Grundig Receiver RTV801

      Hallo Peter,
      in der Originalschreibweise hast du recht, aber mittlerweile gibt es sogar an meiner Schule unter Germanisten als Synonym "Fopa" und "Fopas" - Globalisierung...

      Yep, 2 Glimmerscheiben, warum weiß ich nicht, vermute aber, weil der GD114 länger baut als sein Pendant. Sieht mir aber verdammt original aus beim GD.

      Gruß, Dieter
      Moin,
      zum 1. : Auweia... ;)

      Zum 2. : Man hat bei Grundig nie so etwas gemacht, eine TO3-Scheibe so unter einen Transistor zu legen. Doppelte schon gar nicht.
      M.W. hat man beim RTV800/801 kreisrunde Scheiben verwendet, die sollten auch gross genug sein. Ersatzweise wuerde ich heute Scheiben fuer TO3P(?, also die fuer BD245) verwenden. Kreisrunde Scheiben haben am Fliessband einen Vorteil, man muss sie nicht "zurechtdrehen".

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      Peter
      Hallo Dieter,

      mich würde zuerst noch interessieren, was das für ein Röhrchen auf dem einen Beinchen (müsste der Emitter sein) vom BD 135 ist. Ist das ein Ferritkern? Wenn ja, warum hat man den an der Stelle eingebaut? Das sieht ja original aus. Ein Kunststoffröhrchen kann ich mir da eher vorstellen, als Abstandshalter.

      Als Transistoren würde ich für die Treiber die BD 237 / 238 und für die Leistung die BD 245 / 246 nehmen, damit sollte man auf der sicheren Seite sein. Wobei wegen der Spannung aber auch die BD 135 (H) / 136 (H) ausreichend sind.
      Aber vielleicht hat hier noch jemand eine bessere Idee?
      Gruß, Gunnar
      Hallo,

      bei dem Röhrchen handelt es sich um eine sogenannte Ferritperle. Sie bildet mit dem durch sie hindurch laufenden Leiter eine Induktivität.
      Typischerweise verwendet man diese Induktivitäten als HF-Drosseln.

      Die TO3 Isolierscheibe ist später reingebastelt worden. Grund: Beim Motorola ist die runde Scheibe groß genug, um die Matallfläche des Kollektors abzudecken, beim BD ist die Metallfläche weiter (nach unten) ausgedehnt, daher das Anflicken der zweiten Scheibe. Das ist natürlich Pfusch...
      Achim
      Hmmm, der einzige Grund den ich mir für die Ferritperle vorstellen könnte, wäre eventuellen HF Müll fernzuhalten. Das könnte nachträglich in die Schaltung integriert worden sein, um noch vorhandene Schwingneigung zu unterdrücken (oder einfach als Vorsichtsmaßnahme). Immerhin haben die Transistoren ja eine recht hohe Bandbreite.
      Vielleicht sollte man mal bei neuer Inbetriebnahme die Endstufe in verschiedenen Betriebszuständen auf Schwingungen beobachten.
      Gruß, Gunnar
      Hallo die Runde.

      Der BD135 hat in der Basiszuleitung einen 220ohm sitzen.
      mit der Basis-Emm. Kapazitaet setzt der Fgrenz herab.









      Iin der Fertigung wurde jedes Geraet mit Scope geprueft ob was schwingt.
      mit 40 Hz angesteuert, ohne Last bis zum Klippen aussteuern.
      1971 hatten wir auch noch nicht (immer) die L/R-Kombination in der Ausgangsleitung! Die kam mit den Darlingtons, dort kann man keine Perle ins Gehaeuse bringen. ;)

      Im ZF-teil sind an 3 Stellen in der Basis je eine Perle gezeichnet und der Typ genannt.



      Es wird wohl in der Fertigung nicht so gelaufen sein, wie wir uns das gedacht haben. Es gab einen umfangreichen Informationsdienst (gruene Blaetter)
      in denen solche Nachtraege stehen die nicht im Schalbild zu finden sind.
      "Änderrungen vorbehalten" aber wohl!
      Der Grund der Perle wie schon von zwei Seiten benannt, die Grenzfrequenz der schnellen Si- Planar-Typen (BD135) daempfen oder herabsetzen.
      Schaden richten diese Perlen keinen an. Erst ab 2-3 Mhz geht da was.

      hans


      EDIT: die Gesamtschaltung jetzt im Downloadbereich zu haben.
      Im NF-Part sieht man ganz oben, das variable Pinning der Power- Transistoren
      was im Print so zu finden ist.


      http://download.magnetofon.de/
      Hallo an die Mitleser !

