Selbstbau UKW-Antenne für Dachboden

      Hallo ihr,
      Nun steht der 9241 im Keller ... kein schöner Platz, um rauschfreie Stereo-Sendungen zu genießen.
      Nun habe ich das große Glück, dass mein Opa in den 70ern dort unten schon einmal eine kleine Anlage stehen hatte, eine Antennenanschlussbox ist also vorhanden und führt in den Raum hinter dem "Partykeller", wo etliche Kabel zusammenführen und zu einem Hirschmann Hausanschluss-Verstärker führen.
      Ein Kabel geht von dort aus nach außen hin zum Dachboden.

      Also eigentlich die ideale Basis, um eine Antenne auf dem Dachboden anzubringen.
      Hierfür habe ich eine Anleitung im Internet gefunden, die mich interessiert.
      Es geht um den Selbstbau einer Einfachst-UKW Antenne für den Dachboden, die mit einfachsten Mitteln zu bewerkstelligen ist.
      Hier der Link dazu:
      http://www.eldoradio.de/lowfi/wir/technikzone/antennenbau/

      Nun wollte ich euch fragen, was ihr davon haltet.
      Zu sagen ist, dass ich keine Super-Antenne brauche, die auch noch den Norddeutschen Rundfunk empfängt, oder außländische.
      Ich fänd es nur schön, auch SWR3 und BigFM (ich weiß, ist bestimmt nicht der Geschmack der Mehrheit Hier im Forum) rauschfrei zu empfangen.

      Das Kabel, welches zum Dachboden führt, gehörte wohl zu der Antenne, die früher bei uns auf dem Dach stand, bevor das Kabelfernsehn sie abgelöst hat, welches vor Jahren dann auch vom SAT-Spiegel abgelöst wurde.

      Und eine weitere Frage hätte ich auch noch.
      Sollte ich dann zwischen Antenne und 9241 noch diesen Hausanschluss-Verstärker anschließen, oder ist das nicht nötig?



      Viele Grüße,
      Thorben
      Mein Name ist Hase, ich weiß bescheid! :)
      Hallo Thorben,

      so ein offener Dipol reicht im Normalfall völlig, ein geschlossener mit Direktor und Reflektor bringt mit Sicherheit mehr. Erhebt sich die Frage, ob auf dem Speicher genügend Platz ist, sowas aufzustellen.
      Zum Thema Antennen wird Andreas sicher auch noch etwas schreiben und Dir brauchbare Tipps liefern.
      Viel Spaß beim Basteln.

      Gruß Otto
      Gruß Otto
      Hallo Thorben,

      das ist ein schon recht ordentlicher Vorschlag für eine einfache Antenne. Da hat Andreas aber sicher noch bessere Vorschläge, als Amateurfunker!

      Damit bekommst Du auf jeden Fall schon ganz gut was herein. Du musst nur bedenken, daß diese einfache Antenne als Dipol schon eine gewisse Richtwirkung hat. Sie empfängt mit einem noch großen Öffnungswinkel am Besten im rechten Winkel zu den gestreckten Drähten. Und eine Rück-Dämpfung hat sie auch nicht, empfängt also vorn und hinten gleich gut (kann aber ab und zu zu Problemen bei Spiegelungen kommen).
      Und das mit dem Verstärker... ein Hausanschlußverstärker ist eigentlich ein Breitbandverstärker für Kabelanlagen. Ob das das Richtige ist, weiß ich nicht. Zumindest gehört ein Antennenverstärker in die Nähe der Antenne und nicht erst ans Ende des Kabels im Keller. Dort hat das Signal durch das Kabel schon einiges an Dämpfung, und im Zweifel verstärkst Du dort eine gute Portion Rauschen mit...

      Ich würde jetzt vorschlagen, Du probierst das einfach aus, falsch machen kannst Du nicht viel, aber probier's erst mal ohne Verstärker.

