GRUNDIG MV 5A Millivoltmeter

      Die Firma Grundig hat in ihrer Hochzeit bekanntlich eine unglaubliche Breite ihres Angebotssortiments erreicht und erfolgreich gehalten.
      Nicht nur (unter anderem) Fernsehgeräte, Radios, HiFi-Komponenten, Tonbandgeräte, Weltempfänger, Diktiergeräte, Videoüberwachungskameras, Autoradios und Videorecorder mit allem Zubehör und damit verbundenen Produkten gehörten zum Programm, sondern auch immer eine Palette von Messgeräten, die praxisgerecht für den Einsatz in Servicewerkstätten konzipiert und optimiert waren, gehörte dazu.

      Dabei ist die hervorragende Qualität der Produkte aller Sparten ausdrücklich zu betonen. Der Grad der vertikalen Integration war dabei extrem hoch, fast alles entstand im eigenen Haus.
      Darüberhinaus gab es noch eine immense Anzahl von gedruckten technischen Publikationen und das umfassendste und bestsortierte Ersatzteilwesen eines Deutschen Herstellers, das ich kenne.

      Unter diesen Kriterien kann sich eigentlich kein Mitbewerber der Nachkriegszeit mit Grundig messen. Vergleichbar ist eher die Fa. Telefunken in ihrer Zeit vor, während und (mit Einschränkungen) nach dem Krieg.

      Vor kurzem gelang es mir, ein ausgezeichnet erhaltenes Millivoltmeter "MV 5A" nebst Klirrfaktormesszusatz zu erwerben.

      Beim ersten Einschalten trat ein Fehler bei einem der Messeingänge auf, der eine Revision des Gerätes erforderlich machte.
      Denn merke: Auch Messgeräte bestehen aus elektronischen Bauelementen, die über die Jahrzehnte altern und die eben auch ausfallen können.

      Letztlich alles keine große Sache, ein 100µ Elko im Signalverstärker dieses Kanals hatte (wahrscheinlich beim Einschalten) Kurzschluss bekommen, beim Ersatz der übrigen Elkos fielen noch weitere Elkos durch Veränderungen (sprich Kapazitätsverluste) auf; ein 22µF Tantalelko hatte nur noch 20 nF und einen ESR von rund 900 Ohm, also ein Ausfall.

      Hier zeige ich einfach noch einige Fotos vom fertigen Innenleben. Man beachte den professionellen Aufbau mit Epoxy-Basismaterial, die perfekt und robust ausgeführten Durchkontaktierungen (war damals nicht selbstverständlich) die Qualität der Bauteile (ich sage nur Siemens MKL!) und die durchdachte Konstruktion!

      Zunächst die ersetzen Bauteile, alle Elkos sind nun durch radiale Rubycon ZL mit deutlich höheren Nennspannungen oder WIMA Miniatur MKS2 ersetzt worden.
      Der Widerstand rechts war nicht defekt, ich musste seinen Wert infolge des Ersatzes der Power-LED von 1K2 auf 3K9 anpassen (Die alte LED blieb bisweilen dunkel.)



      dann die Drehschalter für die Messbereichsumschaltung



      die Hauptplatine, links der bereits wieder zugelötete Verstärkerteil für die beiden Eingänge, in dem sich nochmal 8 Elkos befinden



      und ein Blick auf die Front



      Nächste Woche kommt dann alles wieder ins unverwüstliche Stahlgehäuse...
      Achim
      Hallo Achim.Hier auch was von Grundig ein Funkmessplatz.Habe diesen Elko auf der Oszi platine getauscht sicher ist sicher wegen der wölbung.Gerät selber ist bis auf den kleinen Transportschaden beim Freqenzzähler Display, anschluss abgerissen Gerät ist schonst OK.Wollte par Lötstellen nachlöten,aber als ich löten wollte hat das lötzinn Blasen gemacht und nicht verlaufen wie ich es kenne.Komisch Komisch noch nie gesehen so was.



      Würde ja die anderen Elkos und auch die Lötstellen nach schauen aber man muss viel wegmachen um die Platinen lötsite mässig anzusehen.




      Hallo Uwe,

      das sieht für mich nicht nach Grundig - eher nach einem Zukauf "Made in Italy" o. ä. aus. Die verwendeten Bauteile und die Machart legen das nahe.
      Da der Markt für Messgeräte für den CB-Funk Geräteservice recht klein gewesen sein dürfte, hat man da sicher keine eigenen Geräte entwickelt und gefertigt. Das hätte sich nicht gelohnt.

