Grundig Receiver RTV900a

      Hallo Robert.

      Schoen wenn sich einmal jemand zum aktuellen Thema meldet.

      Die Leute hier schreiben das nicht unbedingt nur fuer das world wide net.
      Es soll ja wieder wie einst, eine Heimat fuer gleichsinnte werden.
      Man hat ja das SABA Forum laengst fuer andere Marken geoeffnet.
      Es sollte nur wie Du es machst, eine fortlaufende Serie von Beitraegen sein, kein wildes posten, um sich wichtig zu machen.
      Nun zu deinem RTV400.
      Den einzigen RTV400 den ich nach meinem Arbeitsplatz sah, hatte auch zwei auslaufende Elkos. Kein Asienmatrial, sondern extra im Blackforrest fuer uns gemacht.
      Ich hatte den RTV400 und den RTV900a. Wegen Haesslichkeit habe ich letztderen abgegeben. Der 400 steht wohlverpackt trocken noch hier.
      Technisch wurde der RTV900 konsequent weiterentwickelt.
      Wichtig waren die unsinning auf- und ab- bewegbaren Schieberegler, die klotzigen Tasten, der schoenere PREOMAT.
      Technisch die umchaltbare Feldstaerke (SENDER) fuer die Leute mit ROTOR- Antenne.

      Beim 400 musste die Anzeige bei jedem Sender auf 100% stehenm weil das radio sonnst „schwach“ war. Der 900 kann daher beides. Immer 100% und mit beigelegter Kurve in etwa die Feldstaerke am Ort anzeigen.

      Die 2x 25 Watt zu den 2x 20 Watt des 400, eine Marktnotwendigkeit, (aber ein Witz)
      Lspr.- Gruppenschalter usw ebenso .
      Das Gehause vom 400 „GRUNDIG“ das vom 900 „schundig“
      Der RTV400 noch immer eine Augenweide.
      Gruss vom hans ex GRUNDIG
      Hallo Hans, Robert,

      das gute daran ist, dass der RTV 901 in der Bucht vielleicht für nen Appel und Ei zu bekommen ist, der RTV 400 sicher nicht. Man muss nur designmässig eine gewisse Toleranz mitbringen. Das weibliche Geschlecht findet den 901 vielleicht sogar schöner? Oder der 901 sollte den französischen Markt ansprechen? Seinerzeit gab es da ja auch bei Autos etwas sonderbare Karossen. Es lebe die Individualität!

      Gruss,
      Reinhard
      Moin,
      ist der RTV400 nicht aelter als der RTV800/900?
      Das erklaert auch das unterschiedliche Design. Der 400 gehoert ja noch zum RTV600/650 und hat das Design der End-60er.
      Der 800/900 ist etwas juenger und die von Hans anscheinend ungeliebten Schiebepotis waren in der ersten Haelfte der 70er grosse Mode, wer auf sich hielt, musste sie haben (die Werbeabteilung von Nordmende schuf dafuer "Electronic Gleitregler"...). Drehpotis waren hierzulande eine ganze Weile abgemeldet.
      Bei Grundig kamen sie erst mit den R20-R50 wieder zurueck. Als man den Satellit 2000 zum Sat 2100 weiterentwickelte (im Prinzip nur der NF-Teil ueberarbeitet), wichen auch hier die Schiebepotis Drehpotis.

      73
      Peter
      Den RTV 901 habe ich heute probegehört und an derselben Antenne und mit denselben Lautsprecherboxen (Canton Ergo Regalboxen) gegen einen Saba 9241 verglichen. Der Vergleich ist vielleicht nicht ganz fair, schliesslich ist der Saba eine fast 10 Jahre jüngere Konstruktion (so ist z.B. der NF-Verstärker im RTV 901 noch nicht so perfekt linear wie der im Saba 9241), aber beide Geräte standen nun mal gerade nebeneinander und das UKW-Empfangsteil des RTV 901 ist ja schliesslich nicht von Pappe.

