GRUNDIG NF2 Stereo Endstufe

      Hallo Grundig Liebhaber,

      die berühmte Grundig NF2 ist mittlerweile ein echter Klassiker. Ursprünglich zum Einbau in Musikmöbel und zum Betrieb mit den Einbau-Tuner-Vorverstärkern HF10 u.a. gedacht, ist sie heute unter HiFi Kennern begehrt und geschätzt.
      Die Schaltung ist ein klassischer Gegentaktentwurf mit 2 x 2 x EL84 und 2 x ECC83. (klassischer gehts schon gar nicht.)

      Der Aufbau ist in Fränkischer Tradition grundsolide, stabil, betriebssicher und wertig verarbeitet.

      Anlass genug, im Rahmen einer Reparatur dieser Endstufe ein paar Impressionen hier zu zeigen.

      Zum Einstieg ein Blick unters Chassis, denn da schaut der Techniker zuerst hin:



      Hier besteht natürlich Handlungsbedarf. Einige kritische Kondensatoren wurden in der Vergangenheit bereits ersetzt (wenngleich handwerlich nicht sehr versiert). Zwei ERO100 haben diese Aktion zu Unrecht überlebt.

      Diese Kondensatoren werden jetzt durch aktuelle MKP (1500V) von Fischer & Tausche ersetzt.

      Alle Elkos (hier ist noch die Originalbestückung vorhanden) werden ersetzt.

      Der Einweg-Selengleichrichter für die Gittervorspannungserzeugung der Endröhren soll zur Sicherheit gegen eine Si-Diode ersetzt werden.

      Die Fassungen der 4 Endröhren werden durch NOS Keramikfassungen von Preh ersetzt.

      Weiterhin ist noch auf eine Reihe von Details einzugehen, wie sich zeigen wird.

      Auf einer Seite sind die Arbeiten schon weit gediehen:



      Als nächstes folgt die andere Endstufe, dann muss die Verdrahtung von Ua und Masse teilweise nachgearbeitet werden, da vom Vorgänger angeschmort. Die Durchführungen der Anschlüsse der Primärwicklungen der AÜs durch das Chassiblech werde ich zusätzlich mit Isolierschlauch schützen, da die Isolationen schon etwas verhärtet und auch nicht sehr dick sind.

      Ebenfalls an die Reihe kommen werden die Lade- und Siebelkos der Anodenspannungserzeugung.
      Achim
      Hallo Achim.

      Der g1 Ableitwiderstand ist 10 Megohm.

      Ist der Ck zu gross, wird das Gitter zugestopft, der Amp. Schluckt!

      Taucht also ab! Stufe 2 ist eine Bootstrap- Schaltung, der 10Meg ist AC maessig nicht vorhanden, nur DC maesssig.


      Hier ein grosses Erstlingswerk von 1958, da habe ich das am eigenen Ohr gespuert. Es sind die ziemlich neuen El95, da muss man aufdrehen! 7 watt!

      Aah - da hast Du bei 10M Gitterableitwiderstand sogar nur 1 Nano.
      Dann werde ich den mal schön bei 2,5nF lassen - ich vermute, der Kollege hat sich verlesen oder vergriffen.

      Es waren bei den ersetzten Kondensatoren auch alle Anschlüsse so lang durch die Lötösen gesteckt, dass sie bis auf Millimeterbruchteile an andere Anschlüsse reichten. Pures Glück, dass sich keine Kriechstrecken gebildet haben.

      Man sieht wieder, wie gründlich im Werk alle Lötstellen mit blauem Lack markiert wurden. Nun, inzwischen ist die Garantie ja abgelaufen...
      Achim
      Mittlerweile ist der Endstufenteil für beide Kanäle fertig. Alle Fassungen für die EL84 sind jetzt neu.
      Die Durchführungen der Primäranschlüsse der Ausgangsübertrager durch das Chassis sind ein heikler Bereich. Die Isolation der dünnen Drähte wird mit den Jahrzehnten hart und spröde und bekommt feine Risse. Ein Überschlag nach Masse ist bei den dort anliegenden hohen Wechselspannungen leicht möglich.
      Alle vier Drähte sind in diesem Bereich jetzt mit 2 Schichten Isolierschlauch überzogen.



