SABA TG 574 technische Daten?

      Hallo!
      Ich bin neu hier im SABA Forum...
      Mir ist eine TG 574 zugelaufen und ich hätte da mal ein paar Fragen zur Technik.
      Ich bin kein Tonbandneuling,aber ich hätte u a gern gewußt was das zB mit der Mittelstellung der Geschwindigkeitsumschaltung auf sich hat...
      Soll man bei Nichtnutzung des Gerätes dort hin schalten?
      Leider habe ich nirgends im Netz konkrete Daten gefunden.

      Meine Maschine funktioniert bis auf leichtes Kratzen der Regler gut,der Klang ist akzeptabel.

      Beim Spulen wird die TG etwas lauter und am Ende des Bandes langsamer.

      Das stört mich aber so gut wie gar nicht.


      Die Maschine scheint auch noch nie geöffnet worden zu sein,die Schrauben sehen unberührt aus.


      Ich hoffe hier sachkundige Hilfe zu erhalten...


      Gruß aus Herne

      Siegfried
      Hallo Siegfried,

      mit der Mittelstellung des Geschwindigkeitsreglers hast Du ins Schwarze getroffen. Der gehört bei Nichtbenutzung (längerem Stillstand) in die Mittelstellung. Dadurch wird das Reibrad für die Kraftübertragung abgehoben.
      Wenn man das nit macht, bildet sich im Gummi des Reibrades bei permanenter Belastung eine Eindruckstelle, die beim normalen laufenlassen Ratter-Geräusche verursachen kann. Außerdem belastet es die Lager.

      Vom 574er findest Du hier im Downloadbereich (dort musst Du Dich nochmal anmelden) das Servicemanual, eine Bedienungsanleitung allerdings nur von der Dreikopfmaschine 664. (Mechanisch sind die aber sehr ähnlich) Ich müsste nochmal schauen, ob ich eine BDA für die 564 / 574 habe, normalerweise braucht man die aber nicht, die Dinger sind intuitiv zu bedienen.

      Das laute Geräusch beim Spulen könnte auf durchrutschende Mechanik hinweisen, was auch durch den nachlassenden Zug am Bandende plausibel ist. Solange es noch ordentlich bis zum Ende spult, ist das aber noch kein Grund zur Beunruhigung.
      Gruß, Gunnar
      Hallo Gunnar!
      Danke für den Hinweis bezüglich des Geschwindigkeitsumschalters...
      Meine 574 läuft bei der Wiedergabe relativ leise,Vorspulen ist auch gut.
      Das Geräusch beim Zurückspulen kommt wohl eher von trocken laufenden Tellerlagern.Eher so ein Gequietsche.
      Da könnte wohl mal ein Tropfen Öl hin.

      Ich hab die SABA aber auch erst wenige Tage und bin überrascht welch einen guten Klang dieses kleine Gerät schon über die eingebauten Lautsprecher entwickelt.

      Zudem habe ich das Glück daß das Gerät in gutem Zustand jetzt bei mir steht und der Vorbesitzer wohl nicht geraucht hat...


      Erst mal noch mal Danke...


      Gruß

      Siegfried
      Wenn dann noch die Köpfe wenig eingelaufen sind, Glückwunsch! Die Geräte sind, abgesehen von der etwas schwergängigen Tastenmechanik wirklich sehr ordentlich. Klanglich auch richtig gut, mit gutem Bandmaterial an einem Reciever wirklich toll!

      Beim Ölen der Lager aber bitte aufpassen, und nicht einfach normales Öl auf ein Sinterbronze-Lager geben, dann machst Du mehr kaputt als ganz...
      Gruß, Gunnar
      Hallo noch einmal,
      meine Maschine scheint wenig gelaufen zu haben,ich habe mir die Köpfe bis jetzt nur zum Reinigen betrachtet und nichts auffälliges entdecken können.
      Die Bandführungen zeigen auch wenig Einschliff...

      Wie im Post zuvor frage ich mich auch warum "normales" Öl den Lagern schaden kann...

      Welches Schmiermittel sollte denn sonst verwendet werden???


      In dem großen Online Einkaufsportal wird oft für ein spezielles Öl geworben...


      Sollte das das "richtige" sein?


