Ersatz von Elkos bei PC Mainboards

      Hallo,

      heute gibt es ein paar Bilder zum "Kondensatortausch einmal anders".
      Wie allgemein bekannt ist, sind gealterte Kondensatoren, speziell Elektrolytkondensatoren kein exklusives Problem alter Röhrenradios. Auch in Fernsehgeräten, TVT-Displays und -Fernsehern, in Schaltnetzteilen aller Art und eben auch in der PC-Technik gibt es viele Beispiele dafür.

      Im Bereich von PC- und Server- Mainbords sind hier speziell Platinen der Generation von ca. 1998 - ca. 2006 betroffen. Der Legende nach hatten Industriespione, die die Produktionsverfahren Japanischer Hersteller für Taiwanesische / Chinesische Auftraggeber ausspähten, einzelne Komponenten der Elektrolytflüssigkeit übersehen. Das führte in den Folgejahren zu reihenweisen Bauteilausfällen bei den Hauptplatinen jener Hersteller, die von den betreffenden Elko-Herstellern beliefert wurden.

      Unter besonderer Beanaspruchung stehen hier die Ultra-Low-ESR Elkos im Bereich der Schaltregler, die der präzisen Gewinnung der Prozessorcorespannung dienen. Dabei wird mit Schaltreglern und zugehörigen Induktivitäten und Siebkapazitäten die Corespannung (in der Größenordnung um die 1 - 1,5V) aus der Versorgungsspannung von 3,3V gewonnen. Dabei sind Ströme im zweistelligen Amperebereich zu liefern. Aus diesem Grund werden auch Schaltregler eingesetzt, ein einfacher Längsregler hätte zuviel Verlustwärme.

      Der Ausfall der Elkos zeigt sich häufig (nicht immer) durch Aufblähen der Zylinderoberseite, das Einreißen der Sollbruchstellen und den Austritt von Elektrolyt. Häufig ist optisch aber nichts zu erkennen, der Hersteller und der Typ verraten das Problem.
      Begleitet wird der Ausfall von Instabilitäten des betroffenen Rechners bis hin zur Startverweigerung.

      Warum sollte man die Kondensatoren nun überhaupt ersetzten, da doch IT-Hardware nichts mehr kostet?

      Nun es gibt teure Serverboards, denen man so ein zweites Leben im "nichtproduktiven Bereich" schenken kann und es gibt havarierte Systeme, die nicht mehr hochfahren, deren Anwenderdatenbestände aber nur sauber aus dem laufenden System heraus gesichert werden können, um sie dann im neuen Ersatzsystem wieder zu importieren.
      Schließlich gibt es noch "mission critical" Systeme, die immer verfügbar sein müssen, aber aus unerfindlichen Gründen nicht redundant angelegt wurden. Die Reparatur einer Hauptplatine ist dann ggf. in ein paar Stunden erledigt, ein neues System aufzusetzen würde viel länger dauern.
      Aus diesen Gründen habe ich über die Jahre unzählige Platinen repariert. Für alle, die in diese Situation kommen, oder eine ähnliche Situalion vorfinden, sei das Vorgehen kurz geschildert.
      Hier sieht man ein typisches Sockel 462 Board mit schadhaften Elkos:



      Nach dem Auslöten der Teile mit einem kräftigen Lötkolben



      Ich gehe dabei so vor, dass ich beide Lötstellen gleichzeitig erhitze und den Kondensator, sobald das Zinn flüssig ist, herausziehe. Die Lötaugen werden dann mit der Entlötpumpe gereinigt. Manche empfehlen auch, die Augen, wenn das nicht gelingt, mit einer Stecknadel freizumachen.
      Unter 80 Watt braucht man hierbei beim Löten gar nicht anzufangen. Die Platinen sind 6 und mehr lagig, die großen Kupferflächen, auch in den Zwischenlayern leiten die Wärme sehr gut ab.