      Ergebnis:
      Der Grundig RTV 901 klang besser als der Saba 9241. Der Unterschied ist schwer zu beschreiben. Wenn man einen UKW-Empfänger mit umschaltbarer ZF-Bandbreite hat, wo sich die Bandbreiten von "narrow" und "wide" stark unterscheiden, kann am ehesten nachempfinden, was ich meine. In "narrow" ist der Klang "gepresster", in "wide" offener. So habe ich den Klangunterschied von RTV 901 zum Saba 9241 empfunden. Beide Geräte mit Klangreglern in "linear" und Loudness auf "aus", aber mit geringfügiger Höhenanhebung. Die Canton Ergo sind Bassreflexboxen und mögen in meiner Hörumgebung keine Bassanhebung, sind auch ohne solche bassstark.

      Die von Hans hervorgehobene vergrösserte ZF-Bandbreite des RTV 901 (gegenüber RT 100 usw., oben im Zusammenhang mit Klirrfaktor erörtert) wirkt sich m.E. hörbar positiv auf den Klang aus, ggf. mit einem kleinen Kompromiss hinsichtlich Trennschärfe. Mit dem 9241 ist der relativ schwache DLF auf 106,30 MHz (Sender Hornisgrinde, weit entfernt) von dem bei mir stark hereinkommenden Baden FM auf 106,00 MHz (vom Sender Blauen, bei mir in Sichtweite) etwas sauberer zu trennen als mit dem RTV 901.

      Herzlichen Gruss,
      Reinhard
      Nur ein kleines Zuckerbrot nebenher, die Peitsche ist nicht nötig :D

      Derart Beiträge wie in diesem Thread zu finden inhaliere ich in tiefen Lungenzügen. Rare Insider-Einblicke. Man soll sie genießen solange man noch lebende Insider vorfindet.

      dem Hans mal ein ---> :bravo:
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Um die Aussagen von Reinhard zu untermauern, ein Text mit einem Ergebnis von mir, der seit der Enwicklung des RT40 1964/65 als Tatsache im Labor V anerkannt war.
      Nicht ganz einfach zu verstehen und schon garnicht glaubhaft.
      Alles was damals bei 40khz und "L" oder "R" moduliert bei dieser Messung oberhalb 0,5% zu messen war, haben Kunden bemerkt.

      Es hat trotzdem ewig gedauert, bis der Aufwand einer Bandbreiten Umschaltung bezahlt wurde und kostete wenn es gut gemacht sein sollte. Der T6500 war der Einstieg, der T9000 zeigt was die Anpassung der HF -Schwellen wie Suchlauf, M/S, Muting und Feldstärkeanzeige und der Kanaltrennung bei schmal und breit bedeutet.
      Bis dahin mussten je nach Klassenziel die Bandbreite einmalig festgelegt werden.
      es gab auch negative Stimmen zu RTV 900 usw.
      Reinhard ist kein Newby. Seine Meinung unterschreiube ich auch.
      dazu einen Text:
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      Hallo Reinhard, hallo Jogi.

      Den Empfangstest den Reinhard gemacht hat, kann ich nur zustimmen.
      Er hat das exakt beobachtete und benannt.
      Nicht weil der RTV901 aus meinem Stall kommt.
      Es ist eine Tatsache, weil alle Welt es so macht, Stereoqualitaet und geringe Bandbreite vertragen sich nicht.
      Jedes bessere Buch oder Testheft bescheinigt das.
      Was man hoert ist gemessen zwar ein Klirr 2ter Ordnung (k2)
      Es ist aber bei schmaler ZF, eine Intermodulation des Grundtones (M- Signal) z.B. 1000Hz mit den AM- modulierten Seitenbändern des S-Kanals.

      An den ZF Flanken der ZF, entsteht weil zu schmal, eine synchrone Amplituden -Modulation aus den 1000Hz der FM- Modulation des M-Signal. Welches ja 45% bei Loder R-Modulation vorhanden ist.
      Diese AM macht gleichzeitig eine Intermodulation mit den legalen AM -Seitenbaendern des S-Kanals (vom 38 khz Träger 38Khz der im Decoder generiert wird) mit einem Abstand zu diesem mit +/- 1khz) die ja bei 39 und 37 Khz liegen und im ZF- Signal enthalten sind. An der ZF -Flanke werden die 39 und 37 Khz mit den 1000Hz moduliert und damit entsteht eine Intermodulation.
      Jetzt entstehen 39 +/- 1 = (40 / 38) und 37 +/- 1 ( 39/36 )
      Der Stereodecoder mit dem Träger 38Khz demoduliert die 37 und 39 Khz bei „L only “ oder „R only“ als ein Signal mit 1Khz.
      Demoduliert aber auch die Intermodulationsseitenbänder von 36 und 40Khz, das sind aber 2Khz Abstand zum 38 Khz Trager und damit 2Khz, eben ein scheinbarer K2 des Signales „L“ oder „R“ mit den als 1000Hz angenommenen Fmod. Es braucht nichts verdoppelt werden was doch als K 2 zu Messen ist.

