Saba Telerama P1026H

      Hallo zusammen.
      ich habe mir ein langersehnten Traum erfüllt und mir ein Telerama in bemittleidenswertem Zustand besorgt.

      Er ist in der Trendfarbe grau gehalten. Sehr elegant!
      Zum Gehäuse sag ich nichts, ich denke man kann das Ausmaß erkennen.
      Das wird erstmal so bleiben bis er technisch läuft.
      Ich bin gespannt was für schöne Fehler mich noch erwarten werden!

      Zumal hoffe ich auf gute Mitarbeit des Forums, Achim habe ich bereits den Plan zugesendet, wer diese noch braucht, darf sich gerne melden!

      Soweit ist er mehr oder weniger vollständig. Die Abdeckplatte für die offene Seite fehlt, lässt sich aber sicher nachfertigen. Die Fernsteuerung sowie der Schirm natürlich auch, was nicht so dramatisch ist. Es geht wie gesagt erstmal um das Herstellen der Funktion.

      Auf den ersten Blick, fällt auf das schonmal in den 70ern jemand daran war und einige Cs durch Wima MKS ersetzt hat, wobei es sich hier um solche aus den Lindau 18 Modellen handelt (Form,Aussehen)



      Zu den Dingen die mir bisher aufgefallen sind, bzw. bei erster Durchsicht ins Auge sprangen.

      -Einige Cs erneuert (weit zurückliegend, da gleiche Staubdichte wie auf dem Rest)

      -PY83 in der Horizontalendstufe Luft gezogen (Ersatz bestellt)

      -Nichts verschmort/angebraten

      -Gerät eventuell nicht aus Deutschland,bzw lange außer Betrieb da auf 110v gestellt. (Zumindest steht es so in der Anleitung, da die Einstellung 110v ist)

      -Es war einmal ein Fehler im Netzteil, bzw der Siebkette, vermutlich defekte Kondensatoren mit nachfolgender Reperatur:
      -2 Widerstände an +5a erneuert



      -Sämtliche Potis extrem verhärtet und undrehbar, nur einer lässt sich durchdrehen. ( siehe hierzu: "Restauration" Potis reiningen, sowie "Suche" --> Potentiometer 5k)

      -hintere Knöpfe fehlen -> Ersatz durch die hinteren Knopfelemente Nordmende Elektra 56-59, da diese auf die Welle passen und dem original Nahe sind.

      Nach Ausbau des Chassis, wurde es mal gereinigt um die Substanz zu sehen die unter dem Dreck steckt. Und siehe da? Sie ist gut-sehr gut!




      Der Zeilentransformator sieht aus als ob er aus dem Laden kommt, keine Spuren von Hitze oder Zerfall sichtbar.



      Vor dem in Betrieb nehmen will ich sämtliche Kondensatoren und Elkos tauschen, da dies sicherer ist, wie Achim in einem andren Beitrag schrieb.
      Damit wurde schon teils angefangen, momentan ruht es da noch Bauteile geliefert werden müssen. (FKP1 Kondensatoren und Hochvoltelkos)

      Nun habe ich auch noch eininge Fragen, die es zunächst zu klären gilt!


      1.
      Im Gerät liegt ein 4µF 550V- Elko, wo gibt es diese noch zu kaufen? Bei Conrad,ATR, Reichelt habe ich nichts gefunden. Man könnte ggf durch 2*10µF 450V- in Reihe ersetzen, oder?

      2.Die Ey51 ist 3 mal vorhanden, diese liegt vermutlich in dem in Öl gelagerten Transformator für die 25kv-Erzeugung? Wie stellt man fest ob diese noch ok sind?

      Das wäre es fürs Erste einmal. Es gilt erstmal zu erneuern und die Dinge gangbar zu machen.


























      Ein Projekt das in Ausmaß wohl alles sprengt das ich bisher tat, vorallem in Sachen Optik.

      Um dem original sehr nah zu kommen, will ich eine Nussbaum mittel Beize auftragen und danach mit Ballenmattierung arbeiten, da er auch damals seitlich Matt gehalten war. Nur oben wird Hochglanzlack genommen.

      Nun Viel Spaß beim Ansehen!


      -
      Gruß Ralf
      Hallo Ralf,

      das Chassis ist ja noch in einem gut erhaltenen Zustand.
      Von der Bestückung her sieht man einen bunten Mix von Teerpapier-, Durolit- und später eingebauten Kondensatoren.

      Du liegst sicher mit einem umfassenden Ersatz dieser Bauteile richtig. Da man nicht so ohne Weiteres zwischendrin mal Testen kann, ist genaues Arbeiten mit mehrfacher Kontrolle und Dokumentation (vorher mit Bildern) angesagt, damit Du später nicht selbstgemachte Fehler suchen musst.

