Neues (Anfänger-)Projekt, Wildbad W

      Kurzes Update:

      Alle alten Kondensatoren sind getauscht. Der Klang hat sich enorm (!) verbessert! Der Empfang ist auch besser geworden und die Röhren glimmen heller (obwohl ich mir das vielleicht auch nur einbilde).
      Die Kapazitäten der ausgebauten Bauteile liegen durchweg extrem über den Nennwerten.

      Die EM85 funktioniert prinzipiell, die Leuchtkraft ist minimal, d.h. man sieht es nur im Dunklen. Ob das schon immer so war, kann ich nicht mehr sagen.
      Die Spannungen, auch an der EM, sind immer noch wie in Post 052 und 060 beschrieben.

      Ich habe von einem Bekannten 2 EM80 geliehen bekommen. Das Blöde ist, dass der Sockel an der EM80 um ca. 30 Grad verdreht zur EM85 ist, und man die Fassung nicht verdrehen kann.
      Außerdem habe ich mir bei ATR eine 6E1P bestellt. Das Sockelproblem bleibt. Vielleicht sollte ich doch eine EM84 einbauen.

      Wenn ich Sender verstelle habe ich bei UKW manchmal einen hohen Pfeiffton und bei AM ein Brummen. Ist das normal?
      Generell brummt der Lautsprecher bei eingestellten Sender minimal. Das ist mir aber nur aufgefallen, als ich mich mit dem Ohr bis auf 10cm der Membran genähert habe. Also wohl normal.

      Würdet ihr das Radio, insbesondere die Kombifilter, neu abstimmen? Mal abgesehen davon, dass mir dazu die Mittel und vor allem das Wissen und Erfahrung fehlen?

      Gruß,
      Christian
      Hurra!



      Ich habe die Fassung verdreht und mittels "Gewindestangen" in den Bohrungen der Federbefestigungen für die Röhre angeschraubt. Passt super! Nur die Spannfeder muss ich weglassen.



      Die Verdrahtung ist noch von der EM85 und nicht für die 6E1P umgebaut.

      Eine Frage zu den Tasten für die Umschaltung der Wellenbereiche: Darf ich die Kontakte im Gerät mit Tunerspray behandeln? Ich habe gelesen, dass u. U. Feuchtigkeit in die Pertnaxplatten einzieht. Ist die Gefahr bei Tunerspray oder WD40 auch vorhanden?

      Christian
      - Der Magische Fächer funktioniert perfekt! Volker hat recht gehabt, die EM85 war einfach platt!
      - Der Bassschalter und der Klangbildregler funktionieren.
      - Empfang auf UKW hervorragend, wenn man testweise den Mittelleiter der Kabelnetzantennendose an das Radio anschließt. Ich weiß, das soll und darf man nicht, aber ich habe keine 75/240 Ohm Weiche. Zu Testzwecken ist das, denke ich kurzzeitig erlaubt. ;) Mit Wurfantenne bekomme ich die 3 oder 4 Standardsender (WDR) aus dem näheren Umkreis rein.
      - Die Kontakte am Tastensatz sind mit WD40 mittels einer Kanüle beträufelt worden. Etwas WD40 ging natürlich trotzdem daneben, was hoffentlich nicht so schlimm sein wird.

      - Empfang auf K, M, L nahezu nicht vorhanden. Ich habe ein ca. 5m langes Kabel als Antenne benutzt und das Radio geerdet. Einen MW Sender bekomme ich herein und auf Kurzwelle manchmal auch einen. Ansonsten ist bis auf Störgeräusche beim Scannen des jeweiligen Frequenzbandes ziemlich tote Hose. Wo kann man da am besten ansetzen, um einen Fehler zu finden? Liegt es ggf. auch einfach nur an der Antenne?
      - Mir ist aufgefallen, dass das Klangbild aufhellt, wenn ich das Radio lauter drehe, als wenn man mehr Höhen reindreht. Ist das normal?
      - Nach ca. 2 Stunden Betrieb hat der Netztrafo eine gemessene Temperatur von 48 und der Gleichrichter ca. 40 Grad Celsius. Der 50+50µF Elko wird handwarm. Das ist im Soll, oder?
      - Ein Missgeschick ist mir auch noch passiert. Beim Einbau der 6EP1 habe vergessen, das Ummantelungsblech auf die Röhre zu schieben. Das habe ich bei bereits eingebauter Skalenscheibe nachgeholt und prompt die Farbe abgekratzt (siehe Foto). Ich könnte mich selbst ………. :(
      - Die Messingapplikationen auf den Drehreglern sind angelaufen. Kann man die mit Stahlwolle aufpolieren, oder sind die nur aufgemalt und ich würde alles nur noch schlimmer machen?