      Und zu weiteren Fakten oder etwas Theorie: Andreas, Dein Einsatz!
      Gruß, Gunnar
      Ich empfehle einen geschlossenen Dipol mit 8 Reflektoren montiert auf einem Rotor. Mit so einem Teil haben wir 1964 von Hannover aus Radio Luxemburg auf UKW empfangen und zwar vom Sender Luxemburg (600km) - nicht immer, aber immer öfter! Die Antenne war auf dem Dachboden eines 3-stöckigen Mietshauses montiert - unter Dach.
      Gruß Heino - der Unkaputtbare
      Hallo ihr drei,
      Erstmal danke für die Antworten und Ratschläge.

      Heino, Radio Luxemburg auf UKW in Hannover? Nicht schlecht, wenn man bedenkt, dass gleich -wenn ich richtig liege- drei Gebirge (Harz, Bergisches Land und Eifel) dazwischen liegen.
      Aber wie gesagt, ich brauche ja keine super Antenne, ich möchte generell einfach nur guten Empfang im Keller haben.

      Also dieser Selbstbau hat mich interessiert, da die Mittel dafür schon alle im Hause rumfliegen, sie ist also ohne Kostenaufwand sehr schnell realisiert und ich brauche nicht einmal mehr ein Kabel vom Dachboden in den Keller zu verlegen.

      Aber ja, vielleicht weiß Andreas, wie man diese "Bastelanleitung" noch ein wenig verbessern kann und ob dieser Verstärker auch noch Gebrauch finden kann.



      Viele Grüße,
      Thorben
      Mein Name ist Hase, ich weiß bescheid! :)
      Hallo Thorben. Mit Andreas bist Du sicher (wie heisst das heute?) ach ja: gut aufgestellt.

      Schauh mal da hin:


      http://saba.magnetofon.de/showtopic.php?threadid=4786&highlight=antennen


      Du musst unbedingt die Ableitung symmetrieren sonst schielt die Antenne und eine Windrichtungen fallen aus.

      Sieh dort post 015

      http://saba.magnetofon.de/showtopic.php?threadid=4730&highlight=Antenne
      Hallo Hans,
      Vielen Dank für deinen Hinweis. Ich habe mir auch schon überlegt, dass es vielleicht Anpassungsschwierigkeiten bei der Antennen-Impedanz geben könnte.
      Der 9241 hat aber doch eine Koaxial-Buchse, also benötige ich doch keine Anpassung, oder vielleicht doch?

      Leider muss ich zugeben, dass ich von Antennen überhaupt keine Ahnung habe.
      In deinem Post 015 sagst du etwas von "GA's". Meinst du damit Gemeinschaftsanlagen?


      Viele Grüße,
      Thorben
      Mein Name ist Hase, ich weiß bescheid! :)
      Hallo Thorben.

      Von NULL auf 100 ist das nicht ganz einfach.
      Der Dipol den Du nennst, hat symmetrisch 75 Ohm.

      Das Kabel 70 oder 75 Ohm unsymmetrisch, das passt von der Ohmzahl her.
      Der Zweig des Dipols der an den Aussenmantel angeschlossen ist, ist weitgehend unwirksam, weil er weitgehend das gleiche mit der Welle macht wie der Kabenmantel macht. Er ist daher unwirksam, der Dipolteil welcher an der Seele (Innenleiter) liegt ist aber voll wirksam.

      Es gibt jetzt Tricks den HF- Kurzschluss in dem man wie an den gezeigten UHF- Tunern eine Umwegleitung oder einen Stubb anbringt.


      Stubb.







      Tapeworm zeigt das unten am Radio,240 zu 75 Ohm Du brauchst das OBEN der Antenne 75 auf 75 Ohm sym auf unsym.
      Ich habe heute, weil krank, nichts zur Hand, aber das kommt schon noch woher auch immer.
      hans
      Ich nehme an, Du möchtest lediglich UKW empfangen, nicht LMK, die AM-Sender.