      WIMA FKP sind gerade im Bereich der Ablenkschaltungen eine gute Wahl. Im Signalteil kannst Du axiale Typen verwenden, wie sie auch in Radios zum Einsatz kommen.

      Den Zustand der 3 EY51 wirst Du erst beurteilen knnen, wenn das Gerät in Betrieb genommen wird. Wenn die Anodenspannung der Bildröhre ihre vorgesehene Höhe hat und auch bei vollem Strahlstrom stabil bleibt, sind sie noch o.k.
      Sollten sie verbraucht sein, kann dem Gerät aber nichts passieren. Die EY51 ist heute noch gut zu bekommen, sie hat allerdings Lötanschlüsse und ist etwas heikel einzubauen.

      Bei "Frag Jan zuerst" gibt es auch Elkos mit 500 / 550V-.

      Lass dir Zeit bei der Arbeit, schau lieber 10 Mal zu oft als einmal zu wenig im Schaltbild nach.

      Im Übrigen ist zu hoffen, dass die "missionskritischen" Komponenten wie Zeilen- und Hochspannungstrafo sowie die kleine 6cm Bildröhre noch funktionsfähig sind. Gerade der Zustand der Bildröhre entscheidet über Brillanz und Schärfe des resultierenden Projektionsbildes.
      Achim
      Hallo Achim,

      danke für die Tipps, es gilt also zuerst eine Kur zu machen und jegliche Kandiaten auszuwechseln.

      Mit den Potis geht es vorran, ich arbeite seit 14 Uhr daran. Noch einer muss zerlegt werden. Dann wären sie, bis auf den defekten 5k für die Horizontale, wieder gangbar!

      Ich berichte stets weiter.
      Gruß Ralf
      Hallo Ralf,

      noch ein Wort zu den Potis: Ich kenne diesen Typ noch gut, sie kamen auch in den Saba Tischfernsehgeräten zum Einsatz. Die Verharzung der Schmierung geschieht hier häufig und hartnäckig.
      Die Problematik wird insbesondere durch den sehr langen Schaft verschärft, weil er verhindert, dass man von außen mit Lösungsmitteln an das alte Fett herankommt. Es lässt sich nicht auflösen und auch nicht auswaschen. Wenn es scheinbar gelingt, ist der Erfolg nur von kurzer Dauer.

      Also muss man so vorgehen, wie du es jetzt machst: Mit Wärme die Schmierung erweichen, das Poti zerlegen und dann alle Schmierstoffreste entfernen. Nur so lässt sich dauerhaft die einwandfreie Funktion wiederherstellen.

      Das defekte 5K Poti kannst Du auch durch ein handelsübliches 5 KOhm lin. Poti mit 6mm Achse ersetzen. Wenn die Länge der Achse nicht reicht, kannst Du sie mit den handelsüblichen Teilen verlängern. Den Drehknopf musst Du dann ein klein wenig aufreiben und ihn dann mit 2K-Kleber befestigen.
      Achim
      Kleiner Tip, in diesem Fall noch nicht überprüft.

      Wenn man genügend Zeit hat, kann man verharzte Potis, Drehkondensatoren oder was auch immer an ähnlicher Mechanik in Isopropanol 99 % einlegen. Man nimmt ein passendes verschlossenes Konservenglas und stellt es auf die Heizung, die möglichst warm sein sollte. Das Glas wird verschlossen, damit sich der Alkohol nicht verflüchtigt und auch kein Wasser zieht. Alle paar Stunden sollte man überprüfen, ob das zu reinigende Objekt unter Androhung von sanfter Gewalt langsam gangbar wird. Man kann etwas mit einem Heißluftfön nachhelfen, macht sich gut bei verharztem Fett.
      Ab und an wird das Glas etwas geschüttelt, oder noch besser, sofern vorhanden, in ein Ultraschallbad gestellt.
      Gelingen die ersten Drehbewegungen, dauert es nicht mehr so lang, bis das Objekt brauchbar gereinigt ist. Die Aussage ist relativ, so etwa einen Tag bis eine Woche sollte man schon einplanen. Ist die Achse langsam drehbar, wird häufiger das Poti gedreht und das Glas geschüttelt.
      Alternativ kann man auch schärfere Lösungsmittel wie Bremsenreiniger oder Trichlorethen (Tri) anwenden. Da aber bitte sehr aufpassen, Materialverträglichkeit und Gesundheitsgefahren. Dagegen ist Isopropanol eher harmlos.

