Blaupunkt Ballett 2600
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So, hier die Bilder der gewechselten Bauteile, ich denke man erkennt alles sehr gut.
Die Schrauben der Drehknöpfe haben wir wegen der fehlenden Netztrennung zum Schutz vor Stromschlägen mit Wachs "isoliert".
Was die Spannung hinterm Gleichrichter angeht, sie Beträgt komischerweise mittlerweile 205V.
Die Heizspannung beträgt allerdings nur 6,0V.
Das macht den Röhren aber nichts, oder? -
Hallo Alex,
die fehlenden 0,3 Volt Heizspannung sind nicht schlimm, aber laut Schaltplan sollten ja eigentlich 248 V hinter dem Gleichrichter anliegen. Ich habe meinen gegen eine Diode ausgetauscht, da er im Betrieb auch sehr warm wurde.
(Klanglich hat sich dadurch aber nichts verändert / verbessert)
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Gruß Oliver -
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Hallo Achim,
ja du hast richtig gesehen.
Aber funktionieren tut alles und wir wären sonst nicht hin gekommen, ohne das Radio komnplett zu zerlegen. (Trafo, Tastenaggregat, ... ausbauen).
Ich weiß, dass ihr meine Frage mit den Röhren schon mitbekommen hat, aber bevor sie unter den Tisch fällt, wiederhole ich sie lieber nochmal: Den Röhren macht die zu niedrige Spannung nichts, oder? -
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Wieso grausamer Pfusch?
Die Hauptsache ist doch, die alten Gerät am Laufen zu halten und dies möglichst gerätefreundlich.
Ich für meinen Teil finde, dass das genügt, es ist doch um einiges besser, als ein defektes Gerät.
Außerdem habe ich es ja, wenn möglich vermieden, sodass nur 2 oder 3 an die Beinchen ihrer Vorgänger angelötet wurden. -
Es gibt so genannte anerkannte Regeln der Technik, deren Einhaltung fachgerechte Arbeit von Bastelei unterscheidet.
Du kannst selbstverständlich basteln, oder mit dem Bügeleisen löten - ich weise nur für andere bzw. spätere Mitleser darauf hin, wie das konkrete Vorgehen zu bewerten ist.
All diese Regeln sind ja nicht Selbstzweck oder als Schikane für Anfänger gedacht, sondern ihre Einhaltung stellt ein wesentlich höheres Niveau bei der Erreichung der vollen Leistungs- und Funktionsfähigkeit, der Sicherheit und der Haltbakeit einer Schaltung sicher.
Diese Ziele stehen für den Fachmann im Vordergrund.
Der bastelnde Laie kann sich natürlich ganz andere Ziele aussuchenAchim -
Hallo Achim,
ich weiß, dass ich nicht die beste Methode gewählt habe, aber ich habe zur Zeit keine Lust, was dran zu ändern, vielleicht irgendwann anders Mal.
Ich freue mich erstmal über das funktionierende Radio.
Danke trotzdem für die Tipps, sollte ich einmal Lust dazu haben, dann werde ich dem Radio den letzten Schliff verpassen. -
Hallo ihr beiden,
Das ist so gesehen keine schlechte Idee. Blaupunkt hat das beim Ersatz sogar vorgeschlagen, in einem Virginia lag ein Service-Heft mit dabei, in dem das so stand.
Ich denke, bei diesen Platinen ist das eine mehr als gute Lösung, denn Hier löst sich wirklich sehr schnell das Lötzinn von der Platine, ich spreche aus leidvoller Erfahrung, denn aus diesem Grund konnte ich das Virginia nicht mehr reparieren, ich habe selbst mit meinem kleinen Lötkolben, der wirklich nicht sehr heiß wird ganze Lötbahnen abgelöst.
Um vielleicht noch einen Verbesserungsvorschlag zu geben: Die Beinchen dann aber nicht so lang machen, lieber so, dass alles gerade ist. Ist aber nur ein Schönheitsverbesserungsvorschlag.
Ich meine, mal ganz im Ernst: Wer schaut denn während des Betriebs schon in das Gehäuseinnere? Ich selbst bevorzuge dann ja die Front des Gerätes.
Natürlich sieht es toll aus, wenn innen alles genauso wie außen, wie frisch vom Werk aussieht, aber das ist doch wirklich nicht die Mehrheit der restaurierten Geräte, die so aussehen.
