SABA Studio I SRI-16 Stereoqualität verbessern

      Hallo,
      ich habe seit kurzem ein SABA-Stereo-Röhrenradio Studio I SRI-16.

      1) Bei ganz zurückgedrehtem Lautstärkeregler hört man im Lautsprecher des linken Kanals ein dauerndes leichtes aber störendes Kratzen und Rauschen. Bei aufgedrehter Lautstärke ist die Musik von diesem störenden Kratzen begleitet.

      2) Im Gegensatz zu meinem SABA-Mono-Röhrenradio Lindau geht die Abstimmanzeige bei keinem Sender ganz zusammen.
      Genauer: z.B. bei gleichem Sender auf 91,5 MHz zeigt das Lindau 1mm, dagegen das Studio I 4mm Abstand der Abstimmanzeige an, was man in der Qualität auch hört.
      Ein Wechsel der ECC85 brachte keine Veränderung.

      3) Beim TastenUmschalten von Mono auf Stereo wird die Lautstärke deutlich leiser und muss daher nachgestellt werden. Auch die Klangfülle ist dann weg.

      4) Auch lag im Inneren des Geräts kein Schaltplan mehr.

      Weiß jemand Rat?

      MfG

      Sputnik11
      Hallo,

      bzgl. 1) des kratzens könnte ich mir vorstellen, daß es im günstigsten Fall ein Kontaktproblem mit einer der beiden der ECLL800 gibt. Am besten mal die Kontakte der Röhren reinigen. Sollte das nichts helfen, die Röhren vertauschen. Wenn das Kratzen und Rauschen dann auf dem anderen Kanal ist, dürfte ein Tausch der ECLL800 Röhre Abhilfe bringen.

      Grüße

      Carsten
      Hallo,
      nach Tausch der beiden Endstufenröhren ECLL800 bleibt der Fehler am Platz.

      Die nun gemessenen Spannungen am Messpunkt beim C521 anstelle 40V nur 17,2V und am Messpunkt beim C421 anstelle 40V eine erhöhte Spannung von 57V.

      Was mir beim Einschalten des Geräts nach längerem Ausschalten auffällt, dass es aus dem Bereich der NF-Platine / Ausgangsübertrager beim Einschalten ein Pfeifen gibt.

      Ich will nicht alles durcheinanderbringen, aber bei der HF-Platine messe ich an der ECH81 an PIN1 bei AM anstelle 85V eine vermiderte Spannung von 80V , aber bei FM anstelle 30V eine erhöhte Spannung von 81V!

      MfG

      Sputnik11
      Hallo,

      zu den Geräten SRI-16, SRI-18, Meersburg 19, aber auch
      Konstanz 16 bzw. 18 muß ich sagen, daß ich noch KEIN EINZIGES
      dieser Radios repariert habe, bei dem nicht etliche der Kohleschichtwiderstände
      dieser Bauart:



      hochohmig geworden waren, bis hin zur Unterbrechung.
      Vor allem die Sollwerte größer 100k.
      Da funktionieren dann manchmal magische Augen nicht, oder ein Stereokanal ist leiser wie der andere, oder das Radio spielt leise, da kommt alles vor...

      Es hilft Nichts: Alle diese Widerstände am besten einseitig abzwicken (ablöten) und durchmessen, ich bin mir sicher, daß auch hier ein paar dieser
      Übeltäter Ursache des Problems sind.

      Beste Grüße
      Martin

      edit: Ich habe jetzt 3 x versucht, das Bild hochzuladen und einzubinden,
      es taucht nicht auf. Vielleicht dauert es ja ein paar Minuten....
      Oder auch nicht: Ich habe das Foto unten nachgereicht...
      Mr. Noname

      Entweder die Kondensatoen C417, C517 und C 421 , 521 auf Verdacht hin austauschen, oder deren Isolationswiderstand nach einseitigem Ablöten messen .
      Wenn ein Voltmeter mit einem Rinput 1 Meg oder besser 10 Meg vorhanden ist. Die beiden ECLL 800 abziehen und bei jeder mit Geraet „ein“ von Pin 2 und danach Pin 6 gegen Masse die Spannung messen. Das zeigt uns an, ob ein C einen zu hohen Leckstrom hat.

      Hans
      Hallo Hans,

      tut mir leid, so auf die Schnelle nicht.
      Da müsste man ein Foto von der NF-Platine haben
      (da sitzen 99% aller Übeltäter) und dann mittels Platinen-Layout
      die entsprechenden Pos. Nummern und Widerstandswerte ermitteln.
      Das Gute ist, daß SABA in den Serviceunterlagen bei diesen
      Geräten auch immer Platinenlayouts mitgeliefert hat.
      So kann man recht schnell Werte ermitteln und die Teile finden...
      Ich meine nur , mich zu erinnern, daß v.a. hochohmigere Sollwerte
      betroffen sind. Aber durchmessen würde ich sicherheitshalber ALLE dieser
      Widerstände.
      Anbei mal das Layout zur NF-Platine des SRI-16



      Grüße
      Martin
      Hallo,

      ich werde mich an das Messen der Kohle-Masse-Widerstände machen.

