Eine Schleuse im SABA- Radio ?

      Hallo Saba- Freunde.

      Den heutigen Bericht eröffne ich mit einer Frage.
      Der belesene Forumsbesucher, weis sicher was das hier ist.





      Abbildung 1
      Bild au s Wikipedia Link:
      http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Wardhausen_schiffsschleuse.jpg&filetimestamp=20110507105455


      Richtig, eine Schleuse.
      Wird diese geflutet, entstehen Wellen. Das ist auch als bekannt anzusehen.

      Welle in der Schleuse, was hat das mit SABA zutun?
      Ehrlich gesagt nichts.
      Vertauscht man die Begriffe zu Wellen und Schleuse, kommt man doch zu SABA.

      Ein Begriff der in den 30er Jahren von SABA geprägt wurde, die „Wellenschleuse“

      Was war das denn?
      So wie die oben gezeigte Schleuse, Wasser und die sich darauf befindlichen Schiffe weiterleitet, so leitet die SABA- Wellenschleuse die Welle mit der Information von der Antenne zum Empfangskreis.
      Man regelt damit Lautstärke und Trennschärfe, indem man nur soviel Hochfrequenzspannung weiterleitet, wie benötigt wird. Gut, das Ganze ist etwas weit hergeholt.

      Wie es wirklich geht oder funktioniert, lesen Sie im folgenden Bericht.
      Zur Antennenankopplung bei SABA- Radios in den 30er Jahren

      http://saba-forum.dl2jas.com/bildupload/Antennenankopplung%20%20SABA_V2.pdf


      Viel Spass!

      hans
      Hans, interessante Sache, kannte ich noch nicht.

      Es gibt recht ähnliche Kondensatoren vom Verhalten, jedoch mechanisch etwas anders aufgebaut. Sie nennen sich Schmetterlingskondensatoren und sehen fast so aus, wie ein üblicher Drehkondensator im Radio. Leider habe ich kein Bild gefunden.
      So ein Kondensator hat zwei Statorpakete und ein Rotorpaket. Der Rotor wird meist nicht angeschlossen. Er dient dazu, zwischen den beiden Statorpaketen zu koppeln. Vorteil dieses Kondensators ist, daß er keinen Schleifer hat. Ich habe eine spezielle Sendeantenne, die mit so einem Kondensator abgestimmt wird. Beim Senden fließt mächtig HF-Strom. Anfangs betrieb ich diese Antenne mit einem üblichen Drehkondensator mit Schleifer. Es britzelte regelmäßig im Schleifer und die Güte war bescheiden.

      Ich habe doch was gefunden zur Antenne und dem Schmetterlingskondensator:
      http://www.kr1st.com/magloop.htm
      Betrachtet man die Bilder genauer, sieht man die beiden Statoren. Der Rotor ist nicht angeschlossen und taucht lediglich in die Statorpakete ein. Würde man den Rotor ebenfalls anschließen, hätte man von der Funktion her den Kondensator, den Hans näher erläutert.

      Andreas, DL2JAS
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Bei Überspannungen durch athmosphärische Entladungen oder gar Blitzschlag hat der Drehko wohl die besseren Überlebenschancen.

      Läuft denn bei diesen Geräten die gesamte folgende Schaltung ZF, NF immer auf voller Verstärkung? Dann hätte man doch selbst beim starken Ortssender ein Rauschproblem. Andererseits kann man bei starken Stationen durch das Herunterregeln am Antenneneingang Probleme der Übersteuerung abfangen.
      Achim
      Hallo Achim und Leser.
      Es sind keine Empfangsmaschinen wie FB WIII
      Maximal Dreikreiser soweit ich das im Moment sehe.

      Hier ein Beispiel:


      Hier noch eine Rarritaet:
      Saba Darstellung der W- Schleuse





      Auch die Rueckkopplung wird hier mit einem Diff-Kondensator geregelt.#
      Das bringt auch noch Vorteile, von denen aber hier nicht gerne gelesen wird.
      "Profis" Ich wollte den Ball flach halten.

      hans
      Hallo Hans,

      o.k. - jetzt kann ich die Sache einordnen.
      Beim Saba 212 mit Telefunken Röhren sieht man ja noch einen zweiten Differentialdrehko. Die (Rückkopplungs-) Regelung fur das Audion!

      Live habe ich eine Wellenschleuse noch nicht gesehen, umso ineressanter sind die Bilder in Deinem Text oben, wo man die konstruktive Realisierung nachvollziehen kann.
      Achim
      Einfache Erklärung für Leute, die nicht wirklich HF geschnuppert haben.

      Früher war Amplitudenmodulation üblich, an Rundfunkgeräte FM war noch nicht zu denken. Bestimmt alle haben schon vom einfachen Detektorempfänger gehört. Das ist eine sehr einfache Empfangsschaltung. Die Hochfrequenz von der Antenne wird gleichgerichtet und ist auch schon das Audiosignal für den empfindlichen Kopfhörer. Je stärker das HF-Signal bei brauchbarer Antenne ist, um so lauter wird auch das resultierende Audiosignal. Eine Verstärkung gab es nicht, keine Röhre, keine Verstärkung. Weit entfernte Sender waren somit leise, Ortssender laut.

