Freiburg 125 Ausgangsübertrager defekt?

      Hallo,
      ich habe angefangen mein jüngst erstandenes Freiburg 125 aufzuarbeiten.
      Wie hier vielfach empfohlen, habe ich alle alten Papier- und Teerkondensatoren erneuert sowie auch sämtliche Elkos.


      Die Röhren habe ich im Emissionstester getestet und die mit schlechten Werten, mit Kurzschlüssen oder niedrigen Isolationswiderständen getauscht.

      Von anfang an missviel mir das Fehlen einer der beiden EL84. Das musste ja seinen Grund haben. Ich habe dann eine eingesetzt, jedoch blieben die LS der einen Seite stumm, wobei die EL84 deutlich zu hell leuchtete. Die Anodenspannung war gleich 0V.
      Der Fehler war schnell gefunden: ein primärseitiger Trafoanschluss war abgelötet. Außerdem sah es so aus, als sei er schon mal recht heiß geworden - der weiße Kunststoff hatte sich verformt.


      Ein Vergleich der Werte aus Widerstandsmessungen beider Ausgangsübertrager ergaben ähnliche Werte; nur zeigte die Primärseite des nicht angeschlossenen Trafos einen um fast 100Ohm geringeren Gleichstromwiderstand.

      Dann habe ich probeweise die Primärseite wieder angeschlossen: Die Anodenspannung an beiden EL84 erreichte nur 207V, das Radio spielte kaum.

      Nun meine Frage:
      Gehe ich richtig in der Annahme, dass der AÜ hin ist, oder ist noch eine andere Fehlerquelle denkbar?

      Gruß
      Martin

      Edit: Fotos nochmals optimiert eingestellt
      Hallo Martin,

      die AÜs der FB125 gehören leider zu den häufig ausfallenden Bauteilen.

      Wenn kein einwandfreier Ersatz aus einem "Spendergerät" zur Verfügung steht, solltest Du den AÜ (am besten beide) fachgerecht neu wickeln lassen.
      In einigen Threads hier finden sich Adressen von entsprechenden Fachbetrieben.
      Wenigstens braucht man sich beim 125 keine Gedanken zu machen, ob sich die Aktion lohnt :)
      Achim
      Hallo Martin,

      Achim meinte folgenden Thread: http://saba.magnetofon.de/showtopic.php?threadid=3486&highlight=freiburg125 ---Zielführend etwa ab post 178...

      Antwort zu post000, so wie sich der Spulenkörper hochgewölbt hat ist der Trafo stark überhitzt worden und ist demzufolge mit hoher Wahrscheinlichkeit defekt.
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Ahoi werte Freunde,

      auch hier ist offensichtlich das worst case scenario wie bei meinem FB125 eingetreten.
      Hier in Post 203 die von Tubeland ermittelten Wicklungsdaten,die von Peter "Sagwas" nahezu eins zu eins vorherberechnet wurden:

      http://saba.magnetofon.de/showtopic.php?threadid=3486&pagenum=9&highlight=freiburg+125
      Gruss, Ivica, harter Knochen - weiche Birne.
      und hier der Kontakt:
      http://www.tubeland.de/index2.htm

      Am Freitag erzählte mir ein Freund, der neulich in Berlin im Zusammenhang einer Reparatur seiner Röhrenendstufe einen Hr. Kelm kennengelernt hatte, dass dieser Herr auch selber wickelt. Ich werde mal anfragen, sobald ich den Kontakt erhalte.
      Bedarf scheint ja durchaus vorhanden zu sein und schaden tuts nicht, 2 Adressen zu haben.
      Ich hatte das Gefühl, dass "Tubeland" diese Wickelarbeit nicht gerne tätigte, aber mittlerweile sind ja alle nötigen Daten vorhanden und es dürfte nun mehr recht einfach sein, den AÜ zu rekonstruieren.

      edit: hier die Webseite von Hrn. Kelm
      Ich habe Ihn bereits kontaktiert.
      Gruss, Ivica, harter Knochen - weiche Birne.
      So, ich habe Tubeland kontaktiert und Herr Andrzejewski wird ihn neu wickeln zum gleichen Preis wie bei dir, lighningivi. Da schon Mehrere gute Erfahrungen dort gemacht haben, ließ ich mich nicht lange bitten: Der AÜ ist schon unterwegs!

      Gut, dass es Foren wie dieses hier gibt! Und nochmals vielen Dank an die Hilfe.

      Edit: Rechtschreibfehler ausgemerzt
      Hallo Martin,

      das ist grossartig.

      Herr Kelm hat übrigens sofort auf meine Anfrage geantwortet.
      It is worth a try:

      "Hallo Ivica Vukelic .........

      Grüße Sie aus Berlin .

      Wenn Sie defekte Trafos " Übertrager " Drosseln , erneuert haben wollen ,
      dann brauchen Sie mir die Teile nur zuschicken .

