SABA Receiver 8061 mit seltsamen Fehler

      Hallo an die Experten,

      ich habe hier einen sehr gut erhaltenen 8061 telecommander K mit einem für mich sehr schwer zu deutendem und zu findendem Fehler.

      Beim Einschalten bringt der Receiver für ca. 1 sec. die normale Lautstärke um dann in einen Flüsterton zu verfallen, der beim Erhöhen der Lautstärke am Poti zwar etwas lauter wird aber bei weitem nicht Zimmerlautstärke erreicht.

      Folgende Symptomatik: Aus- und sofortiges Wiedereinschalten ändern an der geringen Lautstärke nichts. Aus- und Wiedereinschalten nach kurzer Wartezeit erzeugen das Fehlerbild des oberen Abschnitts, also erst für 1 sec. normal, dann leise.

      NF-Einspeisung am Balance-Regler mit gleichem Fehlerbild. Somit vermute ich den Fehler mit ziemlicher Sicherheit hinter dem Balance-Reger.

      Aufgrund des Fehlerablaufs lässt sich auf eine defekte Kapazität schließen. Aber wie und wo suchen ??

      Die Betriebsspannungen sind allesamt in Ordnung, das wurde als erstes verifiziert.



      Gruß, Dieter
      Hallo an die Experten:

      Folgende neue Meßergebnisse:

      1. Wie Gunnar und Hans vermuteten, schwingt beim Einschalten die Spannung am R624 kurz in die 10 mV Gegend um dann relativ zügig auf einen Wert um 1 mV abzufallen. D.h. der Ruhestrom wird fast Null.
      Dieser Effekt tritt in beiden Kanälen auf.

      2. Die Spannung an der D601 ist 1,34 V, also stimmig.

      3. Die Spannung am C602 ist 22,9 V, also ebenfalls im Lot.

      Bleibt die Frage, was den Ruhestrom in den Keller schickt. Ich hoffe, ihr habt Lösungen...

      Gruß, Dieter
      Hallo Dieter,

      die +24V und -24V werden ja für die Vorstufen beider Kanäle durch den südlichen Endstufenbaustein geschleift. Wenn da ein Wackelkontakt am Steckverbinder etwa für die +24V (=gelb?) wäre...
      Sind das überhaupt Steckverbinder oder täuscht das Schaltbild sie nur vor?

      Ansonsten, wie verhalten sich denn die Spannungen an den Basen von T592 bzw. T792?
      Achim
      Hallo Achim,

      die Spannungen für die Vorstufen sind in Ordnung. Es sind Steckverbinder, sogar relativ solide. Alle Spannungen kommen da an, wo sie sollen.

      Die Spannungen an den beiden Basen der T592/T792 sind 0,93V/0,95V, also ebenso unauffällig.

      Hast du denn auch den Eindruck, dass irgendwo eine Kapazität verrückt spielt? Das Einschaltverhalten spricht ja dafür.

      Gruß, Dieter

      Ach ja, nach meinem Anruf habe ich auf dem Flohmarkt noch ein Grundig TK19 Automatic für 5 EUR ergattert. Leider geht es dem noch schlechter: da kommt gar kein Ton...
      Die Punkte, bei denen Verknüpfungen zwischen den Kanälen bestehen, sind somit eigentlich ausgeschlossen: Betriebsspannungen und die -22,5V / -1,3V Schiene.

      Somit sieht es so aus, dass derselbe Fehler in beiden Kanälen zugeschlagen hat. Ein Transistor oder ein Elko könnte an derselben Position erst im einen dann im zweiten Kanal ausgefallen sein.

      Eine Spur muss gefunden und aufgenommen werden.
      Hast Du die einzelnen DC-Messwerte alle schon geprüft?
      Achim
      Hallo Achim,

      ich habe angefangen rückwärts zu messen. Einfachste Aufgabe: die Widerstandswerte der Endtransistoren sind symmetrisch und plausibel. Die 0,6 V BE-Strecke der südlichen 3055er ist in Ordnung, weiter kam ich noch nicht.

      Mit den beiden Ruhestrompotis kann ich die Sollwerte mit einem kleinen Dreh locker auf 9mV bringen, allerdings ohne Änderung der Ausgangsleistung. Das nur zur Info.

      Gruß, Dieter
      Hallo Achim und die Leser.

      Sicher ein nicht ganz einfacher Fall, wenn beide Kanäle das Gleiche machen.
      Ich hab` da noch eine Idee.
      Der NF- Strom der beiden Lautsprecher muss ja zum Sternpunkt Trafomitte verbunden mit den zwei Elkos zuruecklaufen.
      Ueber die Elkos werden die Lautsprecher ja einmal an Plus und einmal an Minus geschaltet von der Endstufe.




      Wenn dort wo ein schlechter Kontakt auftritt, wird sich das auch so aeussern wie beschrieben von Dieter.
      Der Ladestoss “frittet“ den Kontakt und der NF- Strom kann das nicht aufrecht erhalten. Das wirkt dann aber auch in beiden Kanaelen.

      Quasi ein kuenstlicher ESR. Brummen tut das aber nicht!
      Ja Dieter, ich sehe ja das Radio nicht.
      Dem Achim faellt da vielleicht mehr dazu ein, der kennt ja diese Dinger.
      Ich kenn meine GRUNDIG`s

      Dazu: einen dicken Draht 1,5 qmm, vom Trafo-nach den Elkos und dann nach dem Kühlkörper und nach den LS- Buchsen legen. Wie die Skizze zeigt.




      Oder uns die Stellen im Bild zeigen.

