MD292 - FM ZF Einstellung

      Hallo die Runde,

      es ist darauf hinzuweisen, dass sowohl die Fehler im Schaltbild als auch die Vereinfachungen in der Saba-Abgleichanleitung ebenso auf die Receiver 9260 zutreffen.
      Also sind die hier erarbeiteten Verbesserungen für eine noch viel größere Zahl von Fällen hilfreich!

      Nachdem in den 92xx Receivern - im Gegensatz zu den 8xyz Receivern der ZF-Verstärker praktisch "spulenfilterfrei" geworden war, hat man die Abgleichanleitung möglichst einfach und zeitsparend gestaltet.

      Zudem sollten im Servicefall ja komplette Bausteine ersetzt werden, die werkseitig vorabgeglichen waren.

      Heute, mehr als 30 Jahre später, wird natürlich zwangsläufig wieder auf Bauteilebene repariert (der CA3189E etwa muss häufig ersetzt werden), zudem sind die Keramikfilter gealtert, so dass einem optimalen Abgleich der Tuner / ZF-Sektion wieder eine größere Bedeutung zukommt.

      Hier haben wir schon eine erweiterte Abgleichanleitung für die 9er Receiver bis einschließlich 9241, wo das Demodulatorfilter nur aus einem Kreis besteht,

      http://saba.magnetofon.de/showtopic.php?threadid=4513

      die freilich für die 9260 / 292 Geräte angepasst werden muss (siehe oben).
      Achim
      Hallo die Runde.
      im Post 010 hatte ich geaeussert, man muss um diesen Demodulator abzugleichen nicht genau wissen wie das exakt Schaltungstechnisch funktioniert. Eine genaue Beschreibung behalte ich mir vor.

      Fuer den durchschnittlichen Leser zeige ich zwei leicht zu verstehende Diagramme, aus denen der Sinn ersichtlich wird, warum man einen Demodulator mit nur einem (1) Kreis und in der gehobenen Klasse von Hifi, zwei (2) Kreise vorsieht.
      Ich vermeide es hier mich zu Vorgaengen zu aeussern, wo von Verzerrungen geredet wird die man hört, aber trotz AFC und Mittenanzeigen, nicht minimiert werden koennen.
      Schon in der Zeit wo ein Ratiodetektor fast als das Optimum an Wiedegabequalitaet galt, man Kurven und Angaben (GRUNDIG) fand wie weit man von der exakten Mitte der Abstimmung nach links und rechts abweichen durfte, ohne einen Verlust an Wiedergabegüte zu bekommen.
      Weder ein Frequenzzaehler, Mittenanzeige mit Instrument oder TUNOSCOPE (R) sagen aus, ob das Klirrminum auch (noch) dort liegt?

      Daher baute man Ratios die bis zu 1Mhz Breite, die jedoch kaum unter 600Khz breit waren. Damit lag das Klirrminimum breit wie eine Badewanne.

      Mit der Einfuehrung von ICs, hat man lange Zeit den Ratio beibehalten,
      bis eine Technik entwickelt war an der meine ex Firma einen grossen Anteil hatte. Statt nur einem (1) Kreis wie TV- Geräte oder Uhrenradios etc.
      hat man kein Hifi- Gerät bei GRUNDIG gebaut mit nur einem (1) Demodulatorkreis.
      Später, um 1990, kam der Ratio in die Hifi- Tuner zurück, was aber andere Gründe als Klirren hatte (GRUNDIG T305, T4 usw)

      Die zwei Diagramme zeigen das deutlich, wie sich der Klirrfaktor, also die Klangverfaelschung im Bezug auf die genaue Abstimmung oder Alterung
      verhält.







      [

      Ich meine die Bilder sind aussagekräftig meine Angaben von oben zu belegen.
      Wobei es sich hier um den ersten Schaltkreis (IC) den TCA420A handelt, wo das 2-Kreis Filter von VALVO und GRUNDIG erstmalig und unterschiedlich angewendet wurde. Beim Nachfolger TDA 1576 ist das optimiert worden, also noch besser!


      hans
      Hallo Hans,

      wo Du gerade den TDA1576 erwähnst, einen hochwertigen PLL-Demodulator. Da gibt Philips die folgende Schaltung mit zwei Kreisen an:



      mit den daraus resultierenden beachtlich niedrigen Verzerrungen:



      Wenn ich mir das Schaltbild des GRUNDIG T9000 anschaue, der diesen Demodulator hat, habe ich beim Demod-Filter so meine Verständnisschwierigkeiten, weil da noch so einiges dranhängt (Varicaps?).



