Villingen 125 Kondensatorliste

      Guten Abend zusammen!

      Ich arbeite zur Zeit an einem Villingen 125 und stelle eine Liste der potentiellen Problemkandidaten, sprich Kondensatoren, zusammen. Ich hoffe, sie ist auch für andere von Interesse:

      Ort Bez. Wert Spannung Typ
      ZF C20 47nF 250V= Wima
      ZF C26 5µF 70V= Ratioelko
      NF C36 47nF 500V= Wima
      NF C44 470pF 1000V=/400V≈ Papier
      NF C37 22nF 500V=/220V≈ Papier, geschirmt
      NF C33 22nF 250V=? Papier
      NF C34 22nF 250V= Wima
      NF C35 22nF 250V= Wima
      NF C45 50µF 30V= Elko
      NF C52/53 2x50µF 350/385V= Elko
      Netz C51 4700pF 1000V= Entstörkondensator
      LSPo C32 10nF 250V= Wima
      Tastn C7 0,047µF 250V= Papier
      LS C46 10µF bipolar
      Tuner C119 8µF 350/385V= Elko


      Zu C119 und C45 habe ich noch eine Frage:
      Ist für C119 tatsächlich eine so hohe Spannungsfestigkeit notwendig? Als Ersatz kommt wohl ein 10µF infrage?

      http://saba-forum.dl2jas.com/bildupload/DSCF6708.JPG

      Für C45 an der ECL82 hätte ich noch einen Elko mit 25V Spannungsfestigkeit. Reicht das ggf. auch, da laut Schaltplan dort nur 12V anliegen dürfen?

      Die Ersatzteile kosten zwar nichts, aber nur für 2 fehlende Bauteile eine Bestellung aufgeben muss auch nicht sein.

      Gruß,
      Christian
      Sandmaennchen postete

      Ist für C119 tatsächlich eine so hohe Spannungsfestigkeit notwendig? Als Ersatz kommt wohl ein 10µF infrage?

      Hallo Christian,

      ja, beim Einschalten ohne Belastung des Anodenkreises durch die (noch kalten) Röhren steigt die Spannung auf über 350V an.
      10µF sind hier bestens.

      Generell sind die original vorgefundenen Nennspannungen als Untergrenze anzunehmen. Die Hersteller haben eigentlich selten Nennspannung "verschenkt".
      Achim
      Hallo Forumskollegen!

      Mein Villingen lag heute wieder auf dem Operationstisch. Ich habe die Kondensatoren der NF Platine ausgelötet.
      Dabei ist mir aufgefallen, dass der Bereich um den Lötpunkt von R38 an der Kathode der ECL82 Schwarz aussieht:



      Der Bereich um die Lötpunkte der Fassung der ECL82 ist auch _leicht_ verfärbt.



      Die Werte vom Elko C45 und vom Anodenkondensator C44 sind weit vom Nennwert entfernt.
      R38 ist messtechisch (Ohmmeter) in Ordnung, ebenso wie die anderen Widerstände (soweit man sie im eingelötetem Zustand messen kann).

      Seht ihr Handlungsbedarf bzgl. des schwarzen Bereichs? Oder neue Bauteile einbauen und testen?

      Den Becherelko habe ich auch ausgebaut. Einer der Kondensatoren scheint i.O. (ca. 43µF) zu sein. Beim zweiten hat das Messgerät wirres Zeug angezeigt. Durchgang hat er aber nicht.

      Gruß,
      Christian
      Moin,
      R38 ist mal ziemlich warmgeworden, moeglicherweise ist mal eine ECL82 "hochgegangen". Sie haben in der Endpentode gerne mal Feinschluesse, die bei Erwaermung auftreten.

      Wenn man R38 einfach nachloetet, sollte das genuegen, wenn man mehr tun will, ersetzt man diesen Widerstand und loetet den neuen mit Abstand zur Platine ein (5-10mm). Der Widerstand sollte eine Belastbarkeit von 2W haben, damit ist er reichlich dimensioniert.
      Auch die Fassungen der Roehren, besonders die der Endroehre, sollte nachgeloetet werden.

