Die gelben Chinaböller

      Ich hab das mal bei einem Meersburg gemacht. Einen Anschlussdraht direkt an die Lötöse angelötet (passend gebogen), den anderen Anschluss passend verlängert und mit Schrumpfschlauch isoliert.
      Das alles hat (bei mir) keine 10 Minuten länger gedauert als mit axialen Typen.

      Wir hatten hier auch schon verschiedentlich Geräte, die auf diese Art sehr ordentlich repariert wurden.

      Will nur sagen, wenn wirklich der Preis das Argument ist, sucht man sich am besten eine billige Quelle für MKS o. ä.

      Was mir halt unverständlich ist: Wenn jemand absolut 0 Euro auf Tasche hat und dennoch vor lauter Arbeit dermaßen im Stress ist, dass er nicht 5 Minuten zum Einbau von WIMAs übrig hat.

      Wer mag, kann ja alle Varianten mal probieren und sich seine Meinung bilden.

      Ich bin nur aus Überzeugung gegen dieses mantraartige quasireligiöse Vergöttern der Chinaware, gerade so als gäbe es nichts besseres oder billigeres.
      Achim
      Auf billig kommt es mir persönlich gar nicht an, Qualität spielt bei mir die Hauptrolle. Leider kenne ich auch nicht alle Lieferadressen. Gut - BTB, Volker ja....Reichelt habe ich auch gelesen, wenn auch noch nichts bestellt. Alternativen oder andere Lieferquellen (außer Conrad) ?

      Was mir gerade mal vorschwebt: Bei Wima anfragen, ob es möglich wäre, mal axiale K´s aufzulegen....

      Gruß Mattes.
      Hallo Achim,
      ich gebe Dir in praktisch allen Punkten Recht, besonders bzl. der weitergehenden Aspekte, welche Du in Beitrag 016 angesprochen hast !
      Nur glaube ich nicht an eine Vergötterung oder besondere Achtung chinesischer Produkte: eher scheint mir, daß den meisten Menschen zwar bewusst ist, daß qualitativ (und eben in weiterer Hinsicht) Abstriche hinzunehmen sind, aber die Alternativen nicht so bekannt oder falsch eingeschätzt werden.
      Insofern ist dieser Strang hilfreich, selbst wenn die Ausfallrate "der Gelben" doch nicht so hoch wie vielleicht befürchtet sein sollte...
      Viele Grüße
      Eberhard
      Viele Aspekte und Ansichten, jede hat was für sich. Weil es so schön ist lege ich nochmal nach:

      1. Woher wissen wir, daß die gelben Axialkondensatoren alle aus China kommen? Steht ja nicht drauf. Es wurden ja auch schon andere Herkunftsländer genannt. Ich hatte nach einem Foto gefragt, damit man sich ein Bild machen kann. Will damit sagen: Gelb ist nicht synonym für schlecht.

      2. Daß die neuen WIMAS qualitativ über jeden Zweifel erhaben sind, denke ich steht außer Frage. Was den Preis angeht, der spricht auch dafür. Die einzigen Nachteile sind, es wurde schon erwähnt, die radialen Anschlüsse die zudem noch recht kurz sind. Aber werden diese wirklich noch in Deutschland produziert?

      3. Preis vs. Qualität. Eine These die ich gern zur Diskussion in den Raum stelle:

      - Billige "China-Ware": Es steht gar kein Name drauf, und wenn könnten wir ihn gar nicht lesen. Es geht rein um den Preis. Entweder es handelt sich um Ausschußware von Markenherstellern - zb. mit größeren Toleranzen oder aus Produktion von alten abgeschriebenen Maschinen.

      - Industrieware: Wird in großen Mengen irgendwo in der Welt hergestellt und ist daher günstig. Es wird genau das hergestellt was die Industrie braucht. Der Hersteller hat seinen Ruf zu verteidigen, der Name steht für Qualität und braucht nicht versteckt werden.

      - "High End"-Ware: Es geht um ein "exklusives" Produkt, das in geringen Stückzahlen hergestellt wird. Der Preis soll die Exklusivität noch unterstreichen. Die Herstellung erfolgt in tlw. in manuellen Prozessen. Qualität wird erprüft und nicht erzeugt. Da kann schon mal etwas durchrutschen. Im Fehlerfall zeigt sich der Hersteller kulant! (hoffentlich)

      Gruß
      Wolfgang
      geht nicht - gibt's nicht!
      Entschuldigt, daß ich mich so ungefragt einmische, aber ich kann nightbear nur beipflichten.
      Die müßige Diskussion wird zwar keinen irgendwie umstimmen, aber sie zeigt eines doch ganz anschaulich auf: Aus eben den gleichen Gründen dürfen wir heute solchen Firmen mit klangvollem Namen, wie unter anderem Saba, halt nurmehr nachtrauern.

      Genau die gleichen Gründe haben in den späten 60ern die Leute angeführt, wenn sie sich statt eines "überteuerten" Saba-Radios für meinetwegen 300,- Mark ein japanisches für 79,90 gekauft haben, letztlich kam da bei beiden auch nur Musik raus.