      Oft sind Schrauben die Massen leiten sollen. verlötet und die Leiterplatte ist dem Druck der Schraube ausgewichen duch "Kaltfluss"
      hans
      Hallo Hans, Hallo Dieter,

      die Masseführung ist bei Saba manchmal etwas unübersichtlich und nicht unbedingt elegant gelöst. Man hat Verbindungen gemacht, wo es sich anbietet und nicht unbedingt so, wie es optimal wäre.

      Als Test müsste man eine Drahtbrücke am Stück von der Masse der Platine mit den Lautsprecherbuchsen / Kopfhöreranschluss (oder vom Minus einer Lsp Buchse) direkt zum 12 Ohm Widerstand an der Mittelanzapfung R651 legen.
      Auch die Lötstellen dieses 12 Ohm Widerstandes und die Lötstelle des Drahtes der Mittelanzapfung, der vom Trafo kommt, prüfen.

      Achim
      Hallo Achim.

      Denke nicht ich meine Dich damit.

      Nochmals wie so eine Endstufe arbeitet.



      Die roten Leitungen führen neben dem DC- Ruhestrom, das NF- Powersignal!

      Nachdem es auch bei kleiner Leistung klemmt, muss es ein Widerstand in diesem Stromkreis sein.

      Was hört man am Kopfhöreranschluss?

      Ohne das zu wissen, kann man den Fehler nicht einkreisen.


      EDIT:
      Ich habe mir das Layout der Netzteil- LS- Buchsen- Platte angesehen.
      Mir kommen jetzt Zweifel, dass der Fehler dort zu finden ist.
      Elkos und Lautsprecher sind recht sinnvoll verbunden.
      Da ist noch eine umfangreiche Lspr. und 4D Quadro Umschaltung.
      der Ladestoss der Ladeelkos koennte die Kontakte kurzzeitig fritten ?

      EDIT2 :
      Es koennten auch die 2 Lade-Elkos sein. Wenn die noch 500uF haben, oder hohen ESR haben, brummt es bei den Ruhestroemen nicht aber keine Leistung am Ausgang ???? Was hört man am Kopfhöreranschluss?

      Da weis ich nun auch nichts mehr at Moment!
      Hallo Freunde,

      folgende Arbeiten sind erledigt:

      1. Die Leistung am Kopfhörerausgang ist die gleiche wie an den Lautsprechern, identisches Fehlerbild.

      2. Der R651 hat seine 12 Ohm, alle Masseverbindungen wurden dick nachgelötet.

      3. Beide Ladeelkos ersetzt.

      4. Die Kontakte der Quadro- und Lautsprecherschalter wurden gereinigt.

      Leider alles ohne Erfolg...

      Gibts noch Ideen ? So langsam verläßt die Motivation diesen thread...

      Gruß, Dieter
      Hallo Dieter.

      Zunaechst, Danke dass Du alles gemacht hast.
      Wenn das Modell am Platz steht, kann man pro Stunde 60 bis 100 Versuche machen.

      Mit dem Schaltbild sicher auch, nur sind die sicher sinnlos.

      Klar ist das ein dicker Hund wenn beide Kanaele das gleiche machen.

      Ich will mal sehen, was mir noch einfaellt bevor Du zum Recyclinghof faehrst.

      In einem anderen Forum, raet man: alle Widerstaende nachmessen, alle Teeries wechseln, Die Transen Raus! uns soweiter.
      Das lassen wir noch sein.
      Nur Mut! Hans
      Hallo Dieter,

      das ist schon ein Anwärter auf die "harte Nuss des Jahres".

      Beim Wechsel von voller auf geringe Lautstärke bleiben ja nach Deinen Messungen die Gleichspannungswerte brav im Sollbereich.

      Schließ doch mal einen NF-Generator an den Eingang an und schau mit dem Oszilloskop, wie sich das NF-Signal auf den einzelnen Stufen beim "Absacken" verhält.
      Es gibt ja durchaus Fehler, wo bei intakten DC-Werten dennoch eine Störung in der Signalverstärkung auftritt.
      Achim
      Ich werde auch das Gefühl nicht los, dass der Fehler im Signalweg liegt, nicht in der Versorgung.

      Wenn ihr das Einschaltverhalten hört, dann ist das Absacken der Lautstärke die gleiche Kurve wie das Laden eines Kondensators. Will damit sagen, wenn ich am G1 einer NF-Vorstufe einen Elko negativ auflade, hätte ich das gleiche Klangbild.

      Kurzes Aus- und Wiedereinschalten verhindern ein komplettes Entladen des Probanten, deshalb gehts danach sofort leise weiter.

      Ich werde Achims Vorschlag mal durchziehen, allerdings muss ich mit dem Receiver komplett in die andere Werkstatt umziehen.

      Gruß, Dieter
      Hallo Achim.

      Das saublöde ist oder soll ja sein, dass beide Kanaele das Gleiche machen.

      Da kommen mir doch Bedenken. Ich kenne die Schaltung schon im Schlaf.
      Nichts aber auch nichts zeigt einen Fehler in der Endstufe, der in Beiden wirkt.

      Am liebsten wuerde ich ja anzweifeln, dass ab Balanceregler der Fehler auch da ist. Aber wenn Dieter die F-F4 anwirft, habe ich schlechte Karten. ;-))

      Hans
      Hallo Hans,

      es gibt ja solche Szenarien wie:

      Jemand hat eine Lautsprecherbox, die defekt ist, schließt sie an, es kommt zum Kurzschluss oder zum Schwingen, ein Bauteil in der betroffenen Endstufe / Treiber... fällt aus.
      Was macht unser Spezi, weil der Lsp. nicht mehr spielt? Er schließt ihn an den andern Kanal an, wo dasselbe passiert.

      Kennt man die Vorgeschichte nicht, sucht man wie wir nach gemeinsamen Ursachen.
      Achim