Freudenstadt 15M, der Zweite, Fehler in Stereoanzeige

      Hallo,

      momentan überschwemmen mich die 15er Freudenstadt. Heute habe ich einen abgeholt, der den E1-Stereodecoder verbaut hat.

      Und um den geht es auch. Vorab die bisher durchgeführten Arbeiten:

      - Linker Kanal war inop. Schuld die defekte ECC83.
      - Keine Stereoanzeige an der EMM803. Schuld der defekte 1MOhm Widerstand R323 an der Leuchtpunktanode.

      Jetzt kommts: Beim Einstellen der Sender ist das Aussteuerungsmaximum mit der Stereoanzeige nicht koinzident, d.h. ich habe entweder sauberen Empfang und zwei lange Bänder oder unsauberen Empfang mit nicht max. Aussteuerung und dafür aber den Leuchtpunkt der Stereoanzeige.

      Frage an die Experten: wo muss ich drehen/abgleichen ? Viel kanns ja nicht sein, oder ?

      Hier mal das Schaltbild des Decoders.

      PIN7 führt zum Gitter der Leuchtpunktanzeige.



      Gruß, Dieter
      Hallo an die HF-Experten jetzt mit Hilferuf,

      ich habe im Decoder sämtliche Elkos getauscht aber das Signalverhalten hat sich nicht verändert. Die Stereoanzeige leuchtet knapp neben dem Vollausschlag des Magischen Bandes, der Empfang ist verrauscht. Tunt man in den Vollausschlag, ist die Stereoanzeige erloschen.

      Ich bräuchte die Signalzusammenhänge im Decoder bzw. Meßansätze zur Lösung des Problems. In diesem Bereich habe ich reine Hobbyerfahrung...

      Gruß, Dieter
      Moin,
      Tongenerator mit Zaehler, Oszilloskop und Labornetzteil verfuegbar?

      Dann den Abgleich des Decoders ueberpruefen: Bei 19kHz muss der Emitter von T1 und der Kollektor von T2 maximale Signalspannung haben. Am Kollektor von T3 muss bei 38kHz Maximum sein. Die Spannung am Primaerkreis von Filter 3 wird gleichgerichtet und der Stereoanzeige zugefuehrt. Filter 2 verdoppelt die Pilotfrequenz von 19 auf 38kHz. Filter 1 siebt die 19kHz Pilotfrequenz aus der NF heraus. Filter 4 muesste ein 19kHz Sperrkreis sein, er sperrt den Summenkanal fuer den Pilotton.

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      Peter
      Super Peter,

      Geräte sind vorhanden, deine Erklärung sehr einleuchtend und verständlich.

      D.h. es läuft auf einen Filterabgleich im Decoder hinaus, je nach dem was die Werte an den einzelnen Bauteilen ergeben ?

      Was tu ich, wenn das Spannungsmaximum an T1 und T2 nicht bei 19kHz eintritt ? Filter 1 trimmen ?

      Gruß, Dieter
      Hallo,

      gestern und heute habe ich ein paar Messungen durchgeführt.

      Erwartungsgemäß lag das Spannungsmaximum nicht bei 19 kHz sondern bei 19,9 kHz. Umgekehrt, um die Stereoanzeige zum Leuchten zu bringen, waren 19,1 kHz das Optimum.

      Diese Werte sind auch während des Betriebs meßbar, d.h. tune ich den Sender weg von der Maximalmarke habe ich am Collektor von T2 19,1 kHz, im Maximalausschlag 19,9 kHz und keine Stereoanzeige.

      Ich bräuchte nun den Tipp, welcher Filter vertrimmt werden muß und einen noch besseren Tipp, wie man an die Filterkerne kommt - sie sind elegant von der Frontplatte verdeckt, dazwischen paßt nicht mal ne Zeitung...

      Gruß, Dieter
      Moin,
      das Decodermodul wurde in der Fertigung wahrscheinlich auf einem speziellen Messplatz eingestellt. Eigentlich braucht das Modul nur 18V und die 19kHz mit etwa 1V eff. an seinem Eingang.
      Eine Novalfassung, die man als "Testfassung" fuer das Modul verwenden kann, wird sich wohl noch finden ;)
      Die Kreise I bis III muessen auf Maximum, Kreis IV auf Minimum an seinem Ausgang abgegleichen werden.

