Tischfernsprecher W46

      Hallo miteinander,
      ich hab mich inzwischen etwas umgeschaut bei euch im Forum und find es hier ganz gemütlich und thematisch umfangreich. Aber ein Thema fehlt mir noch: die SABA Fernsprecher. Das W46 war schließlich das erste Nachkriegstelefon der Bundesrepublik.

      http://de.wikipedia.org/wiki/Tischfernsprecher_W46

      Ich hab so eines neulich auf dem Flohmarkt entdeckt und mitgenommen und will versuchen, es mit 'nem neuen Stecker auszustatten und wieder in Betrieb zu nehmen. Allerdings habe ich das noch nie gemacht. Kennt sich von euch vielleicht jemand damit aus und kann mir sagen, ob das überhaupt funktionieren kann?

      Gruß, hellboy
      "Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral."
      Ja, das funktioniert.

      Allerdings ist zu beachten, das Wählen geht hier mit dem Impulswahlverfahren. Seit gut 20 Jahren hat sich bei uns MFV eingebürgert, das Wählverfahren mit den Tönen. Wenn Du einen normalen analogen Telefonanschluss hast, kannst Du problemlos das W46 benutzen. Wenn nicht, z.B. mit einer neueren Telefonanlage, die das Impulswahlverfahren nicht mehr unterstützt, kannst Du Anrufe entgegennehmen.

      Andreas, DL2JAS
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Oha, na das klingt doch gut. Ich habe einen ganz normalen analogen Anschluss, meine ich. Dann sollte es ja kein großes Problem sein, das gute Stück anzuschließen. Ich hab unter http://www.rakuten.de/ 'nen einfachen Stecker für 50 Cent gefunden.
      Ob das mit dem Klingelwecker funktioniert, wird sich wohl erst dann rausstellen. Danke für die hilfreichen Kommentare.

      Gruß, hellboy
      "Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral."
      Hallo,
      die Fragestellung ist zwar schön ein bisschen älter, aber ich wärme den Thread noch mal auf. Zur Sache: Beseelt durch die Wiederauferstehung meines Mainaus möbele ich jetzt mein altes W48 vom Dezember 1951 wieder auf. Hatte ich vor ein paar Jahren als Gerät für einen zweiten Anschluss, funktionierte tadellos.
      Mittlerweile telefoniere ich über Kabelanschluss- schliesse ich das Gerät an das Modem an, kann ich angerufen werden (mit gewohnt energischem Glockenton), wähle ich, ertönt nach der ersten "Drehung" das Freizeichen. Bei meinem Standarttelefon der Siemens Gigaset- Serie kann ich das Wahlverfahren umstellen. Switche ich von MFV auf Impuls, kann ich damit problemlos telefonieren. Die Anlage unterstützt dementsprechend das Impulswahlverfahren- habt ihr eine Idee, warum es mit dem alten W 48 nicht funktioniert?

      Beste Grüße, Andreas
      Starbuck postete
      ...wähle ich, ertönt nach der ersten "Drehung" das Freizeichen...


      Mit der Drehung ist vermutlich die Wählscheibe gemeint.

      Mich wundert, daß nicht sofort das Freizeichen kommt, kenne mich jedoch mit Telefonieren über Kabelanschluss nicht aus. Von Telefonanlagen kenne ich es, daß man zuerst eine 0 wählen muß, damit von intern auf extern umgeschaltet wird. Ob das hier auch so ist, weiß ich nicht, könnte aber ein Denkanstoß sein.

      Andreas, DL2JAS
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Hallo Andreas,

      ich habe ebenfalls ein W48 bei mir im Einsatz. In Deutschland funktionierte es an einem Kabelmodem von KaDe problemlos. Jetzt an einem Netzwerkrouter leider nicht mehr, da der kein Impulswahlverfahren versteht.

      Nun zu Deinem Problem: Deine Anlage versteht offensichtlich das Impulswahlverfahren. Das Problem liegt vermutlich am Nummernschalter. Entweder er läuft zu langsam oder zu schnell, dann funktionier es nicht. Er könnte auch verschmutzt sein, so daß die Kontakte nicht mehr sauber trennen.

      Ich denke die Geschindigkeit sollte so sein, daß wenn Du eine 0 wählst die Scheibe in 1 Sekunde ablaufen soll. Bin mir da jetzt aber nicht ganz sicher.

