Grundig Receiver RTV801

      Hallo allerseits,

      in Bild 1 im Post 055 sieht man bei der mittels Relais ausgeführten Stereo-Mono Umschaltung, wie bei Mono die gesamte Dekoderschaltung umgangen wird (Hans hatte das in meinem Saba 8080 Thread schon erklärt).
      Pegelsprünge hat man so vermieden und eine Schaltung mit Relais, die sauber funktioniert ist mir lieber als die ungeschickte Lösung beim 8080, bei der es einen Pegelsprung gibt, der auch noch völlig unglücklich und unzureichend kompensiert wird.
      Achim
      Hallo Dieter,
      Du hast aber schon wahrgenommen, daß die von Dir markierten Widerstände ein besonderes Symbol haben, welche sie als "nicht entflammbar" ausweist ? Ich kann mich an die Legende im Schaltplan meines MXV100 erinnern, worin diese als sicherheitsrelevante Teile klassifiziert waren, die nur durch Originalbauteile ersetzt werden dürfen...
      Also nicht vorschnell wechseln.
      Viele Grüße
      Eberhard
      Hallo allerseits,

      wenn es sich um diese 4 Bürscherl handelt,



      das sind MOX-Widerstände, wie wir sie im Rahmen einer Saba 9241 Reparatur schon identifiziert haben.

      Allgemein gilt ganz richtig: Das Ausrufezeichen im roten (oder schwarzen) Warndreieck heißt "Achtung, hier hört die Freiheit der Ersatzwahl auf, das Bauteil ist siicherheitsrelevant und darf nur durch ein Originalersatzteil (oder gleichwertiges) ersetzt werden.

      Die MOX-Widerstände hingegen sind sehr hitzebeständig und haben ein bestimmtes Abschaltverhalten bei Überlastung. Als Ersatz kommen strenggenommen weder Drahtwiderstände noch Kohleschicht- oder Metallfilmwiderstände in Betracht.

      Ich würde die vorhandenen Exemplare drin lassen, sie gut und möglichst mit großem Abstand zur Platine sauber einköten und den kommenden 50 Jahren getrost entgegensehen. Diese Widerstände leiden einfach nicht unter großer Hitze.

      Siehe dazu auch Hans` (et al.) ausführliche Erläuterungen hier:
      http://saba.magnetofon.de/showtopic.php?threadid=4043&pagenum=2
      Achim
      Hallo Hans,

      nach dieser Legende handelt es sich bei den von Dieter erwähnten Widerständen um schwer Entflammbare, nicht um MOX-Typen.
      Ich weiss jetzt aber nicht, ob es die auf dem Foto(ausschnitt) sind.

      Doch, sie sind es: R86, R94, R95 und R87.

      Bleibt die Frage, sind das einfache schwer entflammbare, die nur einen Zementüberzug haben, oder hat man MOX als schwer entflammbare Widerstände eingesetzt.
      Es wäre gut zu wissen, da diese Bauform mit dem grauen Zementmantel oft vorkommt.
      Achim
      Hallo Achim.

      es sind MOX die ohne Flammen und Glut unterbrechen.
      Die hatten eine eigene Bauvorschrift. Wenn die nicht unterbrechen, oder halt mit Gas und Flamme, gibt es keine VDE Zulassung und gar kein Skandinavien.

      Das hast Du doch oben bei SABA schon angefuehrt.
      Wenn "Zement" rein kommen, wird im Stoerungsfall die LP zu heis (PL504 PL36 bei GRUNDIG) das ist nicht zulaessig.
      Deshalb haengen Em-R`s spaeter an der Kuehlflaeche weit von der LP .
      Man kann diese auf Keramikstelzen hoch setzen das ist dann O.K
      .
      Ich finde das Ganze mal wieder typisch deutsch. Bedenkentraeger.

      Jeder der Widerstaende wird wenn alles stimmt (das prueft keiner nach)
      mit 0,7 Watt beaufschlagt, jeder hat 1 Watt max.
      Die LP (HP3) darf 85°c warm werden. Das ist eben warm!

      Bei Epoxid (HP4) sind 120°C zugelassen, daher haben Modelle spaeter das stinkende HP4

      Die VDE 0860 liegt neben mir am Tisch
      hans
      Hallo Hans,

      es kommt ja auch darauf an, aus welchem Material die Anschlussdrähte sind. Kupfer hat man da sicher nicht verwendet, sondern Legierungen, die eine schlechte Wärmeleitung haben, damit das Platinenmaterial geschont wird.

      Im übrigen sieht die Leiterplatte bei Dieters Receiver nocht tiptop aus; wenn Ihr da einen Fehler bei der Wärmebelastung gemacht hättet, würde man es heute sehen.
      Achim
      Na eben, der hat jetzt 40Jahre funktioniert.

      Wenn jetzt eine Ueberlastung sein kann oder sollte,
      muss man halt mal hinsehen.
      Soll: 14.8 Volt hoch 2 / 136 ohm = 1,55 / 2 = 0,77 Watt je R.
      Dazu natuerlich 235 V statt 220 V dank der EU

      VDE Pruefungen wurden immer bei U nenn + 10 % gemacht.

      Ich habe ein Thermometer mit Drahtelement, das halt` ich mal hin und bin im Bild. so ist das Blindflug um bei Dieter zu bleiben.


      hans
      Hallo an die Wärmefühler,

      ich hab mir halt beim Anpacken den Zeigefinger verbrannt, nicht mehr und nicht weniger.

