Tapedeck beim Ultra Hifi Center 9941 will nicht!
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Hallo an alle.
Das Problem habe ich vor knapp sieben Jahren mangels ausreichender Expertise meinerseits auf Eis gelegt, fühle mich mittlerweile aber Lage dazu.
Ich habe gerade nochmal versucht mir einen Überblick über den Fehler zu verschaffen, der sich wahrscheinlich deshalb ergeben hat, weil ich damals aus purem Aktionismus sämtliche Elkos im Kassettendeck gewechselt habe. Das Fehlerbild ist wie folgt: Die Wiedergabe von Kassetten funktioniert ohne Probleme. Bei der Aufnahme ist der rechte Kanal etwas leiser als der linke. Außerdem kommt es mir so vor, als wären die Höhen stärker vertreten als die Tiefen, was aber auch an der niedrigeren Lautstärke liegen kann. Auffällig bei der Aufnahme ist, dass die Aussteuerungsanzeige für den linken Kanal über einen gewissen Wert nicht drüber kommt. Der Fehler wird in diesem bereits vor Jahren verlinkten Video deutlich.
Mein weiteres Vorgehen wird jetzt so sein, dass ich versuche die im Schaltplan angegebenen Spannungen im Signalweg bei der Aufnahme zu messen. Hierfür wäre mir allerdings sehr geholfen, wenn ihr mir sagen könntet, ob links im Schaltplan die roten Pfeile dem Aufnahmesignal und die schwarzen Pfeile dem Wiedergabesignal entsprechen.
Vielen Dank schon einmal.
EDIT: Die Frage hat sich erledigt. Das steht eine Seite vorher im Schaltplan.
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Hallo,
nach einer ersten Messung mit dem Oszilloskop habe ich festgestellt, dass das Signal an einem Kanal bereits am rot gekennzeichneten Punkt viel schwächer ist als am anderen Kanal. Ist es richtig daraus zu schließen, dass der Fehler vor der im Schaltbild gekennzeichneten Verstärkerschaltung liegen muss?
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Ich bin jetzt einfach davon ausgegangen, dass meine Annahme richtig ist und habe systematisch bei beiden Kanälen mit dem Oszilloskop verglichen, wo die Signale sich unterscheiden und wo sie gleich sind.
Ich habe dabei folgenden Ort im Schaltplan ermitteln können, ab dem sich die Signale das erste Mal unterscheiden bei der Aufnahme.
Dort wo die grünen Punkte sind sind die Signale noch identisch.
Dort wo die roten Punkte sind unterscheiden sie sich bereits.
Da ich jetzt allerdings noch lernen muss, habe ich gerade keine Zeit über die Ursache nachzudenken. Falls jemand zufällig sofort sieht welches Bauteil problematisch sein könnte, dann bin ich um jeden Tipp dankbar. Ansonsten versuche ich so bald wie möglich die Schaltung im Detail zu verstehen.
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Mal als kleine Denkanregung: So ein klein klein um die Wierstände herum ist nicht die richtige Systematik.
am Mausloch kommt die Maus raus.
Ist schon der Eingang ungleich, dann wird das im Verlauf nicht besser, eher noch schiefer.
Messungen daher mit Simultan-Mono Sinussignal nachweisbar gleicher Amplitude und Frequenz, Stufe für Stufe bis man da ist wo die Diskrepanz entsteht. Mal hier und mal da gucken und raten welcher Transistor schlecht gelaunt sein könnte, bringt in Kassenttendecks nur Zufallsfunde oder garnix.Gruß Jogi,
der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf. -
Hallo Jogi,
erstmal Danke für deine Antwort. Als Eingang verwende ich das Rauschen des Radios auf UKW, das sollte meiner Meinung nach ziemlich gleich sein auf beiden Kanälen. Die Diskrepanz entsteht laut Oszilloskop wirklich genau an dieser Stelle. An den grünen Messpunkten sind die Ausschläge quasi gleich. An den roten Messpunkten hat das Signal eines Kanals nur etwa die Hälfte der Amplitude des anderen Kanals.
