Alte Kondensatoren ersetzen

      Für mich, unter den selbstverständlichen Vorbehalten der PI-Auge Fernbetrachtung, sieht die Sache halb so doppelt schlimm aus.

      Der Trafo, so kein Wicklungsschluß vorhanden und die Spule sieht ja wirklich gut aus, ist problemlos hinzukriegen, Oberfläche seiner Bleche drahtbürsten, ordentlich im Betrieb austrocknen lassen, nach einigen Wochen Trockungsbetrieb Rostumwandler drauf und später mit Trafolack drüber.

      Alles schön saubär machen, den Knallfurz (Netzentstörkondensator) natürlich durch einen geeigneten Neu-C (siehe Achim) ersetzen, bis dahin spielt das Radio auch ohne gut, jedenfalls besser als wenn er platzt oder abbrennt.
      Die Ausblühungen an der Sicherung müssen nicht die Funktion stören, aber vde-gerecht sind sie nicht, also diese auch ersetzen und Halter vorher schön schrabutzen.

      Wenn einer der Iso-Schläuche sich in Brösel auflöst, Reste wegmachen und Schrappelband drum (gibt so Spiralschlauch für Schaltschränke, für den man die Litzen nicht ablöten muß, den wuselt man so drüber). Der fleißige Löter merkt sich die Belegung der Litzen und pult Iso-Schlauch vom laufenden drüber (beim Elektriker schön bitte-bitte machen oder gegen Geld in jedem Elektroladen (naja wie das heute so ist, alles HO und Planwirtschaft und im Baumarkt eher multivibratormäßig zu bekommen - da - nicht da - da - nicht da ...) zu kaufen)

      Und nicht vergessen den hi-li im Bild befindlichen Becherelko zu begutachten!
      Der muß nicht zwangsweise von unten so gut aussehen wie von oben.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Hallo Jogi!

      Den Trafo werd ich auf jeden Fall mal säubern und prüfen. Falls der nicht sehr heiß wird, werden ich den wieder verwenden. Wie gesagt, wenn die Wicklung Ok ist und auch das Trafoblech keine zu großen Wirbelströme erzeugt dürfte er höchstens gut warm werden. Ich verwende für die Trafobleche keine Metallbürsten sondern Kunsstoff- und Glasfaserbürsten. Vom Rostumwandler sehe ich lieber mal ab; die Rostumwandler die ich kenne muß man nach einer Einwirkzeit abspülen. Mein Vater hat an meinem jetzigen Oldtimer auch am Kotflügel einen kleinen Rostpunkt mit Rostumwandler behandelt und nicht (wie in der Anleitung angegeben) anschießend wieder abgespült. Und das ganze über mehrere Jahre so angewendet. Als ich das Fahrzeug im Jahre 1984 übernommen habe, wollte ich dem Rost entgültig Beine machen und das immer noch vorhandene 3cm große Loch fachmännisch schließen. Als ich den Kotflügel abgeschraubt hatte mußte ich feststellen, daß der Rostumwandler am Innenkotlügel schon ein 20cm großes Loch reingefressen hatte! Das Zeug ist nämlich ziemlich scharf. Wenn ich das mit einem Transformator mache, kann es sein, daß er außen schön rostfrei aussieht aber innen zwischen den Blechen kann der Rostumwandler die Bleche langsam zerfressen. Rostumwandler ist ein säureähnlicher scharfer Stoff; deswegen soll man den nach der Einwirkzeit gründlich abspülen. (Würde ich mit einem Trafo allerdings nicht machen!)
      Die beiden Becherelkos werden auf jeden Fall getauscht; der eine hat sich seines Elektolyts schon entledigt, der andere hinter dem Trafo scheint auch schon ein bisschen vom Elektrolyt ausgegast haben. Um den Elko hat sich schon eine Ringförmige Rostzone gebildet; das ist typisch wenn der scharfe Elektrolyt ausgetreten ist.
      Dieser Saba wird auch wieder zum Leben erweckt werden; mache Patienten sind halt etwas aufwendiger in der Behandlung! :)
      Es toent so schoen wenn des Sabas Roehren gluehen!
      Hallo Frank,

      ich bin derselben Meinung - alles was durch die Kapillarwirkung zwischen die Bleche einziehen kann und dort auch das Isolierpapier durchdringt, ist mit Vorsicht zu genießen.