      Warum, dachte ich mir, sollte ich dann heute, wo es nicht mehr auf Kosten ankommt, nicht Widerstände einlöten welche die Belastung gelassener hinnehmen. Man muss ja nicht immer eine dunkelbraune Platine vorfinden, um tätig zu werden.

      Kein Mensch unterstellt einen Fehler bei der Belastungsberechnung. Wie Hans schon erwähnte, war hier eben der rote Stift sehr aktiv und verhinderte vielleicht den Einbau von 2 Watt Resistoren.

      Nebenbei werden auch die Kühlbleche bei Vollast sehr warm bis heiß und die Montagestellen der Transistoren unberührbar. Auch vermutlich alles im Rahmen. Aber mit größeren Rippenkühlkörpern hätte man dies auch verhindern können.

      Will damit nur sagen, warum nicht thermische Entlastung bringen, wenn der finanzielle und zeitliche Aufwand keine Rolle spielen.

      Gruß, Dieter
      Moin,
      ich habe schon ganz andere Verstaerker der 2x >50W Klasse mit nur maessiger Belastung mit etwa 15-20W/Kanal fast in die Kaste der Unberuehrbaren gebracht. Alles kein Problem, nicht jedes Geraet hat den Kuehler eines Saba 92xx ;)

      Der RTV800 hat schon eine fuer einen 2x 12W Verstaerker ausreichende Kuehlung, sie ist so bemessen, dass bei Nennleistung, maximaler Netzueberspannung und Umgebungstemperaturen von ca. 30°C (Hans muss uns mal verraten, wie "Tropenfest" (Tu max) die Geraete ausgelegt wurden) die fuer Si-Transistoren zulaessige Sperrschichttemperatur nicht ueberschritten wird. Nach DIN 45500 muss das Geraet das 10 Minuten lang aushalten. Man koennte die Kuehlung noch etwas verbessern, wenn man die Kuehlwinkel schwarz beizt/eloxiert (der RTV900 hat einen schwarzen Kuehlkoerper).

      Mal was anderes, kann man irgendwo die wichtigsten Kenndaten(Uce,Ic,Pv) der originalen Endtransistoren bekommen? Wuerde mich mal interessieren, sie machen einen sehr kraeftigen Eindruck fuer einen Verstaerker, den man etwa 7 Jahre spaeter als TDA2030 haette haben koennen.

      73
      Peter

      ach ja, nach einer Faustregel werden (beheizte) metallische Flaechen unberuehrbar, wenn ihre Temperatur ueber etwa 42°C liegt. Ich habe mir mal ein IR-Thermometer gegoennt, sehr nuetzlich, so ein Ding.
      hf500 postete

      Mal was anderes, kann man irgendwo die wichtigsten Kenndaten(Uce,Ic,Pv) der originalen Endtransistoren bekommen? Wuerde mich mal interessieren, sie machen einen sehr kraeftigen Eindruck fuer einen Verstaerker, den man etwa 7 Jahre spaeter als TDA2030 haette haben koennen.

      73
      Peter
      Hallo, hier mal ein paar Daten die das Netz zum GD 115 hergibt:

      Maximum collector power dissipation (Pc): 80W
      Maximum collector-base voltage (Ucb): 90V
      Maximum collector-emitter voltage (Uce): 80V
      Maximum emitter-base voltage (Ueb): 5V
      Maximum collector current (Ic max): 15A
      Maximum junction temperature (Tj): 150°C
      Transition frequency (ft): -
      Collector capacitance (Cc), Pf: -
      Forward current transfer ratio (hFE), min/max: 40MIN
      Manufacturer of GD115 transistor: TELEFUNKEN
      Package of GD115 transistor: TOP3
      Application of GD115 transistor: Power, General Purpose

      Ist nicht sehr viel, aber reiht den Transistor dann doch in die Riege eines BD 245 ein. Sein pnp Pendant hat gleiche Daten. Transferfrequenz fehlt zwar, aber ich würde da ähnlich wie beim BD 245 etwa 3 MHz schätzen. Aber vielleicht hat Hans noch ein Datenblatt?
      Gruß, Gunnar
      Moin,
      irgendwie passt Telefunken nicht ganz ins Bild, die GD114/115 fuer Grundig (daher das "G") stammen von Motorola. Es sei denn, ich irre mich oder TFK hat sie auch geliefert.

      Wenn die Daten dennoch anaehernd passen, dann sind die Endtransistoren tatsaechlich fuer einen 12W Verstaerker hemmungslos ueberdimensioniert. Sie muessten eigentlich in diesem Geraet schier unzerstoerbar sein. Trotzdem gibt es immer noch Betriebszustaende, wo auch das nichts hilft. Aehnlich hatte ich es mal bei einem Koertinggeraet, 2x 16W aus 4x 2N3055..., die hat man auch noch jeweils mit 1,6A abgesichert.

      Nochwas zu dem Kuehkoerper des RTV900, moeglicherweise habe ich mich oben missverstaendlich ausgedrueckt. Von aussen betrachtet sind die Unterschiede zum RTV800 gering, tatsaechlich hat der RTV900 eine ganz andere Endstufe mit BD130/2N3055, also TO3 mit einem Druckgusskuehlkoerper.

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      Peter