      - Würdet ihr das Radio, insbesondere die Kombifilter, neu abstimmen? Mal abgesehen davon, dass mir dazu die Mittel und vor allem das Wissen und Erfahrung fehlen?


      @Achim und zu Post 60 und 62:
      Den Ströme habe ich nicht gemessen. Wenn man den Spannungsabfall zwischen den Messpunkten verwendet, bekommt man folgende Ergebnisse:

      U1=242V
      U2=228V
      Widerstand: R=250 Ohm
      Strom: I= (U1-U2)/R = (242-228)/250 A = 56mA


      U1=228V
      U2=195V
      Widerstand: R=1000 Ohm
      Strom: I=( U1-U2)/R = (228-195)/1000 A = 33mA

      Das passt doch halbwegs, oder doch besser messen?

      Gruß,
      Christian
      Nun habe ich im Leben schon Röhren gesehen, die Fadenbruch hatten, die f-k-Schluss hatten, die Unterbrechungen an Elektroden hatten, die zum Schwingen neigten, die Vakuumfehler hatten, deren Emission nicht mehr ausreichte, die am Glaskolben durch eine glühende Anode eingeschmolzen waren, die Glasbruch hatten und noch Vieles mehr - allerdings habe ich im Leben noch keine Elektronenröhre gesehen, die "platt" war.

      Der Stromverbrauch scheint im Bereich des Üblichen zu sein. Gravierende Fehler in der Endstufe und übermäßige Stromaufnahmen anderer Bauteile würde ich also ausschließen.
      Die Wärmeentwicklung an NTR, Gleichr. und Elkos ist auch in Etwa in Ordnung. Es könnte natürlich sein, dass der Selengleichrichter etwas gealtert bzw. geschädigt ist, da die Spannunegn bei 230V~ eigentlich geringfügig zu hoch sein sollten.

      Hast Du beim AM Empang schon probiert, alle Störquellen auszuschalten? (PCs, Schaltnetzteile, Dimmer...)
      Achim
      Hallo,

      ich mische mich wegen dem WD 40 nochmal ein....

      Ich würde dieses Mittel auf den Kontaktleisten nicht einsetzen. Neben den Kohlenwasserstoffen, die leider auch nicht ganz harzfrei sind (Petroleumanteile) sind dort mit hoher Wahrscheinlichkeit nocht Detergenzien enthalten, die nicht nur positive Eigenschaften, vor allem auf den Kontakten aus Kupfer oder Phosphosbronze haben. Langfristig würde ich das nicht auf den Kontakten belassen.
      Besser ist dafür z.B. Kontakt 88, ein Sprühöl, daß sogar für Einsatz in der Feinmechanik zulässig ist. Das ist soweit möglich harzfrei und hat keine weiteren Zusatzstoffe. Außerdem sollten die Kontaktzungen anders als in der Niedervolt-Technik hier besser trocken sein (nur ein hauchdünner Film Schmiermittel), da es sonst schnell zu Verkokungen kommen kann.
      Gruß, Gunnar
      Nur noch als weiter Tipp:

      Wer noch günstig drankommt, sollte "Wellenschalteröl" von Granowski aus der Ex-DDR bunkern. Gibt es in rot und blau. Rot zum Lösen von Oxyden, die Kontakte werden blitzeblank, blau zum Konservieren, schützt vor erneuter Oxydation.

      Nebenwirkungen keine bekannt, ich benutze es seit mittlerweile 5 Jahren.

      Die Preise sind leider momentan exorbitant hoch und steigen...