      Das abgebrochene Stück muss erst wieder stabil mit dem Rest verbunden (verklebt) werden, dann kann man die leiterbahnen neu verbinden.
      Achim
      Hallo Uwe,
      wenn man die Lötstellen im Bereich des Bruchs betrachtet, und dabei genau im Bruchbereich soviel Nachlötungen sichtbar sind, frage ich mich, ob die Platine nicht schon angebrochen war, vergleiche mal die Lötstellen am abgebrochenen Rest mit denen auf der Restplatine
      Jörg - wenn ich Benz fahren will, geh ich arbeiten
      Hallo ja wegen Grundig daran dachte ich auch kaufteil.Ja und die nachlötstellen sind mir auch aufgefallen,das war schon mal gebrochen,scheint ne schwachstelle bei dem Gerät zu sein.Wenn man es verschikt und ein schlag unten bekommt,das grosse modul sitz auf ner aluplatte und buchse geht zum display wo an der frontblende angeschraubt ist,bekommt die aluplatte nen schlag reist es den anschluss weg.Da sind noch mehr module unten in blechgehäuse drin.Lass das machen ist mir zu knifflig kein nerv zur zeit für so was.Schöne Pfingsten noch.
      Uwe
      Hallo zusammen,
      ich bin eigentlich auf der suche nach einer Servicedokumentation für ein Grundig MV5A und habe das debakel mit dem CB6 gesehen.
      Das Gerät wurde in kleiner Stückzahl in den USA für grundig gebaut, Allerdings kommt die Hochspannungsplatine aus Japan. Ist richtig. der Zähler ist eine Schwachstelle. Wenn Du noch Unterlagen haben wils, kann ich dier die gerne schicken. ich habe meinen Zähler auch nachträglich gefädelt.

      Ach ja hat jemand Unterlagen über ein Grundig MV5
      mfg Jonny
      JDL Taiwan - Berlin
      vielen Dank reinhard
      Habe ich schon gemacht, ist auch gut, aber was ich suche ist die Schaltungsbeschreibung und den Einstell oder Abgleich plan.
      Mein Gerät hat einen Gleichlauffehler, so würde man es am besten beschreiben. z.b. 100 mV bereich stimmen die Angezeigten Werte für 50mV.
      bei 20 mV und bei 80mv weichen Sie so weit ab, das die werte außerhalb der tolleranzen liegen.
      Das habe ich auch bei meinem MV5.
      Da ich auch ein zweites MV5A habe, allerdings ist da das Instrumen nichtreparabel. Habe ich das zweite gerät mal an das Messinstrument angeschossen. Da ist es etwas anders. Da stimmen die werte im 1/3 und dann laufen Sie weg.
      Im gerät sind so viele Potis, das ich erstmal was lesen will. Es gibt eine Beschreibung in einer Grundig Technischen Information, aber die hat wohl keiner. Ich hoffe die Dokumente von Antik Radio zu bekommen aber der Weg nach Taiwan ist lange.
      Wenn du noch eine idee hast immer her damit würde mich freuen von Dir zu hören.
      JDL Taiwan - Berlin
      Hallo zusammen,
      um meinen Meßgerätepark etwas zu vergrößern habe ich nun ein Grundig MV5A auf der Werbank. Leider Defekt. Beim Einschalten wandert der Zeiger bis zum Endanschlag,verweilt dort etwas und geht dann langam auf Null zurück. Laut Bedienungsanleitung schonmal nicht richtig (soll ja nur pendeln). Ein an den verschiedenen Eingängen angeschlossener Sinusgenerator bewirkt keinerlei Anzeigen in allen Schalterstellungen. Die Gleichspannungen habe ich laut Schaltbild messen können. Wobei die erforderlichen +50V sind nicht vorhanden. Am Kollektor T216 sind es ca.82Vund am Kollektor T217 ca. 10V Die Widerstände R287 und R288 haben ausglötet 3,9kOhm also OK. Die Transistoren habe ich ebenfalls ausglötet und mit Ohmmeter gemessen. Beide haben ca. die gleichen Werte. Wenn ich eine der beiden Transistoren an die Stelle von T216 einlöte, (T217 bleibt fre)i, dann kann ich die 50V am Kollektor von T216 messen. Wenn ich T217 dazu einlöte stellen sich die Spannungen wie eingangs beschrieben wieder ein. Kondenstoren sind alle original, bis auf C232. Ich habe auch einige im Umfeld liegende Widerstände überprüft. Alle in Ordnung.Wo kann der Fehler liegen? Wie muß vorgehen um den Fehler einzugrenzen?
      Vielen Dank

      Viele Grüße

      Bernd
      Gruß Bernd
      Hallo Bernd,

      nach deiner Beschreibung beschäftigst du dich mit der Auswirkung des Fehlers. Die Ursache liegt aber meiner Meinung weiter "vorne". Vielleicht solltest du zunächst die +/- 12 V nachmessen. Danach wäre C230! - der Koppelkondensator vom Fet-Impedanzwandler zu überprüfen (oder auslöten). Nun sollte sich eigentlich mit dem Trimmpoti R259 die Spannung zwischen den Kollektoren T216-T217 auf Null einstellen lassen.

      Bei weiterhin bestehenden Problemen wären die beiden GK-Kondensatoren C231/C233 und der Abblockkondensator C232 zu Überprüfen. Sonst sollte noch die Spannung am Kollektor (lt. SB -1,7V) von T213 nachgemessen werden um die Funktion der Konstantstromquelle zu überprüfen.

