Saba VS100 Stereo

      Hallo Bernd,

      es freut mich, dass der Verstärker wieder an seine früheren Qualitäten anknüpft. Oft ist einem der Unterschied gar nicht mehr bewusst, wenn so ein HiFi Baustein über die Jahrzehnte schleichend immer ein Stückchen weiter seine Qualität einbüßt, dafür aber unerwünschte Marotten entwickelt.

      Hallo Michael,

      die alten hier auch im VS100 verbauten Sicherungshalter sind heute in ganz verschiedenem Zustand. Manche sind noch stramm und federnd wie am ersten Tag, viele aber knicken beim Wechsel der Sicherung ab, haben keine Spannkraft mehr oder ein Flügel liegt bereits abgefallen auf der Platine.
      Massiv korrodiert sind diese versilberten Teile aber immer, was in Verbindung mit der durch schlechte Positionierung verkleinerten Kontaktfläche das Risiko hoher Übergangswiderstände bedeutet.
      Da es sich um einen Centartikel handelt, kann man beim Ersatz großzügig verfahren.
      Achim
      Moin Achim,

      klar -- ein Sicherungshalter kostet nicht viel. Wenn man die passende Form
      da hat, ist Ersatz gut. Ich setze aber diese stramm sitzenden Kappen auch bei
      neuen Haltern gerne ein, weil damit der Kontaktdruck zuverlaessig und
      dauerhaft hochgehalten wird. Es gibt ja leider auch ziemliche Unterschiede
      bei der Qualitaet der Sicherungshalter. Uebergangswiderstaende entstehen im
      Laufe der Zeit schleichend, und wirken sich negativ aus.

      Es klingt ein wenig seltsam, aber diese Kappen sind oft von Vorteil (sofern
      die Halter die zus. Kraefte ueberhaupt aushalten -- manche tun das nicht, dann
      soll man sie eh tauschen).

      Eine andere oft nuetzliche Massnahme sind Kurzschluss-Stecker bei offenen
      Eingaengen. Weniger Stoerungen, Uebersprechen etc. -- oft
      dann klanglich von Vorteil. Bei manchen Geraeten geht ein Stecker mit
      50 ... 100 Ohm noch besser. Das sind alles minimale Massnahmen, die in der
      Summe zu einem stoerungsaermeren Betrieb beitragen koennen.

      Bei den Saba 92xx spendiere ich zuweilen solche Brueckenstecker mit 100 Ohm
      fuer die freien Eingaenge. Finde ich auch etwas besser als ohne -- vermutlich ist
      das einfach so, weil dann viele der Leitungen, die im Eingang nicht benutzt werden,
      auf definiertem Potential liegen.


      Besten Gruss,

      Michael
      Hallo Michael,

      die Kunststoffkappen haben natürlich positive Effekte: Staub- und Korrosionsschutz für die Kontaktfedern, Verstärkung des Anpressdrucks der Kontakte bzw. mechanische Entlastung der Kontaktfedern und natürlich einen Berührungsschutz bei Netzsicherungen, der früher nicht so konsequent bei den Geräten umgesetzt wurde wie heute.
      Nur als Heilmittel bei ausgeleierten oder defekten Sicherungshaltern sind sie nicht gedacht und geeignet.

      Das angesprochene Übersprechen eines abgeschalteten Eingangs auf den aktiven Eingang ist häufig zu beobachten.
      Ein auf Masse Schalten der inaktiven Eingänge ist wahrscheinlich der Tatsache zum Opfer gefallen, dass jede Erweiterung der Umschaltkontakte bei den Druckschaltern und jede weitere Ebene bei Drehschaltern Kosten verursacht.