      Jetzt werden die neuen Elkos eingesetzt. In diesem Fall die legendär hochwertigen "Rubycon MBZ" mit je 2200µF 10V, 10mm Durchmesser.



      Schnell muss man dabei auch noch sein, damit die durch alle Layer ragenden Durchkontaktierungen nicht beschädigt werden.
      Heir noch die Lötseite:



      Für das Projekt "Erste Lötversuche" ist so etwas ungeeignet, sofern man die Hauptplatine noch verwenden möchte.
      Man kann an Schrottboards aber gut üben. Schließlich fallen derartige Arbeiten auch bei modernen Geräten der Unterhaltungstechnik an.
      Achim
      Schau mal Achim, auch in den Schaltnetzteilen vieler TFT`s sind die Dinger zu finden. Da hört man des öfteren- "Beim Hochfahren des Rechners kam noch ein Bild, das wurde dann zunehmend dunkel, der TFT schaltet sich aus"
      Beim ersten Blick ins Netzteil fällt mir meistens gleich das auf....


      Ist nicht so spektakulär wie auf deinem Bild, aber doch schon gut zu erkennen.
      Wo kriegst Du die Ruby`s her, wenn ich fragen darf? --Hans--
      Meine Zeit war die Zeit, als man noch Zeit hatte, sich Zeit zu nehmen...
      Kopf hoch,au wenn de Hals dreckig isch ;( .....
      Hallo Achim - wie sehr ich das Bild kenne und hasse!
      In der Baureihe der Intel BX 440 Mainboards, die wir hauptsächlich in Schulen und Verwaltungen verwendeten, gab es ab 2005 massive Ausfälle.
      Bei denen Daten und Verzeichnisse ganzer Komplexe in Gefahr waren.
      Wir hatten erst versucht, die geplatzten Elkos zu tauschen, aber wie du schon schreibst, bei den mehrlagigen Platinen ging immer etwas schief.
      Wir konnten seinerzeit aber alle vorhandenen Restbestände gleichartiger Chipsatz-Mainboards (Original Intel) kaufen und so ohne Neuaufsetzen des OS die Sekretärinnen wieder zum Arbeiten bringen - war das ein Stress !!!
      Ja Hans, wie sich die Bilder gleichen. Eigentlich gilt das Problem der ungeeigneten Elektrolyte längst als gelöst, dennoch wandern weiterhin viele Geräte gerade auch der Unterhaltungselektronik auf den Müll. Da könnte natürlich auch Absicht dahinter stecken ;) Wenn bei einem TFT Display die CFL-Rohren nicht rechtzeitiig schwach machen, sorgen die Elkos für pünktlichen Ausfall.

      Hallo Heiner, genau die Zeit des Intel BX Chipsatzes (-> Pentium II) fiel in die Hochzeit dieser Problematik.
      Miit geübter Hand und dem richtigen Werkzeug ist der Austausch der Elkos eigentlich mit fast 100% Erfolgsquote möglich. Aber wie gesagt, es sieht einfacher aus, als es in der Praxis bisweilen ist.
      Wenn man noch Ersatzboards bekommen konnte und vor Allem, wenn man so viel Zeit hatte, sie zu besorgen, war man gut dran.

      Die Hersteller werben heute mit der Verwendung von sog. "solid (core) capacitors". Sie finden zumindest in Bereichen hoher Erwärmung Anwendung. Langzeitergebnisse über deren Lebensdauer stehen freilich noch aus.
      Achim
      Hallo allerseits,

      mit diesem Problem wurde ich auch schon häufig konfrontiert: In einigen Fällen gelang es mir auch diverse Mainboards wieder zu aktivieren. Dazu stand mir eine komfortable Löt- Entlötstation von Weller zur Verfügung, welche mit einem Lötkölben mit Zinn-Absaugeinrichtung versehen war.

