Reportage über Max Grundig

      Hallo ihr,
      Gerade habe ich eine wirklich sehr interessante Reportage bei Youtube über Mag Grundig und sein Lebenswerk gefunden.
      Es wurde anscheinend letztes Jahr im Ersten ausgestrahlt.
      Ich finde es wirklich sehr, sehr informativ und beeindruckend.
      Für alle, die sich für Max Grundig und sein Unternehmen interessieren, ist das wohl ein Muss ;)

      Hier der erste Teil der 3 teiligen Reportage:
      http://www.youtube.com/watch?v=FzOcEWxtb-M&feature=related



      Viele Grüße,
      Thorben
      Mein Name ist Hase, ich weiß bescheid! :)
      Hallo Thorben - vielen Dank für den Hinweis.
      Ich habe mir eben diesen 3-teiligen Bericht angeschaut.
      Armer Hans - was er wohl durch machen musste (war er auch eingesperrt ??)
      So viel Erfolg bei so vielen Projekten, letztlich war die Firma weg aber das private Kapital an die Erben gesichert ...

      Ich habe dabei zwiespältige Gefühle - Held oder Geschäftsmann ??
      --
      Gruss - Heiner
      Soeben habe ich mir alle drei Teile angeschaut!

      Meist klicke ich weg, wenn Links auf Youtube kommen, häufig Blödsinn von pubertären Jugendlichen. In dem Fall ist es aber nicht so. Es ist wirklich eine brauchbare Dokumentation über Max Grundig. Alle drei Teile dauern etwa 45 Minuten. An der Uhrzeit sieht man, wann ich mir das Video angeschaut habe. Es war flüssig, keine Unterbrechungen im Stream.

      Andreas, DL2JAS
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Wo sind Unternehmerpersönlichkeiten vom Kaliber eines Max Grundig heute in Deutschland?

      Sie wurden in aller Stille abgelöst durch farblose, frühverglatzte unauffällige blasse Maden in schwarzen Anzügen, die weder persönliches unternehmerisches Risiko tragen, noch strategisch über die nächsten anstehenden Quartalszahlen hinausdenken.

      Wo sind Charisma, Visionen, der Wille, etwas größeres als den eigenen Jahresbonus zu schaffen, wo sind Ecken und Kanten, wo Eigenheiten und Charakter heute?
      Wo sind Querköpfe, Quereinsteiger, wo die von einer Idee besessenen unbelehrbaren?

      All das ist selten geworden hierzulande. Die Folgen für Ökonomie und Gesellschaft sind bekannt und offensichtlich.

      Dass zu all diesen Eigenschaften auch ein paar unangenehme Aspekte untrennbar dazugehören, soll man nicht verschweigen. Eine derartige Erfolgsgeschichte lässt sich nicht im einvernehmlichen Konsens mit allen Beteiligten und Unbeteiligten realisieren.

      Mein Respekt und meine Bewunderung waren und sind Max Grundig und den Mitarbeitern seines Unternehmens sicher.
      Achim
      Ja, Achim - das ist die Witschaftsphilosphie der heutigen Zeit: Es ist völlig gleichgültig, welches Produkt in einem Unternehmen hergestellt wird, Hauptsache, die Rendite stimmt. Ich kenne zumindest einen Fall, in dem der Vorstand nicht einmal weiß, was in "seinem" Unternehmem produziert wird ! Man mag e kaum glauben, aber es ist so!
      Gruß Heino - der Unkaputtbare
      Stimmt alles, Achim und Heino.
      Ich kann darüber garnicht soviel essen wie ich kotzen möchte.

      Man hat sehenden Auges die großen Haie die kleinen fressen lassen, mit Haupts-Schaden für die völlig unschuldigen dort Beschäftigten, die sich angestrengt haben ihren Job gut zu tun.
      Anstatt, wie vielerorts üblich, in den völlig ungleichen und unfair geführten Markt-Verdrängungs-Kampf sinnvoll lenkend einzugreifen und die Verhältnisse wieder so zu rücken das sich die Märkte ausgleichen können und sich über die Qualität auseinandersetzen können, statt über Ellenbogen-Methoden. Hiesigen Produzenten hätte man wenigstens die Chancengleichheit zubilligen müssen damit sie nicht nicht mit Volldampf in die Wicken rauschen obwohl sie betrieblich gut wirtschafteten und hochqualifiziertes Personal in Lohn und Brot halten mußten.

      Der deutsche Unternehmer hatte weder Kinderarbeit noch andere ekelhafte Kampfvorteile zur Verfügung, was auch gut so war, nur dann dürfen es die Konkurrenten auch nicht haben.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      nightbear postete
      Wo sind Unternehmerpersönlichkeiten vom Kaliber eines Max Grundig heute in Deutschland?

