Neues UHC 9941

      Hallo Alex,

      mit Uz wird normalerweise die Spannung an einer Zenerdiode bezeichnet. Ich habe hier, beim Ube-Mulltiplier, die Bezeichnung Uz verwendet um damit die Nähe dieser beiden bezüglich der Funktion als Spannungskonstanthalter (Begrenzer) auszudrücken.

      Ich habe momentan etwas wenig Zeit; dies als Erklärung weshalb es nicht so wirklich zügig weitergeht...
      Freundliche Grüsse, sagnix
      sagnix postete

      ...sodass bei weiter zunehmender +Ub keine nennenswerte Spannungserhöhung Uce mehr erfolgt.
      Schon stellt sich eine neue Frage: Erhöht man +Ub wenn der Transistor geöffnet hat noch weiter, dann steigt sie doch im Verhältnis zu -Ub.

      Oder ist mit Uce die Spannung zwischen Kollektor und Emitter gemeint? Diese ist doch immer null, da die gesamte Spannung an RV abfällt, oder etwa nicht?




      Wenn ich mir das ganze nochmal überlege, dann verstehe ich nicht wie das funktionieren soll, da:

      Zu Beginn hat die CE-Strecke einen unendlich hohen Widerstand, die gesamte Spannung muss also über R642, P642 und R643 abfallen.

      Erhöht man nun mit dem Poti die Spannung an der Basis, sodass ein Strom durch die BE-Strecke fließt, dann öffnet auch die CE-Strecke.

      Da bei genügend starkem BE-Stromfluss die CE-Strecke fast komplett öffnet, müsste doch nun nahezu der gesamte Strom über die CE-Strecke und nicht über die Widerstände fließen, wodurch die CE Strecke wieder schließt.

      Oder pendelt sich das ganz auf einem Mittelwert ein, das der Ruhestrom nur so eingestellt wird, dass die CE-Strecke minimal leitet?
      Hallo Alex,

      du bist bei deinen Überlegungen schon auf dem richtigen Weg:

      Nur bei Erreichen der der 0,7V Ube-Spannung bleibt der Stromfluss durch den Spannungsteiler plus dem anteiligen Basisstrom weiterhin erhalten. Der jetzt, aufgrund der Erhöhung von +Ub zunehmende Stromfluss durch Rv wird nun zusätzlich (hauptsächlich) von der CE-Strecke übernommen, so dass die Uce weitgehend unabhängig vom fliessenden Strom konstant bleibt. --- Der Kollektorstrom Ic ist um den Stromverstäkungsfaktor B grösser als der Basisstrom Ib ---> Ic=B*Ib

      ----- Ja Uce ist die Spannunug am Transistor; in diesem Falle entsprechend = "Uz"
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Dein Gedanke mit dem Mittelwert ist der richtige Ansatz.

      Würde die CE-Strecke abwechselnd öffnen und schließen, wäre die Schaltung am schwingen, unschöner und ungewollter Zustand. Betrachte den Transistor als einen Widerstand. Seinen Wert kannst Du ausrechnen, UCE geteilt durch Kollektorstrom. Der Transistor stellt den Kollektorstrom so ein, daß an der Basis eine Spannung von 0,7 Volt anliegt.
      Da die Schaltung nur aus wenigen einfachen Bauteilen besteht, rate ich dazu, sie praktisch aufzubauen und Messungen durchzuführen. Als Spannungsversorgung kannst Du gut ein Netzteil 12 Volt oder eine Blockbatterie 9 Volt nehmen. RV ist nicht kritisch, da bietet sich ein Widerstand 1 bis 10 kΩ an. Beim Transistor nimmst Du einen NPN, Du hast noch BCxxx, dafür gut geeignet.

      Andreas, DL2JAS
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      So, wieder aus Berlin zurück (war schön)!

      Schaltung aufgebaut alles verstanden!
      Da das ganze hier ziemlich langwierig wird, stellt sich mir die Frage, ob es nicht besser ist einfach einen Radikalschlag bei den Transistoren zu machen UND TROTZDEM hier weiterzumachen. Dann wäre die Stereoanlage für einen Centbetrag wieder Einsatzbereit und ich würde trotzdem etwas lernen.
      Natürlich hast du Recht Andreas, aber es dauert wohl noch etwas länger bis die Schaltung komplett aufgearbeitet ist und ich sie dank Peters Hilfe vollends verstehe.