      Letztlich bestand daher das Problem nicht in der handwerklichen Ausführung, sondern mehr in der Beschaffung geeigneter Ersatz-Elkos. Da die Elkos auf den Mainboards in der Regel auf engstem Raum dicht aneiandergereiht sind und diese auch noch recht hohe, teilweise ausgefallene, Kapazitäten aufweisen, ist es nicht einfach einen mechanisch passenden Typ aufzutreiben.

      In den "Erfolgsfällen" gelang es mir bei Farnell geeignete Teile zu beschaffen, denn die haben eine recht breite Angebotspalette und geben vor allem auch die Abmessungen der Elkos an. Dabei konnte man jedoch nicht auf besondere Hersteller bzw. Qualitätsmerkmale achten, man musste eben diese ordern, bei denen die Maße stimmten. Selbst dabei musste ich meistens noch Abstriche bezüglich der Kapazität machen - so gab es beispielweise keine 1800µF, diese wurden dann durch 1500er-Typen ersetzt. Trotz dieser "Schlamperei" waren die ausgeführten Reparaturen erfolgreich. Und zahlreiche Boards laufen jetzt nach der Reparatur bereits länger als in ihrem ersten Lebensabschnitt...
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Hallo Peter,

      ja, gerade in den ersten Jahren war die Beschaffung geeigneter Ersatzkondensatoren sehr umständlich.

      Die Kondensatoren müssen einen der Originalbestückung mindestens ebenbürtig niedrigen ESR aufweisen, 105° ist sowieso Pflicht.

      Die Maße müssen exakt stimmen: Der Durchmesser wegen der gedrängten Anordnung, die Höhe, weil sonst zum Beispiel CPU Kühlkörper nicht mehr montiert werden können.
      Gerade Durchmesser von 8mm oder 10mm bei gegebenen Daten sind meist nicht handelsüblich.

      Meine Favoriten sind: Rubycon MBZ, Rubycon MCZ und Panasonic FM. (Alles Japan)

      Größere Vorräte habe ich mir immer wieder einmal von Digikey USA bestellt.
      Hier findet sich eine kleine Liste von Versendern:

      http://www.capacitorlab.com/where-to-buy-capacitors/

      Wenn es auf ein paar Tage nicht ankommt, kann man kleine Mengen getrost fallweise bei den einschlägigen Ebay Spezialisten in Asien bestellen. Sie arbeiten schnell und zuverlässig und das Zolldrama bleibt bei kleinen Mengen auch aus.

      Wenn alles noch am selben Tag passieren musste, habe ich auch schon auf die Schnelle abends Low ESR Elkos bei Conrad geholt (die sind meist viel zu groß), sie von der Rückseite her eingelötet, nur damit das System schnell wieder ans Netz ging. Mit lose im Gehäuse stehendem Board konnte man dann die Daten sichern und in Ruhe in den nächsten Tagen auf ein Ersatzsystem migrieren. Als Dank für diese Artistik kam dann vom Kunden meist bestenfalls ein "Na, das wurde aber auch Zeit!" oder "Warum brauchen Sie so lange?"....

      Das ist ja der Irrsinn - jeder will Höchstverfügbarkeit, aber keinen Cent in Redundanzen und Cluster investieren.
      Achim
      Soviel Zeit hatten wir eigentlich nie, bei uns in der Prod wurde das so gemacht:

      Dicker Seitenschneider, Elko nahe Topfende durch geknipst, auf den Rest der auf diese Art stehenbleibenden Pins neuen Elko aufgelötet, fertig.

      Kein Wunder bei etlichen tausend Rückläufern pro Tag.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Hallo Achim,

      ja, bei Digikey wird eine große Auswahl geboten. Nur mein ehemaliger Arbeitgeber war bezüglich ausländischen Bestellungen absolut unflexibel.