      Die Elektronik ist ebenfalls fertig revidiert.



      Weil hier sowohl die Röhrenfassungen als auch alle Kondensatoren und Elkos zu ersetzen waren, gilt es mit Überlegung vorzugehen. Von unten in Schichten nach oben ist zu arbeiten. Nur so sind "Brandwunden" an den Bauteilen sicher zu vermeiden.
      Auch habe ich immer ein Augenmerk auf saubere Trennung aller Lötstellen und Verbindungen, damit nicht durch zu dichte Annäherung nicht gekürzter oder nicht umgebogener Anschlussdrähte der Nährboden für zukünftige Feinschlüsse oder Kriechstrecken gelegt wird. Ein sauberes Ausformen der Anschlussdrähte und eine geometrisch saubere Anordnung der Teile sollte angestrebt werden, sofern nicht technische Aspekte dagegen sprechen.

      Hier noch ein Blick schräg von der Seite:



      Die nächste Herausforderung besteht nun im Ersatz der Sieb- und Ladeelkos der Anodenspannungsversorgung. Die vorhandene Bauform der Becherelkos ist mit 3 Laschen durch das Chassisblech gesteckt, verschränkt und mit dem Chassis drei Mal verlötet. Eine von Grundig gern eingesetzte Variante, die extrem kontaktsicher ist, im Fall des Ersatzes allerdings nicht so bequem wie Becherelkos mit Zentralbefestigung.
      Bei den Selengleichrichtern bin ich optimistisch. Das Gerät hat immer trocken gestanden, Anzeichen für Überlastungen gibt es nicht. Ich gehe vorerst davon aus, sie nicht ersetzen zu müssen.
      Achim
      Moin,
      vor etwa 25 Jahren fand ich meine NF2 auf einer Radioboerse, wie sie da unscheinbar unter einem Tisch in einem Karton stand. Fuer einen nach heutigen Masstaeben Spottpreis war sie mein.
      Die Endroehrenfassungen mussten alle ersetzt werden, an einer hatte es schon gebrannt. Ursache war der Isolierschlauch der Anodenanschlussdraehte, sie sind durch die Roehrenwaerme der Fassungsfedern ueberhitzt und haben Salzsaeure abgespalten (PVC), die dann bei einer Fassung den Draht durchgefressen und es auch gebrannt hat. Gab dann noch eine Roehre mit gluehendem Schirmgitter...
      Drin sind jetzt auch keramische Fassungen, zur Verbesserung der Isolation habe ich auch die beiden nicht belegten Fassungsfedern entnommen. Die Anodenanschlussdraehte bekamen fuer die Durchfuehrung Glasseidenschlauch. Passende Elkos fuer das Netzteil gab es seinerzeit noch bei Radio-Fern in Essen.
      Alle hochohmigen Widerstaende um die ECC83 und die Katodenwiderstaende der Endroehren sind durch Metallfilm ersetzt (fuer die Katoden 2x 100 Ohm parallel)

      Gleichrichter ist jetzt eine 10A Siliziumbruecke (laesst sich gut befestigen ;-). Weil auch deren Sperschichtkapazitaet nichts gegen den abstimmbaren Brumm bewirkte, bekam jede Diode noch 10nF parallel und nach dem Misserfolg musste auch noch ein Netzfilter her. Mit Si-Glr. liegt die Anodenspannung bei fast 350V, ein Widerstand zwischen Glr. und Ladeelko sorgt fuer 320V, das sollte reichen. In den Endstufen habe ich z.Z. E84L, die ich damals auch auf einer Radioboerse fand. Ihre etwas hoehere Anodenverlustleistung (13,5W vs. 12W) kommt gerade richtig, denn EL84 sind knapp an der Gluehgrenze, im dunklen kann man schon "Graues Gluehen" sehen.