      Heute habe ich die acht neuen Transistoren samt Isoliermaterial an die (neuen) Einpflanzstellen verbracht und den Receiver vorsichtig hochgefahren.

      Was soll ich sagen: ich bin begeistert !! Hans´ Kind trällert wie neugeboren, nach Ruhestromeinstellung klingt das Gerät absolut sauber, wenngleich auch die Kühlbleche und einige Widerstände ordentlich warm werden, vor allem mit Vollast in die Dummyloads und vollem Bass. Da steigt die Leistungsaufnahme von moderaten 18 Watt auf satte 50 Watt und röhrengleiche Wärme steigt auf !

      Fantastisch sind die Empfangseigenschaften, wie nicht anders zu erwarten. Der unscheinbare Grundig reiht sich damit nahtlos in die 92 er von SABA ein: saubere Trennung der Sender, fabelhafte Signalstärke und eine tolle Stereo selektion ohne auch nur das geringste Rauschen - Hut ab, Hans, das Teil ging dir gut von der Hand !!

      Die nächsten Tage gehts an die Komplettreinigung, dann wandert der Gute ins Regal - und bleibt erstmal.




      Gruß, Dieter
      Hallo Dieter und Leser.

      Nachdem ich wie bekannt, eine grosse Klappe habe, habe ich mich auch "dort" fast immer an die heissen Eisen gewagt.

      Das haben auch die Kuehlflaechen mitbekommen.
      im Schaltbild unten beim Netztrafo steht.
      Power in: 75 Watt bei 2x 12,5 Watt hifi-Sinus out.
      Da bleiben gut 40Watt in der Endstufe incl. Netzteil haengen.

      zur Technik:
      Nachdem RT40 Hifi-Tuner hatte ich zwei Low-Fi Receiver entwickelt.

      RTV350 und RTV360 (die hatten viele Kinder)
      Bis dahin galt bei GR, ein Röhrenreceiver war immer billiger als ein Transistor-Modell. mit dem RTV350 und danach dem RTV360 (Preomat) haben die Gruppe "K" diese Schwelle incl. Decoder genommen.

      Das heisse Eisen hiess dann RTV800 nach Din 454500 Hifi.
      Da musste jede Mark mit der Vorder- und Rueckseite benutzt werden.
      Daher auch die mickrige UKW- HF- BOX.

      Wer mehr wollte, konnte den Bruder RTV900 nehmen, der hatt`s dann aber!
      Im Downloadbereich zu finden.

      Hier ein Text zu hifi by GR

      http://weltklang.homepage.t-online.de//download/texte/da330a.pdf

      hans
      Hallo Hans,

      immer wieder beeindruckend und immer wieder vorbildlich: Die Solidität und Wahrheit sowohl des konstruktiven Aufbaus wie auch der technischen Daten!

      Zitat:
      "Power in: 75 Watt bei 2x 12,5 Watt hifi-Sinus out.
      Da bleiben gut 40Watt in der Endstufe incl. Netzteil haengen."

      Das kann man nachvollziehen, das ist ehrlich.
      Auch das Format des Netztrafos passt dazu.

      Wo sind diese Tugenden im heutigen Konsumgütermarkt eigentlich geblieben?
      Achim
      Hallo Achim.

      Die Welt der Technik in „D“ hat sich halt verändert.
      Zu uns ins Labor kamen: Verkaufs.Ing., Hifi-Berater, Kundendienst- Ing. und Techniker mit den Briefen von Handel und Privatkunden und fragten: was koennen wir dem Kunden sagen?
      Was ratet ihr was wir machen sollen usw.
      Wenn man das von 1958 bis 1989 erlebt hat, hat man vorher um jedes moegliche Problem gekaempft. Auch und nicht wenig, gegen die <Oberleitung> aus Labor und Vertrieb.

      Man wundert sich heute oft, warum ich so hinlange! Daher kommt das.
      Die Kollegen habe z.B. sekundär Netzschalter verwendet.

      Als Vollverantwortlicher, habe ich nicht einmal sek. geschaltet. Gegen alle Widerstaende: „Alle machen das“ . „ich heisse Knoll und nicht Alle“ meine Antwort.

      Hans
      Hallo Hans,

      sei froh, dass Du weitgehend nach deinen eigenen Überzeugungen gearbeitest hast!
      Es ist ein gutes Gefühl, wenn man stolz zu seiner Arbeit stehen kann und man beschäftigt sich auch später noch gerne damit. Viele kennen dieses Gefühl gar nicht...