      Noch eine Anmerkung zur Lackierung: Die lackierte Oberfläche dient dem Trafo zur Wärmeabgabe an die Umwelt. Daher sollte ein Lack erstens schwarz und matt / offenporig sein (erlaubt die beste Abstrahlung) und zweitens hauchdünn sein, damit er nicht eine thermische Isolation bildet.

      Gute Erfahrungen habe ich mit einem schwarzen hitzebeständigen Mattlack aus der Sprühdose gemacht, der für Motorradkrümmer und Teile am Motorblock gedacht ist. Wenn man ihn schön dünn aufträgt, hat man eine ideale Oberfläche.
      Achim
      Die Bedenken und das Fahrzeugbeispiel zeigen gut, wie gerne bei Rostumwandlern alles verkehrt gemacht wird oder veraltete Produkte mit schlechter Zusammensetzung bei mangelhafter Anwendung Vorbehalte hinterlassen haben :)

      Nur für diejenigen die es interessiert, alle anderen bitte Rostumwandler vollständig meide, sonst war der hinterher dran schuld wenn was schief geht ;)

      - losen, sichtbaren Rost weitmöglichst entfernen, die alte Drahtbürste hat da ihren besten Einsatzzweck, wer was anderes benutzt - kann auch gehen, aber ist von meiner Anleitung nicht abgedeckt. Man kann immer mehrere Wege gehen und sogar noch die Schrittfolge dabei ändern.
      - Vernünftiges Produkt benutzen und keine Cola oder Mist, nur weil man meint Phosphorsäure ist Phosphorsäure, gute Produkte enthalten viele nützliche Additive und tw. auch Tannin - bekannt gut sind Loctite und Fertan.
      - Vernnftig anwenden, nicht aus 20m dranschmeißen, sondern sparsam, umsichtig und so das nichts einsickert auf die Oberfläche streichen.
      - Wässern, ohne Wässern keine gute Wirkung - da Rostumwandler genau dosiert sein muß, um zu wirken, man das aber nie im ersten Anlauf schafft ist er immer nach ausgibiger Trocknung zu wässern, auch dabei nichts in die Pakete rinnen lassen.
      - nach jedem Arbeitsgang immer wieder trocknen - trocknen - trocknen, erstens weil´s nen Trafo ist und zweitens weil man so mit Rostumwandler arbeitet, damit sich keine Unterfeuchtungen und feuchten Poren bilden, die heben sonst die hammeritähnliche Schicht die der Rostumwandler hinterläßt.
      - Genau diese Schicht gilt es zu bilden, ob man alles richtig gemacht hat sieht man an der geschlossenen, homogenen Fläche in der Farbe die der Hersteller angibt - bei Fertanweiß ich´s nicht, man munkelt schwarz, bei Loctite isses sowas gräuliches.
      - Der Trafolack darf auf keinen Fall Wasserpfützen, poröse Sellen, Schollen von oberflächlich und phlegmatisch dran geklatschten Rostumwandler lediglich zukleistern.

      Eigentlich sollte bei Beachtung nichts schief gehen, aber wenn man sich unsicher ist, einfach sein lassen und sich was anderes ausdenken.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Vielen Dank für die Tipps!

      An Achim hätt ich noch ne Frage: Hab mir den Entstörkondensator von dem angegebenen Link besorgt. Sieht etwas anders aus wie der alte aus den 60ern. Damit ich nichts falsch mache: Er hat zwei schwarze und einen grün/gelben Anschlußdraht. Ich gehe mal davon aus, daß der grün/gelbe an die Masse muß und die beiden schwarzen an den Trafo. Der alte hatte einen blanken Anschluß an Masse einen Schwarzen und einen gelb/rot jeweils am Trafo. Nicht das mir das gute Teil gleich beim ersten mal einschalten um die Ohren fliegt. :)