      Wenn Du am Radiogerät eine Koaxbuchse 75 Ohm hast, muß da natürlich nicht symmetriert werden. Die von Dir verlinkte Anleitung passt schon ganz gut. Das ist zwar eine symmetrische Antenne, etwas Schluderei ist aber akzeptierbar. Symmetrierung an der Antenne wäre ideal, hier aber nicht wirklich notwendig.
      Hans hat es angemerkt, sie wird von der Richtcharakteristik schielen. Das ist richtig, sollte hier aber nicht wirklich stören. Manche Funkamateure betreiben solche Konstrukte sogar als Sendeantennen, geht. Ich habe es auch mal ausprobiert und habe Lehrgeld bezahlt, Finger verbrannt wegen der im wahrsten Sinne des Wortes "fühlbaren" HF auf dem Außenleiter.

      Einen Verstärker würde ich möglichst vermeiden.
      Er bringt nur was, wenn Du ihn direkt hinter der Antenne anschließt, wie von Gunnar angemerkt. Im Partykeller bringt er reichlich wenig, außer bei Billigradios, die einfach nur taub sind.

      Vorgehensweise, mein persönlicher Vorschlag.
      Baue den Dipol wie in deinem Link, jedoch mit einem sehr kurzen Stück Antennenkabel. Eventuell reicht der schon für den Partykeller. Wenn nicht, muß er ebenerdig oder etwas höher recht guten Empfang ermöglichen. Es muß deutlich mehr sein als das, was man von einfachen Radios mit Wurfantenne kennt. Dann ist es eine gute Antenne, die Du auf dem Dachboden installierst. Ist das alte Antennenkabel zum Dachboden nicht schrottig, solltest Du so im Partykeller recht guten UKW-Empfang haben.

      Andreas, DL2JAS
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Thorben postete
      ...führt in den Raum hinter dem "Partykeller", wo etliche Kabel zusammenführen und zu einem Hirschmann Hausanschluss-Verstärker führen.
      Ein Kabel geht von dort aus nach außen hin zum Dachboden.
      Hallo Thorben,

      Du bist aber schon sicher, dass nicht über diese Antennenleitung zum Dach die alte Hausverteilanlage "von oben" mit Kabelfernsehsignal versorgt wird. Das wurde früher gerne gemacht um nichts an der vorhandenen Installation ändern zu müssen.

      In diesem Fall wäre, wenn Du diese Leitung jetzt für dich nutzt, das restliche Haus ohne KTV! :(
      Achim
      Otto, hast Du mal die verlinkte Antenne gebaut und ausprobiert?

      Wenn ich Antennen vorstelle, schreiben mir die Leser eher selten, außer bei Problemen. Die Antenne ist übrigens von mir entwickelt, nicht aus irgendwelcher Literatur übernommen. Bis jetzt habe ich noch keinen Erfahrungsbericht bekommen.
      Über einen (subjektiven) Erfahrungsbericht würde ich mich freuen. Gegebenenfalls kommt der auch mit auf die Homepage, ganz nach Wunsch mit oder ohne Namen. Bilder von der selbst gebauten einfachen Yagi würde mich erfreuen, werden dann dort erscheinen, wenn geeignet. Ein Bild sollte die Details des Aufbaus zeigen und ein weiteres Bild die installierte Antenne, z.B. am alten noch vorhandenen Antennenmast für die Fernsehantennen oder jetzt eher Sat-Schüssel.

      Andreas, DL2JAS
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Hallo Andreas,

      leider kann ich mit einem Erfahrungsbericht nicht dienen, allerdings bin ich überzeugt, dass die Antenne einwandfrei funktioniert.
      Auf meinem Speicher kann ich sie nicht installieren, der ist mit Mineralwolle und Alufolie isoliert, also bliebe nur die Montage auf dem Dach und davor bin ich bisher zurückgeschreckt.
      Stattdessen habe ich mir aus 2 alten Kofferradio - Antennen, die man ja auf jede Länge auseinanderziehen kann, einen einfachen Dipol "gestrickt" und damit bin ich recht zufrieden. Ich empfange hier mit dieser Konstruktion sogar HR1 und HR3, die senden wahrscheinlich irgendwo aus dem Odenwald und das sind mehr als 100 Km. Meine Haussender vom SWR kommen sowieso mit einem Schraubenzieher als Antenne, der Hügel in B.-Baden ist nur 20 Km entfernt.