      73
      Peter
      Hallo,

      das Pertinax ist am einen Anschluss von R38 schon stark zu Kohlenstoff umgesetzt worden.
      Hier besteht stets die Gefahr, dass so ein Bereich irgendwann beginnt elektrisch leitfähig zu werden, was Kriechströme erzeugt, die denn wiederum über weitere Erhitzung die Verkohlung befördern.

      Im vorliegenden Fall liegt hier nur die niedrige Kathodengleichspannung an, das Pertinax muss also sehr niederohmig werden, bevor ein nennenswerter Stromfluss einsetzen kann. Bei höheren Spannungen muss man das wesentlich enger sehen.

      Dennoch würde ich hier zwei neue Löcher bohren und Kathodenkondensator und -Widerstand "umbetten". Dabei noch an der roten Markierung unterbrechen, dann ist jede Gefahr gebannt.

      Achim
      Hallo,

      Danke für die Hinweise Achim und Peter! So werde ich es machen!

      Hier im Forum wurde an anderer Stelle erwähnt, dass man im NF Teil auch Metalloxid Widerstände einbauen kann.
      Laut Schaltplan hat R38 1W.

      reichelt.de/1W-5-1-0-Ohm-820-O…HOW=1&START=0&OFFSET=500&

      Der hat 350V Dauerspannung. Sollte reichen, oder?
      Die 2W Ausführung kann allerdings 500V.

      Noch was:
      - Habt ihr es schonmal erlebt, dass die [-]EC92[/-] ECC85 im UKW Tuner so was von bombenfest in ihrer Fassung und Abschirmblech sitzt, dass man sie nicht mehr herausbekommt?
      - Ich habe einen Styroflex mit Lötzinn versaut. Die äußere Hülle ist geschmolzen. C8 = 39pF kann ich mit meinem Messgerät nicht messen. Lebt der wohl noch? Ich weiß, reine Spekulation...

      Gruß,
      Christian

      Edit: Im UKW Tuner sitzt natürlich keine EC92, sondern einer ECC85
      Hallo zusammen,

      Ich wollte heute das Radio in Betrieb nehmen. Leider löst sofort primärseitig die Sicherung aus.
      Morgen ist Fehlersuche angesagt. Alle Kabel vom Trafo wieder ablöten und dann die Spannungen messen ist der Plan.
      Am Gleichrichter liegt es wohl nicht, den habe ich testweise gegen eine 4007 getauscht.
      Verflixt, aber es kann ja nicht immer so reibungslos laufen wie bei den ersten beiden Radios.

      Ich hab's kaputtrepariert....

      Christian
      Mal eine blöde Frage:
      Das Gehäuse des Becherelkos ist doch als Masse an drei Punkten auf der Platine angelötet.
      Ich habe nun einen neuen Elko (aus dem AntikRadio Restored Sortiment) eingebaut, der nur einen Massepin hat.
      Ich habe nun eine Brücke von der großen Massefläche (an der z.B. R38 angebracht ist) zum "dritten Masse-Lötpad", an dem auch C36 angelötet ist, eingebaut.
      Das ist doch nicht falsch, oder?

      Christian
      Es könnte auch sein, dass Du primär auf 110V angelötet hast statt auf 220.
      Wenn es richtig ist mußt Du am Stecker des stromlosen aber eingeschalteten Geräts etwa 25 Ohm messen(neue Sicherung rein, sonst gibts OL). Wenn es nur 10 oder 15 Ohm sind, steht der Trafo auf 110V
      Gruß Heino - der Unkaputtbare
      Hallo Heino und die Anderen!