      Gruß Frank
      Es toent so schoen wenn des Sabas Roehren gluehen!
      Aha, dann muß ich den quer einbauen. Der Originale hat beide Anschlüsse zur Netzleitung an einem Ende; der neue hat den einen Netzanschluß und Masse an einem Ende. Hinter die Spannungswahlplatte passt der leider nicht; er ist zu dick! Es ist nur knapp einen Zentimeter Platz zwischen Trafo und der Pertinaxplatte. Habe heute mal den Trafo und den Spannungswähler abmontiert; da sind schon Drähtchen vom Lötstützpunkt abgegangen. Da muß ich alles frisch verlöten. Dabei habe ich mal die beiden Becherelkos geprüft und hab festgestellt, daß einer mit dem Chassis verbindung hat und der andere nicht. Die beiden Ersatzelkos haben jeweil eine Isolierscheibe dabei. Dürfen die Elkos mit dem Becher Kontakt zum Chassis haben oder soll ich beide isolieren?? Die Platte mit dem Spannungswähler reinige ich mit einem speziellen Platinenreiniger im Ultraschallbad; kommt blitzeblank raus! Sogar die Kontakte sind wieder sauber. Echt toll diese Erfindung!

      Gruß Frank
      Es toent so schoen wenn des Sabas Roehren gluehen!
      Da musst Du genauestens aufpassen.
      Schau mal im Schaltbid (ist im Downloadbereich): C73 muss vom Chassis mit seinem Minuspol isoliert sein. Der Minuskontakt geht von der gegen das Chassis mit einer Isolierscheibe getrennten Blechscheibe mit einem Draht durch eine Bohrung im Chassis unter Deck zur Schaltung:



      C74 und C75 liegen mit dem Minuspol an Masse. Hier mussst Du ohne Isolierscheibe montieren, alle Kontaktflächen müssen sauber und blank sein, ein perfekter Kontakt zwischen Alubecher und Chassis ist wichtig:

      Achim
      Aha! Da haben wir schon den Grund, warum sich C73 seines Inhaltes entledigt hat! Der Becher hat trotz Isolierung Kontakt mit dem Chassis! Der Ersatzelko für den C73 hat sowohl Masse als auch den + Anschluß unten herausgeführt. Beim C74/C75 Erstz liegt die Masse am Becher.

      Gruß Frank
      Es toent so schoen wenn des Sabas Roehren gluehen!
      dl2jas postete
      schabu postete
      Du solltest im NF-Bereich keine Styroflex verwenden, die sind dort nicht geeignet, auf jeden Fall MKT oder MKP. Die gibt es überall in axialer Form zu kaufen!
      Heino, warum sind die bei NF nicht geeignet?

      Soweit mir bekannt, sind diese Kondensatoren recht verlustarm und haben nebenbei noch eine recht geringe parasitäre Induktivität. Auch ist der Isolationswiderstand recht hoch.

      Andreas, DL2JAS
      Ich weiß es nicht Andreas. Meine Erfahrungen sind, dass sie immer hörbare Verschlechterungen bringen. Deshalb wir auch in der einschlägigen Fachliteratur vor deren Verwendung im NF-Bereich gewarnt (Hobby-HiFi, Klang & Ton)
      Gruß Heino - der Unkaputtbare
      Hallo Heino, Andreas,

      die Styroflex-Kondensatoren sind meines Wissens im "HiFi- (NF) Bereich" nicht gut geeignet, weil sie bedingt durch die geringe Schichtdicke der Metallisierung nicht allzu Impulsfest sind und eine begrenzte Stromtragfähigkeit besitzen.
      Da haben die Kollegen von Klang & Ton und Hobby-HiFi absolut recht, wenn sie diesen Typ nicht empfehlen, geht es doch im Lautsprecherbau um schon ordentliche Ströme, die zu verkraften sind. Dann ist natürlich mit Klangbeeinträchtigungen und sogar begrenzter Lebensdauer des Kondensators zu rechnen, irgendwann ist einfach Ende mit der "Selbstheilung".

      Ich denke aber dagegen sollten Styroflex in NF-Vorstufen durchaus anderen Folienkondensatoren ebenbürtig sein, das ist aber nur eine Vermutung, da der Aufbau ja ansonsten fast gleich ist.