      Gruß, Dieter
      Lieber Achim, ich kann es mir nicht verkneifen.

      nightbear postete
      ...
      - allerdings habe ich im Leben noch keine Elektronenröhre gesehen, die "platt" war.
      ...
      Solche Röhren gibt es durchaus, sogar neu.
      Nennt sich dann z.B. VFD, Fluoreszenzanzeige.
      Für die jüngeren Mitleser, die eventuell noch einen Videorekorder kennen:
      http://de.wikipedia.org/wiki/Fluoreszenzanzeige

      Andreas, DL2JAS
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Sandmaennchen postete
      ...
      - Empfang auf UKW hervorragend, wenn man testweise den Mittelleiter der Kabelnetzantennendose an das Radio anschließt. Ich weiß, das soll und darf man nicht, aber ich habe keine 75/240 Ohm Weiche. Zu Testzwecken ist das, denke ich kurzzeitig erlaubt.
      ...
      Ich sehe da kein Problem.
      Es gibt zwar von 75 auf 300 Ohm eine Fehlanpassung, die jedoch nicht stört. Durch die Fehlanpassung ist das Signal ein paar dB geringer. Einfache Adapter für 75 auf 240/300 Ohm verbinden meist das Koaxialkabel direkt mit dem symmetrischen Antenneneingang.
      Alte Adapter mit Kästchen haben normalerweise noch eine Art Übertrager, der symmetriert und transformiert.
      Schließt man direkt Koax an symmetrischen Antenneneingang an, stört das die Kabelanlage nicht, zumindest kaum messbar.

      Andreas, DL2JAS
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      dl2jas postete
      Schließt man direkt Koax an symmetrischen Antenneneingang an, stört das die Kabelanlage nicht, zumindest kaum messbar.
      Hm, an anderer Stelle habe ich gelesen, dass man sich die Antennenanlage zerstören kann und Störungen verursacht. Wahrscheinlich habe ich das aber auch falsch verstanden.


      Zum Thema WD40 (u.a.) gibt es, glaube ich, so viele Meinungen wie Mittel. Ein "Röhrenexperte" aus dem Verstärkeramt in Wiedenbrück sagte mir letztens, dass WD40 "das" Wundermittel sei. Auch andere scheinen das intensiv zu nutzen. Was natürlich den Post 067 von Tapeworm664 nicht widerlegt oder dessen Wahrheitsgehalt anzweifelt!
      Für einen Anfänger ist es nur schwer, wem oder was man glauben soll. ;)

      Christian
      Hallo Christian,

      ein Wundermittel würde, ohne dabei Nebenwirkungen zu haben

      1. vorhandene Oxid- und Schmutzschichten beseitigen
      2. eine dauerhafte Schmierung der Kontaktoberfläche bewirken und
      3. einen Schutz gegen zukünftige Oxidation bieten.

      Derartige Mittel existieren nicht!

      Man muss ein Wenig kombinieren und zaubern, um dem Ziel nahe zu kommen.

      Zum Beispiel bei einem Tastensatz:

      Zuerst Entfernen der Oxidschicht und des Schmutzes auf mechanischem Wege, dann Feinreinigung mit Isopropanol, dann Auftrag von einer geringen Menge Kontakt 61 als Schmierung und Korrosionsschutz

      oder

      Zuerst Auflösen der Oxidschicht mit Kontakt 60, dann Ausspülen der Rückstände mit Kontakt WL oder meinetwegen auch Bremsenreiniger, dann Korrosionsschutz und Schmierung mit Kontakt 61.

      Nur die richtige Kombination passender Einzelschritte führt nebenwirkungsarm zum Ziel.Meist sind mehrere Komponenten und Arbeitsschritte erforderlich. Das rote und blaue Wellenschalteröl, das Dieter gerade genannt hat, entspricht von der Bestimmung und Funktion her etwa den Kontakt 60 und 61 Sprays (die sind auch rot und blau).
      Achim
      Beim reinigen habe ich gute Erfahrungen gemacht mit Video 90; ich finde das ist nicht so aggressiv wie das Kontakt WL (Sprühwäsche). Die Sprühwäsche von Kontakt hat schon öfters lackierte Oberflächen (Chassis) und bestimmte Kunststoffe angegriffen. Der Lack wurde angelöst bzw. der Kunststoff wurde matt. Mit dem Video90 habe ich solches noch nicht beobachtet; ich finde er reinigt sogar besser als die Sprühwäsche. Außerdem verwende ich noch zum reinigen Kontakt IPA (Isopropanol).

      Öle und Fette zum schmieren verwende ich schon seit fast 30 Jahren nicht mehr! Ich schmiere ausschließlich mit ISOLIER 72, einem Silikonöl welches eigentlich zum isolieren von Trafowicklungen gedacht ist. Das haben wir in der Berufsfachschule für Elektrotechnik immer zum schmieren verwendet. Die behandelten Flächen sind rutschig wie Glatteis! Ich hab auch in den letzten 30 jahren, wo ich das verwende noch nie erlebt, daß Kunsstoffe, Lacke oder Metalle davon angegriffen wurden. Auch ein verharzen oder eintrocknen hab ich mit dem Silikonöl noch nie beobachtet.