      Der Abstand der im ZF_Kanal vorhandenen 1Khz, zu den legalen „S“–Kanal Seitenbaendern von 37 und 39 Khz, ergibt eben ohne Verdoppelung diese 2Khz als scheinbaren K2.
      Man kann das beobachten wenn „L_only“ oder „R- only“ moduliert wird, dass im rechten Kanal auch 2000Hz zu finden sind, oft mit mehr Pegel als im Nutzkanal, der ist aber doch, vom Übersprechen abgesehen unmoduliert.
      Nachmessen macht klug!




      Hans
      Von ausserhalb des Forums ereichte mich eine Anfrage.
      Der Plan der Seitenbänder sei nicht einfach zu verstehen. ;(

      Anbei eine amtliche Version ohne Fehlfunktionen durch Intermodulation .
      Das Summensignal mit nur 50% in meiner Skizze im Post 026 vorher, ist fuer den Fall L oder R (only) mit 50% vom Gesamthub gezeichnet, es ist aber so.
      Das kann leicht getestet werden wenn bei L oder R der Pilot abgeschaltet wird.
      Das Ausgangssignal ist dann: minus 6dB. Punkt!


      Hallo Hans,

      Nachgemessen:
      die k2 und k3 sind - wie Du sagst - im nichtmodulierten Kanal mit einem Pegel vertreten, der erheblich grösser ist, als mit Übersprechen zu erklären wäre.

      Beim RTV 901 gemessen, ist k2 im nichtmodulierten Kanal nur 3 dB unter dem Pegel im modulierten Kanal, k3 ist sogar fast gleich stark.

      Schöne Theorie, warum der Klirr mit schmaler ZF-Bandbreite zunimmt, hast Du entwickelt.

      Über-alles Bandbreite von Antenne bis NF-Ausgang finde ich beim RTV 901 ca. 180 kHz, wenn mir die Begrenzung keinen Streich gespielt hat. Kommt das hin?

      Stichworte Klirrfaktor und Intermodulation:
      Ich finde am RTV 901 (alle ZF Filter/Kreise noch original mit Wachs werksseitig festgelegt) die Klirr- und Intermodulationswerte in der Tabelle.

      Übliche Bedeutung:
      M = Main (L+R)
      S = Sub (L-R)
      L = links
      R = rechts

      Sehr niedriger mono-Klirr! Hans, ich habe ungefähr Dein Tabellenformat verwendet.




      NF-Verstärker alleine unter den Bedingungen der Messungen der obigen Tabelle:

      THD 1 kHz (L/R): 0,015% / 0,024%
      IMD 250 Hz : 8 kHz 4:1 (L/R): 0,15% / 0,16%

      Herzlichen Gruss,
      Reinhard


      PS:
      Erklärung für Mitleser, die sich noch nicht mit Klirr, Intermodulation und Pilottonverzerrungen bei FM-Stereo näher befasst haben:

      1. Verschiedene Messmethoden und Bedingungen der Klirrfaktormessung ergeben ganz verschiedene Ergebnisse.

      2. Man sieht, dass beim UKW Stereo-Empfang die Verzerrungen im wesentlichen von der Intermodulation bestimmt werden. Und zwar sowohl der Intermodulation der verschiedenen gleichzeitigen Frequenzkomponenten des Signals miteinander als auch der unvermeidlichen Intermodulation aller Frequenzkomponeneten mit dem 19 kHz-Pilotton.

      Die Summe der Verzerrungen bestehend aus THD (Oberwellen des Nutzsignals) und Pilottonverzerrungen (Intermodulationsprodukte mit dem Pilotton) in % für jeweils ein monofrequentes Signal (wobei Produkte >16 kHz unberücksichtigt bleiben), steigen mit zunehmender Signalfrequenz stark an Grafik für Gesamthub 40 kHz, L, R getrennt). Hauptsächlich treten Mischprodukte des Signals und dessen k2 (Oberwelle) mit dem Pilotton auf. Hinzu kommt noch die Intermodulation mehrerer Signalfrequenzen untereinander. Die Intermodulations-Messung mit dem Kombinationssignal 250 Hz und 8 kHz im Pegelverhältnis 4:1 oben in der Tabelle bewertet diesen Teil.

