Alte Kondensatoren ersetzen

      Hallo, bin heute mal das komplette Chassis eines Reparaturkandidaten durchgegangen und hab mir aufgeschrieben, was ich das alles tauschen muß. Bei den Kondensatoren bin ich bei zweien auf das Problem gestoßen, daß ich nicht genau den gleichen Wert bekomme. Es handelt sich um einen 27nF und einen 47nF Kondensator. Der Wert, der denen am nähesten kommt wäre 25nF und 50nF; das wären 2 bzw 3nF Unterschied. Würde mich interessieren, ob das groß was ausmacht, wenn der Wert geringfügig höher oder tiefer ist?

      MfG Frank
      Es toent so schoen wenn des Sabas Roehren gluehen!
      Vielen Dank!

      Dann hat der die Typen vermutlich gerade nicht da! Ich habe speziell nach "original Style" Kondensatoren gesucht, damit ich nicht die modernen eckigen nehmen muß. Wenn nicht, dann nehme ich für die zwei doch die eckige Bauform. Da wo die stecken, sind die nur sichtbar, wenn man das Chassis ausbaut. :) Wenn ich alles elektrische beisammen hab, gehts ans löten. Schwieriger gestaltet sich der Nachbau der defekten SABA-Kupplung. Die Zinkdruckgußteile haben überall feine Haarrisse. Habe die Kupplung zerlegen können ohne daß etwas gebrochen ist. Die Einzelteile habe ich vermessen und werde sie aus Alu und Messing nachfertigen. Bin mal gespannt, ob ich alles wieder richtig zusammen bekomme! :)

      MfG Frank
      Es toent so schoen wenn des Sabas Roehren gluehen!
      Ja, die die ich als Ersatz raus gesucht habe sind axiale Styroflex. (Die haben auch längere Anschlußdrähte als die eckigen, die für Platinenmontage gedacht sind) Teilweise NOS und teilweise neu gefertigte (z.B. bei FJZ). Die zwei anderen habe ich bei einer alternativen Quelle gefunden. (Naja, hab noch ein paar Röhren mitbestellt, sonst hätt es sich nicht rentiert!) :) Bin mal gespannt, ob das Teil wieder dudelt, wenn alles getausch ist!

      Gruß Frank
      Es toent so schoen wenn des Sabas Roehren gluehen!
      Vor dem Ersatz mit einem anderen Wert - wobei 20% Abweichung bei einem historischen Gerät hinnehmbar sein können - sollte man sich informieren, welche Funktion ein Kondensator hat.

      In frequenzbestimmenden Kreisen, HF, ZF oder NF, muß man ansonsten mit grob geändertem Verhalten rechnen, man sollte also die Werte einhalten oder aus erhältlichen Werten zusammen kombinieren.

      Bei Sieb-, Koppel-, Ladekondensatoren kann problemlos der nächstg rößere, aber besser nicht der nächst kleinere, verfügbare Typ hergenommen werden.

      Auch die Schädlichkeit eines evt. unnötigen Tausches sollte man im Auge behalten.
      Einen nicht an hoher Spannung aber dafür im frequenzselektiven Bereich des HF/ZF-Teiles befindlichen Kondensator würde ich nur tauschen, wenn er auch mit Sicherheit unbrauchbar geworden ist.

      Sog. Kondensatorkuren müssen nicht zwangsläufig nur nützliche Erscheinungen nach sich ziehen. So ein kompletter HF- und ZF-Abgleich als Folge kann einem den ganzen Tag versauen.

      Bei Anliegen hoher Spannungen über! dem angepeilten Kondensator - also nicht bloß relativ zum Erdpotential - geht die Betriebs- und Brand-Sicherheit vor und muß man eben die folgenden unkomfortablen Abgleicharbeiten in Kauf nehmen, ansonsten reicht es aus das es funktioniert.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Hallo Frank,

      bis jetzt weiß niemand, um welches Gerät es sich handelt.

