Grundig 3090/56

      Ein kurzer Zwischenbericht von mir.
      Der 3090 spielt wie er soll. Schaltertausch hat geklappt, dank Langlöcher konnte er richtig justiert werden und funktioniert wie er soll.
      Getauscht wurden bis jetzt alle ERO-Cs.
      Funktion ist auf AM und FM sehr gut. Die ursprünglich abgeklemmten elektrostatischen Hochtöner spielen auch mit.
      Leider ist die original EM34 sehr dunkel, eine aus einem Philips Uranus 53 übernommene sieht ein wenig besser aus. S.Bild.
      Die Anodenspannung an der EM ist ca. 270V.
      Der noch vorhandene Selengleichrichter wird lauwarm. Brumm ist nicht zu hören.

      Das Bild sieht ein wenig eigenartig aus, das liegt daran, dass das Chassis nicht komplett bis zur Vorderkante eingeschoben ist.

      Ein kleines Problem besteht noch. Der Einfluss der Bassregelung ist recht gering.
      Ob ich da einen Kondensator übersehen bzw. nicht gefunden habe?


      Ein schönes Wochenende wünscht

      János
      Hallo Hans,

      im ersten Moment war ich verblüfft was Du alles siehst.
      Ich habe natürlich sofort das Chassis wieder ausgebaut und mir den Regler näher angesehen. Um den Schleifer zu ermitteln, habe ich am Höhenregler gemessen und folgende Belegung ermittelt.




      Schaut man sich den Schaltplan an, dann müsste die Belegung stimmen.



      Ich habe die Anschlüsse abgelötet und versucht die Schleifer zu ermitteln. Dies ist leider nicht möglich.
      Beim oberen Regler (Bild Bassregler) kann ich den Gesamtwiderstand mit 125K messen, aber keine Messung zum Schleifer. Bzw. auch keine Widerstandsänderung beim Drehen.
      Beim unteren Schleifer ist kein Gesamtwiderstand zu messen.

      Ich denke, dass dieser Regler mechanisch defekt ist.Er sieht zwar gut aus, lässt sich leicht drehen, das wars aber schon.

      Hans und Achim, vielen Dank fürs Legen der richtigen Spur.

      Womit auch wieder bewiesen wurde, ein Bild sagt mehr wie Tausend Worte.

      Ich wünsche Euch noch einen schönen Sonntag.

      János
      Ich verstehe die Funktion so: Die Metallachse ist starr, die Einheit bestehend aus der Pertinaxscheibe mit den beiden Schleifern wird per Andruck über die Filzscheibe wie bei einer Rutschkupplung mitgenommen.

      Klappt diese Mitnahme nicht, könnte es sein, dass die Kupplung durch Eindringen von Schmiermittel oder auch durch Alterung des Filzes nicht mehr greift. Alternativ könnte eine freie Bewglichkeit der Schleifereinheit auf der Achse nicht mehr gegeben sein.
      Achim
      Hallo Hans,

      so wie Du vermutest, sollte es eigentlich auch sein. Bei einer Rutschkupplung würden schnell Skala und Potiposition nicht mehr synchron laufen.

      Mit etwas Glück muss nur die Schleiferträgerscheibe wieder gangbar gemacht werden und in das Stellrad an der passenden Position ein Loch gebohrt und mit einem Stft versehen werden.
      Achim
      So, ich habe das Teil demontiert.
      Ihr habt natürlich die Probleme richtig erkannt.
      Definitiv sitzt die Achse fest.
      Hier erst mal die Ansicht mit dem U, in das der Mitnehmer vom Stellrad eingreifen sollte. Deutlich sieht man auch die Kratzspuren vom Mitnehmer.



      Hier das Stellrad



      Das Innenleben sieht so aus. Ich werde die Schleifkontakte mit einem Glaspinsel reinigen.




      Komisch finde ich, dass die eine Schleifbahn einen Widerstand von 13Mohm
      hat. (Eigentlich sollten es 5 Mohm sein)
      Ich kann sie mit der Prüfspitze vom Ohmmeter aber von beiden Seiten abfahren und habe steigende bzw. fallende Widerstandswerte.
      Die zweite Bahn hat 125 Kohm statt 100.

      Der Pfeil zeigt auf die festsitzende Achse.

      Ich werde weiter berichten.
      Erst mal vielen Dank für Eure guten Ideen und Ratschläge.

      János
      Hallo János,

      einen Glasradierer halte ich für die Reingung der versilberten Oberflächen für etwas zu "grob". Er hinterlässt zwar eine blanke aber stark zerkratzte Oberfläche. Man merkt, wie stark die Reibung Metall auf Metall danach ist.

      Mit einem Wattestäbchen mit Kontakt 60 und ein Wenig Geduld sollten sich die Oberflächen ausreichend gründlich aber schonend reinigen lassen.

      Und achtgeben, dass die Kohlepimpel nicht abhauen!
      Achim
      Hallo Achim,
      Danke für den Tip mit dem Kohlepimpel, war schon passiert. Aber zum Glück habe ich ihn wiedergefunden.
      Ich werde die ab sofort vorher herausnehmen.

      Hast Du evtl. noch eine Idee wie man die Achse wieder frei kriegt?

      Dummerweise ist ja die Trägereinheit relativ empfindlich, so mit der Pertinaxplate und den Kontakten. Einsprühen mit Isopropanol hat bis jetzt noch nicht geholfen.

      Weitere Versuche werde ich morgen Vormittag starten.

      Schönen Abend noch.

      János
      Es ist vollbracht. Ich konnte die Achse nach Einsatz von Spiritus wieder gangbar machen und auch entfernen.

      Gereinigt wie empfohlen und leicht eingeölt.
      Zusammengebaut, geprüft und eingebaut. Dann festgestellt dass das Ganze um 180 Grad verdreht war. Also wieder ausgebaut, Poti demontiert, gedreht und letztendlich eingebaut.
      Das Schöne daran ist, es funktioniert wie es soll. Die Bässe lassen sich hervorragend einstellen.

      Nun werde ich das Gerät erst einmal so belassen. Das Thema "Magisches Auge" kommt dann irgendwann dran.

      Ich wünsche einen angenehmen Tag und nochmals vielen Dank für die Unterstützung.

      János
      N'abend, ich bin selber grad dabei ein solches 3090 zu restaurieren. Leider sind bei mir scheinbar R49 (1k3 3W) und R13 (500R 1/2W) heiß gelaufen. R13 ist offen, R49 misst noch die 1k3 sieht aber richtig schlecht aus. Werd die mal auswechseln und auch gleich die verdächtigen Kondensatoren auswechseln. Ansonsten scheint alles okay zu sein, einen neuen Satz röhren hab ich auch. Morgen gibts Bilder. Bin schon gespannt ob das Teil angeht.

      Ah ja, der Selen Brückengleichrichter muss auch weg, ich trau dem nicht. Ich schätz mal eine Si Brücke und zwei parallele 220R 5W Drahtwiderstände in Serie mit der Brücke sollten ganz gut hinkommen, oder?