      Das gehört laut Beschreibung in der Serviceanleitung alles zum VCO des PLL-Demodulators.
      Keine einfache Kost!

      (Ich habe leider kein scharfes Schaltbild...)
      Achim
      Hallo Achim.
      es ist keine Schande wenn man das nicht sofort verstehen kann.
      Den Körting Syntektor versteht angeblich auch jeder.
      Diese Schaltung wurde fuer mich von einem HF- Spezialisten aus der Cordles Telephon Gruppe vorgeschlagen. **
      Der TDA 1576 ist da nicht dringend notwendig. Er liefert das begrenzte ZF- Signal an den Phasen- Diskr. und diverse Hilfsignale.

      Der Demodulator ist ein VCO der auf 10,7 Mhz laeuft, mit zwei (2) parallel geschalteten und streng im C nach V Verlauf linearisierten Varicaps nachgeregelt wird.

      Die Nachregelspannung liefert die gleiche Technik wie bei den MPX- PLL Decodern, der VCO nachgestimmt wird.







      Impulsbreiten Signale, integriert mit einem Schleifenfilter und der Nachstimmdiode zugeführt.

      Weil die Nachstimmung eine dynamische ist, steckt in ihr oder sie ist zu gleich das Nutzsignal was gewonnen werden soll, das Basisband 30 Hz bis 53 Khz streng linear im Frequenzgang und klirrarm.







      Ausserdem eine hohe Störsícherheit gegen Fremdsignale (Nachbar oder Gleichkanalsender) siehe Syntektor! Bringt soviel Trennschaerfe wie 2 Zf- Stufen
      ** [(Bauerschmidt) Cordles Phones]

      hans
      Hallo Hans,

      klasse gemacht! Man sieht, so manches geniale Schaltungsdetail war schon vor der Fine Arts Zeit entwickelt und auch im Einsatz.

      Ab dem ST6500 habt Ihr aber auch richtig Gas gegeben.

      ST 6500 / St7500 und T9000 waren aus gutem Grund hoch geachtete und respektierte Tuner.
      Da haben Saba und Co. schon lange nicht mehr mitgespielt.
      Achim
      Hallo Zusammen,

      vielen Dank für die fundierten Erläuterungen zum Thema.

      Ich habe den MD292 nach Anleitung von Hans abgeglichen. Vorher hatte ich den 10uF Elko noch gewechselt, aber meßtechnisch war der alte auch noch i.O.

      Im Unterschied zu meinem ersten Abgleich habe ich diesmal mit Hilfe eines Dämpfungsgliedes die Spannung an "B4" auf ca. 1,5V reduziert. Meßsender auf 100MHz mit 1kHz moduliert (Mono) und AFC aus.

      Nach dem Abgleich ist die akustische Beurteilung des Klangbildes einwandfrei. Der MD292 klingt in den Höhen nicht mehr so "hart" wie zuvor, was an einem erhöhten Klirrgrad gelegen haben könnte. Die AFC "zieht" einwandfrei auf Mitte.

      Was ich noch machen muss, ist das Anzeigemodul neu zu kodieren, da die Frequenzumschaltung oberhalb bzw. unterhalb der Senderfrequenz nicht mehr mittig liegt. Die Abweichung insgesamt ist aber relativ gering.

      Was ich sonst noch festgestellt habe ist, dass die Mutingschwelle bei Verstimmung zu tieferen Frequenzen etwas schneller anspricht als bei Verstimmung zu höheren Frequenzen (Eine Skalenteilung unterschiedlich). Dies stört aber nicht weiter.

      Ach ja, wenn man schon dabei ist das Schaltbild zu korrigieren. C474 und C484 sind in meinem Gerät original als 0,33uF Folienkondensatoren bestückt und keine 4,7uF Elkos.

      Viele Grüße

      Michael