SABA Breisgau 8 Automatic

      Moin,
      und die sehen wirklich gut aus:
      Dunkelblaues Papier, goldfarben bedruckt und der Kondensator in einem
      Glasrohr mit Bitumen vergossen.
      Schade nur, dass das Bitumen nicht mitmacht und uns den Gefallen tut,
      wenigstens 100 Jahre durchzuhalten ;)

      Du hast recht, normalerweise gehoert der Austausch aller
      Papierkondensatoren mit Bitumen oder Wachsverguss an den Anfang einer
      Ueberholung. Die Dinger haben mittlerweile zuviel Feuchtigkeit gezogen
      und dementsprechend Feinschluesse.

      73
      Peter
      Genau so ist es und wenn ich ein neues Gerät bekomme,schalte ich es meistens nicht mal mehr ein,sondern tausche zuerst die Kondensatoren.Dann ist man schon mal auf der sicheren Seite.Danach kann man in aller Ruhe,falls dann noch Probleme vorhanden sind,auf die Suche gehen.Man hat dann auch nicht mehr das Gefühl,daß bei jedem Einschalten etwas kaputt gehen könnte.

      Peter II
      Hallo Jungs,

      Ich möchte mich hierzu nocheinmal melden. Ich besitze auch die Breisgau 8 Truhe und habe die zahlreichen Papierkondensatoren getauscht. Aber man braucht manchmal schon einen krummen Lötkolben um da überall ranzukommen.

      Als ich das Gerät (in wirklich fast Neuwertigem Zustand...unglaublich) aus einem Nachlass gekauft habe, hat es zwar gleich gespielt, aber in manchen Positionen der Klangregelung trat ein furchtbar lautes Kreischen auf. Also war da was am Schwingen.
      Was ich damit sagen will: Die Werte der Kondensatoren in der Klangregelung (die direkt am Poti für Hoch-und Tiefenregelung) sind sehr kritisch. Also man sollte sich an die originalwerte halten, sonst klingts nicht mehr so.
      Wer das beachtet wird mit noch einmal gesteigertem Klang belohnt.
      Das Schwingen war mit Kondensatortausch auch behoben.

      Gruß,

      Flo
      Guten Morgen,
      zum aktuellen Thema habe ich auch eine Frage um die Detektivarbeit im Chassis zu erleichtern.
      Sind auch bei den späteren Geräten, speziell Freudenstadt11, die klangprägenden Kondensatoren an den Klangstellern verbaut?

      -Risse in Wickelkondensatoren? Kann man hier gleich von einem elektrischen Defekt ausgehen?
      Moin,
      alles, was zur Gegenkopplung und den Klangstellern gehoert, ist klangpraegend.
      Die Gegenkopplung ist bei diesen Radios meist in den Klangsteller einbezogen, weil das Roehren spart. Es muss keine Verstaerkungsreserve aufgebaut werden.

      Bei Rissen in den Kondensatoren muss man davon ausgehen, dass die Papierisolation Feuchtigkeit gezogen hat. Das fuehrt zu Isolationsverlust (Feinschluesse).

      73
      Peter
      @Peter,
      meine Frage bezog sich darauf ob die klangprägenden Kondensatoren beim Freudenstadt 11 auch an den dazugehörenden Potis (Klangsteller) verbaut sind. Gestern habe ich mir mal das Ganze angeschaut, einfach wird es wohl nicht. Die Gegenkopplungs R/C Netzwerke sitzen auf Lötösenleisten. Interessant ist hier dass obwohl gleiche Werte unterschiedliche Cs verbaut sind. Einmal die Wima Bonbons im linken Kanal, im rechten Kanal Papierkondensatoren.

      @Peter II
      ich hatte bereits in einem anderen Thrad versucht die viel zu kräftige Basswiedergabe zu besprechen. Da dieses Problem immer noch besteht werde ich jetzt die Kondensatoren tauschen. Erst mal in der Gegenkopplung, da diese rein optisch nicht mehr vertrauenswürdig aussehen.
      Hallo Peters und Hallo Baerkrabbe.