      Ich habe z.Z. einen Verstaerker der Truhe SO191 hier. Aus ihm wurde der NF2 entwickelt. Die wichtigsten Unterschiede sind AEG Rundgleichrichter (ein Riesentrumm fuer die 200mA Belastbarkeit), Anodenwiderstand des Katodyns abgleichbar, fuer die Kerne der Uebertrager EI-Schnitt, Koppelkondensatoren 25nF statt 50nF, Gitterspannung des Katodyns nicht durch Anlaufstrom, sondern Katodenwiderstand, Katodenelkos 50µ, Katodenwiderstaende 100 Ohm, Siebdrossel zwischen Lade- und Siebelko. Einen schoeneren Spannungswaehler mit zwei Schraub-Sicherungshaltern gab es auch noch. Weil der Verstaerker nur fuer die Truhe vorgesehen war, fehlen die Drosseln in der GK-Leitung, die HF vom Gegenkopplungskanal fernhalten sollen. Die HF wird hier von den laengeren Lautsprecherleitungen eingefangen. In der Verdrahtung ist der SO191 Verstaerker etwas schoener, weil es noch keine "Miniaturelkos" gab und sie noch lang und duenn waren, wurden sie zwischen den Loetoesenleisten "ausgespannt" und nicht direkt an die Roehrenfassungen gelegt. Bei diesem Verstaerker sind die Anodenanschluesse der Endroehren noch serienmaessig mit zusaetzlichem Isolierschlauch durch das Chassis gefuehrt. Vergleicht man beide Verstaerker, gab es beim NF2 einige Vereinfachungen, um auf den Preis zu kommen. Dafuer gab es Ausgangsuebertrager mit M-Schnitt und die hier erforderliche Abdeckhaube.

      Wenn man den Testbericht von Otto Diciol seinerzeit in der Funkschau kennt, weiss man, dass der Verstaerker NF2 trotz seines Preises von zuerst 208,-DM zu den ganz Guten gehoerte und immer noch gehoert. Frequenzgang, Klirrfaktor und Stoerabstand lassen immer noch keine Wuensche offen. Dass man bei der Konstruktion nachgedacht hat, zeigt z.B. der Schwingschutzwiderstand der Endroehre, die an der Katode des Katodyns angeschlossen ist. Er ist um ein vielfaches groesser als der der anodenseitigen Roehre, weil man dafuer sorgen wollte, dass beide Endroehren den gleichen Innenwiderstand ihrer Quelle sehen. Man sah es nicht ueberall, der von Hans oben gezeigte Verstaerker des TS58 hat es auch.

      Grundig hat damals uebrigens die Zeichnungen des Verstaerkers zusammengepackt und an Werner W. Diefenbach fuer sein HiFi-Baubuch gegeben. Man war sich anscheinend sicher, dass bei dem Preis niemand den Verstaerker nachbaut ;)

      73
      Peter

      @Hans, irgendwas stimmt mit dem Schaltbild des NF2 nicht. Bei beiden Verstaerkern ist an den Endroehren das Gleiche angeschrieben, aber beim SO191 haben die Katodenwiderstaende den doppelten Wert. Hier stimmt die Spannungsangabe fuer die Katodenspannung (2,5V) bei einem Anoden- und G2 Strom von 22,5 +2,5 mA.
      Moin,
      ich meine, ich haette auch den 220k Anodenwiderstand der Vorstufe getauscht (Stromrauschen).

      Ein Rauschgenerator ist der Verstaerker ohnehin nicht, Diciol hat damals Werte in der Gegend 83 -92 dB fuer den Stoerabstand gemessen, den schlechtesten Wert mit breitbandiger Spitzenwertmessung, den besten nach CCIR bewertet.
      Brummen darf der Verstaerker keinesfalls. Zumindest ohne HF10 muss er brummfrei sein, der leichte Brumm mit HF10 kommt wahrscheinlich durch den Heizstrom auf der Masseleitung im Kabel zum HF10.
      Edit: Ich habe nochmal nachgesehen, zum HFxx gehen zwei Heizanschluesse. Einer ist erdfrei und liegt im HFxx auf Masse (HF-Roehren?), einer liegt der Heizung des NF2 parallel und ist symmetriert. Das duerfte die Heizung der NF-Roehre sein. Die Masseleitung ist also Heizstromfrei, der Brumm kommt woanders her.