Viele Grüße,
Thorben
P.S. bei Bedarf kann ich auch gerne diese Service-Manual mal abfotografieren, da ist sehr gut erklärt, welche Möglichkeiten es gibt, Bauteile auf der Platine zu wechselnMein Name ist Hase, ich weiß bescheid! -
Hallo Thorben,
du sprichst mir mit deiner Meinung aus der Seele.
Das mit den kürzeren Binchen bezieht sich wahrscheinlich auf den dicken gelben Kondensator auf einem der Bilder. Hierzu muss ich sagen, dass dieser noch "umgeknickt" wurde, da er sonst am Lautsprehcer angestanden wäre. Ich habe ihn nur mit so einem langen Beinchen versehen, damit ich ihn dann "umknicken" kann. -
Nachtrag:
Ich hab gerade auf die Schnelle mal die Seite aus der Service-Manual kopiert:
Für einen jungen Bastler, der gerade erst dieses Hobby entdeckt hat, macht sich die Arbeit doch so viel leichter. Immerhin funktioniert es jetzt wieder und das ist doch fürs erste die Hauptsache.
Ich bin mir sicher, Alex wird von Gerät zu Gerät pfifiiger und wird beim nächsten Blaupunkt vielleicht dann doch eine andere Methode versuchen
Viele Grüße,
ThorbenMein Name ist Hase, ich weiß bescheid! -
Hallo ihr beiden,
nun ja, ob man gerade Lust hat, oder nicht, muss ja nicht immer das oberste Entscheidungskriterium im Leben sein.
In der Frühzeit der "gedruckten Schaltung" gab es in der Tat zeitweise die Empfehlung, neue Ersatzteile an die abgeschnittenen Anschlussdrähte der alten Teile anzulöten.
Als Tip am Rande meine Empfehlung, bei empfindlichen Leiterbahnen nicht versuchen, das Altteil mit seinen Anschlussdrähten, die meist am Lötauge abgeknickt sind, nach oben herauszuziehen (dabei kann leicht Schaden entstehen), sondern die Anschlussdrähte kurz über der Platine durchtrennen und dann schmerzlos den Drahtrest zur Printseite herausziehen.
Wenn man sich entscheidet, die neuen Bauteile an die alten Drähte anzulöten, dann soillte man es tunlichst auch so machen, wie beschrieben: Das neue Bauteil sitzt dann genau in derselben Position, wie das Alte und die gesamte Drahtlänge ist dann nicht länger als vorher.
Passt ein heutiger Kondensator mechanisch nicht, habe ich eine zu hohe Nennspannung oder den falschen Typ gekauft! Heutige Kondensatoren sind durchweg kleiner als die damaligen Modelle.
Das Einlöten an kurzen Drähten in der alten Position hat in vielen Fällen Gründe, die mit dem elektrischen Verhalten in der Schaltung zu tun haben, aber auch ein weiterer gewichtiger Punkt ist zu beachten:
Schaut man sich den dicken gelben Kondensator auf seinen Spinnenbeinen weiter vorne im Thread an, wird klar, dass, sobald das Radio mal hart aufgesetzt wird, mit der Post verschickt wird, beim Umzug dabei ist oder jemnandem aus der Hand gleitet, durch das Wirken der Erdbeschleunigung:
- Anschlüsse abreissen können
- der Kondensator in der Position stark verrutscht
- Verbindungen und Kurzschlüsse zu benachbarten Bauteilen entstehen können
- ein Bauteil plötzlich an eine Hitzequelle anliegt (z.B. Röhre)
Man muss sich vergegenwärtigen, dass das Bauteil von seinen Anschlussdrähten _ge_hal_ten_ wird.
Wenn ich mir solche Gedanken mache, bekomme ich immer ganz doll Lust, sauber zu arbeitenAchim -
Hallo Achim,
danke für die Tipps.
Das mit dem gelben Kondensator stimmt nicht ganz, er liegt dadurch, dass ich ihn umgeknickt habe auf der Platine auf und wird somit von den Anschlussdrähten nicht gehalten. Ansonst wäre es ja wahnwitzig einen so schweren Kondensator auf so kleinen Drähten "abzustellen". Ein Bruch der Lötstellen wäre ja vorprogrammiert. -
Hallo in die Runde,
ich muß hier Achim voll zustimmen. Sicher bei einer Reparatur muß an manchen Stellen auch mal improvisiert werden, allerdings kriege ich auch Bauchschmerzen beim Blick auf die Bilder.