      Damalige einfache Radios arbeiteten ähnlich, hatten aber schon Röhren, Verstärker. Man hatte einen Audioverstärker mit brauchbarer Leistung, Zimmerlautstärke. Je nach Sender unterscheidet sich das gewonnene demodulierte NF-Signal stark. Ein Weg ist ein Lautstärkepoti für gewünschte Lautstärke.
      Der andere Weg ist der beschriebene Drehkondensator. Mit dem macht man schon auf der HF-Seite das Signal "leiser", nicht erst bei der NF.

      Modernere Empfänger haben eine Regelung für die HF, üblicherweise der ZF-Verstärker. Der regelt selbst, damit richtiger Pegel für den NF-Verstärker herauskommt. Damals hat diese "Regelung" mittels dieses speziellen Drehkondensators der Benutzer übernommen bei einem NF-Verstärker mit fester Verstärkung.

      Faktor 1 bis 500 sollte damals schon ganz gut gewesen sein, sind gut 50 dB. Wirklich gute Funkempfänger, z.B. der hier:
      http://www.dl2jas.com/vorstellungen/tr7/tr7.html
      schaffen über 100 dB, was die ZF selbst ausregeln kann.
      100 dB ist übrigens Faktor 100000 bei der Empfangsspannung.
      Hans, was hast Du damals als Regelbereich ZF für bessere Radios Heimaudio angesetzt?

      Andreas, DL2JAS
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Hallo Andreas.

      Deine Anmerkung, dass 1:500 Regelumfang schon sehr gut sei, ist richtig.
      Wenn oder damit SABA das realisieren konnte, waren die Spulen in grossen Bechern HF- dicht eingebaut. Der Drehko ebenfalls total mit Blech zugebaut. Das Chassis von unten mit einer Wanne verschlossen. Nur so konnte die Wellenschleuse mehr als 1:100 regeln, das HF- Signal haette sonst die Schleuse umgangen und eine Leisestellung verhindert

      Die 1: 300-bis 1: 500 sind einer damaligen Besprechung der Modelle entnommen. Ich habe solche Exoten leider nicht

      Das Bild zeigt einen 330WL, nur deshalb, weil damit besser zu sehen ist was ich eigentlich meine.




      Die Frage welchen Regelumfang ich damals ( 1958 ) angesetzt habe?
      Dazu das: um Zuhören zu können, braucht man 1 bis 2mV an der Antennenbuchse, das ist was man so Bezirksempfang nennt.
      Um Musik zu hören, müssen es schon 100 bis 200mV sein.

      Standardschaltungen mit einer und zwei ZF- Stufen (Freu, Frei)
      haben einen Regelumfang der bei 1:100 = 40dB und 1:300 = 50db liegt.
      Als Beispiel aus dem Aermel eine fiktive Kurve.




      Als AM noch voll im Gebrauch war, gab es Sperrkreise die organisch oder ansteckbar waren um den Ortssender beherrschbar zu machen.
      Dessen Programme wurden ja stets auf UKW parallel gesendet, so dass diese Probleme in den Hintergrund verschwanden. Kamen aber mit den Transistoren um so stärker wieder zurück. Da hat man von 40dB geträumt. Was es da an Mist gab, !!!!!!!!!!!

      Gruss hans
      Hans, bist Du sicher, 1 Volt HF an der Eingangsbuchse?

      Das ist knallelaut, ergibt gut 20 dBm an 75 Ohm, Brachialsignal.
      So 1 bis 2 mV sind etwas über 60 dBµV. Das sollte der "Wohlfühlbereich" für ein Radio sein. Kabeldosen mit UKW spucken meist einen Pegel in der Gegend 60 bis 80 dBµV aus. Das S-Meter, Schätzmeter, eines Radios zeigt dann einen hohen Wert an.
      Für die interessierten Mitleser, ein S-Meter zeigt die Signalstärke an, wie z.B. ein Magisches Auge.
      Damit keine Verwirrung entsteht, der Empfänger im Link ist Profibereich. Er ist ein sehr guter Empfänger für Amateurfunk und wurde/wird geringfügig abgeändert im professionellen Bereich eingesetzt, z.B. Seefunk. Mit einem üblichen Radio nicht ganz vergleichbar, Anschaffungskosten damals etwa zwei Monatsgehälter.

      Andreas, DL2JAS
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Da bin ich mir ganz sicher.

      1,0 oder 2,0 Volt, an 2 bis 3 Kiloohm.
      Das ist die Nennimpedanz einer Hochantennenbuchse.
      Manche Radios schaffen dort 5 bis 10 Volt!

      GRUNDIG HiFi Transistorteile wurden fuer 500mV entwickelt.

      siehe hier HF/NF- Baustein HF500 ein Spitzengerät von GRUNDIG



      Da kannst Du sehen wo der "Wohlfühl- Bereich" liegt.
      Bei Transistor Modellen schwer zu realisieren.

      Der SABA 8080 war da ein Spitzenmodell.

