Da ich die NF-Stufen des SABA 8120 im LTSpice Modell habe, habe ich es angeworfen um damit zu erkennen, wie sich der Strom via (+5) und (-5) von den grossen Ladekondensatoren verhält. Werden die Kondensatoren vom Netzteil nicht mehr nachgeladen, muss dieser Strom von den Kondensatoren kommen und die Entladung bewirken. Diese Stromstärke ist Indikator für den maximalen Entladestrom nach Abschalten des Geräts und der Entladegeschwindigkeit...
- mit (4 Ohm) und ohne (1 MegOhm) (Lautsprecher)last nach Masse am Verstärkerausgang
- mit und ohne +/-24V Hilfsspannungsversorgung (+2) und/oder (-1) der Vortreibertransistoren in der Treiber-/Endstufe.
ohne NF-Eingangssignal (Eingang kurzgeschlossen).
Das soll dem Verständnis helfen, ob wie schnell (Entladestrom des (+5) bzw. (-5) Zweigs) sich die Ladekondensatoren beim Abschalten des 8120 vom Netz selbst entladen können.
Ergebnis der Simulation:
1. Die Entladungsgeschwindigkeit [Strom von (+5) bzw. (-5), der nach Abschalten der Netzspannung ja nur aus den grossen Siebelkos an (+5) und (-5) kommen kann] hängt davon ab, ob und welche der Hilfsspannungen (+2) und (-1) gleichzeitig mit (+5) und (-5) noch anliegen und wie lange;
2. und ob Lautsprecher beim und nach dem Abschalten noch angeschlossen sind oder nicht. D.h. der Entladestrom geht über die Lautsprecher, wenn nur noch eine der beiden Hilfsspannungen (+2) oder (-1) vorhanden ist. Wir sind ja mit dem "Lautsprecher-Plopp" vertraut, der bei Verstärkern ohne Lautsprecher-Relais einige Sekunden nach dem Abschalten auftritt und seine Ursache in diesem Elko-Entladestrom hat. Solange aber beide Hilfsspannungen (+2) und (-1) btragsmässig gleich - aber mit entgegengesetzter Polarität - anliegen, bleibt der Lautsprecherausgang auf Nullpotential und die Entladung geschieht durch Potentialausgleich zwischen positivem und negativem Spannungszweig (+5) und (-5), unabhängig von einem angeschlossenen Lautsprecher.
3. Wenn keine der Spannungen (+2) und (-1) anliegen, entladen sich die grossen Siebelkos nur sehr sehr langsam. Berechneter Strom für (+5) und (-5) ist dann jeweils nur im <30 Mikroampere-Bereich. Und zwar auch, wenn ein Lautsprecher angeschlossen ist.
4. Wenn nur die Spannung (+2) anliegt, aber nicht (mehr) die Spannung (-1), UND ein Lautsprecher angeschlossen ist, entlädt sich der Elko am positiven Spannungszweig (+5) über den Lautsprecher schnell (1,5A), der negative Zweig (-5) wird aber so gut wie nicht entladen (65nA); ist aber kein Lautsprecher angeschlossen, entladen sich beide Zweige nur sehr langsam, dabei der positive Zweig (+5) etwas schneller (8,5µA) als der negative (-5) (65nA).
5. Wenn nur die Spannung (-1) anliegt, aber nicht (mehr) die Spannung (+2), UND ein Lautsprecher angeschlossen ist, entlädt sich der Elko am negativen Spannungszweig (-5) über den Lautsprecher schnell (1,5A), der positive Zweig wird aber so gut wie nicht entladen (20nA); ist aber kein Lautsprecher angeschlossen, entladen sich beide Zweige nur sehr langsam, dabei der negative Zweig (-5) etwas schneller (25µA) als der positive (+5) (65nA).
6. Solange beide Spannungen (+2) und (-1) betragsmässig gleich anliegen, aber kein NF-Eingangssignal, fliesst der Ruhestrom (nominell 35mA/Endtransistor). Wenn die Siebelkos vom Netzteil nicht mehr nachgeladen wird, werden diese dadurch entladen - unabhängig von einem angeschlossenen Lautsprecher. Denn der Strom fliesst von (+5) nach (-5), der Lautsprecherausgang bleibt symmetrisch auf Nullpotential.
Fazit:
Das Entladeverhalten der grossen Siebelkos (+5), (-5), (+3), (-4) wird durch das Entladeverhalten der +24V und -24V Hilfspannungen (+2), (-1) ganz wesentlich bestimmt und hängt auch davon ab, ob ein Lautsprecher angeschlossen ist. Die Siebelkos können sich nur rasch entladen, solange die Hilfsspannungen derselben Polarität noch vorhanden sind (teilweise werden die Spannungen auch noch durch Elkos innerhalb der Treiberstufe aufrechterhalten; der Einfachheit halber wurde das hier nicht berücksichtigt). Da die Hilfsspannungen werden ja durch Kondensatorenvon nur geringer Kapazität (100µF) gestützt werden, bauen sie sich recht rasch ab, aber nicht synchron, da die zugehörigen Netzteilsektionen für (+2) und (-1) verschiedene Schaltungen mit verschiedenen Ausgangswiderstände haben. Das kann die Erklärung für die Beobachtung sein, dass die negative Spannung an den Siebelkos so lange erhalten bleibt. Die zusätzlich empfohlenen Entladewiderstände beheben sowohl diese Unsymmetrie in der Ladung und sorgen auch für Entladung im 10-Minuten-Bereich.