      73
      Peter
      Im ersten Foto sieht man den zentralen Massepunkt. Die Masseführung ist sehr sorgfältig ausgeführt, da hat man es sich nicht bequem gemacht.

      Dort liegen an:

      - die kalten Enden der AÜ-Sekundärwicklungen
      - der Masseanschluss der Lautsprecherbuchse
      - die Masse (Pin 2) der DIN-Eingangsbuchse
      - die Zuführung zur Massebrücke, die über alle ELs läuft
      - die Heizungssymmetrierung
      - die Leitung von den Minuspolen der Becher-Lade- bzw. Siebelkos
      - das Chassisblech
      Achim
      Zitat Hf500 : @Hans, irgendwas stimmt mit dem Schaltbild des NF2 nicht. Bei beiden Verstaerkern ist an den Endroehren das Gleiche angeschrieben, aber beim SO191 haben die Katodenwiderstaende den doppelten Wert. Hier stimmt die Spannungsangabe fuer die Katodenspannung bei einem Anoden- und G2 Strom von 22,5 +2,5 mA.

      Hallo die Runde.
      Das sieht Peter richtig. Beim Nf20 von 1965 sind dort 47Ohm und 1,4 Volt angegeben.
      Die Aenderrung von 100 auf 50Ohm ist sicher der sehr schwer zu ereichenden Leistung von 2x 15 Watt bei < 0,5 % ktot zuzuschreiben.
      Man hat dann den Wert 2,5 Volt uebersehen.
      hans
      Moin,
      @ Hans, kommt vor, vor allem, wenn eine vorhandene Zeichnung "abgeschrieben" wird ;) (Es gab mal eine Zeit, da konnte ich die Schaltung des NF2 auswendig zeichnen...)

      @Achim, die Massefuehrung des NF2 ist ok, der Verstaerker selbst brummt ja nicht. Sie waere zu perfektionieren, wenn die Elkos isoliert in das Chassis eingesetzt werden, dann kann man das Chassis gaenzlich "brummstromfrei" halten. Man hat hier die Elkos ueber einen gesonderten Draht nochmals miteinander und dem Massepunkt verbunden, so dass der (hoffentlich) gegenueber dem Stahlchassis niederohmigere Draht den Brummstrom traegt. Beim Verstaerker der SO191 fehlt dieser Draht, dafuer sind jeweils alle drei Schraenklaschen gut mit dem Chassis verloetet.

      Ich vergass ;) Der Brumm entsteht erst, wenn das HF10 angeschlossen wird. Sobald man aus dem Lautsprecher herauskriecht, hoert man es kaum noch, aber ich bin da etwas empfindlich, vor allem, wenn man weiss, was der Verstaerker in der Hinsicht kann.

      73
      Peter
      Der Verbindungsdraht der Elkos zum Massepunkt ist so dünn wie die übrigen Schaltdrähte, einen geringeren Widerstand als das flächige Chassisblech samt Galvanisierung würde ich da bezweifeln ;)

      Die Möglichkeit der isolierten Montage und Verbindung über eine 1,5mm² Cu-Leitung hätte ich jetzt zwar, aber andererseits, wenn der NF2 schon so einen derartig guten Brummspannungsabstand hat - warum weiter optimieren.
      Achim
      Hallo allerseits,

      bei den Spannungs- und Stromangaben im NF2 Schaltbild passt noch so einiges nicht richtig zusammen. Besonders krass liegt wohl die an der Katode (pin3) angegebene Spannung der Phasenumkehrröhre daneben. Dort sind 4,4V abzulesen - bei 1mA müssen über dem 33k aber 33V zu messen sein.