      Vielleicht weiß hier noch jemand einen triftigen Grund, u.a. auch warum dieser Typ Kondensator auch fast ausgestorben ist.
      Gruß, Gunnar
      Hallo die Runde,

      der klassische Anwendungsbereich für Polystyrolkondensatoren (Markennamen Styroflex, Trolitul) sind in der Tat HF-Kreise. Hier werden kleine Kapazitäten benötigt, der neben Glimmer sehr niedrige Tangens Delta (= Verlustfaktor) ermöglicht Kreise hoher Güte.

      Weiterhin ist sein negativer Temperaturkoeffizient hervorragend dazu geeignet, den positiven TK der Kreisindiuktivitäten zu kompensieren, was der Stabilität zuträglich ist.
      Im Temperaturbereich bis ca. 70°C sind Styroflexkondensatoren sehr stabil.

      Seine seltene Anwendung im Bereich der NF-Technik sehe ich im relativ hohen Preis begründet und in der Tatsache, dass die dort üblichen Kapazitäten (0,5µF und mehr) mit Styroflexkondensatoren nicht erreichbar sind.

      Handelsüblich sind Styroflexkondensatoren mit kleinen Kapazitäten bis heute.
      Die billigeren Keramikkondensatoren haben sie allerdings in vielen Anwendungsbereichen verdrängt.
      Achim
      Hier ( post 034) findet man eine Anfrage:

      Eine Antwort dazu von <decoder>

      Ich es macht wenig Sinn, hier alle Daten der Hersteller die es im www. zuhauf gibt, zu wiederholen.
      Eben das was bei WIMA, Siemens, Epcos usw. zu finden ist.

      Aber eines doch.
      Ein Styroflex- Kondensator ist mit einer Polystyrol- Folie und einer massiven ALU- Folie aufgebaut.

      Seit Mitte der 50er Jahre ist die ALU-Folie ( bei Marken wie Siemens oder MIAL( mit dem Draht verschweist. Dort findet man <k> oder <ks> fuer kontaktsicher.
      Wegen der geringen Waermevertraeglichkeit, sind <KS> Kunststoff- Styroflex mit ALU- Folie, durch <KP> Polypropylen- Folie mit ALU- Folie, ersetzt worden.

      EDIT:
      Weil der Anschlussdraht nur an einer Stelle mit der Alu-Folie verbunden ist.
      haben diese Typen im Vergleich zu den Stirnkontaktierten (shopierung) eine nicht zu vernachlaesigbare Induktivitaet.
      Bei KW und 10,7Mhz kenne ich keine Probleme, bei UKW aber nicht brauchbar.
      Ende.

      Von einer geringen Stromleitung kann also nicht die Rede sein.
      Ein KS kann HF- Stroeme von 0,3 bis 2 A leiten.(je nach Kapazitaet und Frequenz)


      Von Schichtdicke* kann man nur bei metallisierten Kunstoff- Folien sprechen.
      Auf die Kunstoff- Folie wird Metall aufgedampft. Die Schicht ist daher so duenn, wie mit Alu- Bronze gespritztes anzusehen.

      Typen dazu:
      WIMA
      MKS metalisierte Polyester- Folie (PET)
      MKP metallisierte Polypropylen- Folie (PP)
      MKC metallisierte Polycarbonat- Folie (PC)

      SIEMENS
      MKT / MKH metallisierte Polyester- Folie (PET)
      MKC metallisierte Polycarbonat- Folie (PC)

      Masive ALU- Folien als Belag findet man bei.

      WIMA
      FKS Alu- Folie mit Polyester- Folie (PET)
      FKC Alu-Folie mit Polycarbonat- Folie (PC)

      Merke. Bei einer metallisierten Folie steht am Anfang stets ein <M>
      Bei Alu- Folie aber ein <F>
      Soo! Bin ein großes Stück weiter. Ich kann nur sagen: Die haben damals recht fies gelötet!! Die haben die Drähte nicht nur an die Kontakte angelötet, sondern vor dem Löten in die Löcher gesteckt und umgebogen oder drum gewickelt. Das bekommt man fast nicht mehr weg! Nach dem dritten Kondensator hab ich die Drähte abgeschnitten und die neuen dran gelötet; das geht besser.

