Röhrenprüfgerät

      Hallo,
      das Thema "Röhrenprüfgerät" gab es hier meines wissens noch nicht im Forum.Kein Wunder,die wenigsten werden eines haben bzw eines brauchen,da die meisten nur hin und wieder ein Radio reparieren,es lohnt sich nicht wirklich.Jedenfalls habe ich schon länger ein RP 270 von Neuberger in der "Mache".Das Prüfen der Röhren gestaltet sich einfach,der Zustand wird einem unmissverständlich angezeigt.Auf dem Bild wird eine EC92 geprüft,welche offensichtlich am Ende ihrer Kräfte angelangt ist.
      Beim Emissionsprüfen ist mir folgendes aufgefallen und zwar das der Zeiger bei einigen Röhren über das ganze Anzeigefeld,also über das grüne Feld "Brauchbar" hinaus bis Anschlag geht und dann zu zittern beginnt (vor Angst).
      Mich würde interessieren,was dieses Verhalten zu bedeuten hat,ist die Röhre dann noch wirklich brauchbar,oder deutet es eher auf einen Defekt hin.Eventuell hat jemand hier ebenso ein Prüfgerät und konnte schon ähnliches beobachten.
      Alles in allem hilft einem ein RP beim durchtesten von Röhrenbeständen gut,gibt aber letztlich auch keine wirkliche Garantie trotz guter Prüfung auf die Funktion,zusätzlich ist nach wie vor der anschliessende Test im Empfänger entscheidend .


      Gruss
      Peter
      Hallo Peter,

      Getter kann (und wird hoffentlich) einiges dazu sagen.

      Ich persönlich halte von solchen total überteuerten "Prüfgeräten" herzlich wenig, da sie wirklich nur statische Momentaufnahmen wiedergeben und nicht das dynamische Verhalten im Gerät wiederspiegeln können.

      Schon oft tauschte ich eine ECCxx mit "unbrauchbar" gegen eine mit "sehr gut" und der Empfang war verrauscht.

      Das Tauschen der Röhren geht wesentlich schneller und man hat ein "instant feedback" !

      Gruß, Dieter
      Ich selbst habe auch kein Röhrenprüfgerät.

      Hat man das Datenblatt der zu prüfenden Röhre, kann man sich recht einfach selbst einen Testaufbau zaubern. Das reicht für den statischen Fall, dynamisch geht natürlich auch mit entsprechenden Meßmitteln.
      Über einen Regeltrenntrafo mit Gleichrichter und Siebelko bekommt die Röhre die gewünschte Anodenspannung. Gitterspannungen realisiert man je nach Höhe über Spannungsteiler mit der Anodenspannung oder nimmt Labornetzteile.
      Den Strom Anode und/oder Kathode sollte man indirekt über einen kleinen Widerstand messen, dessen Spannungsabfall vernachlässigbar ist.
      Je nach Röhre sollte man sehr mit Gitterströmen aufpassen, meist fließt da kein Strom, Gitterspannung praktisch statisch.
      Das muß aber nicht so sein, besonders im Fehlerfall, bzw. bei falsch aufgebauter Testschaltung. Jahre ist es her, da hat sich mal bei mir ein Gitter atomisiert wegen extrem hohem Gitterstrom, Schaden ca. 1500 DM, noch nicht Euro. Das war eine Senderöhre UHF. Der Fehler war in der Sendeendstufe selbst, nicht in der Testschaltung. Deswegen rate ich dazu, vor den Gittern Vorwiderstände (Kohleschicht) kleinster Leistung zu verwenden, die bei einem Fehler sofort abfackeln, als Sicherung wirken.

      Röhrenprüfgeräte haben solche Sicherheitseinrichtungen meist nicht. Auch sollen sie universell sein, genauer Arbeitspunkt nicht wirklich einstellbar. Eine selbst aufgebaute Testschaltung nach Datenblatt ist wesentlich aussagekräftiger, wenn man vernünftig aufbaut und saubere Messungen macht. Ist aber mit Arbeit und etwas Fachwissen verbunden.

      Andreas, DL2JAS
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com