      Daher fehlt es mir selbst jetzt auch an der Erfahrung im Umgang mit ausländischen und besonders überseeischen Lieferanten. Und jetzt als Rentner habe ich nicht mehr allzuviel Drive mich auf diesem Gebiet kundig zu machen. Zudem werde ich jetzt bestenfalls noch bei meinen privaten Rechnern mit solchen Problemen konfrontiert - und diese sind dann auch meistens so alt, dass da eher ein neues "Brett" angesagt ist, bzw. der ganze Rechner eines Austausches bedarf.
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Einige Besonderheiten von Schaltregern gilt es zu beachten.

      In diesen Schaltungen, es handelt sich hier um "Step-Down" Schaltungen, dient ein MOS-FET als Schalter, der mit einer Induktivität und einer Kapazität arbeitet. Das Ganze wird mit hoher Frequenz getaktet, die Stabilisierung erfolgt über einen Regelkreis.
      Die einwandfreie Funktion des Regelkreises ist nur unter definierten Bedingungen gegeben. Speziell die Höhe der Induktivität und der ESR der Kapazität müssen genauestens stimmen.

      Aus diesem Grund arbetet die Regelung nicht mehr korrekt, sobald etwa Elkos mit höherem ESR bestückt werden oder sobald sich durch längere Anschlussbeine der Elkos zusätzliche Induktivitäten ergeben. Die Stabilität derartiger Regelschaltungen ist begrenzt, kleinste Störungen wirken sich aus.
      Im Ergebnis führt das dazu, dass eine CPU dann eine zu hohe oder zu niedrige Corespannung erhält. Ist sie zu niedrig, sind Instabilitäten die Folge, ist sie zu hoch, überwärmt sich der Prozessor, was bei konstanter Kühlung wieder zu Instabilitäten führt.
      Weiterhin wird durch Störungen der Regelschleife die Fähigkeit Laständerungen auszuregeln reduziert, was wiederum zu Instabilitäten des ganzen Rechnersystems führt.

      Die Auwahl der Ersatzbauteile ist also nicht trivial, ebenso wie die Art des Einbaus.
      Achim
      Diese Schaltnetzteile haben es auf jeden Fall in sich. Bei den hohen Schaltfrequenzen, sie liegen, glaube ich, oberhalb 100KHz ist natürlich jedes Detail in der Schaltung wichtig. Besonders gegenüber unerlaubten Induktivitäten reagieren die Netzteile empfindlich, weil ja auch die zu den Rechteckspannungen gehörenden Oberwellen bedacht werden müssen.

      Auch der innere Widerstand und die Ladeströme der Elkos müssen zu dem "Schaltungsdesign" passen. Ich glaube auch, dass nicht zufällig auf den Boards eine ganze Batterie Elkos parallel geschaltet ist. Da wurden schon die Impulsströme und die induktiven Komponenten der Bauteile bedacht.

      Früher (vor >20 Jahren) habe ich zeitweise mit getakteten Netzteilen herumexperimentiert und bei den dabei erlebten Niederlagen wundert es mich, wie selbstverständlich sie heute überall zu finden sind und auch sehr zuverlässig arbeiten (solange die Elkos nicht schlapp machen). Gut mittlerweile gibt es wesentlich geeignetere Bauteile und ausgefeilte Schaltungskonzepte, welche mit der Computertechnik gemeinsam gewachsen sind. Die Einführung der Compuetertechnik in den Konsumerbereich und die damit verbundenen Gewinnmöglichkeiten haben auch die technische Entwicklung und Perfektion der Schaltnetzteile beflügelt. Seit dem sind wir in einen hochfrequenten Störnebel eingebettet, welcher nahezu keinen Radioempfang auf Lang- Mittelwelle mehr ermöglicht. So fordert der Fortschritt und das immer wieder erwähnte wichtige Wirtschaftswachstum seinen Tribut.

      Jetzt habe ich mich aber heimlich aus dem Thema geschlichen, sei's drum...
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Ich denke, das Thema ist recht allgemein gehalten, bezieht sich nicht auf SABA, kleine Exkursionen möglich.

