Freiburg 3DS - Bassproblem

      Hallo die Runde,

      die (zumindest heute festzustellenden) klanglichen Unterschiede zwischen identisch reparierten Geräten desselben Typs haben meines Erachtens folgende Ursachen:

      1. unterschiedliches Alterungsverhalten speziell der Lautsprecher, je nach Lagerung und Beanspruchung (mit Einschränkungen trifft das auch auf die Holzgehäuse zu)

      2. Bauteilalterung, wobei Festwiderstände meist sehr stabil bleiben und Kondensatoren in der Regel ersetzt werden während bei Potentiometern häufig Abweichungen nachweisbar sind

      3. Fertigungsstreuungen und Alterung der NF-Ausgangsübertrager

      4. (und damit verlassen wir den eigentlichen NF-Teil) Unterschiede des Signalpegels am Ausgang des Ratiodetektors
      Durch Verstimmung und Alterung im Bereich der Bandfilter und ZF-Verstärkerröhren können je nach Gerät Signale in unterschiedlicher Höhe anliegen. Das merken wir zuerst gar nicht, da dann der Lautstärkeregler beim einen Radio etwas mehr aufgedreht wird, als beim anderen, aber - siehe die Ausführungen von Hans weiter oben - die Loudness, sprich Mittenabsenkung wirkt unterschiedlich stark und damit ergeben sich verschiedene Klangbilder
      Achim
      Hallo in der Runde,

      ich hatte seinerzeit 3 Freiburg 8 zu gleichen Zeit bei mir stehn, alle hatte ein völlig verschiedens Klangbild aufzuweisen, wobei 2 davon im Tieftonbereich sehr flach spielten. Alle 3 Geräte waren auf die gleiche Weise revidiert, sprich Kondensatoren, Elkos und Gleichricher ersetzt.
      Die üblichen Messungen, Versorgungsspannungen und Leistungsaufnahme lagen sehr nahe beieinander, ebenso die Empfangseigenschaften, gemmesen an der Negativspannung am Ratioelko (FM) waren gleich groß.

      Alle Chassis wurden am selben Lautsprecher mit dem gleichen Musikstück (CD-Player an Tonabnehmer angeschlossen) getestet, demzufolge konnte ich Empfangseigenschaften und Lautsprecher schon mal ausklammern.

      Beim Test waren Bass/Höhenregler voll aufgedreht um die gleichen Voraussetzungen zu haben wurden im NF-Bereich die Röhren untereiander getauscht, jedoch ohne nennenswertes Ergebnis.
      Was dabei auffiel war, das bei gleicher Stellung der Lautstärkepotis unterschiedliche Lautstärken auftraten, hatte aber nichts mit der Röhrenbstückung zu tun.

      Nächster Schritt, Koppelkondensator von Lautstärkepoti abgeklemmt und via Tongenerator verschiedene Frequenzen mit gleicher Amplitude direkt am Koppelkondensator eingespeist.
      Hierbei stellte sich heraus das die beiden Chassis die im Tieftonbereich von vorneherein flach klangen beim selbigen Signal auch weniger verstärkten wie das Chassis welchles vorher die Bässe gut herüber brachte.
      Eine genauere Prüfung im Klangregelbereich und GK führten auch zu keinem Erfolg.
      Letztendlich beim AÜ angekommen, hier wurde nur noch der Gleichstromwiderstand der Anodenwicklung gemessen und siehe da die beiden flachklingenden Chassis hatten 50, bzw, 62 Ohm weniger aufzuweisen.
      Vermutlich lagen hier Windungsschlüsse vor und ich denke das diese den Klang stark beeinflusst haben.
      Nur wer gegen den Strom schwimmt gelangt zur Quelle, tote Fische schwimmen mit dem Strom!

      Gruß "Plastik" Franz
      Ja Franz, da sind wir wieder bei den AÜs!
      Die Qualität der Ausgangsübertrager ist bei Saba ja schon eher durchschnittlich, dann kommen Alter, Schäden durch Überlastung, durch Feuchtigkeit und Überschläge hinzu. Die Lackisolation wird schadhaft und irgendwann stellen sich Windungs(fein-)schlüsse ein. Das hat natürlich einen eklatanten Einfluss auf Leistung, Klang, Frequenzgang und Verzerrungen.
      Leidet die Verstärkung, also der Verstärkungsfaktor, der Endstufe insgesamt, muss weiter aufgedreht werden, die Bässe und Höhen werden relativ zu den Mitten schwächer.

      Wenn ich auf all die Threads hier zurückblicke, vermute ich, dass 20-50% der frühen Freiburgs zur Wiedererreichung der alten Klangqualität eigentlich einen tiptop produzierten neuen Ausgangsübertrager benötigen würden.
      Achim
      Hallo Achim,
      so gesehen wäre eine Datenbank mit den Wicklungsdaten zu einzelnen Modellen ganz nützlich. Soweit noch in Erinnerung gibt es aber bislang nur Informationen zu den Übertragern des Freiburg 125, welchen Ivica damals restauriert hatte.
      Aber vielleicht sollte man dies doch einmal "oben festpinnen" - mit der Möglichkeit später Weiteres hinzuzufügen. Dazu noch Hans´Text über Impedanz von LS und deren Anpassung an die Endröhre mittels Übertrager, welcher früher schon einmal in einem Strang verlinkt wurde. Hier wird ja sehr deutlich, wie wichtig bei den Pentodenschaltungen der korrekte Außenwiderstand ist.
      Viele Grüße
      Eberhard