Spitzensuper Grundig 6099

      Da musst Du den Lautsprecher nicht austauschen. Entferne den labberigen Schaumstoff vorsichtig. Dann klebe einfach 1-2 Schichten Tesamoll 5-10 mm breit rundum auf. Es muss so dick sein, dass es beim Festschrauben des LspChsssis ordentlich zusammengedrückt wird, Dann hält es (akustisch) dicht.
      Der Lausprecher sieht sonst (Membran, Aufhängung) noch astrein aus.
      Auch wenn er nicht die Basswucht eines Freiburgchassis erreicht, würde ich ihn unbedingt original im Radio belassen. Er ist doch solide gebaut, hat einen Metallkorb und nöglicherweise je nach gehörter Musik bzw. Sprache ganz eigene Qualitäten.
      Achim
      Wie gesagt, will ich hier nun wieder etwas fortfahren. Die Thematik mit dem Lautsprecher ist noch nicht gant fertig. Darauf komme ich nochmal zu sprechen.

      Nun hier die Kondensatoren die getauscht wurden:

      3x 0,022µF
      7x 0,01µF
      1x 6800pf
      1x 4700pf
      1x 2200pf
      3x 0,1µF
      1x 0,033µF
      1x 0,068µF

      Das betrifft die Kondensatoren. Die Elko´s habe ich noch im Gerät belassen, bis mein Ersatz eintrifft, dennoch liste ich diese gleich mit auf:

      2x 2,5µF ( einmal in der Gegenkopplung bzw Dynamik und einmal an der Anzapfung des Lautstärkereglers)

      1x 4,7µF Ratioelko

      1x 16µF Anode ECC82 also 350/385v

      1x 10µF ausgeführt als Kathodenelko EAA91

      Es ist als kleine Liste für Andere anzusehen, die das Gerät auch erwerben wollen und eine Restauration planen.

      Dies ist noch keine vollständige Auflistung! Falls noch etwas dazukommt, wird ergänzt.




      Nun möchte ich noch auf ein Fehler hinweisen:

      Als ich das Gerät bekam, spielte es leise. Nach dem erneuern des Gleichrichters, da diese wie Peter bereits deutete viel zu gering ausgelegt war, und so 60v- zu wenig ankamen, stimmten die Spannungen wieder.

      Nun zum eigentlichen Fehlerbild:

      Sofort nach Einschalten begann R69 600Ohm 2 Watt, von Siebelko zu Siebelko, an zu rauchen.



      Messung am zweiten Elko nach dem Widerstand ergab eine Kapazität von 51,2µF und ein Widerstand von 16,98 Megaohm. Also war davon auszugehen das dieser ok ist, zudem er auch kein Brumm ausstrahlte und nicht warm wurde.
      Der Ausgangsübertrager konnte damit nichts zutun haben, er bekam ja Spannung vom ersten Siebelko.
      Da ein weiterer Fehler auszuschließen war, bzw sich nichts finden ließ, zog ich beide EL84 um zu sehen ob er noch raucht, da ja die Spannung an Pin9 El84 geht ( an beide). Das Rauchen war weg, nun die Frage welche der Röhren es ist. Also jede einzeln reingesteckt. Siehe da, es waren beide! Einer der beiden hat Luft gezogen, die andre vermutlich auch. Nur dies sah man dort nicht. Erst jetzt 4 Tage später ist der Getterspiegel hell geworden.



      Grüße
      Ralf
      Gruß Ralf
      Hallo Ralf,
      auch von mir eine kurze Bemerkung zu dem großen Lautsprecher. Ich hatte in der Vergangenheit auch das eine oder andere Gerät bzw. Teile aus Musiktruhen mit diesen großen Grundig-LS. Erinnerlich ist mir, daß bei diesen die Aufhängung deutlich nachgiebiger ist, als z.B. bei ähnlich großen Isophon oder Saba-Chassis. Die recht niedrige Resonanzfrequenz hatte nach meinem Eindruck den Erfolg, daß im Einsatzbereich weniger Verfärbungen auftraten. Hierfür darf die physiologische Bassanhebung natürlich im Tiefbass nicht zu heftig ausfallen.
      Die LS-Gruppe einer Truhe (8066) klingt selbst ohne Gehäuse auf dem Teppich liegend (und an das zugehörige Chassis mit EL95 im Gegentakt angeschlossen) überzeugend - für mich ist das fast schon HiFi.

