Freiburg 3DS hat aufgegeben

      Hallo zusammen,
      habe den Freiburg abgeholt und im Auto ca. 300 km in Teppichen verpackt heimgebracht.
      Aufgestellt, angeschlossen: lief sauber.
      Nach 1 Woche habe ich die externe Antenne angeschlossen und hatte sehr guten Empfang.
      Heute vormittag habe ich eingeschaltet: die Skalenbeleuchtung ging kurz an, dann war Schluß; kein Muks mehr.
      Aufgemacht und Spannungsschalter kontrolliert, stand auf 240 V
      Sicherung kontrolliert: durch; (T630/250V)
      Ich kann mit dem Phasenprüfer an den Sicherungskontakten keine Spannung messen, (Netzstecker d'rin) vielleicht liegt da ja Gleichspannung an, was der Phasenprüfer (vielleicht?) nicht kann.
      Habe Sicherungen ausgegraben: T2, T2,15, T4 und T5/250V, will die aber erst mal nicht einbauen, weil die alte ja nicht von selbst geflogen ist. Durch die Sicherung dürften höchstens 0,5 A fließen, also müßte die T2 für einen Funktionstest gehen, aber ich möchte nichts verschlimmern.
      Mir ist nur eines vor Tagen aufgefallen, als ich ein Tischchen für den Radio gekauft habe: als ich das Tischchen mit dem Gerät darauf etwas verrückt habe, hat er kurz ausgesetzt, als ob ein Wackelkontakt da wäre, dann lief er aber noch gut 3 Tage.
      Jetzt stehe ich erst mal da, hatte dermaßen große Freude an dem Radio und jetzt hat er doch was. Bisher lief er regelmäßig jahrelang, also keine lange Stillstandszeit, wurde auch sehr pfleglich behandelt, ebenso bei mir.
      Er wurde auch komplett bei einem Fachmann von SABA überholt.
      Wie kann ich denn nun vorgehen?

      Frohe Ostern wünscht
      Wolfgang
      Im Notfall jederzeit.
      Hallo Wolfgang,

      zuerst mal: Bitte auch nicht zum Testen eine viel zu große Sicherung einbauen, das kann im Ernstfall schon empfindliche Teile wie z.B. den Ausgangsübertrager oder ähnliches endgültig zerstören.
      Hast Du nur einen Phasenprüfer? Der ist als "Meßgerät" absolut ungeeignet! Wenn Du den Stecker in der Dose z.B. umdrehst, sollte der dann am anderen Pol leuchten. Das ist für Messungen am Radio nutzlos.

      Kannst Du vielleicht berichten, was am Radio gemacht worden sein soll? Ist es nur aufpoliert worden, oder sind auch zur Betriebssicherheit wichtige Bauteile wie Kondensatoren mit guten neuen Komponenten getauscht worden?

      Wenn möglich, mach doch mal Bilder (vor allem von der Chassis-Unterseite) und poste diese.
      Gruß, Gunnar
      Hallo Gunnar,
      danke für Dein Hilfsangebt :)
      Ich werde zuerst zusammenfassen, was ich aus Gesprächen und Unterlagen ersehen kann und dann Bilder hochladen.
      Von einem Rundfunkmeister seien ca. Sept. 2002 alle Kondensatoren erneuert worden.
      Das magische Auge ebenfalls.
      Aus dem Arbeitsbericht:
      in die Umschaltklemme d. Antenne Schutzkondensator mit 1kV Prüfspannung eingebaut., 3 zusätzliche ELKOS eingebaut, um das störende Brummen zu unterdrücken.
      Alter kleiner Selengleichrichter durch Si-Diode ersetzt.
      Koppelkondensator zur ECC83 durch aufwändige Abschirmung mit Cu-Geflecht und Erdung so umgebaut, daß kein NF-Brumm mehr zu hören ist.
      Alle Röhren arbeiten einwandfrei, Empfang hervorragend. (Zitat aus dem Arbeitsbericht)
      Material: 1 ELKO 16/350, 1 Elko 10/450, 1 ELKO 10/350
      1 Ko 1 nF/1kV, 1 Ko 25 nF/400 , Abschirmung
      Das war am 18.12.2002, und wurde von einem Ingenieurbüro für Medizinelektronik und Spezialgerätebau durchgeführt.
      Nun versuche ich mich an den Bildern.

      Gruß
      Wolfgang
      Im Notfall jederzeit.
      Wie ich sehe, sind wohl die diversen Sieb- und Ladeelkos im Netzteil nicht ersetzt worden. Ich würde daher dort alle Elkos ersetzen. Möglicherweise wurde auch durch einen durchgeschlagenen Elko die Gleichrichterdiode mitgerissen. In diesem Bereich würde ich mit der Fehlersuche beginnen!
      Gruß Heino - der Unkaputtbare
      schabu postete
      Wie ich sehe, sind wohl die diversen Sieb- und Ladeelkos im Netzteil nicht ersetzt worden. Ich würde daher dort alle Elkos ersetzen. Möglicherweise wurde auch durch einen durchgeschlagenen Elko die Gleichrichterdiode mitgerissen. In diesem Bereich würde ich mit der Fehlersuche beginnen!
      Hallo Heino,
      jetzt geht es mir fast wie Dir: ich weiß alles und kann nix . . .eine Fehlersuche traue ich mir nicht zu, dazu verstehe ich zu wenig von der Radiotechnik.
      Ich warte mal ab, was sich noch im Forum ergibt; auf die Entfernung kann man halt auch einen Fehler nicht suchen.
      Gruß
      Wolfgang
      Im Notfall jederzeit.
      Was Ivica da hat, ist schon ein Profigerät.