      So ist es mit vielen Firmen gegangen, Zündapp z.B. ich Trottel habe mir ein Zündapp-Mokick 1981 neu für schlappe 3300,- DM gekauft, ein Kumpel sich ne Yumuhu RD 50 für 1990,- DM, auch neu.

      Ich denk´mir immer, wenn ich einen deutschen Lohn haben will, muß ich eben auch bereit sein einen deutschen Lohn zu bezahlen.

      Für das Argument man müsse es sich ja auch erst einmal leisten können, nun, man muß ja auch nicht alles und schon gar nicht alles sofort haben, oftmals liegt im Verzicht auch ein gewisser Reiz.
      Ganz nach dem Motto: lieber weniger feine Sachen als viel Schutt, ist nur so meine ganz persönliche Meinung, sei mir deswegen bitte keiner Gram, merci.

      Wenn ich also in absehbarer Zeit mich dazu aufraffe das Donau, hoffentlich trotzdem mit Eurer Hilfe, auf die Reihe zu bringen, werde ich explizit nach entsprechendem Material nachfragen.

      PS: Mein Mokickchen habe ich heute noch, der Kumpel seins schon ewig nicht mehr.
      Hallo an Alle,
      ich sehe das genauso: Wer was verdienen will, muß auch selbst was zahlen!
      Ich habe das Problem mit den axialen C´s durch aufmerksames Suchen in der Bucht für mich gelöst. Ich schaue einfach nach preislich korrekten Angeboten, übrigens speziell alte DDR-Ware, die sind qualitativ 1A und oft immer noch bezahlbar. Oft gibt es auch ganze Kartons mit Teilen die einer in irgenteiner Ecke gefunden hatt, zu DDR-Zeiten wurde ja nichts weggeschmissen und so tauchen noch oft größere Menge an Bauteile auf. Da muß man hallt suchen;-)
      Also Styroflex von Koweg/RFT =1Wahl, auch sehr gut PolyestherC´s, sehen den Styros sehr ähnlich, sind auch Nacktwickel haben den Wert aber nicht in pF angegeben. Super sind auch die gelben MKT von RFT.
      Ich repariere schon mal öfter RFT-Meßtechnik da sind wenig C´s wirklich durch! Ist jedenfalls meine Beobachtung.
      Übrigens Electel ist der Nachfolger von Koweg/ bzw. Freiberg(das weiß ich grad nicht mehr).
      Viele Grüße, Tobias.
      Sorry,
      ich habe zuschnell abgeschickt, sehr gut sind auch die Hochvoltelkos aus der DDR, die kriege ich fast immer wieder formatiert.
      Das einzig wirklich schlechte an C´s/Elkos sind die Schneemänner, das sind so kleine radiale Elkos in weißen Kunstoffbecher, die sind wirklich Schrott. Alles Andere kann ich nur empfehlen.
      Viele Grüße Tobias.
      Viele Grüße, Tobias.
      Hallo,
      ich bin mal eben in die Werkstatt um meine Ausführung zu verbildlichen.
      Die erwähnten meine ich:

      Die Exemplare sind übrigens alle gebraucht, aus einem großen Karton, für kleines Geld, aus der Ehemaligen, gefunden in der Bucht. Und alle einwandfrei wieder verwendbar, habe ich kontroliert bzw. formatiert.
      Vielleicht noch als Tip für Einsteiger:

      Diese Universalröhrenvoltmeter gibt es oft für kleines Geld bei der Bucht. Der höchste Ohm-Meßbereich (letzte Teilung 300Mohm) eignet sich vorzüglich zur Prüfung des Isolationswiderstandes von FolienC´s. Am anfänglichen Zeigerausschlag Richtung 0-Ohm kann man die Kapazität abschätzen, am Rückgang und der Endposition Richtung Unendlich läßt sich sehr genau(mit ein klein bißchen Übung) der Isolationszustand ermitteln.
      Das geht wirklich sehr gut, ganz nebenbei noch ein sehr gutes Röhrenvoltmeter, welches wie fast alle Meßtechnik von "Drüben" sehr gut reparabel ist.
      Viele Grüße Tobias.
      Viele Grüße, Tobias.
      Hallo Achim,
      sehe ich genauso, der fünfte von oben ist übrigens einer der besagten Polyesther-Typen, die gab es später silbrig-glänzend mit einzig dem Kapazitätswert (in nF) aufgedruckt, die Spannungsfestigkeit wird durch die farbige Markierung eines Endes des Wickels ausgedrückt. Gleichzeitig markiert das den Aussenbelag, diesen Typ gibt es noch reichlich NOS. Die vier oberen sind echte Styroflex, die sind klassisch beschrieftet (in pF).
      Die gelben MKT und MKP nehme ich auch gerne, wie gesagt selbst gebraucht wenn als gut ausgemeßen.
      Viele Grüße Tobias.
      Viele Grüße, Tobias.