      Eure Kondensatortips haben mir dabei sehr geholfen; vor allem in der Auswahl der Bauteile.

      So siehts nun aus:



      Zwei dieser Teerbonbons sind noch drin; die MKP´s hab ich noch nicht und der andere ist ein abgeschirmter den ich erst bestellt hab.

      Der Trafo ist nach der Trockenentrostung recht gut raus gekommen. Die Spannungswahlplatte bekommt noch neue Lötkontakte; danach wird alles wieder zusammengebaut.



      Alles Schrott! :)



      Wenn die restlichen Ersatzteile eingebaut sind bin ich mal gespannt ob er "anspringt".

      Gruß Frank
      Es toent so schoen wenn des Sabas Roehren gluehen!
      Nein, die haben damals nicht fies gelötet, sondern ordentlich gelötet!

      Man muss bedenken, dass in der Röhrentechnik an vielen Bauteilen wie etwa Röhren und hoch belasteten Widerständen hohe Temperaturen herrschen. Da wollte - und musste - man vermeiden, dass die Bauteile sich im Betrieb selber auslöten.

      Daneben hatte diese Technik auch einen Grund im Produktionsablauf: Die Bauteile wurden zunächst von Hand eingesetzt, die Anschlussdrähte eingefädelt. Gelötet wurden die Lötösen erst, wenn alles um sie herum bestückt war. Wenn man nun die Drähte vor dem Abschneiden an beiden Seiten umbiegt, erreicht man, dass die Bauteile nicht mehr verrutschen können, bis gelötet wird.

      Das Auslöten der Drähte aus den Lötösen ist mit etwas Erfahrung kein Problem, aber zugegeben nicht ganz einfach.

      Ich stehe auf dem Standpunkt, ein altes Teil gehört vollständig entfernt, der Anschlussdraht des neuen Teils gehört wieder durch die Lötöse gesteckt und dann verlötet. Das Umbiegen der Enden mache ich allerdings nur bei Hochlastwiderständen.

      Wenn man es so wie Du hier sauber ausführt, geht die Welt allerdings auch nicht unter ;)
      Achim
      Der Trafo sieht doch garnicht so übel aus, wie zuvor.

      Achim hat völlig recht was die Löterei angeht.
      Die heute bekannten Löttechnik mit der gerade herunterstehenden Bauteile-Bedrahtung ist die Nichtoptimale. Das ist der Leiterplatten-Bestückung mittels Automaten und der Tauchlötung in der Produktion geschuldet.
      Eine bloße Lötung wie diese ist keineswegs langzeitstabil, sie ist auch nicht sicher gegen allerlei Umgebungseinflüsse. Sonst müßte man nicht soviele, vor allem neuere, Fernsehkisten nach Jahr und Tag nachlöten.

      Die einzig vernünftige Lötung ist die, die auch mechanisch stabil ist und im Prinzip schon bevor sie überhaupt gelötet wurde schon Kontakt gibt.
      Blaupunkt hat bspw. in der Produktion von Autoradios trotz der Verwendung von Leiterplatten extra die Bauteil-Bedrahtung nach der Beschückung abgeknickt, damit mechanische Stabilität entsteht, das war natürlich aufwendiger als das bloße Ankleistern mit Lötzinn.

      Eines solche korrekte Lötstelle alter Machart mit Lötösen ist auch ganz einfach fachgerecht zu lösen. Man entlötet sie (Litze, Saugpumpe, Entlötstation), biegt den Draht wieder gerade und fädelt ihn aus der Öse aus und entnimmt dann das Bauteil, wahlweise kann man defekte Bauteile auch vorher abschneiden, dann geht das entwirren des Drahtes aus der Öse leichter, den Draht nimmt man aber auch dann immer raus und läßt ihn nicht drin rumhängen.

      Bei Leiterplatten mit umgeknickter Bedrahtung killt man das defekte Bauteil und entnimmt oder saugt ab, den Draht nach unten zur Lötseite hin, dann muß man nicht beim Versuch das eh defekte Bauteil am Stück zu erhalten das halbe Lötauge wegbrutschen und herausgraben.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.