      Gruß


      Siegfried
      Hallo in die Runde,

      wir haben in der Firma noch ein altes Schmiertubenset von Philips, da gibt es ein spezielles Tübchen nur für Sinterlager mit entsprechendem Öl.
      In der Bucht gibts sowas auch noch zu kaufen:
      http://cgi.ebay.de/20ml-GLEITLAGER-OL-SINTERLAGEROL-glide-bearing-oil-/160629525181

      Hab hier auch noch eine gute Seite zum Thema gefunden:
      http://www.elcee.nl/de/lagertechniek/product/31

      Grüsse Peter
      Auch ich kann mich irren......
      deltamike55 postete
      Hallo Gunnar,

      da machst du mich aber neugierig. Ich verwende auch für Sinterbronze mein millionenfach bewährtes Ballistol.

      Warum darf es kein "normales" Öl sein ??

      Gruß, Dieter
      Hallo Dieter,

      Der Vorteil von Lagern aus Sinterbronze beruht zum einen auf der Eigenschaft des Sintermetalls, eine amorphe und gleichmäßige Struktur zu haben und zum Anderen darauf, daß die Sinterbronze eben ein poröses Material ist.

      Die erste Eigenschaft ist für Lager schon ideal, lässt sich doch so mit hoher Präzision ein Lager mit gleichmäßiger Materialbeschaffenheit herstellen, das auch noch eine gute Härte hat. Damit sind sogar bei geeignetem Lager-Gegenkörper ("Welle") ziemlich gute Trockenlauf-Eigenschaften (natürlich nur für begrenzte Zeit) gegeben.
      Die zweite Eigenschaft der porösen Beschaffenheit ist hier für das "Öl-Problem" von entscheidender Bedeutung. Das Besondere ist ja, daß die Sinterbronze bis zu ca. einem Viertel des Volumens an Schmiermittel aufnehmen und mehr oder minder speichern kann. Bei der Produktion werden die meisten Sintermetalle, die Schmierung brauchen mit Vakuum und Hitze getränkt, damit ausreichend Öl für lange Zeit enthalten ist. Darum auch die generell nicht falsche Ansicht, ein Sinterlager bedarf keiner Schmierung (ist der Lagerschale quasi in die Wiege gelegt worden).
      Wird nun das Lager älter, hat sich, allein durch den immer vorhandenen Dampfdruck des Schmierstoffes, Verharzung und Abrieb die Eigenschaft verändert, und manche Lager laufen nur noch im "Notlauf". Bei polierten Wellen kann das sogar jahrelang gutgehen, muß es aber nicht. Allein durch den Druck der Welle am Lagerkörper schließen sich die Poren des Metalls leicht, und der Schmierstoff kann nicht mehr überall heraus, das macht aber nicht viel, an anderen Stellen des Lagers wir er dabei etwas stärker austreten.
      Beim Nachschmieren sollten immer Öle verwendet werde, die dafür zugelassen sind. Deren Eigenschaften sind besonders hohe Kapillargängigkeit (zum "Einziehen" in die feinen Poren der Sinterbronze) und geringe Verharzungsneigung. Weiter sollte geringer Dampfdruck entscheidend sein, sonst ist das Lager bald wieder trocken. Wie Hans auch richtig geschrieben hat, kommt es hier nicht darauf an: "Viel hilft Viel", das Lager nimmt es einfach gar nicht auf (sonst wären dort auch öfter Schmierdochte verwendet worden).

      Es ging mir hier vor allem um Langzeitstabilität, sollen die Maschinen doch noch lange Jahre Freude machen. Ansonsten kann wahrscheinlich auch zur Not das Sprühöl 88 von Kontakt als Ersatz herangezogen werden, das wird voraussichtlich auch gut in die Sinterbronze einziehen. Nur wird man wohl hier und dort nachschmieren müssen. Definitiv sollte man die Finger von Silikonöl lassen, das blockiert voraussichtlich sehr schnell die Poren der Bronze und macht das Lager zu einem normalen Metall/Metall Gleitlager.
      Und Ballistol ist ja ein recht gutes Öl, ich kann aber nicht genau sagen, was der basische Anteil (der auch immer einen Teil Wasser mit sich zieht - in Ballistol sind immer 1-2% Wasser) auf Dauer mit der Bronze anrichtet. Ein neutrales Öl auf fast reiner Kohlenwasserstoffbasis ist dort sicher die beste Lösung.
      Gruß, Gunnar