      Berücksichtigt man das Erscheinungsjahr 1971 des RTV 901, sind die Klirrwerte insgesamt sehr gut und die Intermodulations- und Pilottonverzerrungen gut.



      Alles wunderbar gemacht!
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      Hallo Reinhard (oldiefan) hallo Leser.

      Das hast Du so wie ich mir es wuenschte, aufgegriffen und ausgefuehrt.

      Mir ging es darum Alle dahin zu leiten, dass bei L or R Modulation, nicht zwingend ein k2 zu messen ist. Wasman da hoert ist meist kein k2 im herkoemlichen Sinn. Waere es k2, ist das musikalisch wie ich das sehe nicht die Katastrophe.
      Meine Hammond Orgel hat die Register 16“ 8“ 4“ 2“ und 1“ (Fuss) neben den Quinten usw. Da regt sich keiner auf wenn der k2 als Sinussignal
      hinzugefuegt wird.

      Dieser scheinbare K 2 bei HF -STERO ist eben Intermodulation vom jedem mit jedem Ton. Tritt neben den hier angenommenen 1000Hz noch 60Hz oder sonstwas auf, erhalten die 1000Hz und die benannten 2000Hz, noch die Seitenbaendermit +/- 60 und 120 Hz. So geht das weiter und ist xmal schlimmer als reiner k2.
      Das ist, oder hoert sich an, wie (eine Antennenreflexion) Mehrwegeempfang. Bei UKW. Mein Kommentar dazu war stets: „das zieht einem ja die Schuhe aus“
      Somit ist und wird der Grund dafuer durch unseren Reinhard bewahrt und verstanden.
      Dass dabei der der RTV 901 gut aussieht, wird doch manchen ueberraschen.
      Hier im Thread auf post 008 habe ich die Filtertechnik dieser Zeit nach dem RT100 gezeigt. Nachdem ich vorher im Job stets geklagt hatte, dass ich mit der Technik von Reiseempfängern HiFi machen soll, durfte ich loslegen.
      Spulen, Kerne und Kopppeltechnik, sind der Grund warum nach Jahren noch so gute Werte zu sehen sind. Zugegeben, ich war hier auch ueberrascht.
      Aber Reinhards Arbeiten bescheinige ich gute Arbeit mit Brief und Siegel. Oder wie es bei uns hies; passt, mit Achse und Splint.
      Zur Abrundung habe ich die Daten aus der BD-Anleitung eingefuegt. Die zeigt was wir dem Kunden versprochen haben.
      Man muss dabei stets beachten, dass NF und HF bei einem Receiver mitspielen.
      Was Reinhard schon sagte, das NF-teil ist eben Mittelklasse mit Elkos im Ausgang, mehr war auch nicht angedacht.
      Hans


      Aus zeitlichen Gründen nur im Schnelldurchgang gelesen.

      Es freut mich, daß wieder ernsthafte Fachbeiträge kommen!
      Lobenswert, eher vorbildlich, auch die Art der Messung wurde beschrieben mit ihren Tücken. Meist misst man ja k3 als interessanten Wert beim Klirr. Auf (scheinbaren) k2 wurde auch eingegangen und näher erläutert. Mischprodukte werden gern vergessen, hier nicht.

      Mit Freude gelesen,
      Andreas, DL2JAS
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Hallo Hans, Forum,

      die Ausführung und der Aufwand der FM-Filterbausteine (hier, Post 008) sind sehr beeindruckend. Auch der Arbeitsaufwand für den Abgleich in der Fertigung musste ja berücksichtigt werden.

      Ich war auch schon mal erschrocken, welcher Wald an Mischprodukten mir auf dem Bildschirm bei einem Tuner früher Transistortechnik mit starker Intermodulation schon bei nur zwei gleichzeitig anliegenden Signalen verschiedener Frequenz am Ausgang entgegenschlug.

      Beim RTV 901 ist das ja nicht so (siehe oben), der liegt in diesem Punkt etwa gleich zum Saba 9241 (habe ich diese Tage nochmal nachgeprüft), nur dass der Saba erst 1977 erschien (mit ICs und Keramikfiltern), der RTV 901 aber schon 1971.