      Danach bitte wieder melden.
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Hallo Peter,
      danke für den Tipp. Folgende Gleichspannungen habe ich gemessen:
      Soll-12V Ist-12,9V
      Soll+12V Ist+13V
      Soll-21V Ist+23,2V
      Soll+21V Ist+23,5V
      den Koppelkondensator C230 habe ich auslötet. Im SB ist er auch schlecht zu erkennen. Hab ich auch erst als C290 entziffert. Also nach dem auslöten konnte ich nun die Spannung zwischen den Kollektoren auf 0V abgleichen. Dann habe ich noch die Spannungen der Kollektoren gegen Masse gemessen. Beide zeigen +52V. Spannung am Kollektor von T213 messe ich -1,6V. Sieht jetzt schonmal nicht schlecht aus, oder?

      Viele Grüße

      Bernd
      Gruß Bernd
      Hallo Bernd,

      ich denke damit ist der Fehler gefunden; natürlich meinte ich C230! Die Spannungen sind auch in Ordnung - die beiden 21V sind die unstabilisierten Eingangsspannungen und sind bei den jetzt anstehenden 230V Netzspannung naturgemäßetwas höher.

      Vorbeugenderweise -und wenn du schon mal dabei bist- wäre es sinnvoll die anderen noch genannten Kondensatoren (Elkos) zu ersetzen. Desgleichen sind bestimmt auch noch einige anderen Elkos nicht mehr "neuwertig" und könnten ebenfalls ersetzt werden - siehe Achims Bericht.

      Anmerkung: ich werde in post11 die Bezeichnug des Koppelkondensators auf C230 nachbessern.
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Hallo Achim,Hallo Peter,
      ich habe versuchsweise einen anderen C230 Elko eingelötet. Es stellt sich das ursprüngliche Verhalten mit den verschobenen Kollektorspannungen ein. Ich habe ihn wieder ausglötet. Dann habe ich noch die Spannungen am FET T212 gegen Masse gemessen.
      UG 0V
      US -12,9V
      UD +13,1V
      und
      UDS +26V
      Ist das so in Ordnung, oder ist der FET fehlerhaft?

      Viele Grüße

      Bernd
      Gruß Bernd
      Hallo Bernd,

      aufgrund deiner Spannungsangaben zieht der FET keinen Strom; er wäre somit als defekt anzusehen. Bei einer US von -12,9V ist der Elko falsch gepolt, deshalb läßt er auch eine Gleich-Spannung passieren, welche den folgenden Verstärker aus dem Gleichgewicht bringt. Am Minuspol des Elkos bzw. an R261 sollten bei korrekter Funktion gegen Masse ca. -0Volt zu messen sein! (Ich habe minus null gesagt, weil aufgrund des Basisstromes von T215 an R261 eine geringe pos. Spannung anstehen kann). Und so liegen anhand der Angaben im Schaltbild schon immer -0,7V in der falschen Richtung an; der Elko sollte von "Rechtswegen" anders herum eingebaut sein. Bei 0,7V ist jedoch noch kein unerwünschter Rückstrom zu erwarten - da sind Elkos wohl nicht so empfindlich.

      So sollte ein korrekt gepolter Elko -auch bei defektem FET- keine Auswirkung auf den Arbeitspunkt des nachfolgenden Verstärkers ausüben; vorausgesetzt seine Betriebsspannung ist ausreichend - der 3V Elko wäre in diesem (Fehler)Fall überfordert.

      Nachtrag: Nach unbestätigten Hochrechnungen sollten die -0V an R261 ca. -50mV entsprechen, damit verringert sich die "serienmäßige" Falschpolung von C230 auf etwa 650mV.
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Hallo Bernd,

      du kannst ja zunächst beim neuen FET die Spannungen bei weggelassenem Koppel C (C230) messen - so kannst du dann auch bei einer Messung über dem "noch nicht vorhandenen Elko" dessen richtige Polung bestimmen.

      Nach erweitertem Nachdenken scheint die Angabe -0,7V an der Source des FET nicht korrekt zu sein. Denn der FET benötigt bei IS~3mA eine negative Gatevorspannung; dies bedeutet aber, dass an der Source eine positive Spannung anstehen sollte. Wenn man dann bei den 0,7V das Vorzeichen falsch angegeben hat ist der Elko am Ende doch richtig gepolt! - Es wäre auch nicht sportlich, wenn die Firma Grundig tatsächlich einen Elko falsch gepolt eingebaut hätte.

      So sollte man den Spannungsangaben in Schaltbildern nicht immer blind vertrauen, um sich am Ende vor falschen Folgerungen zu schützen. Wir werden sehen was die praktischen Messungen bei dem neuen FET ergeben...
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Hallo Peter, Hallo Achim,
      der Vollständigkeit halber muss ich mitteilen, das ich nicht ein MV5A, sondren ein MV5 in Reparatur habe (silberne Front). Die Elko´s sind überwiegend gelbe Frako, die anderen blaue Phillips? .Den FET BF245A habe ich heute eingelötet ( ohne C230) und die Spannungen gegen Masse gemessen:
      UG 0,0V
      US +0,1V
      UD +13,1V
      Neue Elkos habe ich noch nicht. Wenn die Elkos eingebaut sind, melde ich mich nochmal ob alles funkioniert.

      Viele Grüße


      Bernd
      Gruß Bernd