      EDIT
      Nachtrag: Wikipedia gibt mir recht.
      http://de.wikipedia.org/wiki/Nummernschalter

      Gruß
      Wolfgang
      geht nicht - gibt's nicht!
      Hallo und danke für die schnellen Antworten! Sorry, Namensbruder Andreas- das kommt davon, wenn man zwischen Tür und Angel noch schnell was schreibt. Ich habe das schlichtweg falsch wiedergegeben. Hebe ich den Hörer von der Gabel ab, ertönt das Freizeichen. Soweit ja alles gut. Drehe ich dann die Wählscheibe, bleibt das Freizeichen weiterhin bestehen- da wählt nichts.
      Die Spur mit dem Nummernschalter werde ich mal weiter verfolgen- das hört sich ganz schlüssig an. Erste Stopuhrmessung hat ca. 1.4 Sekunden ergeben.
      Da stöbere ich dann morgen weiter...

      Grüße von der Ostsee,
      Andreas
      Hallo Andreas,
      daß dein W48 am Netzwerkrouter nicht funktioniert, ist normal, da brauchst du im Normalfall nichts zu tauschen, wie schon oben angegeben, wird bei uns bei Netzwerkroutern meist nur das Mehrfrequenzverfahren (MFV) unterstützt, nicht das beim W46/48 verwendete Impulswahlverfahren (IWV); es gibt jedoch Adapter, die die Impulse des Nummernschalters umwandeln, z.B.:

      http://www.nostalgietelefon.de/PTC/detail.html

      Du kannst auch mal unter " IWV WMV Konverter " googeln, da solltest du noch mehr finden.

      An meinem Speedport von der Telekom habe ich das W48 als Zweittelefon hängen, funktioniert auch ohne Netzteil, in der Bucht findest du noch alles mögliche an Zubehör, z.B. ist die Sprachqualität (Kohlemikrofon, oft defekt)nicht gerade berauschend, es gibt aber Hör- und Sprechmuscheleinsätze, die einfach gegen die originalen ausgetauscht werden. Am analogen Anschluß sollte es aber direkt funktionieren.
      Jörg - wenn ich Benz fahren will, geh ich arbeiten
      Schwupps, da war ich wohl zu schnell, wenn die Anlage IWV versteht, die 1,4 sec. sind aber eigentlich schon mal ein guter Wert, hast du die Möglichkeit, das Telefon mal bei jemandem mit Analoganschluß zu testen?? evtl. besteht auch die Möglichkeit, daß das Signal schon innerhalb des Apparats nicht verarbeitet wird (Kontakte schon geprüft?)
      unter www.fernsprecher.info findest du jede Menge Infos
      Jörg - wenn ich Benz fahren will, geh ich arbeiten
      Hallo Jörg,
      die 1,4 Sekunden sind für die Anlage wohl doch zu langsam; ich habe gestern mal den Wahlvorgang durch gleichmäßiges "Nachziehen" mit dem Finger ein wenig beschleunigt. Nach drei Versuchen hatte ich die gewünschte Verbindung mit richtig guter Sprach- und Hörqualität auf beiden Seiten. Grenzt das Problem nun doch auf den Nummernschalter ein. Diesen habe ich jetzt mal ausgebaut und gereinigt.Schaut noch überraschend gut und unverharzt aus. Habe nun die Spannung der Aufzugsfeder erhöht und werde das Ganze demnächst ausprobieren.
      Danke für den link!

      Schöne Grüße, Andreas
      Hallo und danke für die Tips!

      Das Spannen der Aufzugsfeder hat es gebracht! Nachdem mich der Nummerschalter von der Mechanik und von seinem Zustand her ziemlich beeindruckt hat, ist er jetzt wieder eingebaut und sorgt für eine tadellose Verbindung. Jetzt kommen noch ein paar Kleinigkeiten wie neuer Nummernrahmen und neue Gabelkabelschuhe sowie eine gründliche Gehäusereinigung und Politur des Bakelits.

      Schöne Grüße, Andreas
      Lustige Geschichte nebenbei.

      Vor Jahren wollte ich mal ein Analogmodem an einer Telefonanlage in Betrieb nehmen, die auch Impulswahlverfahren kann. Damit man eine Amtsleitung bekommt, muß man eine 0 wählen und einen kurzen Moment warten. Mit dem Modem kann ich natürlich auch die 0 wählen, es wartet aber nicht auf die Amtsleitung, wählt alle Ziffern direkt hintereinander.
      Als Funkamateur hat man meist auch eine Morsetaste. Ich habe eine elektronische, bei der man die Gebegeschwindigkeit einstellen und auch kurze Texte abspeichern kann. In normaler Gebegeschwindigkeit speicherte ich eine 0 ab und schloss die Taste an die Telefonanlage an. Dann ließ ich die 0 abspielen und variierte die Gebegeschwindigkeit, bis sie der 0 eines Wählscheibentelefons entsprach. ;)

      Andreas, DL2JAS
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Moin Moin! Mein Tipp für alte Analoge Telefone mit Wählscheibe, echtem Wecker und Impulswahl:

      Verwendet eine Fritz!Box. Diese macht den typischen 25Hz 60Volt Klingelimpuls. Des weiteren ist sie kompatibel mit Impulswahl. In manchen Modellen kann man sogar die Parameter einstellen. Somit kann man sogar den Klingelton variieren!

