Freiburg 125 Restauration

      Werte Freunde,

      nachdem ich mich nun nahezu ca. 1 Jahr lang drumherum gewunden habe, diesen in der Bucht ersteigerten FB125 eines Freundes zu reparieren, habe ich es nun doch angegriffen. Ich ahnte wohl vor Beginn der Arbeit, wieviel Nerven mich diese Kiste kosten würde. Aber dazu später mehr.
      Eines steht schon vor Abschluss der Arbeit fest: nie wieder werde ich von bietwütigen Freunden Auftragsarbeiten annehmen!

      Das Gerät sieht äusserlich sehr gut aus: kein Rost - Orginalzustand.
      Das Netzrelais wurde abgeklemmt, der Schaltkontakt der Fernsteuerbuchse unterbrochen, Netzstecker modifiziert (mit On/Off Schalter).
      Bei genauerer Betrachtung fiel mir auf, dass der UKW Pertinax-Wellenschaltstreifen durchgeschmort war.
      Da nicht zu erwarten war, einen passenden Ersatz zu finden, blieb nur die Nachbildung desgleichen:

      Hartpapier in 1mm Stärke







      Die Nachbildung nebst Vorlage





      Ich habe die versilberten Schaltkontakte aus einem Schrotttastensatzes eines Meersburg W3 ausgebaut. Es gelang mir nicht die Originalen wieder zu verwenden (nach mehreren Versuchen gab ich irgendwann auf).

      Der Wiedereinbau ist keine schöne Arbeit: Fummelspezialisten haben ihre helle Freude daran. Allein die Arretierklappe des Tastensatzes wieder einzufügen, liess nicht nur eine Schweissperle auf meiner Stirn entstehen.
      Gruss, Ivica, harter Knochen - weiche Birne.
      Nach gelungenem Ersatz und Einbau des Pertinaxstreifen nahm ich mich des Relais` an: Reinigung und dezente Balistol-Behandlung der mechanischen Teile und anschliessende Überprüfung der Lötstellen brachte eine erneute Funktion.

      Ich hatte den 2 x 5000pF Entstörkondensator ersetzt und eine erste vorsichtige Inbetriebnahme verlief positiv.

      Mit einem Defekt jedoch:

      der Haltemagnet der Automatiksteuerung (egal ob bei ein - bzw. abgeschalteter Automatiktaste) zieht sofort an und lässt nicht mehr los.
      Unterbreche ich den Schaltkontakt der Fernsteuerbuchse, so funktioniert der Suchlauf, er hält bei starken Sender an, auch der Schnellsuchlauf funktioniert gut.

      Habt Ihr eine Idee, woran das liegt?

      Mittlerweile sind alle Elkos/Kondensatoren getauscht.
      Ich habe aber vor Beginn der Reparatur zahlreiche Bilder gemacht, da man ein Gerät in diesem exzellenten und orginalen Zustand selten findet.
      Wenn gewünscht würde ich diese hier hochladen, in der Hoffnung einen sinnvollen Beitrag zu leisten, statt sinnlos Speicherplatz zu killen.
      Gruss, Ivica, harter Knochen - weiche Birne.
      Servus Franz,

      Volltreffer! Einen Keramikkondensator hatte ich nicht im Verdacht.
      Ich habe Deinen Tip befolgt und die EABC80 gezogen: der Fehler blieb.

      Beim Auslöten und anschliessender Messung zeigte er einen sehr seltsamen Wert von ca. 5µ statt 4,7n an.
      Ich habe ihn durch ebenfalls einen Keramikkondensator ausgetauscht.
      Jetzt klappt das mit dem Haltemagneten.
      Ich muss mal nun im Dauertest und genauerer Betrachtung schauen, ob das Ganze dann auch noch funktioniert.
      Aber vielen Dank für den Hinweis, das hat mir sehr viel Sucherei erspart!!!
      Gruss, Ivica, harter Knochen - weiche Birne.