      Gruß Otto
      Gruß Otto
      Hallo ihr,
      Erst einmal vielen Dank für eure ganzen Ratschläge.
      Ich habe die Antenne nun oben auf dem Dachboden montiert und unten im Keller angeschlossen, mal mit Verstärker, mal ohne.
      Ohne Verstärker war der Empfang aber noch ein Ticken besser.
      Zu Empfangen sind jetzt deutlich mehr Sender, unter anderem auch SWR4 und selbst das Lokalradio NE-WS 89,4 aus Rhein Kreis Neuss ;)
      BigFM auf 104,9 kommt leider nur leicht verrauscht an, da neben direkt zwei stärkere Sender liegen.
      Allgemein bin ich mehr als zufrieden, die Antenne war schnell gebaut und dafür erfüllt sie mehr als nur ihren Zweck.

      Vielen Dank nochmals.

      Gruß,
      Thorben
      Mein Name ist Hase, ich weiß bescheid! :)
      Hallo Thorben,

      ich denke bei dem verrauschten Sender (der BigFM) eher an eine nicht optimale Ausrichtung der Antenne. Denke an die Richtwirkung. Wenn der Sender fast in Richtung des Antennenelement-Verlaufs liegt, hast Du deutlich schlechteren Empfang.

      Die Nähe der Frequenz zu anderen Sendern ist da weniger ausschlaggebend, da die Tuner in den SABA Recievern eine auch heute noch enorme Trennschärfe haben. Einen viel besseren Empfänger wirst Du nicht finden.

      Und das mit dem Verstärker: Der wird dann wohl defekt sein, ansonsten sollte der zumindest keine Dämpfung verursachen (es sei denn, Du hast ihn falsch angeschlossen, z.B. einen kleinen Masse-Kurzschluß verursacht).
      Gruß, Gunnar
      Hallo ihr beiden,
      Also mit angeschlossenem Verstärker war der Empfang kaum verändert, als ohne Verstärker, ohne Verstärker war aber meiner Meinung nach der Empfang eben noch ein klein wenig besser.
      Außerdem kommt hinzu, dass der Verstärker auch Strom haben will und wenns auch ohne läuft, sollte man doch eh besser den Verstärker sein lassen ;)

      Und dann kommt eben noch das Rechtliche hinzu, wobei ich das überhaupt nicht wusste. Woran liegt das?


      Heute könnt ich mich ja auch wieder ärgern.
      Wochenlang gab es bei mir auf der Arbeit keinen Röhrenfernseher mehr, der noch halbwegs brauchbar hätte sein können.
      Heute komme ich dahin und was steht vor der Tür? Gleich 4 Röhrenfernseher, die einfach nur gegen neue LCDs ausgetauscht wurden, darunter auch eben ein Grundig Sydney, nach den Angaben meines Cheffes ist es einer mit Digi 100 Chassis und demnach das letzte (?!) in Deutschland entwickelte Grundig Chassis, was in Wien (?!) hergestellt wurde.
      Aber 10 Euro sind kein Beinbruch und dafür ist meiner nahezu neu ;)


      Viele Grüße,
      Thorben
      Mein Name ist Hase, ich weiß bescheid! :)
      Ulrich hat leider bei seinem Beitrag keine Begründung geschrieben.

      Antennenverstärker sollten möglichst selektiv sein, nicht breitbandig. So ein "Kabelverstärker" ist recht breitbandig und liefert Dir auch einige unerwünschte Signale an den Empfänger. Das bringt nicht nur Nachteile beim Radioempfang. Auch ist davon auszugehen, daß unnötig Störstrahlung ausgesendet wird bei einer nicht ganz sauber errichteten Anlage. Nebenbei ist bei so einem Verstärker das Rauschen höher. Du hast zwar Pegel laut Anzeige, dennoch rauscht es wie bei einem schwachen Sender ohne Verstärker.

      Andreas, DL2JAS
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com