      Hier noch angefügt die Spektralanalyse UKW-Stereo am NF-Ausgang bei 40 kHz Gesamthub (davon 7,5 kHz Pilothub) für die Nutzsignale 1 kHz, 8 kHz, 10 kHz, 13 kHz und 14 kHz.

      Der Referenzpegel des 1 kHz Pegels ist markiert. Da der RTV 901 keinen steil abfallenden Pilottonfilter hat, sondern die 19 kHz nur um 35 dB dämpft (den Grundig Wert von 40 dB Dämpfung bekomme ich nur bei 75 kHz Gesamthub), sind auch die Mischprodukte oberhalb 15 kHz, sogar bis 50 kHz noch sehr gut zu sehen. Bei den Messungen habe ich senderseitig keine Preemphasis, aber empfängerseitig Deemphasis. Man muss sich also im klaren sein, dass das Nutzsignal in der Reihe von 1 kHz bis 14 kHz entsprechend Deemphasis 50 µs abfällt. Deshalb ist überall der 1 kHz Referenzpegel eingezeichnet. Bei der Berechnung der IM-Verzerrungen habe ich immer auf den 1 kHz Referenzpegel korrigiert, um den Deemphasis-Einfluss zu eliminieren.

      Die Screenshots für Nutzsignal 1, 8 und 10 kHz haben full scale Ordinate von 100 dB, die von 13 und 14 kHz von 80 dB. Der Pilottonpegel ist bei -45 dB zu sehen, da meine Nutzsignalreferenz aber bei -10 liegt (auf Pegel von 1 kHz Nutzsignal normiert), beträgt die Pilottondämpfung nur 35 dB.

      Nimmt man den 19 kHz Pilottonpegel als Vergleichspegel (er ist ja immer gleich), sieht man sehr schön, wie die IM-/Mischprodukte mit höherer Nutzfrequenz im Pegel ansteigen und mehr Mischprodukte entstehen. Bei höherer Nutzsignalfrequenz (13 und 14 kHz) dann wieder abnehmen, da sie ausserhalb des dargestellten Frequenzbereichs wandern.









      Noch zu meiner vorigen Erwähnung "der NF-Verstärker im RTV 901 sei ja nicht so perfekt linear..." was Hans ja bestätigt hat, eben OK, aber im Gegensatz zum UKW-Teil nur Mittelklasse. Hier kann ich nochmal mit Messwerten anknüpfen, wenn Euch das nicht langweilt:

      Leistung:
      Pro Kanal bei 1 kHz an 4 Ohm und < 0,3% THD: gemessen 27W (Grundig Angabe: 25W)

      Intermodulationsverzerrungen
      Bei 20W an 4 Ohm (250 Hz : 8 kHz, 4:1):
      < 0,2%


      NF-Frequenzgang:
      Bei 20W an 4 Ohm 15 Hz - 17 kHz +/- 1,5 dB
      Der Frequenz- (Amplitudengang) "verbiegt" sich etwas mit zunehmender Ausgangsleistung. Bei grosser Leistung werden hohe Frequenzen etwas stärker abgesenkt. Wie Hans schon sagte: Elko-Ausgänge der Endstufen.




      Rauschfilter: 5 kHz Einsatz, ca. 12 dB pro Oktave




      Gruss
      Reinhard
      Habe den letzten Beitrag noch um die Darstellung der Frequenzkomponenten (Intermodulation, Obertöne/Klirr, Pilotton und Hilfsträger) ergänzt.

      Wer sich damit noch nicht befasst hat bekommt einen visuellen Eindruck über die Vielzahl und Pegel (dB) der Mischprodukte relativ zum Nutzsignal (1 kHz Referenzpegel).


      Herzlichen Gruss,
      Reinhard
      Hallo Hans, hallo Reinhard,

      ich bedanke mich für eure aufschlussreichen, praxisbezogenen Ausführungen, habe dieses mit Interesse gelesen. Dabei habe ich auch erkannt, dass meine Kenntnisse auf diesem Gebiet einer Erweiterung bedürfen; nur man kann und muss nicht alles wissen.