      Insofern sollte man schon aus Gründen der wirtschaftlickeit über einen Kompletttausch der Transistoren nachdenken. Besonders, wo ich sie schon einmal alle durchgemessen habe, ohne dass Fehler erkennbar waren.

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      Aber es kann auch der große "Befreiungsschlag" sein. (Oh mann, ich muss wirklich aufhören mir soviele Dokumentationen über das Dritte Reich anzusehen :D).

      Es würde ja nur eine teilweiße Neubesttückung der Platine bedeuten. Und würde sich davon schon der Arbeitspunkt verschieben, dann hätte es ja zu SABAs besten Zeiten Qualitätsschwankungen en gros gegeben.
      Hallo Alex,

      bei dem vorliegenden Fehler deines Gerätes kommt man wahrscheinlich mit logischer Fehlersuche nicht wirklich weiter, weil der Fehler nur sporadisch auftritt.

      Hier könnte man noch versuchen mit gezielt angesetztem Föhn und Kältespray auf die verdächtigen Bauteile gerichtet eine Reaktion zu provozieren.

      Falls damit keine eindeutig reproduzierbaren Ergebnisse erzielbar sind, wird am Ende tatsächlich nur noch ein Tausch der Halbleiter zum Ziel führen. So kann man letztendlich bei schrittweisem Halbleitertausch auch den Übeltäter ausfindig machen.

      Solchen heimtückischen Fehlern kann man leider nicht immer mit Systematik zu Leibe rücken, zumal alle Bauteile der Endstufe infolge Geichspannungskopplung ineinandergreifen.

      Eine wirklich systematische Fehlersuche würde ein Auftrennen der Gegenkopplungsschleife an geeigneter Stelle erfordern, um so in "Vorwärtsrichtung" gezielte Messungen durchzuführen. Dazu ist aber eine genaue Kenntnis der Schaltung und ihrer zu erwartenden Reaktionen nötig. Auch muss man sich geeignete Tricks einfallen lassen, um bei aufgetrennter Gegenkopplungsschleife die Arbeitspunkte beizubehalten usw...

      So kann ich abschliessend nur sagen, dass sich der Aufwand der systematischen Vorgehensweise in diesem Fall als unwirtschaflich, gegenüber einem verdachtsweisem Bauteiletausch erweist.

      --------

      Trotzdem können wir uns bei bestehendem Interesse weiter über die Funktion der Endstufenschaltung im Einzelnen auslassen. Nur ist damit auch für beide "Parteien" eine Menge Arbeit verbunden...
      Freundliche Grüsse, sagnix
      Leider ist die Schaltung nur schwer aufzutrennen wegen der Gegenkopplung.

      Auch bin ich nicht mehr sicher, ob wirklich schon ermittelt wurde, daß das Verstärkermodul schuldig ist. Löte am Eingang einseitig den R631 mit 2,2 kΩ hoch, kein Signal mehr am Verstärker vorhanden. Wenn es dann weiterhin knistert, ist es das Modul.

      Andreas, DL2JAS
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Knistert es weiterhin, kommt der nächste Schritt.

      Am ehesten kann man den Verstärker auftrennen, wenn man probehalber T641 entfernt. Nur stimmen dann blöderweise die Gleichspannungen nicht mehr und es gibt keinen brauchbaren Arbeitspunkt.
      Statt des T641 lötest Du einen Widerstand 4,7 kΩ von den Anschlüssen E nach C ein. Jetzt sollte am Ausgang der Endstufe halbwegs 0 Volt zu messen sein. Damit recht brauchbar 0 Volt am Ausgang einstellbar ist, nimmst Du statt des Festwiderstands 4,7 kΩ eine Serienschaltung Festwiderstand 2,2 kΩ und Poti 4,7 kΩ mit Schleifer in Mittelstellung. Mit dem Poti gleichst Du auf 0 Volt am Ausgang ab.
      Jetzt wird es interessant, knistert es weiterhin?

      Andreas, DL2JAS
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Das Auftrennen des Verstärkers macht sich auch beim Fehler Gleichspannung am Ausgang gut.

      Die Funktionen der Stufen nach T641 hat Peter ja schon beschrieben. Durch den kleinen Eingriff ist der Differenzverstärker am Eingang lahmgelegt, kann nicht mehr regeln. Jetzt sollten nach T641 die Spannungen annähernd so sein, wie im Schaltbild angegeben, sofern der Fehler nicht auftritt.

      Andreas, DL2JAS
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com