      Eine kurze Beschreibung und vor allem Bilder (!!) wären nicht schlecht, helfen bei der Beurteilung und halten mehr Leser bei der Stange für Folgebeiträge.

      Noch ein kleiner Hinweis zu Styroflex: Achte auf die Spannungsfestigkeit !! Oft sind nur Farbringe aufgedruckt, die Größe mancher Styros täuscht hohe Spannungsfestigkeit vor und falls Zweifel bestehen, solltest du besser auf andere Typen ausweichen oder entsprechende Werte seriell schalten.

      Gruß, Dieter
      Wer wissen doch nur:
      Zitat: ..."bin heute mal das komplette Chassis eines Reparaturkandidaten durchgegangen"...
      und dass eine SABA-Kupplung drin ist.

      Auch die betroffenen Bereiche der Schaltung sind unbestimmt.

      Da können wir zunächst gar keine sinnvolle Aussage dazu treffen, wo die Teile am besten zu beschaffen sind und welche Typen und Bauformen konkret zu empfehlen sind...
      Achim
      Hallole!

      Also den Volker von "Antikradio-Restored" kenne ich; hab heut ein Päckchen von Ihm bekommen! :) (Der hat den 27nF übrigends auch nicht gelistet)

      So etwas Aufklärung: Es handelt sich um einen SABA Freudenstadt100, den 47nF hab ich mittlerweile gefunden. Probleme bereitet der 27nF. Den habe ich zwar in einigen Shops gefunden; aber immer mit dem Hinweis "nicht mehr lieferbar" oder "abgekündigt". Der 27nF Kondensator ist auf dem Schaltplan C44 und liegt parallel zu R37 und in Reihe mit R35 an Poti P1 an der ECC83. Also im NF-Bereich. Da der 27nF nicht mehr lieferbar ist, werde ich einen 33nF probieren und mal schaun wie der Saba sich damit anhört. Um die Kupplung macht euch keine Sorgen; sobald der Ersatzmotor für meine Drehmaschine da ist werde ich die Kupplungsscheiben aus Alu fertigen. Ich stell dann mal ein Bild/Posting rein. Die Kupplung war schon mal kaputt und hab sie durch eine intakte "neue" alte ersetzt und mußte feststellen, daß eine Kupplungsscheibe mittlerweile wieder einen Riss bekommen hat. Nochmals eine "gute" gebrauchte einbauen halte ich für sinnlos, da diese vermutlich genauso alt ist wie die eingebaute. Früher oder später werden alle diese Zinkdruckgußteile zerbröseln; drum nehme ich nur noch Ersatz aus Alu oder Messing.

      Gruß Frank
      Es toent so schoen wenn des Sabas Roehren gluehen!
      schabu postete
      Du solltest im NF-Bereich keine Styroflex verwenden, die sind dort nicht geeignet, auf jeden Fall MKT oder MKP. Die gibt es überall in axialer Form zu kaufen!
      Heino, warum sind die bei NF nicht geeignet?

      Soweit mir bekannt, sind diese Kondensatoren recht verlustarm und haben nebenbei noch eine recht geringe parasitäre Induktivität. Auch ist der Isolationswiderstand recht hoch.

      Andreas, DL2JAS
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Andreas, ich erlaube mir die Antwort, Heino wird´s verzeihen ;)

      Flexe in der NF, als Koppel-Kondensatoren, sind groß und oft stark induktiv. So einen richtig schwingfreudigen Riesen-Styroflex bremst im Zweifel noch nicht mal ein gewaltig aufgeblähter Gridstopper mehr runter und die Stufe schwingt und koppelt.
      Das bringt die Röhren zum Rocken :D
      Polypropylen ist da besser angebracht.