      Der Tongenerator sollte sich praezise auf die Frequenz 19,000kHz einstellen lassen und frequenzstabil sein also eine Stunde vorgluehen ;)

      Ist der Decoder abgeglichen, sollte auch der HF/ZF Abgleich des Empfaengers ueberprueft werden. Vor allem der ZF-Verstaerker ist wichtig fuer guten Stereoempfang (Kanaltrennung).

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      Peter
      Hallo allerseits,

      eine grundsätzliche Frage stellt sich mir immer in solchen Fällen:

      Nehmen wir an, der Decoder wurde im Werk optimal abgeglichen.
      Nehmen wir weiter an, dass der Vorbesitzer nicht sinnlos an den Abgleichkernen gekurbelt hat, da es wohl keine äußeren Anzeichen dafür gibt und sie zudem schwer zugänglich sind.

      Dennoch hat sich das Frequenzverhalten der Schaltung signifikant geändert.

      Ist es dann nicht wahrscheinlich, dass die Alterung (bzw. der Ausfall) eines Bauteils (oder mehrerer Bauteile) die Ursache ist?

      Wenn ja, brächte ein Neuabgleich möglicherweise nur temporär Erfolg, bei einer weiteren Verschiebung des Nennwerts des alternden Bauteils stünden wieder Probleme ins Haus.
      Wenn ein Bauteil ausgefallen ist, würde die Schaltung nach einem Neuabgleich ggf. nicht ihre volle Leistung erbringen.

      Wäre es nicht angebracht, die Ursache der Verstimmung zu eliminieren?

      Oder muss so eine (Transistor-!) Schaltiung einfach routinemäßig in regelmäßigen Abständen neu abgeglichen werden?
      Achim
      Hallo Achim,

      zunächst zu deiner zweiten Annahme: der Sicherungslack an den Kernen war an allen vieren gebrochen und es sind auch deutliche Kratzspuren auf den Kernoberseiten zu sehen. Ich gehe also stark davon aus, dass jemand einen Abgleich auf gut Glück versucht hat.

      Dies läßt aber weiterhin die Frage im Raum stehen, warum ein irgendjemand das Bedürfnis hatte, einen Abgleich vorzunehmen. Wollte er nur optimieren, experimentieren oder war der jetzige Zustand der Auslöser?

      Ich würde gerne mehr Zeit investieren aber wie ermittle ich die Ursache einer Verstimmung ? Alle Bauteile auslöten und überprüfen ?

      Man könnte sich schon tagelang mit so einem Kästchen beschäftigen...

      Gruß, Dieter
      Hallo Dieter,

      ja, wenn man die Vorgeschichte genau kennen würde...
      Es gibt ja auch Zeitgenossen, die am Decoder herumspielen, wenn der MW-Empfang schlecht ist.Man sollte dann einfach schauen, ob nach einem korrekten Abgleich die volle Funktionsfähigkeit gegeben ist. Du hast ja sogar ein zweites Gerät zum Vergleich.
      Wenn Unterschiede zum Verhalten das anderen Decoders bestehen bleiben, etwa bei den Signalpegeln, müsste man weiter forschen.

      Ich wollte hier nur grundsätzlich auf die Problematik hinweisen.
      Achim
      Achim, da hast du was falsch gelesen.

      Ich habe zwei FS15 aber nur EINEN Decoder...

      Peters Idee hatte ich auch schon, also habe ich flugs eine Novalfassung und einen -stecker mit NYM verlängert, sodass das letzte Filter über die Blechkante guckte.
      Das Ergebnis ist momentan ein sehr breitbandiger 50 Hertz Brummgenerator... :( ohne die geringste Chance auf Senderempfang. Also werde ich mir noch einen Abschirmbecher dazu basteln, mal sehen wie es dann weitergeht.

      Ich glaube, einmal eingesteckt war der Decoder an seinen Platz verdammt bis zum Tode des Geräts.

      Gruß, Dieter