      Ist es richtig, dass sich der Klang des Gerätes verändert, wenn ich die Kohle-Masse-Widerstände gegen eine andere Art ersetze?

      Außerdem habe ich noch nicht erwähnt, dass beim Einschalten nach einem Moment sich ein furchtbarer Pfeifton, nicht aus den Lautsprechern, sondern aus dem Bereich der Endstufenröhren / Übertrager aufbaut, der dann wieder abklingt.

      MfG

      Sputnik11
      Hallo ("hast-Du-einen-Namen ?"),

      klanglich ist es vollkommen egal, welche Widerstände Du nutzt,
      sie sollten einfach nur an die entprechende Stelle passen.
      0,5 W sollten reichen. Metall oder Kohle, Metall ist heute wohl
      gängig....
      Aber der KLANG an sich, und die Lautstärke, und
      auch sonst so Manches, kann sich natürlich gewaltig ändern,
      wenn Du die defekten Widerstände gegen neue, gute getauscht hast ;)

      Zum Pfeiffen fällt mir leider weniger ein.... :(

      Grüße
      Martin
      Hallo,

      zunächst möchte ich nachholen: ich heisse Fred.

      Ich habe auf o. g. Anraten einfach mal sämtliche Kohlemassewiderstände der
      NF-Platine ausgelötet, gemessen und die vorh. Toleranz ausgerechnet.

      Von 22 Kohlemassewiderständen liegen 9 ausserhalb der Toleranz (silber=10%). 7 von den 9 über 20%, einer sogar mit 40%. Die Abweichung ist stets nach oben.

      Besonders fiel mir auf, dass R431 u. R531 mit je 150kOhm im Schaltbild angegeben sind, der R431 mit 150kOhm als Kohleschichtwiderstand stimmte, dagegen der R531 als Kohlemassewiderstand mit 1MOhm ausgeführt war, dessen Wert sich auf 1,6MOhm mittlerweile verändert hat.

      Da eine die vorh. 2 ECLL800 von ungleichen Herstellern sind, gehe ich davon aus, dass da schon mal repariert wurde.

      Was hat der von SABA eingebaute falsche R531 (1MOhm statt 150kOhm) für
      eine elektrische Wirkung auf die Beschaltung der Rö502 (ECLL800)?

      Festgestellt habe ich auch, dass ein Röhrensockel sehr schief eingebaut ist, sodass mehrere KontaktPins mit großer Not gerade mal die Lötaugen erreichen.

      Auch an der werksseitigen Verlötung wurde mit Zinn extrem gespart.

      MfG

      Sputnik11 (Fred)
      Hallo Fred,

      ähnliche Erfahrungen habe ich mit meinem Freudenstadt 18 gemacht. Da sind alle Kohle-Masse Widerstände rausgeflogen, ich habe diese gegen 1W Metallschichtwiderstände getauscht. Die haben ein ähnliches Einbaumaß und sind mehr als ausreichend belastbar. Außerdem haben sie ein erheblich niedrigeres Stromrauschen als die Kohle-Widerstände.
      In meinem Gerät hatte ich als extremste Abweichung auch beim 150 K Widerstand einen auf über 700 K angewachsenen Widerstand! Der 1 MOhm am Magischen Auge hatte unendlich....

      Auch ich habe noch geringe Probleme mit Brummen, da muß ich noch ran, auf einer Endstufenseite hat umfangreiches Nachlöten (wenn man die Widerstände schon tauscht, ist das auch kein großer Mehraufwand) schon geholfen.
      Gruß, Gunnar
      Hallo Fred,

      mancher Techniker war damals nicht sehr wählerisch beim Griff in die Ersatzteiloschachtel - beim Service vor Ort beim Kunden erst recht.
      Ich hatte einen Kollegen, der nahm alle erfodrelichen Ersatzteile _immer_aus _dem_Gerät_!
      Er war auch noch stolz darauf, fast nie seinen Koffer in der Werkstatt auffüllen zu müssen...

      Jedenfalls hatte so die Phasendreherstufe der rechten Endstufe eine geringere Anodenspannung. Musik hat man im Zweifel dennoch gehört, möglicherweise mit höheren Verzerrungen.

      Die schludrig bestückte Röhrenfassung solltest Du freilöten, ganz einstecken und wieder sauber verlöten. Wenn auch andere Lötstellen magersüchtig sind, empfiehlt sich ein Rundumschlag, indem großflächig nachgelötet wird. Sonst sind in Zukunft wieder Probleme zu erwarten.
      Achim