      Ich betrachte es mal aus der HF-Sicht.
      Es gibt eine einfache Faustformel bei den HF-Leuten. 1 mm Draht hat eine Induktivität von 1 nH. Eine Induktivität von 1 nH hat bei 1,5 MHz einen Blindwiderstand von 0,01 Ω. Nehmen wir pro Beinchen 5 mm Draht, also 10 mm Leitung für beide Beinchen und unterstellen eine Schaltfrequenz von 150 kHz, landen wir wieder bei 0,01 Ω. Man darf also oben den Elko abknipsen und an seine Beinchen einen neuen anlöten.

      Parallelschalten von Elkos hat einige Vorteile gegenüber einem einzigen großen Kondensator. Der erste Vorteil, stirbt ein Kondensator und wird hochohmig, ändert sich wenig an der Gesamtkapazität.
      So ein Elektrolytkondensator ist ein großer feuchter Wickel mit nicht wenig Serieninduktivität. Schaltet man viele Elkos parallel, addieren sich die Kapazitäten und die Serieninduktivität sinkt mit 1/L.
      Im Platinenlayout nimmt man gern recht große (Masse)Flächen. Auch die haben wieder einige Vorteile. Der Leitungswiderstand wird gering, die ohmschen Verluste. Große Kupferflächen auf Platinen sind brauchbare Kühlkörper. Auch bilden sie einen recht guten Kondensator für Hochfrequenz, Oberwellen. Elkos sind bei HF recht taub. Deshalb sieht man in einigen Schaltungen zum Stützen der Betriebsspannung scheinbar unnötige recht kleine Kondensatoren parallel zu Elkos.

      Andreas, DL2JAS
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Hallo Andreas,

      ganz genau um die 0,01 Ohm, die Du oben ausgerechnet hast, geht es aber! Das sind 10 Milliohm.
      Ein guter Low-ESR Elko (z.B. Panasonic FM) hat eine Impedanz / ESR von ca. 12 Milliohm, andere Modelle 8 Milliohm und weniger!
      Höher darf sie auch nicht sein, damit die Regelung arbeitet.

      Die etwas längeren Drahtbeinchen beim "Anstoppeln" würden hier den ESR verdoppeln(!).

      Man darf nicht vergessen, dass neben der Frequenz hier die Ströme eine bedeutende Rolle spielen. Es laufen leicht 20 - 40 Ampere und mehr bei ca. 1 Volt durch diese Schaltregler. Die Spannungsquelle ist extremst niederohmig, 10 Milliohm eine Menge Holz!

      Die folgende Tabelle zeigt die verfügbaren Spannungen, die der Vcore Spannungsregler im obigen Beispiel liefern muss:



      Hier wird auf 25 Millivolt genau geregelt. Mit einem verdoppelten ESR stimmen die Werte nicht mehr.

      Ich bin daher der Meinung: Nein, man darf hier nicht abknipsen und an die Stummel anlöten!
      Achim
      Um an der Stelle Theorie und Praxis wieder zur Realität zusammenzuknüpfen, muß man sagen das das Cutten und anflicken (mein Post #008) problemlos - vor allen Dingen massentauglich, zeitsparend und ohne Funktionsbeeinträchtigung - funktioniert hat.

      Natürlich darf man sich das nicht so vorstellen, daß da dezimeterlange Drahtschleifen gewickelt wurden. Gerade soviel, daß noch gelötet werden konnte, der Anschlußdraht des neuen Elko wurde ja nicht obauf gestellt, sondern die passend vorgeschnittenen Elkos an den Restpins entlang angelötet. Wenn´s hoch kommt also wenige Millimeter, 3mm mehr wären schon luxuriös gewählt.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Anscheinend habe ich die technische Entwicklung etwas verschlafen. :oah:

      Soeben habe ich im Datenblatt von Rubycon nachgesehen. Der 2200 µF 10 V Serie MBZ hat tatsächlich nur 12 mΩ. Damit revidiere ich natürlich meine Aussage, die Induktivität der Zuleitung ist in dem Fall nicht zu vernachlässigen.