      Nimmt man allerdings Filterstufen in der NF her, bspw. die Höheneinstellung, das Klangregister usw, so sind die niedrigkapazitiven und damit kleinen Styroflexe wieder an und für sich ideal. Daher sieht man oft einen kleinen Styroflex am Höhen-Steller und einen Polypropylen am Bass-Einsteller.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      So, endlich wieder online! (Hab drei Tage lang alle Stromleitungen in meiner Wohnung getauscht; war dringend nötig) :)

      Nun wieder zum Saba Freudenstadt. Hallo Achim; auf deine Feststellung dass ich es mit den Werten der Bauteile so genau nehme: Ist richtig! Ich versuche erst mal durch gleiches mit höherer Spannungsfestigkeit zu ersetzen. Alle Kondensatoren die ich tausche haben gleiche Werte aber mit 1000Volt Spannungsfestigkeit. (Ich "überdimensioniere" da gerne etwas) :) Der Netztrafo ist auch hin; er ist aufgebläht (Rost zwischen den Trafoblechen) und wenn man auf dem Bild genau hinschaut, ist die unterste graue Leitung angekokelt. Ich hab auch den Eindruck, daß das Gerät unter Überspannung gestanden hat. Alle Skalenlampen sind durchgebrannt; Kondensatoren ausgelaufen als ob sie unter Druck gestanden haben. Daher tausche ich alles aus, was verdächtig aussieht. Wiederstände scheinen nicht "heiß" geworden zu sein. Hab nun auch noch einen 0,027nF/450V MKTgefunden! :)
      Nun müssen die Teile erst mal bei mir ankommen; dann gehts los mit dem löten. Wenns fertig ist, stell ich mal ein Bild rein. (Wenn alles gut geht im funktionierenden Zustand)

      Gruß Frank

      P.S: Sorry für die "großen" Bilder; muß die beim nächsten mal noch mehr verkleinern!
      Es toent so schoen wenn des Sabas Roehren gluehen!
      Hallo Frank,

      sei beim Netztrafo nicht so pessimistisch. Die leicht aufgetriebenen Kernbleche müssen nicht bedeuten, dass der Trafo defekt ist. Du wirst ja sehen, wie stark er sich im Betrieb nach erfolgter Reparatur erwärmt.

      Wenn er einwandfrei funktioniert, entroste ihn und lackiere ihn mit einer dünnen Schicht schwarzem Mattlack NACHDEM das Gerät ein paar Monate im Betrieb war. Dann sind Feuchtigkeitsreste durch die Wärme weitestgehend verdampft.

      Eine angekokelte Leitung vermag ich nicht zu erkennen.

      Zum Thema korrekter Ersatz für den Entstörkondensator finden sich hier viele Hinweise.
      Achim
      Hallo Achim!

      Schau mal auf die markierte Stelle im Bild; die Stelle ist angeschmolzen! Den Trafo werde ich auf jeden Fall mal behalten; entweder wird er nach der Prüfung wieder eingebaut oder eingelagert. Zum lackieren verwende ich einen Kunsstofflack, der in der Elektronikindustrie verwendet wird. Die lackieren damit Leiterplatten beidseitig, damit sie vor Feuchtigkeit und Schmutz geschützt sind. Z.B. die Elektronik von Ampelanlagen werden so geschützt. Den Tip habe ich von meiner Mutter, die in einer Elektronikfirma gearbeitet hat und täglich Steuerungen für Verkehr und Flughäfen gebaut hat. Nach erfolgreicher Prüfung der Platinen wurden die mit dem Kunsstofflack lackiert.



      Der Entstörkondensator ist ein Doppelkondensator; im Schaltplan ist dieser Doppelkondensator als zwei getrennte Kondensatoren aufgeführt, die beide auf Masse gelegt werden. Ich denke, da kann ich auch zwei einzelne nehmen und beide auf Masse legen. Ist dann auch 2 x 5000pf. Die liegen direkt an den Anschlüssen fürs Netz gleich hinter der Sicherung.

      Gruß Frank
      Es toent so schoen wenn des Sabas Roehren gluehen!