      Deshalb ist es gut wenn man hier mit solchen Informationen zu neuem Denken angeregt wird.
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Hallo Peter.
      Mein Dank und das von mir:
      Die es wissen, sind nicht hier, die es wissen wollen zum Teil.
      Es ist Insiderwissen was Reinhard und ich vorher im GRUNDIG- Forum auch ohne Echo betrieben haben. Diese grafischen Möglichkeiten haben wir nur hier.
      Das kann ein Grund sein warum Reinhard offensichtlich mit Freude hier mitmacht.
      ===========================================================

      Die Anmerkungen von <oldiefan> zu den Pilotresten 19 und 38Khz, muss ich noch etwas erklaeren.
      -------------------------------
      ZITAT;
      Der Referenzpegel des 1 kHz Pegels ist markiert. Da der RTV 901 keinen steil abfallenden Pilottonfilter hat, sondern die 19 kHz nur um 35 dB dämpft (den Grundig Wert von 40 dB Dämpfung bekomme ich nur bei 75 kHz Gesamthub), sind auch die Mischprodukte oberhalb 15 kHz, sogar bis 50 kHz noch sehr gut zu sehen. Bei den Messungen habe ich senderseitig keine Preemphasis, aber empfängerseitig Deemphasis. Man muss sich also im klaren sein, dass das Nutzsignal in der Reihe von 1 kHz bis 14 kHz entsprechend Deemphasis 50 µs abfällt. Deshalb ist überall der 1 kHz Referenzpegel eingezeichnet.
      ZITATENDENDE;

      Oldiefan konnte die von GRUNDIG angegebenen Pilottonreste bei 19khz nicht erreichen. Das ist aber kein Mangel sondern ein Interpretationsfehler.
      Der nicht eben billige L/C – Tiefpass, kann die 19Khz nicht optimal entfernen, wenn die 15Khz nicht beeinflusst werden sollen. Später hat man dazu zusätzlich abgeglichene 19Khz-Polstellen dafür aufgewendet.

      Die Pilottonreste am TB- Ausgang sind einmal als DIN-Norm deffiniert, weil in TB- Geräten etc. enorme Pfeifstörungen zwischen den 19Khz und dem im Decoder regeneriertem 38Khz Träger, mit der jeweiligen Vormagnetisierungs Spannung am Tonkopf entstehen und auf Band gespeichert werden.
      Es ist einzusehen dass Last an der Buchse und das Kabel vom Empfänger zum Aufzeichnungsgerät eine Einfluss ausüben.
      Daher ist ein Aufzeichnungsgerät an seinen Anschlüssen nach DIN 45511 deffiniert.
      Die beim RTV9xxx angebenen Werte sind ausdrücklich an TB-Aufnahme bei einer Beschaltung (DIN) 47Kohm parallel 250pF
      mit => 40dB bei 19khz und => 60dB bei 38 khz angegeben.
      Hub dabei = 47,5 Khz, Signal A=B oder L+R.
      (siehe BD- Anleitung Post 029)

      Am Leistungsausgang nach DIN 45500 Blatt8 gelten für den RTV 9xxx am Lautsprecher oder Hörer, ein minimaler Abstand von Nutzpegel zu den Pilotresten von 19Khz =>19dB, bei 38Khz => 29dB. Gesamthub dabei 67,5 Khz, Signal A=B oder L+R.

      Dass bei TUNERN am Ausgang weit bessere Unterdrückungen realisiert wurden, hängt damit zusammen, dass die nachfolgenden Verstärker ausser DIN Aufnahmebuchsen , sogenannte LINE Ausgänge hatten die das TUNER-Signal unverändert an das Aufzeichnungsgeräte weitergaben.

      Ein T5000 liefert daher am NF-Ausgang (zum Verstärker)
      Pilotabstände von => 60 db bei 19 und => 70dB bei 38Khz , ein T6500, => 63dB bei 19Khz und => 80db bei 38Khz.
      Gesamthub dabei wieder 67,5 Khz, Signal A=B oder L+R.
      Danke Hans für die Musik zur Wärmung des Forums ;) aber auch für die Worte zu den Pilottonresten an Tunerausgängen.

      Das war mal im Zusammenhang mit High-Com-NR ein gewisses Thema.

      Die 19kHz konnte man - das wird einige Selbertester ohne furiosen Meßpark vielleicht interessieren - ganz gut gehörmäßig mit einem Multispeed Tonbandgerät hörbar machen, Aufnahme mit 19cm/s, Wiedergabe mit 9,5cm/s oder analog mit zwei anderen vorhandenen Geschwindigkeiten. Das eine Testgerät UHER Royal de Luxe hatte ja vier davon, das andere, Grundig TK 845 drei.
      Klar kann man auch richtig messen, aber viele Bastler müssen sparen und ich hab auch immer Spaß dran, wenn etwas einfach ausgedacht auch machbar ist.