      Sie wurden in aller Stille abgelöst durch farblose, frühverglatzte unauffällige blasse Maden in schwarzen Anzügen, die weder persönliches unternehmerisches Risiko tragen, noch strategisch über die nächsten anstehenden Quartalszahlen hinausdenken.

      Wo sind Charisma, Visionen, der Wille, etwas größeres als den eigenen Jahresbonus zu schaffen, wo sind Ecken und Kanten, wo Eigenheiten und Charakter heute?
      Wo sind Querköpfe, Quereinsteiger, wo die von einer Idee besessenen unbelehrbaren?

      All das ist selten geworden hierzulande. Die Folgen für Ökonomie und Gesellschaft sind bekannt und offensichtlich.

      Dass zu all diesen Eigenschaften auch ein paar unangenehme Aspekte untrennbar dazugehören, soll man nicht verschweigen. Eine derartige Erfolgsgeschichte lässt sich nicht im einvernehmlichen Konsens mit allen Beteiligten und Unbeteiligten realisieren.

      Mein Respekt und meine Bewunderung waren und sind Max Grundig und den Mitarbeitern seines Unternehmens sicher.
      NUR den Mitarbeitern, Max Grundig selbst war ein Tyrann.

      Ronny
      Gruss Ronny
      Ronny/sammy woher kanntest du denn den strammen Max so gut?
      Du warst kaum aus den Windeln als er verblichen ist und noch nicht geboren als er sein Unternehmen noch selber leitete.

      Nicht jeder Eigentümer-Fabrikant der Fürsorge für sein Geschäft, aber auch für seine Mitarbeiter hegt, ist ein Tyrann. Ohne solche Leute würde es das Wirtschaftswunder, den Aufschwung im Lande, nicht gegeben haben.
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      ed: da du editiert hast, paßt die Antwort leider nicht mehr, ich laß sie dennoch stehen, sie ist ja nicht falsch.

      (Ist doch Unsinn, wo es geendet hat haben Märkte und Mächte maßgeblich mit beeinflußt. Die Gesellschaften ohne Eigentümerleitung sind damals noch schneller den Bach runter gegangen als die pfiffigen unter den Eigentümer-Farbikanten.)
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Hallo Ronny,

      wenn Dein Großvater und Max Grundig nicht zusammengepasst haben, muss das nicht an Max Grundig gelegen haben.

      Letztlich bewegen wir uns bei diesen konkreten Fragen im Bereich der Theorie der Führungskonzepte bzw. Fürungsstile. Diese sind definitionsgemäß von konkreten Personen abhängig und an deren Persönlichkeiten gekoppelt, wenngleich es auch Menschen gibt, die mehrere Führungsstile beherrschen, die sie situativ einsetzen können.

      Betrachten wir lieber die bekannten Alternativen zum durch den Inhaber selbst geleiteten Einzelunternehmen: Da hätten wir die managergeführten Kapitalgesellschaften auf der einen und die quasiunternehmerischen Organisationen im Rahmen zentraler Verwaltungswirtschaften auf der anderen Seite.

      Du kannst nun gerne schlüssige Argumente dafür nennen, warum erstere - das ist die heute gängige Form - oder letztere - das war der Zustand im ehemaligen Kommunismus / Sozialismus - dem Einzelunternehmer überlegen sind.

      Menschen mit unpartizipativem Führungsstil, wie Max Grundig einer war, gibt es auch in allen anderen Unternehmensformen sowie in zentralen Verwaltungswirtschaften.
      Was Persönlichkeiten wie Max Grundig auszeichnet, sind das unternehmerische Geschick, Disziplin und eine starke Persönlichkeit, vebunden mit einer gewissen intuitiven Vorausschau des Marktes.

      Die Tatsache, dass es die Fa. Grundig, wie auch die anderen Deutschen Hersteller der Unterhaltungselektronik, heute nicht mehr gibt, ist des Ergebnis weitreichender globaler Veränderungsprozesse. Fragen des Führungsstils oder sogar einzelne (falsche) unternehmerische Entscheidungen sind hier nicht die Ursache! Sie haben die Prozesse bestenfalls wenige Jahre beschleunigt.


      Noch ein Wort zum Wirtschaftswunder: Wenn das, was in China seit einigen Jahrzehnten passiert, kein Wirtschftswunder ist, was dann?

      Noch ein Wort zu "Tyrann": Steve Jobs ist auch ein Tyrann. Er ist mit schlechter Arbeit einfach nicht zufrieden. Der Erfolg gibt ihm Recht. Dennoch wird auch die Firma Apple irgendwann wieder in die relative Bedeutungslosigkeit zurückfallen.

      Für "ewig" ist das alles nicht, was was wir so auf die Beine stellen. Aber soll man deshalb gar nicht erst versuchen, besser zu sein?
      Achim