      Auch werden hier beim VS 80 bzw. VS 100 die Eingangssignale von den Buchsen an der Rückseite durch das Gerät über abgeschirmte Leitungen an die Frontplatte zu den Schaltkontakten geführt, was nicht besonders elegant ist, damals aber durchaus gängige Praxis war.
      Die besseren und eleganteren Lösungen mit Schaltern direkt an der Quelle, also an den Buchsen, mit Betätigung über Kardanwellen oder Züge hielt erst später Einzug.
      Achim
      Hallo,

      Michael sagt im post 041: „Eine andere oft nuetzliche Massnahme sind Kurzschluss-Stecker bei offenen Eingängen. Weniger Stoerungen, Uebersprechen etc. –„

      Achim bemerkt weiter dazu im Post 42:
      „Ein auf Masse Schalten der inaktiven Eingänge ist wahrscheinlich der Tatsache zum Opfer gefallen, dass jede Erweiterung der Umschaltkontakte bei den Druckschaltern und jede weitere Ebene bei Drehschaltern Kosten verursacht.“

      Soweit ich den Schaltplan lese, ist letzte Anmerkung nicht zutreffend. Hier der Ausschnitt des rechten Kanals:



      Ich sehe das so:
      Ist phono gedrückt, verläuft der Signalweg über TA4a, R4r und TB2r.
      TA3a schaltet das Mikro kurz, R3r das Radio und TB1r das Band.

      Ist mikro gedrückt, verläuft der Signalweg über TA3r, R4r und TB2r.
      TA4r schaltet den Phonoeingang kurz, R3r das Radio und TB1r das Band.

      Ist tuner gedrückt, verläuft der Signalweg über R3a und TB2r.
      TA4r schaltet den Phonoeingang kurz, R4a zusätzlich das Mikro und TB1r das Band.

      Ist band gedrückt, verläuft der Signalweg über TB2a.
      TA4r schaltet den Phonoeingang kurz, R4a zusätzlich das Mikro und R3r das Radio.

      Man sieht, jeder nicht benutze Kanal ist gegen Masse gelegt.

      Hinweis: Mi3 dient nur der Umschaltung der Entzerrung. Aufgrund der kleinen Signalspannung wird hier auch der Phono Verstärker (T701, T702) genutzt.

      Gruß aus Franken.
      Hallo Vorex,

      meine Anmerkung zur sparsamen Ausgestaltung von Druck- oder Drehschaltern bezog sich nicht auf den VS100.
      Sie war eine allgemeine Anmerkung zu der - ebenfalls allgemeinen und nicht auf den VS100 bezogenen - Empfehlung von Michael, Kurzschlussstecker für nicht verwendete Eingänge zu verwenden (...oft...bei manchen Geräten...).

      Bei Geräten, die dieses Kurzschließen bereits in der Eingangswahl erledigen, ist dies selbstredend obsolet.
      Achim
      Beim VS 80 und VS100, beim 8080 und beim 8120 erfolgt eine Schaltung der unbenutzten Eingänge auf Masse.

      Beim 8060 und beim 8100 hingegen zum Beispiel nicht.

      Die 92xx mit ihren TDA1029 müssen auf diesen Luxus ebenso verzichten, da die beiden integrierten 2 Stück 1x4 Schalter keine Umschalter sind. Dafür verspricht das Datenblatt des TDA1029 eine Übersprechdämpfung zwischen einem geschaltetem und den ungeschalteten Eingängen von 100dB. - Bei 1 KHz jedenfalls...
      Achim
      Danke Achim, gut zu wissen.

      Die 100 dB sind aber vielleicht nur eine Seite der Medaille. Es gibt Geraete,
      bei denen Uebersprechen ein Problem ist (bei den 92xx eher nicht), aber das
      kann man ja mit den Blindsteckern gar nicht gross beeinflussen (ausser, wenn
      ein auf Masse gelegter Eingang zwischen 2 benutzten liegt, dann kann das
      auch etwas nuetzen).

      Hingegen sammeln viele Geraete ueber hochohmige Leitungen u.U. alles moegliche
      quasi als kleine Antenne auf. Diese hochfrequenten Reste koennen dann negative
      Einfluesse haben (haengt sehr von den Umstaenden ab). Dann hilft das Abschliessen
      nicht benutzter Eingaenge (ein wenig), schaden kann es m.E. nicht. Es ist ja eine
      wirklich kleine Massnahme, kann man also einfach mal probieren ... nur nicht die
      Tape-Ausgaenge abschliessen ;)

      Besten Gruss,

      Michael
    • Benutzer online 1

      1 Besucher