Reinhard
- mit (4 Ohm) und ohne (1 MegOhm) (Lautsprecher)last nach Masse am Verstärkerausgang
- mit und ohne +/-24V Hilfsspannungsversorgung (+2) und/oder (-1) der Vortreibertransistoren in der Treiber-/Endstufe.
ohne NF-Eingangssignal (Eingang kurzgeschlossen).
Das soll dem Verständnis helfen, ob wie schnell (Entladestrom des (+5) bzw. (-5) Zweigs) sich die Ladekondensatoren beim Abschalten des 8120 vom Netz selbst entladen können.
Ergebnis der Simulation:
1. Die Entladungsgeschwindigkeit [Strom von (+5) bzw. (-5), der nach Abschalten der Netzspannung ja nur aus den grossen Siebelkos an (+5) und (-5) kommen kann] hängt davon ab, ob und welche der Hilfsspannungen (+2) und (-1) gleichzeitig mit (+5) und (-5) noch anliegen und wie lange;
2. und ob Lautsprecher beim und nach dem Abschalten noch angeschlossen sind oder nicht. D.h. der Entladestrom geht über die Lautsprecher, wenn nur noch eine der beiden Hilfsspannungen (+2) oder (-1) vorhanden ist. Wir sind ja mit dem "Lautsprecher-Plopp" vertraut, der bei Verstärkern ohne Lautsprecher-Relais einige Sekunden nach dem Abschalten auftritt und seine Ursache in diesem Elko-Entladestrom hat. Solange aber beide Hilfsspannungen (+2) und (-1) btragsmässig gleich - aber mit entgegengesetzter Polarität - anliegen, bleibt der Lautsprecherausgang auf Nullpotential und die Entladung geschieht durch Potentialausgleich zwischen positivem und negativem Spannungszweig (+5) und (-5), unabhängig von einem angeschlossenen Lautsprecher.
3. Wenn keine der Spannungen (+2) und (-1) anliegen, entladen sich die grossen Siebelkos nur sehr sehr langsam. Berechneter Strom für (+5) und (-5) ist dann jeweils nur im <30 Mikroampere-Bereich. Und zwar auch, wenn ein Lautsprecher angeschlossen ist.
4. Wenn nur die Spannung (+2) anliegt, aber nicht (mehr) die Spannung (-1), UND ein Lautsprecher angeschlossen ist, entlädt sich der Elko am positiven Spannungszweig (+5) über den Lautsprecher schnell (1,5A), der negative Zweig (-5) wird aber so gut wie nicht entladen (65nA); ist aber kein Lautsprecher angeschlossen, entladen sich beide Zweige nur sehr langsam, dabei der positive Zweig (+5) etwas schneller (8,5µA) als der negative (-5) (65nA).
5. Wenn nur die Spannung (-1) anliegt, aber nicht (mehr) die Spannung (+2), UND ein Lautsprecher angeschlossen ist, entlädt sich der Elko am negativen Spannungszweig (-5) über den Lautsprecher schnell (1,5A), der positive Zweig wird aber so gut wie nicht entladen (20nA); ist aber kein Lautsprecher angeschlossen, entladen sich beide Zweige nur sehr langsam, dabei der negative Zweig (-5) etwas schneller (25µA) als der positive (+5) (65nA).
6. Solange beide Spannungen (+2) und (-1) betragsmässig gleich anliegen, aber kein NF-Eingangssignal, fliesst der Ruhestrom (nominell 35mA/Endtransistor). Wenn die Siebelkos vom Netzteil nicht mehr nachgeladen wird, werden diese dadurch entladen - unabhängig von einem angeschlossenen Lautsprecher. Denn der Strom fliesst von (+5) nach (-5), der Lautsprecherausgang bleibt symmetrisch auf Nullpotential.
Fazit:
Das Entladeverhalten der grossen Siebelkos (+5), (-5), (+3), (-4) wird durch das Entladeverhalten der +24V und -24V Hilfspannungen (+2), (-1) ganz wesentlich bestimmt und hängt auch davon ab, ob ein Lautsprecher angeschlossen ist. Die Siebelkos können sich nur rasch entladen, solange die Hilfsspannungen derselben Polarität noch vorhanden sind (teilweise werden die Spannungen auch noch durch Elkos innerhalb der Treiberstufe aufrechterhalten; der Einfachheit halber wurde das hier nicht berücksichtigt). Da die Hilfsspannungen werden ja durch Kondensatorenvon nur geringer Kapazität (100µF) gestützt werden, bauen sie sich recht rasch ab, aber nicht synchron, da die zugehörigen Netzteilsektionen für (+2) und (-1) verschiedene Schaltungen mit verschiedenen Ausgangswiderstände haben. Das kann die Erklärung für die Beobachtung sein, dass die negative Spannung an den Siebelkos so lange erhalten bleibt. Die zusätzlich empfohlenen Entladewiderstände beheben sowohl diese Unsymmetrie in der Ladung und sorgen auch für Entladung im 10-Minuten-Bereich.
Reinhard
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