      Mein Breisgau 8 hat auch einen sehr kräftigen Bass. Man muss das aber immer im Historischen Zusammenhanng sehen. Ich denke das war mit dem Klang schon so beabsichtigt.
      In den 50er Jahren wurden die Basspegel nicht so laut gefahren und auch nicht durch den Kompressor gejagt.
      Natürlich sollte das Gerät auch damals möglichst spektakulär klingen...also hat man einen "fetten" Bassanstieg.
      Aber genau dazu sind doch die Klangsteller da? Es zwingt dich ja niemand mit voll aufgedrehtem Bassregler zu hören.
      Wenn ich Musik mit der Truhe höre, habe ich den Regler so 2/3 höchstens aufgedreht. So bis es halt passt und nicht mehr zu fett ist.
      Den Höhenregler auch eben nicht ganz.

      Für Sprache ist die Taste "Sprache" eben immernoch zu bevorzugen, dann dröhnt die Radiostimme auch nicht.

      Desweiteren habe ich die Erfahrung gemacht, dass mit getauschten Kondensatoren der Klang eher an Bandbreite gewinnt.

      LG,

      Flo
      Hallo Florian

      danke für die Ausführungen. Bei meinem Freudenstadt11 ist es so, dass ich den Bass ganz wegdrehen muß und die Höhen voll aufdrehen. Sobald der Höhenregler auf 1/2 steht fehlt die Präsenz. Bassregler auf halb ist unerträglich, besonders auf UKW. Bei externen Quellen, Tuner oder CD, ist es erträglicher.
      Ich habe die C's jetzt bestellt und werde zuerst mal die Gegenkopplung erneuern, mal hören was dabei rauskommt.
      Achso, Baerkrabbe,

      Ja so extrem ist es bei meinem Gerät nicht.
      Aber kann ja sein, dass es an den Bauteilen liegt. Bei Gegenkopplung muss man immer "um die Ecke" denken...Wenn sonst in der Schaltung schlappe Kondensatoren und hochohmige Widerstände zu bassarmen Klang führen, bewirkt das in der Gegenkoplung wohl das Gegenteil.
      Aber schön sieht die Truhe auf jeden Fall aus :)


      Gruß,

      Florian
      Hallo Florian,
      das ist aber ein feines Teil! Unten links und rechts ist die Bar untergebracht? :-))

      Ich denke dass man bei diesem Volumen beim Musikhören kein Stereo vermisst,oder?
      Welche musikalische Stilrichtung hörst Du denn hauptsächlich damit?

      Mein Freudenstadt spielt am schönsten mit Sinatra, Glenn Miller oder auch mal P.Kreuder und ähnliches.

      Gruß

      János
      Wie sieht es denn mit den beiden EL95 aus? man könnte diese versuchsweise mal austauschen,vielleicht ändert sich dann etwas im Klang.
      Allerdings muss ich sagen ,daß viele Röhrenradios von Saba stark basslastig klingen,es ist normal.Eigentlich ist der Bass nach dem Tausch von den Kondensatoren im Klangregelbereich noch wesentlich stärker.Normalerweise werden diese ja getauscht wenn der Bass zu schwach ist bzw sich beim verstellen der Regler nicht mehr viel tut.Natürlich sollten auch die Röhren geprüft oder entsprechend gegen neue oder gut geprüfte getauscht werden
      Grüsse
      Peter II
      Moin,
      da der Verstaerker gegengekoppelt ist, macht ein Roehrentausch nur etwas aus, wenn diese schon sehr verbraucht sind.

      Sinn der Gegenkopplung ist es, u.a. den Verstaerker unabhaengig von den Roehrendaten (dem Zustand der Roehren) zu machen.