      (Soll jetzt nicht heißen, daß Ihr alle nun das verwenden sollt. Es hat ja jeder auch seine eigenen Erfahrungen gesammelt)

      Gru0 Frank
      Es toent so schoen wenn des Sabas Roehren gluehen!
      Ich habe gestern nach ca. 0,5 Stunden Betriebszeit folgende Spanungen gemnessen:

      http://saba-forum.dl2jas.com/bildupload/Schaltschema_Wildbad_w_Spannungen_2.jpg

      Was mich wundert, ist die Spannung von 95V an der EABC80 von 95V.

      Irritierend finde ich außerdem noch den roten Widerstand (Kondensator?), der an den 1000pF Kondenator der EL41 angelötet ist. Den finde ich im SChaltplan überhapupt nicht!


      Am MW, L und K Empfang hat sich nichts geändert. Störquellen (PC, usw.) habe ich, soweit möglich, ausgeschaltet.
      Der Fehler muß doch im Umfeld der ECH81 zu finden sein, oder? Entweder auf der Antennenseite oder im Oszillator?

      Anererseits funktioniert FM. Dann kann die ECH81 selbst nicht defekt sein?

      Gruß,
      Christian
      Hallo Hans,
      ich habe mir schon sowas in der Richtung gedacht. Danke, für die Antwort.

      decoder postete
      ...
      Das ist eine modifikation wie man es in der Serie oft machen muss.
      hans
      Es handelt sich hier also um den 12pF Kondensator.

      Was ich vorhin vergessen habe:
      Als ich an der ECH81 die 196V gemessen habe, verstummten die Störgeräusche (Brummsummton) schlagartig. Auch an anderen Messtellen ist mir das aufgefallen.

      Gruß,
      Christian
      Könnte ihr mir vielleicht bittebitte noch einen oder zwei Tipps geben:
      1) Sind die 95V an der EABC80 schädlich, oder muß ich mir keine Sorgen machen?
      2) Wie kann ich dem Fehler bzgl. Am Empfang am Besten auf die Schliche kommen?
      Ich habe auf
      http://home.snafu.de/wumpus/hints-reparaturen.htm#44
      von einer Brummprobe gelesen. An der Anode mit dem Fingen anfassen oder sowas. *britzzzz* ;)


      Gruß,
      Christian
      Sandmaennchen postete
      Sind die 95V an der EABC80 schädlich, oder muß ich mir keine Sorgen machen?
      Hallo Christian,

      womit hast Du denn die Spannung gemessen?

      Übrigens, von einem Test mit "Finger an der Anode" habe ich noch nie etwas gehört. Wer erzählt so einen Nonsens? Ich würde Dir im Übrigen dringend davon abraten. :(
      Achim
      Die berühmte Brummprobe mit dem Zeigefinger am Metallteil eines kleinen Schraubenziehers bringt schnell Klarheit über die grundlegende Funktionsfähigkeit der NF-Endröhre oder der Vorstufen-Röhre. Dabei so das Steuergitter der jeweiligen NF-Röhren berühren, es muß ein deutliches Brummen, insbesondere bei der Vorstufen-Röhre hörbar werden. Das gilt bis zur Anode der Gleichrichter-Röhre. In diesem letzten Fall wäre der gesamte AM-NF-Zweig in Ordnung. Diese Brummprobe funktioniert bedingt sogar noch etwas im AM-ZF-Zweig des Gerätes. Zumindestens kann bei aufgedrehter NF zumeist beim Antippen der ZF-Steuer-Gitter etwas "Geräusch" wahrgenommen werden. Diese Brummprobe kann sinngemäß auch bei Transistor-Geräten angewandt werden. Erstellen Sie sich mit einem intakten Gerät sozusagen eine hausinterne Norm: So also muß es an den erwähnten Stufen und Bauteilen brummen, wenn ich mit dem Finger an die Teile komme. Auch bei der Brummprobe gilt: Beachten Sie die Sicherheitshinweise oben auf der Forumstartseite. Nur eine Hand am Gerät, kein Körperkontakt zu irgendwelchen anderen Metallteilen!

      Text von mir:
      Teuflich ist das Wort "bis zur Gleichrichterröhre"
      Ich frage mich nur, warum fragt er euch? nicht Die?
      hans