Fernseh-Flachantenne

      Anbei mal ein dreidimensionales Diagramm 722 MHz.



      Der Laie kann meist nicht viel mit Antennendiagrammen anfangen. Wenn überhaupt, sieht man in Herstellerunterlagen nur die beiden Diagramme für horizontal und vertikal.
      Das Horizontaldiagramm ist ein Schnitt in der waagerechten Ebene, also Koordinatensystem xy aufgespannt.
      Das Vertikaldiagramm ist dann die senkrechte Ebene, Koordinatensystem yz (oder xz) aufgespannt.
      Wenn man wie ich Antennen entwickelt, ist das recht hilfreich mit der dreidimensionalen Ansicht, weil man dann die fast immer unerwünschten Nebenzipfel besser sieht.

      Andreas, DL2JAS
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Das sieht für mich als HF-Laie doch richtig gut aus. Der "Hauptzipfel" ist gegenüber den störenden Nebenkeulen doch recht ausgeprägt. Und die kleine vertikale und etwas größere horizontale Öffnung sind auch für mich nachvollziehbar. Damit macht das flache Ding erstaunlich viel Gewinn. Übrigens scheint die Antenne hier tatsächlich die EE04 zu sein, also ausgelegt bis Kanal 60.

      Was mich noch etwas stutzig macht, ist die "einfache" Anbindung der Ableitung. So wie es aussieht ist dort der Anschluß der Koaxleitung einfach an die beiden Pole der Antennenleitung vorgesehen. Ich kenne das sonst nur mit einer Impedanz- / Symmetrieanpassung (kleiner Ferritübertrager oder Lambda/4 Leitung).

      Soll ich das mal aufschrauben, und eine Detailaufnahme machen?
      Gruß, Gunnar
      Ja, bitte mal aufschrauben!

      Eventuell ist das Symmetrierglied etwas versteckt. Es geht auch ohne ein solches, gibt aber drastisch Fehlanpassung. Empfang geht natürlich, man verschenkt jedoch unnütz an Pegel durch die Fehlanpassung.
      Gunnar, diese eher einfache Antenne ist schon recht gut damals entwickelt worden. Viele stehen mit den dB auf Kriegsfuß. Bezüglich Leistung gilt:
      10 dB weniger ist Faktor 10
      20 dB weniger ist Faktor 100
      30 dB weniger ist Faktor 1000
      ...

      Mit anderen Worten, gegenüber einem einzelnen Dipol ist die Antenne grob um Faktor 10 besser. Das Verhältnis vorwärts/rückwärts ist schon Faktor 100 bei 20 dB. Störbilder von hinten auf selber Frequenz bei ähnlichen Feldstärken kann man praktisch ausschließen.

      Andreas, DL2JAS
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      Ja, die gute alte Umwegleitung, mit der man transformiert und symmetriert!

      Hier findet man eine Beschreibung dieser:
      http://www.dl2jas.com/selbstbau/kabelbalun/kabelbalun.html
      Der Nachteil ist, sie arbeitet nur in einem relativ schmalen Frequenzbereich brauchbar. Bei älteren schmalbandigen Yagis mit Faltdipol findet man häufiger diese Art der Anpassung. Für breitbandige Anpassungen ist jedoch dieser Balun völlig ungeeignet.

      Andreas, DL2JAS
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      Hallo Andreas und Mitleser,

      vor etlichen Jahren hatte ich irgendwo mal gelesen, daß die Bandbreite solcher Kabelbaluns von der Art des Dielektrikums der Koax-Leitung in gewisser Weise abgängig ist.
      Gibt es darüber irgendwas in Deiner Literatur? Ich denke, so könnte man dann doch eine Optimierung z.B. für die Anpassung für den UKW Bereich versuchen, damit hier jeder der noch die Geräte mit 240 Ohm Antennenanschluß hat, sich einfach so eine preisgünstige Anpassung basteln kann. Wenn ich auf dem Hozweg bin, vergesst es.

      Übrigens ist das Platinchen in meiner Antenne tatsächlich mit der von Hans geposteten identisch.
      Gruß, Gunnar
      Für Radioempfang ist die Antenne nicht zu gebrauchen.



      Im Diagramm sieht man das SWR von 90 bis 470 MHz. Markiert ist das SWR für 100 MHz. Der Reflexionsfaktor ist über 100, also hoffnungslos unbrauchbar. Der Realteil der Antennenimpedanz beträgt keine 0,04 Ω, sollte aber im Idealfall 300 Ω betragen. Wäre die Antenne fünfmal größer, sähe es gut aus. Dann sind wir aber beim kaum noch aufstellbaren Monster.

      Andreas, DL2JAS
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      Kurz was zum Kabelbalun 4:1

      Das Dielektrikum des Antennenkabels bestimmt den Verkürzungsfaktor. Antennenkabel ohne Dielektrikum, also Vakuum oder Luft, hat den Verkürzungsfaktor 1. Das Antennenkabel transportiert die HF mit Lichtgeschwindigkeit. Gängiges Antennenkabel wie RG59 hat 0,66 als Verkürzungsfaktor.

      Das mit der Umwegleitung Lambda/2 ist ein einfacher Trick.
      Damit erreiche ich eine Phasenverschiebung von 180°. Somit habe ich jetzt die Originalspannung und eine mit entgegengesetztem Vorzeichen. An die beiden Punkte wird meine Antenne angeschlossen.
      Nehmen wir an, die Umwegleitung im Balun ist für 500 MHz konzipiert, die zu empfangende Frequenz betrage 1000 MHz. Dann ist für diese Frequenz die Umwegleitung 1 Lambda geworden, 360°. Das bedeutet, an beiden Enden habe ich jetzt Spannung mit gleichem Vorzeichen, also keine Spannungsdifferenz mehr, 0 Volt!

      Andreas, DL2JAS
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com