      Achja, der Testtuner dafür war damals ein Grundig T3000-2 und noch versteckt im Mülleimer ein Sony [hastenichtgesehen].

      So und nun Musik zur Erbauung des Forums.
      Vermute die Jüngeren gehen gleich stiften oder halten sich die Ohren zu, daher gleich zwei Titel :D

      Die Göttliche, mit einem ihrer imho schönsten, nicht so bekannten Titel:

      http://www.jukebox.fr/zarah-leander/clip,die-rose-von-nowgorod,qkrl8q.html

      Unerwartet heißer Tango aus kalten Gefilden, dürfte hier noch nie einer außer mir gehört haben:

      https://www.youtube.com/watch?v=7F5_Lw-1KHs

      Viel Ohr, viel Freud´
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Auch ich lese mit Interesse (soweit es die Zeit zulässt) mit. Ich glaube das ist ein Thread für lange Winterabende. Da nährt man sich dem Thema HF doch langsam an, das ist bei mir noch offenes Feld...

      Vielen Dank dafür!

      Und Jogi: Du hast recht, den Martti kannte ich ehrlich gesagt nicht. Zwar eine Menge anderer finnischer Musiker, aber die kommen aus einer ganz anderen Ecke...
      Aber auch sehr heiße Musik; Ich glaube die Finnen wollen damit etwas kompensieren.
      Gruß, Gunnar
      Hallo Hans,

      Zitat
      "Die beim RTV9xxx angebenen Werte sind ausdrücklich an TB-Aufnahme bei einer Beschaltung (DIN) 47Kohm parallel 250pF mit => 40dB bei 19khz und => 60dB bei 38 khz angegeben.
      Hub dabei = 47,5 Khz, Signal A=B oder L+R. (siehe BD- Anleitung Post 029)"

      Das habe ich SO, wie Du richtig geschlossen hast, nicht gemacht. Ich gehe ja an die LS-Ausgänge und da waren es bei L oder R getrennt nur 35-36 dB Dämpfung bei 19 kHz und 63 dB bei 38 kHz, so wie ich geschrieben hatte und wie man es in den Screenshots sehen kann. Ich hätte besser lesen sollen! :rolleyes:


      Ich glaubte schon an eine leichte Verstimmung dieser mir sonst nicht bekannten, ganz von Wachs umhüllten Kombinationsspule (da gehen ja beide Kanäle drüber). Ich wollte aber nichts ändern, bevor mir nicht genau bekannt "was und wie". Du hast es aufgeklärt, Danke!

      Hans, ja leider - Grafiken kann ich beim Grundig Forum ja nur mit externem File-Hoster einstellen und nach einiger Zeit sind die dann weg! Aber davon leben solche Themen wie hier. Ausserdem ist bis auf wenige Ausnahmen (u.a. Du, Hans, erinnere mich noch lebhaft an unseren ersten Kontakt dort) die Resonanz und konstruktive Kritik bzgl. der Technik und Zusammenhänge im Grundig Forum geringer. Das Grundig Forum ist doch mehr ein Reparaturforum. Ich mache da und in ein paar anderen Foren ja auch weiter mit. Ich gebe aber zu, dass ich DIESES Forum besonders schätze. Unter allen schlechten Foren ist es eines der besten - wenigstens (frei nach Churchill).


      Hallo Jogi,

      als ich noch jung und beautiful war und das heisst, dass ich vor allem noch besser hören konnte, habe ich auf meinem Tonbandgerät Philips N4415 bei Aufnahme und Wiedergabe mit 19 cm/s den 19 kHz Pilotton hören können, wenn von einem Tuner mit wenig 19 kHz Dämpfung aufgenommen wurde (ich hatte da einen Neckermann Körting Tuner einfachster Technik). Nun brauchte ich keinen Pilottonfilter mehr, 19 kHz ist weit ausserhalb meines heutigen Hörvermögens! Da würde vielleicht noch die Methode von Dir wirken mit der cleveren Frequenztransformation.

      Herzlichen Gruss,
      Reinhard