      Mit oder ohne Wickeldaten . Die bekomme ich schon heraus .
      Es ist auch oft so , das die Daten nicht 100% tig mit
      dem Wickel des Trafos usw. übereinstimmen .

      Gerade bei Ausgangsübertragern Classe " A " oder " B "
      ist das der Fall .
      Die Hersteller geben die Daten nicht gerne raus . Ist ja auch klar
      warum . Wegen der Nachbauerei .
      Mit meinen Wickelmaschinen kann ich Trafos bis 5 KW wickeln .

      Wenn Sie mir Ihre defekten Teile zuschicken , mach ich
      Ihnen einen Kostenvoranschlag .

      Grüße aus Spandau ,

      Dieter Kelm"
      Gruss, Ivica, harter Knochen - weiche Birne.
      So der AÜ ist von Tubeland zurück. Nur machen mich die Widerstände der Wicklungen stutzig. Und ich glaube da ist was schief gelaufen.

      Eine Wicklung zeigt 570, eine 58, und die Wicklung mit den "dicken" Anschlussdrähten ergeben sich 0,25Ohm (letzterer Wert ermittelt durch: gemessener Widerstandswert minus Widerstand bei Kurzschluss der Messspitzen).
      Am intakten AÜ im Gerät messe ich durchweg höhere Werte: 873, eine 97 und errechnete 0,27Ohm (ermittelt wie oben).
      Der defekte AÜ hatte bis auf die "873Ohm Wicklung" die gleichen Widerstandswerte wie der intakte AÜ.

      Ich habe dem Herrn die seinerzeit von ihm für lightningivi ermittelten Werte beigelegt, da er sie nicht mehr parat hatte:
      http://saba.magnetofon.de/showtopic.php?threadid=3486&pagenum=9&highlight=freiburg+125

      Das ich die Werte beilegen sollte, hat mich schon beim Wegschicken etwas gestört. Ich dachte als Wickler sammelt man diese Daten doch gerne, denn Freiburgs 125 gibt es ja durchaus öfter.

      Im Gegensatz zu lighningivi hat er mir auch keinen Zettel mit Wickeldaten oder irgendetwas anderes beigelegt im Päckchen.

      Übrigens hat er die Kabelfarben auch nicht so wirklich beachtet und ein Stück der Lötleiste ist auch abgebrochen hier angekommen (Letzteres nicht sooo wichtig).

      Ich meine, entweder hat er sich schon damals verzählt oder er hat heute anders gewickelt. Aber irgendetwas stimmt da doch nicht.
      Was meint ihr dazu?
      Das wäre in der Tat eine Möglichkeit. Da wäre es interessant zu wissen, welche Widerstandswerte lighningivi hat. Denn dort gab er 0,15CuL an.
      Ich habe leider nur eine Schieblehre zur Hand und das ist dafür das falsche Messgerät - erschwerend kommt hinzu, dass da ja noch Lack ums Kupfer drum ist.

      Eigenartig trotzdem die abweichenden Widerstandsverhältnisse: 873:97 und 570:58
      So Ungenau ist mein Ohmmeter doch nicht.

      Ich glaube, ich rufe dort morgen an und frag nach. Manchmal kommt man nicht drauf, und alles ist letztlich korrekt erledigt worden.
      Ich habe mit Tubeland telefoniert. Man ist sich dort ganz sicher, dass die Wickelzahlen stimmen. "Prozessbedingt" ist beim Auf- und Abwickeln kaum ein Verzählfehler möglich. Übrigens ein sehr freundlicher Mensch dort, der Herr Andrzejewski!! Er erzählte übrigens, dass er in letzter Zeit häufiger alte Übertrager zur Wiederaufarbeitung bekommt. Alte Röhrenradios scheinen interessanter zu werden!

      Ergo, bleibt fast nur die Möglichkeit, dass mein zweiter - vermeintlich sauber funktionierender - AÜ auch einen Knacks weg hat. Wirklich abschließend kann ich das aber nur sagen, wenn ich Widerstandswerte zum Vergleichen hätte.

      Wäre ganz vielleicht jemand so lieb, und misst einen AÜ von seinem Freiburg 125, 11 (oder 12??) durch?


      Edit: Zwar hat er die Leitungsfarben nicht ganz beachtet, aber er sagte, er habe die Drähte trotzdem an der Lötleiste wie original angelötet - also Plug&Play. Immer wenn er keine Infos dabei legt, ist alles wie original.
      Makersting postete
      Da wäre es interessant zu wissen, welche Widerstandswerte lighningivi hat.
      Hallo Martin,

      wir hatten das im folgenden Thread bereits ermittelt:

      http://saba.magnetofon.de/showtopic.php?threadid=3486&pagenum=8

      Seite 8, ab Post 178

      Wenn dies nicht genügen sollte, dann gib mir Bescheid:
      Ich arbeite momentan an einem FB11 und FB125.
      Gruss, Ivica, harter Knochen - weiche Birne.