Konstruktionsfehler in der Endstufe

      Mein 9141 wird langsam alt, schon der zweite Defekt ;)

      Neulich ist er plötzlich und ohne Vorwarnung ausgegangen, nach einer kurzen Überprüfung fand ich eine durchgebrannte Netzsicherung und zwei durchlegierte Endtransistoren. Nachdem ich die Teile gewechselt hatte (zur Vorsicht auch die Treiber) mußte ich feststellen, daß im Bereich der Ruhestromeinstellung ein fieser Konstruktionsfehler lauert. Es existiert ja ein Ausschnitt vom Schaltbild auf http://imageshack.us/f/860/00131.jpg/ , dort sieht man die Schaltung, die wohl bei den Sabas überall verwendet wird. Ich meine den Bereich rings um P1143 und T1144. Wenn nun das Poti durch Alterung irgendwann keinen Kontakt mehr am Schleifer gibt, wird die Basis von T1144 stromlos und dadurch steigt der Ruhestrom ins Uferlose -> Knall, Peng, Endstufe zerstört. Beim Ersatz des defekten Potis habe ich nun eine Brücke zwischen dem Schleifer und dem oberen Anschluß des Potis an R1142 eingebaut. Wenn nun (vermutlich wieder in 30 Jahren) das Poti defekt wird, geht durch die Schaltungsänderung nichts mehr kaputt, sondern der Ruhestrom geht auf ein Minimum, und nichts raucht ab. Auf die Idee hätten die Entwickler eigentlich selbst kommen müssen.

      Was haltet Ihr von dieser Lösung? Ich habe natürlich Spindeltrimmer spendiert, der Ruhestrom ließ sich sehr präzise einstellen.
      Hallo Andreas,

      mit der Brücke vom Schleifer zum R1142 ändert sich natürlich das Verhalten des Spannungsteilers bestehend aus R1142, P1143 und R1143, da der Gesamtwiderstand aller 3 Widerstände nun von der Stellung des Schleifers abhängt.

      Es gibt ja hier im Forum einige Threads mit langen Listen, welche Bauteile noch vorsorglich ersetzt werden sollten. Die 92xxer haben eine ganze Reihe von eingebauten Zeitbomben, die es rechtzeitig und am besten alle auf einmal zu entschärfen gilt.
      Achim
      Hallo, Achim,

      der Gesamtwiderstand ist doch meiner Meinung nach unkritisch, da dieser ja parallel zu der mit dem Transistor simulierten Zenerdiode mit sehr kleinem Innenwiderstand liegt. Die Anlage arbeitet jedenfalls wieder einwandfrei.

      Danke für den Tip mit den "Zeitbomben", werde ich gleich mal suchen. Den 9141 habe ich seinerzeit neu gekauft und seitdem ständig benutzt. Es sind sogar noch die ersten Lampen drin. Allerdings habe ich ein paar Kleinigkeiten geändert: die Klangsteller habe ich aus dem Signalweg genommen, seitdem ist das Rauschen weg. Der Magnetentzerrer mußte auch dran glauben, es gab zuwenig Eingänge. Der 15V-Spannungsregler wurde mir zu warm, daher habe ich einen Nebenwiderstand für die Grundlast eingebaut.

      Klanglich ist das Teil einfach spitze, aber wem sage ich das :) Und dann die Fernbedienung...
      Hallo Andreas,

      ich gehe auch davon aus, dass die Änderung nicht zu Problemen führt, habe nur der Vollständigkeit halber auf den Effekt hingewiesen, damit niemand falsche Schlüsse für andere Situationen zieht.

      Unglücklicherweise sind die Trimmpotis für Ruhestrom und 0 Volt bei diesen Geräten teils von sehr mäßiger Qualität. Sie oxidieren und bei manchen Exemplaren klappt der Schleifer irgendwann grußlus nach oben um :(

      Der Einsatz von Spindeltrimmern ist wirklich eine Überlegung wert, da gerade der Ruhestromabgleich mit normalen Piher PT10 Trimmern sehr fieselig ist. Auf wenigen Grad Drehwinkel verzehnfacht sich geht der Ruhestrom.
      Achim
      Hallo, Achim,

      es tut mir leid, aber ich muß Dich leider noch etwas nerven. Kannst Du bitte mal ein paar Links posten, wo ich solche Listen mit "Zeitbomben" finden kann? Ich suche nun schon geraume Zeit und bin wohl zu doof :(

      Mal eine andere Frage: wenn ich in den Downloadbereich wechseln will, kann ich mich nicht anmelden. Ist hierzu eine andere Anmeldung nötig? Das Passwort für das Forum ist es anscheinend nicht.
      Hallo Andreas,

      im Downloadbereich musst Du Dich nochmal ganz neu registrieren, wie für das Forum. Es wird nicht automatisch das Kennwort übernommen. Danach sollte es funktionieren.

      Und zu den "Zeitbomben" die Achim erwähnt hat: Suche einfach mal in den Threads nach den Problemen der 914x und 92xx Reihe. Da ist sehr viel gleich. Zudem hat Achim eine ausgezeichnete Totalrevision eines 9241 gepostet, da sind viele gute Tipps drin.
      Schau mal hier:
      http://saba.magnetofon.de/showtopic.php?threadid=4051
      Gruß, Gunnar
      Hallo Andreas (und Achim),

      die Diskussion ist zwar schon etwas aelter, aber ich wollte eine
      Ergaenzung anbringen, die vielleicht von Interesse sein koennte.

      Dieser "Fehler", den Andreas da beschrieben hat, kommt leider
      in vielen Geraeten vor. Die Firma Meracus hat ihn in ihren
      Verstaerkern gerne "verbaut", und dann auch noch Potis eingesetzt,
      die beim Drehen gerne mal den Schleiferkontakt verloren -- so dass
      der spontane Uebergang der Ausgangstransistoren in die ewigen
      Silikongruende recht haeufig vorkam, sogar beim blossen Einstellen
      des Ruhestroms.

      Aehnlich wie hier wurde ein niederohmiger Trimmer eingesetzt,
      was dann aber eine einfache Variante ermoeglicht, die den
      Gesamtwiderstand praktisch nicht beeintraechtigt: Statt einer
      Bruecke von der Basis von T 1144 an den Widerstand R 1142
      nimmt man einfach einen Widerstand mit z.B. 22 kOhm. Bei
      "gelupftem" Schleifer reicht das, um dem Transistor die Basis
      anzusteuern, aber den Einfluss auf den Gesamtwiderstand kann
      man vernachlaessigen.

      Besten Gruss,

      Michael