SABAmobil hobby 6/64

      Sehr interessante Sache, die Antriebstechnik kenne ich auch von UHER!

      Ich zitiere aus dem Text Seiten 4 und 5:
      ...Der in Schaumstoff gebettete, batteriegespeiste Gleichstrommotor treibt über einen geschliffenen Flachriemen die Tonrolle zugleich mit zwei gegenläufigen Schwungmassen an, wodurch alle von außen kommenden Beschleunigungs- und Zentrifugalkräfte sich in entgegengesetzter Einwirkung wieder kompensieren.
      ...
      Kurz zum Verständnis, gerade für die Leser ohne Dr. Maschinenbau oder Physik.
      Hat man einen rotierenden Körper, muß man eine Kraft aufwenden, wenn man ihn aus der Ursprungslage versetzen will. Diese Kraft gibt vereinfacht gesagt eine Gegenkraft auf den rotierenden Körper, Drehzahländerung. Nimmt man zwei identische Körper, die sich gegensinnig drehen und mechanisch ideal miteinander verkoppelt sind, hebt sich der Effekt auf wegen ±.

      Manche Leser hier haben wie ich eine "Flex", einen Winkelschleifer. Die Scheibe dreht recht schnell. Bei so einem Gerät kann man diese Gegenkraft recht gut in der Hand spüren, wenn man dieses Werkzeug recht schnell mit der Hand dreht. Genau dieser Effekt wirkt auf die Schwungmassen und man kann ihn mit zwei gegenläufigen Schwungmassen, zumindest theoretisch, kompensieren.

      Dieses interessante Antriebsprinzip kenne ich bis jetzt nur von UHER, die hochpreisigen Kassettengeräte CR, Compact Report. Das Modell UHER CR-240 dürfte am bekanntesten sein.

      SABA kannte/benutzte dieses interessante Antriebsprinzip offensichtlich schon vorher. Gibt es da Patente?
      Wer hat die Kompensation erfunden und hatte Rechte darauf?
      Soweit ich weiß, hat UHER sein erstes Kassettengerät mit dieser Antriebsart, CR124, 1971 herausgebracht.

      Andreas, DL2JAS
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Hallo Andreas,

      das ist eine interessante Frage! Wo Du Uher erwähnst, die Report-Tonbäder hatten auch "nur" eine einfache Schwungmasse. Ich denke, das lag an der mechanisch schwierig umzusetzenden Möglichkeit der Bandgeschwindigkeitsumschaltung, haben diese kleinen Dinger doch tatsächlich 4 Bandgeschwindigkeiten. Das wurde da mittels Stufenrad und Reibrad Übertragung auf die Schwungmasse realisiert.
      Interessant ist die Aussage, die ich mal irgendwo gelesen habe, daß der Gleichlauf des CR124 angeblich schlechter gewesen sein soll als der eines Report 4000 - da war das Prinzip wohl noch nicht ganz bei Uher ausgereift.
      Das war beim Sabamobil natürlich einfacher (nur eine Bandgeschwindigkeit), aber der Einsatz der Drehmomentkompensation ist schon in einen Konsumergerät erstaunlich.

      Ich suche auch schon länger nach so einem interessanten Teil, aber gut erhaltene werden mir meist in der Bucht zu teuer...
      Gruß, Gunnar