Ich kann nachher noch Bilder machen, aber das dauert noch etwas.
Oder denkst Du, dass der Fehler nicht an dieser Stelle auftritt und ich einen groben Denkfehler in der Systematik habe? -
So, ich habe mich nochmal damit befasst. Es stimmt schon, das Signal ist ab dieser Stelle am defekten Kanal nur noch halb so stark. Ich habe die Stelle noch einmal mit einem roten Punkt markiert, an der das erste Mal die Signalstärke der beiden Kanäle nicht mehr identisch ist.
Meine Vermutung ist, dass an der Verstärkerschaltung mit den beiden BC238C etwas nicht stimmt. Leider verstehe ich nicht wozu genau diese Schaltung da ist. Das Signal kommt ja auf dem Ausschnitt des Schaltplanes von links. Inwiefern hat die angesprochene Verstärkerschaltung nun Einfluss auf den Signalweg?
EDIT: Wird damit etwa die Verstärkung gesteuert entsprechend der Einstellung der Aussteuerungsregler?
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Hallo Alex,
Eines voraus: die Schaltung habe ich nicht genau nachvollzogen. Mir fehlt zum Verständnis die Ansteuerung von T2491 und ich kenne mich mit Bandgeräten auch nicht wirklich aus.
Wenn Dir aber Pegelunterschiede nach dem 82k-Widerstand auffallen, würde ich mir mal die Bauteile an diesem Knoten genauer anschauen, allen voran den 100pF-Kondensator. Wenn der Feinschluss hat, leitet der einen Teil des Signals nach Masse ab. Feinschluss bekommst Du mit einer normalen Widerstandsprüfung mittels Multimeter meist nicht mit. Dazu muss der Kondensator höheren Spannungen ausgesetzt werden, z. B. 15 Volt von einem Netzteil. Fließt dann ein messbarer Strom, ist er nicht mehr astrein.
Auch die Messung der Arbeitspunktspannungen am Opamp kann evt. einen Hinweis zur Fehlereingrenzung geben.
Als Sinussignalquelle kann man das Smartphone oder den Computer mißbrauchen. Es gibt komfortable Apps dafür und bis ca. 4 kHz stimmt auch die Signalform. Noch einfacher: Bei Youtube findet man alle erdenklichen Frequenzen. Da brauchst Du nur noch ein Adapterkabel, 3,5 mm Klinke zu Din oder Chinch, je nachdem, was Dein Gerät an Eingangsbuchsen bietet.
Viele Grüße,
Christian
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2 + 2 = 5 (für extrem große Werte von 2)Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „chriss_69“ ()
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Gut, war in gewissem Sinn ein Schuss ins Blaue... Es gibt zwar noch Widerstände und Dioden am Knoten, aber die sind nicht ganz so häufig von Ausfällen geplagt. Die Funktionsfähigkeit kann man sicher im eingebauten Zustand bei stromlosem Gerät mittels Multimeter prüfen.
Wenn es das nicht ist: Dann muss mal jemand ran, der schon mal Tapedecks von innen gesehen hat...
Viele Grüße,
Christian
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2 + 2 = 5 (für extrem große Werte von 2)Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von „chriss_69“ ()
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Netter Fehler!
Ich würde mal die beiden Emitter BC238 freilöten und dann messen.
Möglicherweise zieht einer von denen das Signal auf Masse.
Wegen den 100 k davor gäbe das etwa halbe Spannung.
AndreasWas bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com -
Das Problem ist dass wir nur den kleinen Ausschnitt des Schaltbildes sehen und daher viel mutmaßen müssen. Ich vermute dass die beiden Transistoren in Verbindung mit dem RC 4558 das Stellglied der (automatischen) Aussteuerung ist, aber wie gesagt, nur mit dem Planausschnitt ist das alles glaskugelig.
Stell doch das ganze Manual in den Downloadbereich oder wenigstens die Seite mit der Cassettendeckschaltung.