      Grüße Michael
      Hallo, da möchte ich doch auch meinen Senf dazu geben! Durch die drohende Abschaltung von ISDN habe ich mich zwangsweise mit dem Thema beschäftigen müssen.
      Analoge Telefone sollten an jedem Router funktionieren der IP-tauglich ist; Impuls oder Ton sollten automatisch erkannt werden.
      Ich selbst habe mir ein W48 zugelegt und überholt, sowie ein Kabel mit TAE-Stecker angebracht. An dem analogen Anschluß meiner Mutter habe ich das Schon ausprobiert. Sowohl Verbindung, als auch die Lautstärke von Hörer und Klingel waren einwandfrei. Das Tastentelefon meiner Mutter hat Tonwahl; das W48 Impuls. Der Anschluß (hier Telekom) hat beide automatisch erkannt; da gabs keine Probleme.
      Die analogen Anschlüsse die ausschließlich das Telefon bedienen sind von der Abschaltung nicht betroffen und werden Telekom-intern auf IP umgestellt, der analoge Anschluß mittels einer POTS-Karte emuliert. Nach außen hab man einen ganz normalen analogen Anschluß. Der Vorteil hier: Impuls- und Tonwahl wird automatisch erkannt und entsprechend eingestellt.

      Bei dem W48 befand sich im inneren ein Blockkondensator welcher (wie bei unseren Radios) neu befüllt wurde. Ansonsten habe ich nur alles gereinigt (besonders die Kontakte) und die Mechanik neu geschmiert. Die Hörerschnur und Sprechkapsel wurden erneuert. Von den Anschlüssen werden nur zwei benötigt; die anderen haben im Prinzip heute keine Funktion mehr.

      Das ist mein W48; leider nicht von Saba sondern von Siemens.


      Hier kannst Du sehen wie man den TAE-Stecker anschließt; dürfte beim W46 recht ähnlich sein. Man braucht nur die Anschlüsse A (weiß) und B (braun)

      http://www.fernsprecher.info/w48_anschlussbelegung/tae_stecker.html

      Ersatzteile kann man in der "Telefonmanufaktur" (googeln) bekommen.

      Viele Grüße

      Frank
      Es toent so schoen wenn des Sabas Roehren gluehen!
      Auch ich verwende neben dem Neuschrott noch einen alten analogen Festnetzanschluß, der ganz und gar problemlos mit jeglicher Art klassischen Telefoniergeräts funktioniert. Einzig haben mich etliche Blitzschäden über die Jahre dazu veranlaßt die offenbar von der toll verbörsten, technisch aber völlig dilletantischen Telekom (alles verlernt was bei der Bundespost noch klappte) völlig mißachtete Überspannungs-Absicherung vor Ort einzurichten. Ein paar Varistoren (VDR) und Überspannungs-Ableiter-Röhren tun da gute Dienste.

      Wenn irgendwann mal all der moderne Rotz sein Leben ausgehaucht hat, bswp. weil irgendein arabischer Allah-Hirnamputierter ein äußerst EMP-schmutziges Atommaschinchen krachen läßt, kann ich weiter telefonieren, es kracht höchstens mal kurz im Hörer :D aber dafür ist ja darin ein Gehörschutzgleichrichter (übrigens wieder so eine segensreiche Selen-Sache) installiert.
      In frühen Jahren hatte ich aus solchen Apparaten bestehend noch eine komplette Selbstwähl-Telefonanlage mit Röhrenverstärkern und Klapperrelais, ohne einen einzigen Mikrochip. Schön war das Ding, es heizte im Winter schön das Zimmer in dem es stand, es klapperte wenn man wählte, es nahm nur etwas Platz weg... etwas ist untertrieben. :)
      Gruß Jogi,
      der im Forum von jedem dahergelaufenen Neuling verspottet, beleidigt und als charakterlos tituliert werden darf.
      Will auch so ne Röhren Telefonanlage.. Bei der Telekom sind ja mittlerweile auch nur noch Chips drinnen... Die alten Hebdrehwähler sind (leider) schon lange weg...

      Auch ich habe noch ein W38 nebst installierter Orignal Dose. Allerdings von RFT mit dem ADO8 Standart (mit St Ader). Betrieben an Fritz!Box7270 mit ISDN von der Telekom.