      Andreas, DL2JAS
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Hallo Ralf,

      Die MW6-2 ist eine der wenigen TV-Bildröhren, deren Anodenanschluss ich nie in der Hand hatte.
      Hier sieht man ihn, er ist zum Schutz vor Überschlägen von einem Glasstutzen umgeben und vermutlich gesteckt:

      http://www.r-type.org/exhib/aaa0291.htm

      Eine Nahaufnahme bringt vielleicht genauere Hinweise.

      Hier noch eine Anleitung zur Justierung der Schmidt-Optik:

      http://www.thevalvepage.com/teletech/prj_serv/part1/part1.htm

      Der Artikel weist auch darauf hin, dass die Röhre, sofern eine der Ablenkungen (horizontal und /oder vertikal!) ausfällt, sofort zerstört wird (Verbrennen der Leuchtschicht).

      Durch entsprechende Schutzschaltungen ist sicherzustellen, dass bei Ausfall einer Ablenkung sofort dunkelgetastet wird oder die Anodenspannung abgeschaltet wird.
      Dies gilt infolge der separaten Anodenspannungserzeugung AUCH für die Horizontalablenkung.

      Im übrigen ist davon auszugehen, dass die MW6-2 aufgrund ihrer Miniaturisierung (geringe Glasdicke) mechanisch sehr empfindlich ist! Eine Beschädigung wäre sehr ärgerlich.

      Da bin ich schon bei der nächsten Warnung: Wir wissen nicht, womit die Trafoeinheit gefüllt ist. Früher (gerade in den 60ern) wurde für die Füllung von (Hochspannungs-) Trafos gerne PCB (rein oder als Beimischung) verwendet.
      In diesem Fall ist darauf zu achten, dass die Kapselung geschlossen bleibt bzw. zu prüfen, ob sie noch dicht ist. Sollten sich Ölspuren finden oder der typische süssliche Geruch feststellbar sein, ist größte Vorsicht geboten!

      Der Käfig, in dem die Hochspannungseinheit sitzt, ist mit rötlichen Platten ausgekleidet. Was ist das? Metall, Asbest?
      Auf den Platten sieht man schwarze Sprenkel, die ich mir auch nicht erklären kann.

      Ganz allgemein: Wenn es mit der Hochspannungserzeugung Probleme gibt und sie geöffnet werden müsste und man die genaue Beschaffenheit der Ölfüllung nicht kennt, würde ich sie, um kein gesundheitliches Risiko einzugehen, ungeöffnet ausbauen und einlagern.
      Vom Hersteller war eine Öffnung der Trafo- und Spannungsverdreifachereinheit wohl auch nicht voirgesehen. Sie sollte im Fehlerfall (auch EY51) komplett ausgetauscht werden.

      Zur Erzeugung der 25KV Anodenspannung könnte man ja ggf. ein handelsübliches Hochspannungsnetzteil verwenden. Hier bestünde die Herausforderung dann in der ausreichend hohen Stabilität der Hochspannung.
      Achim
      Ich hatte heute nun 3 Stunden vergeblich versucht die Hochspannungsstufe auzubauen. Der Anodenstecker an der Bildröhre ist gar nicht abzuziehen, ohne die gesamte Optik auzubauen und zu zerlegen.

      Ich habe das schleierhafte Material untersucht, das sich als rot auf den Fotos zeigt. ( Rote Pfeile) Es handelt sich um einfache Pappkartonage, wie sie auch als Rückwand bei Radios benutzt wird, die mit einfachem Schaumstoff beklebt wurde. Vielleicht Geräuchdämmung? Die ganze Abteilung wird auch von oben komplett Abgedichtet, nur eben oben mit Löchern für die Wärme.



      Desweiteren zu den grünen Pfeilen:
      Diese "Spritzer" stammen sicherlich nicht aus dem Transformator, ein Geruch ist nicht wahrnehmbar, er scheint dich zu sein!
      Ich denke dem Besitze ist von oben mal etwas durch die Luftschlitze geflogen. Bzw als das Chassis mal draußen war auch nach innen. Die selben Spritzer findet man auch auf der Skala ( siehe Post1 Foto) Und auch vorne im Gehäuse ( wo die Fernsteuerung eingesteckt wird).

      Die gelben Pfeile weißen auf die Befestigungsschrauben, einmal von dem "Käfig" und einmal unter dem ganzen Dreck der sich angesammelt hat .
      Mir stellt sich die Frage:
      Das Gerät wurde ja von Menschen zusammengebaut, und nicht von Aliens mit 2139 Armen. Man kommt weder an die unteren Schrauben, um die Platte zu lösen, noch an die Schrauben um den "Käfig" abzunehmen. Die Ritze ist 3 cm breit und fast 20! cm tief. Man kommt da nicht rein. Zumal sind 3 Schrauben mit Kontermutter von unten durch den Boden gesichert, sodass das ganze Gerät gekippt werden muss. Die Nr4 ist eine Holzschraube. Ich dachte daran die Schallwand auszubauen um dann dort an die Schrauben zu kommen. Auch das ist nicht machbar ohne etwas zu zerstören, da die Schrauben ja auch von dem "Käfig" und dem Trafo verdeckt werden.