      Wenn Du ein Schaltbild hast, ueberprufe die Spannung an der Katode der Endroehren gegen Masse.
      Ist sie zu hoch, dann ist der Koppelkondensator am Steuergitter defekt.
      Ist sie zu klein, dann ist bei leicht erhoehter Anoden- und Schirmgitterspannung die Roehre verbraucht.
      Wenn Anoden- und Schirmgitterspannung auch zu klein sind, ist das Netzteil hochohmig geworden (Gleichrichter) oder der Katodenelko hat Schluss.
      In dem Fall wird das Netzteil und die Roehre ueberlastet, das Geraet sollte staerker als normal brummen.

      73
      Peter
      Nun János,

      Am liebsten Höre ich Johnny Cash. Ich habe mittlerweile 51 Alben. Die ältesten Aufnahmen reichen bis ins Jahr 1955, somit voll in die Sabatruhenzeit. Das passt also....

      Stereo vermisse ich nicht, aber dafür habe ich sonst meine Kette (1626 Triodenverstärker oder 6L6/EL34 SE Selbstbau-Amp) und daran schöne Telefunken 25cm Breitbandlautsprecher aus den 50er Jahren....
      Nun aber das ist alles Off Topic.

      Gruß und gute Nacht,

      Florian
      Hallo,
      @ Florian,
      das musikalische war mir nur noch so nebenbei eingefallen, auf keinen Fall wollte ich das Thema verlassen.

      @skyline, hf500
      die EL 95 hatte ich probeweise vor längerer Zeit getauscht, erfolglos wie von Peter richtig bemerkt.
      Da das Osterwetter wohl nicht so toll sein wird, kann ich die C's in der Gegenkopplung in aller Ruhe tauschen. Danach werde ich die Messvorschläge annehmen und mal schauen was dabei herauskommt.
      Den Tausch der C's werde ich auf jeden Fall vornehmen, da mein Multimeter bei der Messung ziemlich unterschiedliche Kapazitäten ermittelt.
      Klar stimmt der Grundwert nicht, aber im ausgebauten Zustand sollten doch baugleiche C's das gleiche Ergebnis liefern. Das ist eben nicht der Fall und darum erst mal Neue einsetzen.

      Angenehme Ostern

      János
      Aktueller Stand Breisgau 8:

      Alle Elkos des Netzteiles getauscht.
      Ausserdem noch C66, C71, C73, C78

      Erhebliche Besserung! Brummen wesentlich leiser, wenn auch immer noch störend, wenn nicht gerade Musik spielt.
      Witzigerweise wird es jetzt lauter, wenn ich den Bass rausdrehe, verändert allerdings nicht mehr seine Frequenz!

      Alles in allem eine wesentliche Verbesserung, aber da geht noch was ;)
      Noch eine Frage:

      Hinter dem EinAus-Schalter der Automatik sitzt ein Becher mit 0,35uF. ideser hat einen Gewindebolzen, mit dem er befestigt wird. Im Conrad schauen die silbernen MKPs genau so aus. Diese gibt es jedoch erst ab 1uF...kann man den nehmen, oder kann ich ihn gegen einen beliebigen anderen nehmen, z.B. von WIMA (0,33uF bei 630V=/280V~) ???
      Hallo Marvin,

      Diese Kondensator habe ich drin gelassen. Er sieht bei mir noch aus wie neu, ist mit Kunstharz oder sowas vergossen und aus Metall. Es geht ja nicht drum blind irgendwelche Bauteile zu tauschen...sondern geziehlt die gealterten Kondensatoren. Styroflexe lasse ich auch drin. Was meinst du was schneller altert: Folienkondensator in einem dicken Metallbecher vergossen mit Kunststoff oder ein Teerkondensator in einem Pertinaxröhrchen....!? Die Antwort kannst du dir selblst geben :)
      Also ich plädiere für "drin lassen". Ansonsten denke ich, dass es dem Strom egal ist, wie die Kapazität zustande kommt.

      Gruß,

      Flo