      Hier ein Hifi. Modell einfacherer Bauart, mit AM-IC







      hans
      Hallo Hans,

      der Beitrag ist megainteressant, wenngleich auch ich als "HF-Laie" manche deiner Ausführungen interpretieren muss.

      Dennoch würde mich interessieren, warum der SABA 8080 in deinen Augen, aber vermutlich auch objektiv, ein Spitzenmodell ist. Vom Preis und der sonstigen Ausstattung reiht er sich doch in Galerie der 70er Receiver ein.

      Gruß, Dieter

      Edit: Schaltbild entfernt
      Hallo Dieter.

      Du meist es sei noch immer interessant hier. Na mir soll es recht sein.

      Aus einem von mir „tief angesetzten“ Beitrag zu Modellen von SABA die eine Besonderheit besitzen, wo SABA eine bekannte Technik aussergewoehnlich umgesetzt hat und dazu eine griffige Bezeichnung gewaehlt hat, die nach meiner Meinung genauso typisch ist wie der Begriff „SABA“ ist nun doch wieder ein Technikforum geworden.

      Das Thema dreht sich eigentlich um die Kontrolle der Antennenenergie, die mit der Antenne eingefangen wird. Dann diese so zu regeln, dass eine Lautstaerke- und Trennschaerfe Einstellung moeglich wird.

      Bis zum Post 008 lief das wie meine noch so, dass es fuer den interessierten Sammler erfassbar ist
      Andreas hat in 009 einen Dialog eroeffnet, was ich mag und schaetze..
      Er ging dort auf das was vorher gesagt wurde ein und stelle noch eine Frage: “ Hans .wieviel .Regelumfang hast Du damals angesetzt?“

      Ab da war das nicht mehr mit einfachen Worten klarzustellen.
      Es kann nicht erwartet werden, dass nur Nichtssagentes folgt. Wir sind also wieder dort, wo die Kritiker jubeln werden und der letzte Leser aussteigt.
      Das Fachpublikum bleibt.
      Um das auch optisch erfassbar zu machen, habe ich Kurven erstellt oder copiert aus denen man ersehen koennen kann oder sollte, was Andreas fragt oder meint.

      Solchen Grafiken hat man bei hoch wertigen Geraeten in die Begleitpapiere gedruckt, um den damals technisch orientierten Kaeufer zu zeigen was das Radio kann. Es muss also auch ein Forum verdauen koennen, wenn es den ernsthaft an Technik interessiert ist.

      Die Zahl der Klicks laesst das zwar ahnen, es koennen aber auch „ausgeloggte Kritiker“ sein, die das laufend verfolgt haben um sich bestaetigt zu sehen.

      Nun zu Dieter und dem SABA 8080.
      es geht hier um das verarbeiten und regeln von Antennenspannungen bei MW und LW. Der Bericht startet ja mit dem 212WL von 1934.

      Mit Andreas kam die Neuzeit hinzu. Nachdem ich nun mal fast ein Leben lang in "einem" Unternehmen taetig war, ist es logisch, dass ich da Vieles weis und habe. Da wir aber hier bei SABA sind hatte ich ehrlich den 8080 gelobt, was ich beim Bericht zum GRUNDIG RT100, schon mal tat.

      Nochmals, es geht hier um die kontrolle by hand oder automatisch von Antennensignalen die von einer „ richtigen“ Hochantenne geliefert wurden als man noch MW und LW brauchte um Radio zu hoeren.

      Es koennte ratsam sein, dass man mit Post 008 endet und den Rest 009 bis 013 in einen neuen Thread verschiebt, um den Original- Bericht nicht unverstaendlich oder „unleserlich“ zu machen.

      Man kann ja, von einem Beitrag auf einen zweiten verlinken. Das macht den ersten "populaerer" oder lesbarer. Hm?

      Ich kann bei Beidem weitermachen so es denn sein soll
      .
      Das UKW Schaltbild des 8080 ist aber fehl am Platz.

      Als Ersatz das AM- teil des 8080 mit 2 FETs als geregelte Mischstufe, getrenntem Oszillator. Vierkreisfilter, u.v.m.

      http://saba-forum.dl2jas.com/bildupload/8080AMTEIL.pdf



      gruss hans
      Hans, ich denke, wir splitten nicht.

      Durch mich hat das Thema eine etwas andere Richtung bekommen, maximaler Pegel und Signalrauschabstand. Es passt aber gut zur Wellenschleuse, weil bei ihr solche Aspekte interessant sind. Du bist gut mit den Bildern darauf eingegangen.
      Sollten wir zu ZF, Trennschärfe und Mischern kommen, sollten wir jedoch ein neues Thema starten. ;)

      Ich denke normalerweise in 50 Ohm. Dann wäre 1 Volt in der Tat ein Brachialsignal, was Heimaudio wohl nicht mehr schafft, hätte es 50 Ohm.
      Bei ca. 1,5 Volt an 2500 Ohm relativiert sich die ganze Sache wieder, ergibt 1 dBm. Das ist eine Leistung von 1 mW, sollte ein halbwegs brauchbarer Empfänger verdauen können.

      Wer Fragen zur Wellenschleuse hat, keine Hemmungen!


      Andreas, DL2JAS
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
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