      Vor nicht all zu langer Zeit fragte ein jüngeres Mitglied nach einem brauchbaren Multimeter für Radioreparaturen, was man vom Taschengeld bezahlen kann, schaue hier:
      http://saba.magnetofon.de/showtopic.php?threadid=5030
      Bei guter Qualität ist neben Fluke auch Gossen interessant, gleiche Liga.

      Andreas, DL2JAS
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      dl2jas postete
      Was Ivica da hat, ist schon ein Profigerät.

      Vor nicht all zu langer Zeit fragte ein jüngeres Mitglied nach einem brauchbaren Multimeter für Radioreparaturen, was man vom Taschengeld bezahlen kann, schaue hier:
      http://saba.magnetofon.de/showtopic.php?threadid=5030
      Bei guter Qualität ist neben Fluke auch Gossen interessant, gleiche Liga.

      Andreas, DL2JAS
      Damit hat sich die Frage nach "Otto" auch beantwortet :)
      Wenn ich so 'rumsuche, finde ich den Vorschlag von ihm ganz treffend.

      Gruß
      Wolfgang
      Im Notfall jederzeit.
      lightningivi postete
      Hallo Wolfgang,

      Otto ist nicht zu verwechseln mit dem grossen Versandhaus ;-), sondern unser allseits beliebtes Forumsmitglied, aber Andreas hat ja mit dem Link bereits Klarheit geschaffen.
      Hat sich überschnitten; an das Versandhaus dachte ich im ersten Ansatz schon, aber ich würde im Forum keinen solchen Vorschlag erwarten. Nun ist's ja klar.
      Würdest Du bei meinen Voraussetzungen Otto's Vorschlag zustimmen? Ich bin bereit, maximal 100.- auszugeben, soll was qualitativ gutes sein und sich nicht nur auf das Allernötigste beschränken.

      Gruß
      Wolfgang
      Im Notfall jederzeit.
      Hallo Wolfgang,

      das mit derTemperaturmessung ist eher ein Gimmick. Mit dem entsprechenden Meßfühler muß man schon guten thermischen Kontakt hinbekommen... Damit kann man dann z.B. messen, ob der Backofen noch richtig temperiert (hab das vor kurzem mit meinem alten VC 350 gemacht), das geht gut, aber Bauteile messen?

      Nichtsdestotrotz sind die Voltcraft Geräte durchaus empfehlenswert, vor allem für den Gelegenheitsbastler. Ausreichende Genauigkeit und Standfestigkeit bei gutem Preis. Bitte aber Finger weg von den 20 Euro-Angeboten aus dem Baumarkt oder vom Discounter.

      Ach und Otto ist übrigens ein langjähriges Mitglied hier, mit einem ganzen Buch voller Erfahrung und guter Tipps! :)

      Edit: Hehehe, hat sich ebenfalls überschnitten... :D
      Gruß, Gunnar
      Nimm das von Otto vorgeschlagene Gerät.

      Er ist zufrieden damit und benutzt es häufiger, kann also aus Erfahrung berichten. Es ist ähnlich wie mit den Autos, fahren tun sie alle. Ein Taxiunternehmen, Fahrzeuge ständig im Einsatz, tendiert zu Mercedes. Für den Wochenendausflug und ab und zu mal zum Einkaufen fahren reicht auch ein kleiner Franzose.

      Andreas, DL2JAS
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Otto postete
      Hallo Wolfgang,

      Du kannst besagtes Multimeter bedenkenlos kaufen, meiner Meinung nach kriegt man auch für mehr Geld kein besseres, nur überflüssige Funktionen. Für unsere Zwecke völlig ausreichend, Profis benutzen natürlich Geräte von Fluke :D

      Gruß Otto
      Das beruhigt mich, Otto; vielen Dank, schon gemacht. Wollte mir sowieso ein Meßgerät zulegen, da ab und zu etwas anfällt.
      Wenn ich nur den Radio wieder zum Laufen bekäme . . . habe mich sehr daran gefreut und mich sehr daran gewöhnt.

      Schönen Abend noch:-)

      Gruß
      Wolfgang
      Im Notfall jederzeit.
      Hallo Wolfgang,

      unter dem Chassis sieht es bei diesem Gerät ja wahrlich wüst aus. Was verbirgt sich denn bloß hinter den xenomorphen markierten Artfakten? Ein mit 50g Heißkleber angepappter Becherelko??



      Wenn ich das so sehe, kann ich sehr gut verstehen, dass das Gerät aufgegeben hat.
      Ein Radio der 3DS Klasse verdient schon ein gewisses Maß handwerklicher Qualität bei der Reparatur. Das ist hier leider nicht zu erkennen.
      Achim
      Sehr zurückhaltend formuliert, mein lieber Achim, in meinen Augen ist das Pfusch in Reinkultur.
      Da wurde eingelötet, was an Bauteilen gerade so rumlag und die Art und Weise spottet jeder Beschreibung. Der absolute Hammer ist die Verklebung des Becherelkos mit dem Lautstärkemotor, völlig beispiellos.
      Vor allen Dingen erleichtern solche Geniestreiche die Fehlersuche kolossal.

      Gruß Otto
      Gruß Otto