VG Stefan -
Hallo an alle, danke für die Tipps. Ich werde Sie heute Abend umsetzen.
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So, was soll's, ich konnte nicht warten bis die sonntägliche Kaffeegesellschaft wieder zu Hause ist. Ich habe den Tipp von Andreas befolgt und die beiden Emitter ausgelötet. Das Ergebnis lässt hoffen. Beide Aussteuerungsanzeigen gehen jetzt auf Vollausschlag und bei den Messungen mit dem Oszilloskop ergibt sich kein Signalabfall mehr.
Ich schließe daraus, dass einer der beiden Transistoren defekt ist und ausgetauscht werden sollte. Ist das richtig?
Die Schaltung der beiden Transistoren müsste übrigens der Aussteuerungsregelung dienen. Die Aussteuerungsregler haben nämlich jetzt keinen Einfluss mehr auf die Aussteuerungsanzeigen.
Und schonmal vielen Dank. Ohne euch wäre ich niemals so weit gekommen.
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Hallo Alex,
nein, die Transistoren müssen nicht zwangsläufig defekt sein. Es kann auch an deren Ansteuerung über P2477 und den vorgelagerten Transistor liegen. Das Poti ist vermutlich für die Einstellung der Kanalgleichheit bei der Aussteuerungsregelung da. Im SM habe ich es leider nicht entdeckt. Rund um die Ansteuerung würde ich jetzt mal ein wenig suchen: Transistoren prüfen, stimmen die Arbeitspunkte der Tranistoren überein, ist das Poti in Ordnung, sprich Widerstand rechts und links in einem Bereich, wie es von der Schleiferstellung her zu erwarten ist...
Die Spur von Andreas zeigt ja in eine Richtung, die leicht zu überprüfen sein sollte.
Viele Grüße,
Christian**************************************************
2 + 2 = 5 (für extrem große Werte von 2) -
Hallo Christian, das hat sich jetzt etwas überschnitten mit dem was ich bereits gemacht habe.
Ich habe den defekten Transistor testweise durch einen BC545 ersetzt. Der Fehler tritt auch mit dem anderen Transistor aus, sodass man davon ausgehen kann, dass T2472 und T2478 intakt sind.
Danach habe ich an P2477 die Messung durchgeführt, die du vorgeschlagen hast. Ergebnis: auch hier ist alles in Ordnung. Es ist etwa ein drittel aufgedreht und man misst ca 2 kOhm und 3kOhm.
Ich messe kurz die Arbeitspunkte der Transistoren und melde mich dann wieder. -
Folgende Messungen habe ich gemacht wenn beide Aussteuerungsregler auf 0 gestellt sind:
Beim funktionierenden Kanal liegen zwischen zwischen C und E -1,05V an.
Beim defekten Kanal liegen zwischen C und E -0,85V an.
Folgende Messungen habe ich gemacht, wenn beide Aussteuerungsregler voll aufgedreht sind:
Beim funktionierenden Kanal liegen zwischen zwischen C und E -4,3V an.
Beim defekten Kanal liegen zwischen C und E -4,1V an.
Aber was kann ich daraus jetzt schließen?
Der Arbeitspunkt des auf der defekten Seite ist anscheinend um 0,2V tiefer als der Arbeitspunkt auf der funktionierenden Seite. Aber die funktion müsste doch trotzdem gegeben sein, oder? -
Die beiden Steuer-Transistoren werden über das Poti vom Gleichrichter angesteuert.
Bedingung für die Gleichheit der Steuerkurve ist ein richtig abgeglichenes Poti und keine Defekte der passiven Bauteil, wenn die Transistoren ok sind.
Die weiteren Bedingungen sind intakte Stellglieder, das sind die Dioden am OPAMP, diese müssen auch ziemlich übereinstimmende Stellkurven haben.
Im Zweifelsfall müsen all diese Bauteile einzeln ausgemessen werdenGruß Jogi,
der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.