problemtypen eingesetzt wurden, so z.B. die Ero/100 mit der beigen Vergussmasse, die genauso anfällig gegen Feuchtigkeit wie die Teerbomben sind. Auch ist nicht auszuschießen das ein Teil von Restbestäben aus der 11er Serie verwendet wurden, die beiden abgeschirmten Koppelkondensatoeren am Lautstärkepoti z.B. Dann sind da noch eine beträchtige Anzahl von Elkos eingebaut, die es zu überprüfen gibt, Kapazitätsverluste, Feinschlüsse, etc. Wenn man diese einseitig ablötet und prüft kann man sie auch gleich gegen neue ersetzen, ich mache das jedenfalls so.
      Zwar hat man auf Teer- und tropensichere Kondensatornen verzichtet aber an anderer Stelle diese bescheidenen Kohlemassewiderstände eingeführt, diese Dinger können einen zur Verzweifelung treiben. Aüßerlich sieht man ihnen nichts an, auch Widerstandsmessung sind oftmals bei diesen Typen nicht aussagekräftig, denn erst bei etwas höheren Spannungen und Stömen verhalten diese sich vollkommen abnormal. Überall dort wo etwas höhere Spannung anliegt sollte man diese Burschen gegen andere Widerstände tauschen, sie neigen auch gerne zu brummverhalten.

      Zu dem Haltemagneten gibt es außer der Mechanik der Wippe (ich gehe mal davon aus das sie leichtgängig ist) 3 Ursachen die das Lösen verhindern können.
      1) C726(4,7nF) an der Anode EABC80 hat einen Schluß zur Masse.
      Kondensator einseitig freilöten, Gerät in Betrieb nehmen und schaun was ob der Haltemagnet immer noch kleben beilbt.
      2) Die Spule der Haltemagneten hat einen Schluß zur Masse.
      Spule beidseitig freilöten und beide Enden der Wicklungen gegen Masse widerstandsmäßg durchmessen, muss unendlich sein.
      3) die EABC80 hat einen Fehler bzw. die Ansteuerung am G1 ist fehlerhaft, negative Vorspannung fehlt (pin 8 -10V)
      In allen 3 Fällen spielt es keine Rolle ob die Automatik ein oder ausgeschaltet wird, die Anodenspannung (EABC80) 1+ ist bei eingeschaltetem Gerät immer vorhanden.
      Nur wer gegen den Strom schwimmt gelangt zur Quelle, tote Fische schwimmen mit dem Strom!

      Gruß "Plastik" Franz
      Hallo,

      das hilft mir doch nun schon mal ein ganzes Stück weiter. Ich hatte bereits zu Anfangs mein Verdacht geäußert, dass die gelben WIMAS nicht OK sind. Diese scheinen ausgelaufen zu sein.
      Ich werde jetzt nochmals alle von Franz beschriebenen Tips anwenden. Irgenwoher muss der Haltemagnet ja seine Spannung bekommen....


      http://saba-forum.dl2jas.com/bildupload/Bild1%20kk.jpg


      Gruß
      Andreas
      "errare humanum est"