Da ist weder mechanische Stabilität zuerkennen, noch sind blanke Drähte in Isolierschlauch gehüllt .
In dem Zusammenhang denke ich an den Freiburg W2, wo an der Verschraubung des AÜ noch ein extra Lötstutzpunkt mit angebracht ist nur um ein RC-Glied vom Poti abzustützen, welches auch so da prima gehangen hätte. Aber Sicher ist Sicher und da zeigt sich die Schwarzwälder Präcision
eben.
Gerade beim löten/ verdrahten ist Genauigkeit von großer Bedeutung, am
besten von Anfang an;-)
Alex ich finde das ganz toll wie Du dich da reinhängst, allerdings hatt Achim bestimmt nur dein fachliches Vorrankommen im Auge.Viele Grüße, Tobias. -
Hallo Alex,
wenn das Bauteil jetzt auf der Platine anliegt, wird es zwar von unten gestützt, aber nur solange das Gerät waagerecht auf seiner Unterseite steht. Die Anschlussdrähte sind in jedem fall vieeel zu lang. Da braucht man nicht zu diskutieren.
In der Anleitung, die Torben oben zeigt, sieht man übrigens auch, dass beim Anlöten an die (gekürzten) alten Anschlussdrähte extra Ösen gebogen wurden, um einen sicheren Halt zu gewährleisten.
In Deinem Alter habe ich übrigens manchmal auch noch gewagte Konstruktionen fabriziert, hatte aber das Glück, frühzeitig von den Profis gezeigt zu bekommen, wo ich falsch liege. Der Rest war dann logisches Denken.Achim -
Hallo Leute,
ich habe gerade die Rückwand abgeschraubt und mir die Problemstellen angesehen, es besteht beim Bruch der Lötstellen nirgendwo die Gefahr, dass die gebrochene Stelle woanders ankommt.
Ich werde sie aber trotzdem nochmals mit Schrumpfschläuchen isolieren.
Bilder folgen!
Edit: Da haben sich unsere Posts wohl gerade überschnitten Achim!
Ich werde die Drähte auch noch kürzen und versuche mich in Zukunft besser an eure Tipps zu halten. -
Hallo Achim,
Ich gebe dir natürlich in allen Punkten recht.
Ich möchte aber auch Alex ein wenig in Schutz nehmen. Immerhin haben wir beide keine Ausbildung hinter uns und haben uns das selbst erlernt.
Du möchtest erst recht nicht wissen, was ich zu meiner "Anfangszeit" fabriziert habe, was denkst du, warum beim Virginia mehr oder weniger die komplette Leiterbahn im NF-Teil mit der Zeit fehlte
Und ganz am Anfang hatte ich sogar einen Industrielötkolben, einer, der normalerweise für Massepunkte am Auto benutzt wird.
Wenn ich daran denke, bekomme ich richtig Bauchschmerzen.
Ich bin mir wirklich sicher, dass das Alex in der nächsten Zeit noch wesentlich besser hinbekommt, wenn er weiterhin übt.
Und ein kleines Blaupunkt Ballet bietet sich da doch eher an als ein Freudenstadt und Aufwärts.
Mit der Hilfe Hier im Forum, speziell auch von dir Achim, da du ja nun auch schon wahre Wunder bewirkt hast, die schon fast wie Zauberei wirken, wird das bei den nächsten Geräten wesentlich besser. Ich hab das ja auch schon hinter mir und das mit großer Hilfe vom Forum
Viele Grüße,
ThorbenMein Name ist Hase, ich weiß bescheid! -
Hallo Ihr,
darum geht es doch (auch) im Leben, dass man sich auf den Gebieten, die man mit Leidenschaft betreibt, weiter entwickelt und einen Grad der Fertigkeit entwickelt, auf den man stolz sein kann.
Das ist nicht immer bequem, das dauert lange und ist nie ganz abgeschlossen! Egal wie alt man ist, dazulernen kann man immer noch.
Irgendwann hat man übrigens auch gar keine Zeit mehr für schlechte Arbeit.Achim