      Andreas, DL2JAS
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Übliche Core-Spannungsregler arbeiten übrigens mit ca. 150...300kHz Schaltfrequenz - im Gegensatz zum PC-Haupt-SNT mit seinen um die 30...40kHz.
      Kein Wunder also, daß das Radiohören auf der Langwelle einem immer mehr von der buckligen Nachbarschaft versaubeutelt wird.

      Als schönes Experiment und durchaus SABA-Forum-tauglich kann man die Frequenz ganz einfach mit einem Langwellen-Radio - natürlich von SABA - "messen" (eher schätzen bei den üblichen Skalengenauigkeiten).

      Mein guter alter Grundig YB knätert übrigens neben einem zufällig herum liegenden ASRock-Board auf ca. 230kHz.
      Allerdings muß man den Knäterpunkt schon aus dem ganzen Stördreck erst heraussuchen, die plöde Energiesparfunzel an der Wand bspw. verknätert schon ab 30kHz mit allen erdenklichen Oberwellen sämtliche Bereiche bis in die KW-Bänder hinein,wenn man sie nicht für den Test ausschaltet.
      Ist eben alles ein mülliger China-Kot der sich um nichts einen Ranz schert, schon garnicht um die EMV.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Moin,
      zumindest in normalen Schaltnetzteilen bekommt bei mir der ersetzte Ladekondensator einen 220nF Chipkondensator auf der Loetseite zwischen die Anschlusspunkte geloetet. Kuerzer geht es nicht und der Chip kann seinen Anteil am "Brummstrom" uebernehmen. Auch der HF-Pegel auf der Leitung kann profitieren.

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      Peter
      Hier hat es 4 Nichicon KZG erwischt.



      Nichicon - eigentlich ein eher zuverlässiger Anbieter, zudem auf einem ASUS-Markenboard, nur wenige Jahre alt, wenig Hitzebelastung im System.

      Und obwohl die Nichicon KZG nicht unproblematisch in der Vergangenheit waren, ist der Fall hier wahrscheinlich etwas anders gelagert: Es zeigte sich, dass das Netzteil ausgefallen war. Nun ist mit Sicherheit das Netzteil nicht infolge lecker Elkos in der Corespannungserzeugung ausgefallen, auch sind beide Fehler wahrscheinlich nicht unabhängig voneinander aufgetreten.
      Vielmehr dürfte eine fortgesetzte Belastung der Corespannungsregelung mit unsauberer Betriebsspannung die Elkos mit ins Verderben gerissen haben.
      Die vom Netzteil unzureichend gesiebte Betribsspannung führt zu einer Überschreitung der maximalen Ripplebelastung und dann ist die Lebensdauer eines KZG eben nicht mehr z.B. 2000h, sondern nur 500h.
      Achim
      Das Thema stirbt nicht aus.
      Bei einem Teilausfall in meinem Netzwerk führte die Spur zu einem defekten kleinen Linksys Gigabit-Switch, der seit dem Jahre 2004 unauffällig seinen Dienst tat. Damals war Gigabit noch nicht Standard, die Komponenten etwas teurer.
      Nach dem (mühsamen) Öffnen zeigt sich das Ausmass der Katastrophe:



      Obwohl das Gerät sehr klein und schlecht belüftet ist, hat man sich teilweise für 85° Elkos des unheimlich renommierten Herstellers "STONE" entschieden.
      Gleich 6 Stück (470µ und 1000µ) in den Step-Down Reglern haben das Zeitliche gesegnet...oder sind sie vielleicht "stoned"?

      Ein Schelm, wer hier an geplante Obsoleszenz denkt. ;)
      Achim