      Aber auch die Spannungsangabe an der Katode der Vorröhre passt nich zu dem genannten Strom von 0,73mA. Bei 1,2V über dem 2k2 Katodenwiderstand können nur 0,54mA fliessen - und wenn man noch den Gleichstromwiderstand der Spule BV9218-012 dazu rechnet würde der zu erwartende Strom noch kleiner.

      Als Beleg meiner Behauptungen folgender Schaltungsausschnitt mit eingebundenen Originalangaben:



      Weitere Ungereimtheiten ergeben sich auch wenn man über die angegebenen Spannungswerte die Versorgungsspannung (X) der Vorröhren errechnet.

      So ergäbe sich bei der angegebenen Anodenspannung von 184V an pin1 eine Betriebsspannung von X= 184V + 33k*1mA = 217V.

      Die Spannung von 86V an pin6 würde unter Berücksichtigung des (R9) 220k zu einer Bertriebsspannung von X= 86V + 220k*0,73mA = 246V führen.

      Bezogen auf die angegebene Endröhren SG-Spannung (309V) und des an (R29) 10k entstehenden Spannungsabfalles bei 3,46mA Stromfluss betrüge die Spannung "X" aber 274V.

      Es stehen somit drei unterschiedliche X-Werte zur Auswahl bereit...

      Hier sieht man wieder einmal, dass man sich nicht immer auf die Spannungsangaben in Schaltbildern verlassen kann. Da die Spannungsangaben mit angeschlossenem HF-Teil vorgenommen wurden, werden die real zu messenden Spannungen beim "nackten" Verstärkerteil , wegen der fehlenden 40mA Stromentnahme, zusätzlich noch etwas nach oben abweichen.

      Nachtrag: Nach eingehender Betrachtung von Achims Bildern, habe ich beschlossen den Gleichstromwiderstand der Drosseln BV9218-012 als eindeutig vernachlässigbar zu definieren.
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Hallo Peter,

      mir scheint, man hat hier Versatzstücke aus anderen Schaltbildern herauskopiert (gepaust?), um sich komplettes Neuzeichnen zu ersparen. Dabei wurde dann vergessen, die Spannungen zu ändern.
      So könnte die Beschriftung der Kathode der EC"C"83 in der Phasenumkehr mit 4,4V aus einer Schaltung übernommen worden seinb, wo diese Triode eben nicht als Anodenspannungsteiler geschaltet war.

      Die beiden Spulen bestehen tatsächlich aus Keramikkörpern, auf die nur wenige Windungen aufgebracht sind - reine HF-Drosseln.
      Achim
      Hallo die Runde.
      Achims Annahme wird wohl wahr sein!

      Zum Glueck bin ich daran nicht beteiligt. Lediglich den HF2 musste ich als HF20 die HF- Stereophonie beibringen.

      Es gab dann einen NF20 der z.B. keine Selens mehr hat.
      Dort findet man neue Spannungswerte die auch stimmen werden?

      Leider ist es mir nicht gelungen eine BILD- Qualitaet wie Sagnix zu erbringen.
      Clopapier!
      immer noch schlecht, Waít please muss ausser Haus gehen.

      Hier nur als Ausschnitt, weil sonst die Ströme und Spannungen unlesbar sind.
      Der NF20 ist von 1965 und die überabeitete Version vom NF2.

      NF-Auschnitt 1:



      Netzteil mit Si- Dioden daher abweichende Spannungen/ Ströme.
      Hier:




      hans
      Hallo Heino,

      hier hat niemand Hans etwas vorgeworfen bzw. an seiner Ehre gerüttelt. Es handelt sich bei dem Verstärker um eine ausgereifte konsequente Anwendung bewährter Standardschaltungen, welche schliesslich zu einem "unkaputtbaren" und über jahrzehnte betriebssicheren Gerät zusammengefasst wurden. Dies zeigt die Erfahrung, dass dieses heute noch im Gespräch ist.