      Was auch wieder auffällt, ist, wie akkurat die Bauteile auf den Platinen bestückt sind. Wenn ich da an das Gewurstel bei den Saba Receivern denke...
      Achim
      Hallo Achim.

      Ich hatte eine Layouter, der nach der Lehrzeit in meiner Gruppe war.
      Wenn ich einmal meinte: das Teil legen wir halt schraeg rein, das hat der nicht akzeptiert.
      Die Mehrzahl der Teile ist hier (RTV800) schon vom Automaten bestueckt.

      Da kamen sofort die Fertigungs-Techniker, der Bestueckungskopf muss zuviele Wege und Drehungen machen. dass kostet Zeit und macht Verschleiss.

      Es war nicht nur Ehrgeiz dabei. ;)

      hans
      Hallo Dieter.

      Dein Freund hf500 hat im Post 002 das angemerkt.
      ´<Aus irgendeinem Grund hat der RTV800 einen grosszuegig ausgelegten ZF-Verstaerker, aber nur ein ziemlich einfaches Mischteil mit nur zwei Transistoren und abgestimmten Kreisen. Vielleicht weiss Hans ja mehr darueber.>

      Wobei er streng technisch gesehen, recht hat.
      Wenn aber, ein Apparat preiswert sein soll, muss er auch billig sein.
      Solange es im Programm besseres gibt, sehe ich da kein Problem.
      Siehe BODENSEE und FREIBURG. 2x EL84 sind auch besser als eine.

      Eine UKW- Box ist eine Sache fuer sich. Der Spielraum ist riesig gross.

      Wenn es nur um Empfindlichkeit geht, sind zwei Transistoren gut genug.
      Du belegst das ja. Geht man in Details ist das eine Katastrophe
      Viele starke Sender, dicht beisammen, Kabelanschluss usw.
      Aber es gibt den RTV900 (900a) der lacht darueber

      hans
      Baustelle

      Ich schreibe da zurzeit, einen Vergleich zwischen RTV800 und 900 fuer hier!

      In einem sehr grossen Forum werden lange Texte zu Gummipuffern verfasst.

      http://www.radiomuseum.org/forum/ersatz_fuer_harte_gummi_puffer.html

      Das gilt ja auch fuer SABA Modelle.




      Dann mach ich halt zu Freude vieler ;-(( lange Texte zu UKW.
      Moin,
      ja, zur UKW-Box meinte ich genau das und den Grund dafuer konnte ich auch erahnen, es war die Abteilung mit den spitzen roten Stiften ;)
      Es fiel mir nur schon damals auf, dass das Konzept des Mischteiles irgendwie nicht zum ZF-Verstaerker passen will, persoenlich haette ich drei abgestimmte Kreise und einen getrennten Oszillator erwartet (ist ja schliesslich die "HiFi-Klasse"). Die Frage ist natuerlich, wieviel haette man damit fuer das eingesetzte Geld gewonnen?


      @Dieter,
      nachdem Du den Verstaerker mit der Ersatzbestueckung ans Laufen bekommen hast, interessiert mich natuerlich, was ich damals uebersehen habe. Nach ueber 20 Jahren ist das allerdings nicht mehr nachvollziehbar.

      Den Input kann man leicht ueberschlagen: Den Endstufenwirkungsgrad nimmt man zu 50% an. Macht bei einer Gesamtausgangsleistung von 25W 50W Input in dieser Stufe. Dazu dann noch die 18W Leerlaufbedarf (ein erklecklicher Teil davon ist hier die Beleuchtung) und die angegebenen 75W sind plausibel, weil in der gleichen Groessenordnung.

      Vor einiger Zeit wurde hier ein RTV800 auf dem Flohmarkt angeboten (er wechselte vor meinen Augen schonmal den Besitz der Verkaeufer und vervierfachte dabei seinen Wert ;-), ich habe mir bei der Gelegenheit die Technischen Daten in der BDA angesehen. Bei der UKW-Empfindlichkeit ist mir der vergleichsweise (bezogen auf andere Grundiggeraete wie RTV600/HF500 etc.) "schlechte" Wert von 2,5µV aufgefallen. Ich gehe davon aus, das das auf das einfache UKW-Mischteil zurueckzufuehren ist.
      Zum Vergleich, fuer den RTV600 wird 1,5µV angegeben.

      Beruecksichtigen muss man bei den Empfindlichkeitsangaben, dass die Empfindlichkeit auf einen Hub von nur 15kHz bei einem Rauschabstand von 26dB bezogen ist.

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      Peter