      So kann man sich auch den Nachmittag vertreiben.

      Jetzt habe ich nochmals Achims Links begutachtet und ich werde morgen mal versuchen, den Trafo getrennt vom Chassis abzuheben, und eben nur das Chassis darunter auszubauen. (Siehe Link von Achim, dort sieht man gut den einzelnen Öltrafo!).

      Wenn das geschafft ist lässt sich auch Schallwand und das Netzteil das im Boden nach untenraus versenkt ist ausbauen.
      Gruß Ralf
      deltamike55 postete
      Hmmm Andreas,

      bist du dir sicher, dass das verschlossene Glas auf einer heißen Heizung nicht dicke Backen bekommt und seinen Inhalt samt Poti auf unserem Teppich verteilt??

      Ich würde meiner Frau dann eben mal deine Telefonnummer geben... :)

      Gruß, Dieter
      Fast immer freue ich mich über Telefonanrufe von netten Damen. :)

      Das Behältnis sollte nicht total dicht sein, jedoch unnötige Verdunstung und Ziehen von Luftfeuchtigkeit verhindern. Nimmt man ein Konservenglas, schraubt man nur leicht zu. Beim Schütteln sollte jedoch kein Lösungsmittel austreten.
      Auf welche Temperatur sind deine Heizkörper momentan eingestellt? :D

      Andreas, DL2JAS
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Es geht weiter...

      Heute kamen die Reicheltkondensatoren und Elkos an. Damit konnte ich wieder ein Stück weiter machen.



      Es wurden nun die restlichen Kondensatoren und Elkos bis auf 3 Kondensatoren und 2 Elkos getauscht, diese muss ich noch bei ATR bestellen.

      Es ist eine wahre Materialschlacht alles auszuwechseln und nimmt eine Menge an Zeit in Anspruch, zumal man ja versucht, wenn möglich waagrecht oder senkrecht zu bestücken, damit es nach etwas ausschaut. Das ist mir nicht immer gelungen, da an manchen Stellen einfach kein Platz/die nötige Massestellen vorhanden waren.

      Wie Achim oben erwähnte , war ein breiter Mix an Marken und Werten zu verzeichnen. Es scheint als haben die damals wirklich allles reingelötet, was irgendwie greifbar war.

      So finden sich Saba Kondensatoren und Elkos, Siemens-Elkos, Wima-Bonbons, ErofolII, Eroid, sowie auch die ganz alten Kondensatoren die bei den 7ner und 8ern verbaut waren.



      Auf dem Foto noch die PY83, die Luftgezogen hatte.

      Das Andere ist das Hochspannungsnetzteil, der Öltrafo ist im Gehäuse verblieben, da der Anodenanschluss der Bildröhre nicht ohne Zerlegung der Optik abzuziehen war. Dort waren auch noch 3 Kondensatoren, sowie ein Elko ( der noch nicht erneuert wurde). (Noch ungeputzt)





      Jetzt werde ich die Tage noch versuchen die Netzteil-Platte zu bergen und dort den Gleichrichter, sowie die Netzelkos und 3 Kondensatoren zu tauschen und mal die Transformatoren prüfen.

      Hier nun die Fotos, das Chassis mit Röhren bestückt.







      Am letzten Foto sieht man die 2 Widerstände, laut Plan 1Watt. Meine Neuen sind auch 1Watt Kohleschicht, Reichelt hatte keine 1Watt Metall, ich habe aber auch alle Werte in 2 Watt Metall da. Ist das normal das die so winzig sind?

      Hier noch eine Liste der Kondensatoren mit den Spannungsangaben die auf ihnen standen (es fehlen wie gesagt noch Kondensatoren und Elkos)

      0,015µF 1000V- 2
      0,047µF 1000V- 3
      0,1µF 1000V- 4
      0,022µF 1000V- 1
      0,22µF 1000V- 1
      0,033µF 1000v- 1
      0,22µF 125V- 4
      0,47µF 125V- 2
      0,047µF 630V- 2
      0,022µF 125V- 2
      0,047µF 125V- 2
      0,022µF 630V- 3
      0,01µF 630V- 1
      0,018µF 1000V- 1
      4700pf 630V- 4
      2200pf 500V- 1
      1µF 500V- 1
      Elkos:
      16µF 385V- 1
      200µF 35V- 1
      100µF 12V- 1
      1µF 385V- 1
      2µF 70V- 3
      2µF 385V- 2
      50µF 35V- 1
      5µF 35V- 2
      Gruß Ralf