      Ich könnte mir vorstellen, daß das Chassis keinesfalls schlechter als andere ist, aber wegen seiner Auslegung leichter durch Mißhandlung ausleiert. Man darf auch nicht vergessen, daß heute viel Pop-Musik mit extrem hohem Basspegel abgemischt wird. Selbst höre ich so etwas nicht, aber was im Strassenverkehr aus manchen Vehikeln herausschallt, liefert Eindrücke genug...
      Solche Musik wurde damals gar nicht produziert; vielleicht sollte man eine Hörprobe lieber mit klassischer oder Jazz-Musik durchführen.
      Möglicherweise wäre eine leichte Modifikation der Klangbeeinflussung erfolgreich, aber das erfordert schon weitergehende Fertigkeiten und Meßequipment.
      Viele Grüße
      Eberhard
      Ich werde nochmals sehen was sich ergibt, wenn auch die Elkos in der Gegenkopplung erneuert sind.
      Mit einem Isophon klingt das Ganze schon anders!

      Klar, das damals nicht auf solche Musik getestet wurde. Dennoch, wie andere schrieben soll das Gerät an externen Boxen einen massiven Klang und auch Bass haben.

      Ich berichte wie es weitergeht, morgen oder Freitag müsste mein Pollinpaket kommen.

      Bis es soweit ist, werde ich das Gerät gründlich reiningen, und versuchen auch mal ein paar Detailfotos von den Stationstasten und der ganzen Hintergrundmechanik dazu zu machen.

      Grüße

      Ralf

      Edit:
      Es liegt definitiv an den Lautsprechern. Ich habe gerade ein 1088 restauriert für zwischendrin, er hat die goldenen Lautsprecher, Schaumstoff zerfallen, 0,5mm Lücke zwischen Korb und Schallwand -> selber Effekt, kein Bass nur gepumpe wie wild. Auch die sanften Bässe gehen ins Gepumpe.
      Gruß Ralf
      Der Grundig ist fertig und ich stelle den Thread komplett.

      Die Lösung für das beschriebene Bassproblem:

      Der alte Schaumstoff wurde zwar belassen, da er noch nicht pulverig war, jedoch wurde trotzdem mit Dichtfix (Selbstklebender extrem dichter Schaumstoff um alte Fenster abzudichten) die Lautsprecherumrisse abgeklebt und anschließend das originale Grundigschassis aufgebracht. Man muss sagen das das ganze ordentlich festgezogen wurde, um jegliche Lücken zu beseitigen.

      Zudem wurde mit von Schabu (Heino) noch der Tipp gegeben die Siebung zu erhöhen, da es sein könnte das durch Kapazitätsverlust´bei Bass der Strom und Spannung einbrechen könnte und dies auch zu schlechtem Ergebnis führen könnte.
      ---> Erhöhung der Siebkondensatoren von 100µF (gemessene 47µF + 37µF) auf 2*220µF

      Ergebnis:

      Das Bassproblem ist verschwunden und der Grundig hat nun auch sehr guten, zwar nicht an den Freiburg reichenden, dennoch sehr sehr guten schönen Bass mit dem Problemchassis.

      Es ist jedem zu empfehlen und ist schnell erledigt.

      Zudem ist die Reinigung des Gerätes, sowie das übliche gängig machen und Ölen/Schmiere abgeschlossen, der Stoff wurde natürlich gewaschen.

      Allen in allem ein schönes Gerät mit solider Technik (da Stationstasten) und gutem ausgewogenen eher mittenbetonten Klang.


      Fotos folgen
      Gruß Ralf
      buschmann postete

      Sofort nach Einschalten begann R69 600Ohm 2 Watt, von Siebelko zu Siebelko, an zu rauchen.

      Der Ausgangsübertrager konnte damit nichts zutun haben, er bekam ja Spannung vom ersten Siebelko.

      Ralf
      Hallo Ralf,

      nur als kleine Korrektur für alle unkundigen Mitleser: der erste Elko nach der Gleichrichtung ist der Ladekondensator, danach folgt die Siebkette mit entweder Widerstand und Siebelko oder Siebdrossel und Siebelko.

      So hat es mir mal mein Meister beigebracht und so steht es auch in der Fachliteratur.

      Gruß, Dieter
      Moin,
      Mist, da war ich gerade. Ist hier quasi um die Ecke ;)
      andererseits habe ich schon vor knapp 30 Jahren einen 6099 abgestaubt und per Bus, Bahn und Schleppen nach Hause gebracht. Mit so einem Handgepaeck faellt man auf und das Monstrum einen halben Kilometer tragen hat auch was. Man hat bei solchen Reisen ja auch noch anderes Gepaeck bei sich...

      73
      Peter