      Wenn man falsche Messwerte im Schaltbild findet, hat das nichts mit der Qualität des eigentlichen Produktes und des Entwicklungsingenieurs zu tun.
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Hallo Freunde der GRUNDIG NF2,

      heute habe ich zunächst die Gitterableitwiderstände der Vorstufen durch 1W Metallfilmwiderstände ersetzt. 0,6W oder weniger ginge auch aber erstens sehen sie im Vergleich zu den übrigen Widerständen mickerig aus, zweitens rauschen Widerstände mit höherer Belastbarkeit weniger und drittens schadet eine höhere Spannungsfestigkeit in Röhrengeräten generell nicht. (Die kleinen Typen sind oft bei hohen Widerstandswerten wenig spannungsfest.)

      In der Gegenkopplung liegt eine Kapazität mit 2200pF. Zunächst hatte ich diese Kondensatoren durch MKP 2,5nF ersetzt, was aber außerhalb der 10% Toleranz liegt. Da es in der GK heikel zugehen kann, erfolgte ein Austausch gegen Vishay / Roederstein Kondensatoren mit 2200pF 5% MKP axial.

      Diese qualitativ hochwertigen axialen Kondensatoren von Vishay / Roederstein (MKP1845 Serie) sind übrigens handelsüblich und sollten bei der Restauration von Röhrengeräten in Betracht gezogen werden!



      Es sind alle gängigen Werte und Nennspannungen im Handel verfügbar, also wieder eine Alternative zum Chinacracker - besser und nicht teurer.


      Die 220K Arbeitswiderstände der Vorstufen wurden ebenfalls ersetzt, die GA-Widerstände der Phasenumkehrtriode 10 MOhm muss ich bestellen.

      So das aktuelle Bild:



      Als nächstes habe ich die Lade und Siebkapazitäten ersetzt.
      Es zeigte sich, dass im Gegensatz zum Schaltbild die Endröhrenversorgung (AÜ-Mittelanzapfungen) nicht direkt vom ersten Ladeelko sondern hinter dem 180 Ohm 6 Watt Widerstand am Siebelko abgenommen wird. Das dürfte auch original so gewesen sein (aber der Staub kann täuschen...).



      Die ausgebauten Selenbrücken habe ich ohmmäßig geprüft. Sie hatten unterschiedliche Sperrwiderstände und auch Durchlasswiderstände auf den einzelnen Strecken und die beiden Gleichrichter unterschieden sich deutlich. Nun hatte ich Sorge, dass im Extremfall bei weiterer Alterung sich die Last zunehmend auf eine Brücke verlagert (sie sind parallelgeschaltet), die dann allein nicht die Belastung tragen könnte.

      Daher (siehe auch HF-Peters Ansatz weiter oben) habe ich nun eine Metallbrücke mit Zentralbefestigung eingebaut Typ "Semikron SKB 25/8". Jede Diodenstrecke hat einen WIMA MKP10 mit 47nF 400V~ spendiert bekommen, wie man auf dem Bild sieht, ist die Verbindung Gleichrichterplus -> Ladeelko noch nicht gelegt.

      Zunächst ist zu testen, wie hoch der Vorwiderstand sein muss.
      Dann wäre zu überlegen, ob man den zusätzlichen Vorwiderstand nicht zwischen die beiden derzeit parallel geschalteten Ladeelkos 2 x 100µF legt und so ein weiteres Siebkettenglied bildet.
      Dann ist auch die Frage, WO sind die Endröhrenanoden korrekterweise anzuschließen - wie im Schaltbild oder wie im Gerät vorgefunden.

      Die Masseführung habe ich jetzt mit 1,5 mm² Kupferdraht auf direktem Wege ungeschnitten vom zentralen Massepunkt über die Massefahnen der beiden Becherelkos zum Minuspol des Gleichrichters geführt.
      Hier sieht man den Abzweig zu den Elkoanschlüssen (ungeschnitten):

      Achim