      Zunächst einmal die Schaltpläne:
      saba-forum.dl2jas.com/bilduplo…lingen%20125%20circ-1.PNG
      saba-forum.dl2jas.com/bilduplo…lingen%20125%20circ-2.PNG

      Aktueller Stand:
      Alle Kabelverbindungen vom Trafo abgelötet. Kontrolle der Anschlüsse für 220V -> Sieht i.O. aus.
      Primärseitig: 35 Ohm
      Sekundär Hochspannung: 95Ohm
      Sekundär Heizung: 1,4Ohm -> also Null

      Ist der Wert für die Heizung für 6,3V in Ordnung?

      Ich habe eine Ebene des Seilzugschalters erneuern müssen (vielen Dank nochmals an Ivica). Beim Messen habe ich vorhin festgestellt, dass die Ebene für die Anodenspannung scheinbar (?) einen Wackelkontakt oder keinen Kontakt hatte.
      Angenommen die beiden anderen Ebenen haben ordnungsgemäß geschaltet, wäre dies ein Grund für das Auslösen der Sicherung, wenn die dritte Ebene nicht geschaltet ist?

      Bevor ich meine drittletzte Sicherung verheize, frage ich hier besser nochmals nach. Ansonsten werde ich den Trafo mit den losen Ende ankleben und die Spannungen messen.

      Einwände?

      Wenn die Werte stimmen, werde ich den Seilzugschalter überbrücken, das Netzkabel prüfen und dann? Ich finde verfilxt noch mal keinen Bestückungs- oder Lötfehler bis auf die Angelegenheit mit dem Becherelko:

      Der Mantel des Originalbauteils ist doch inklusive der 3 Lötpins Masse?
      Wenn ich nun den neuen Elko, der ja nur einen Massepin hat, einbaue, dann MUSS ich doch die Leiterbahnen brücken, da die große Massefläche sonst nicht geerdet ist, oder?



      Schaltplan:


      So sieht es nun von oben aus. Den ollen Schodder bekomme ich irgendwie nicht ab.


      Gruß,
      Christian
      Moin,
      die ohmschen Widerstaende sehen plausibel aus, aber aussagekraeftig ist das nur, wen man die Widerstandsdaten des Trafos hat. Da es bei diesen Werten Toleranzen gibt, kann man so "leichte" Wicklungsschaeden nicht feststellen.

      Da ist es besser, den unbelasteten(!) Trafo ueber eine 15W-Gluehlampe an Netz zu legen. Die Lampe darf bei einwandfreiem Trafo nicht oder nur sehr schwach leuchten, denn der Trafo duerfte keinen grossartigen Leerlaufstrom ziehen. Bei Windungsschluss sieht das anders aus, der wirkt wie ein Kurzschluss und laesst den Leerlaufstrom stark ansteigen, was die Lampe leuchten laesst. Der Kurzschluss nur weniger Windungen laesst sich mit ohmscher Messung nicht nachweisen.

      Wenn der Lade-/Siebelko durch eine andere Bauform ersetzt wurde, muesen alle Verbindungen, die das Originalteil mit seinen Minusanschluessen hergestellt hat, natuerlich rekonstruiert werden.

      73
      Peter
      Hallo Cristian,

      um nicht unnötigerweise zahllose Sicherungen zu verheizen, solltest du dem Gerät netzseitig eine z.B. 60W Glühlampe vorschalten (in Reihe mit einer Netzzuleitung) - natürlich alles gut isolieren wegen Netzspannung.

      In diesem Betriebsmodus kannst du grob alle wichtigen Spannungen messen, ohne dass die Bauteile im Gerät gefährdet sind.

      Zur allgemeinen Orientierung habe ich noch eine typische Leerlaufstrom- Spannungskurve eines Netztrafos beigefügt - sie sollte der deines Trafos sehr ähnlich sein.

      Freundliche Grüsse, sagnix
      Hallo Peter und Co.,

      am Trafo liegt es nicht. Ich habe Deinen Vorschlag bzgl. Glühbirne befolgt.
      Die Spannungen liegen ohne Last (und ohne Birne) bei 230V und ca. 7V sekundärseitig. Die Werte sind also in Ordnung.

      Der Ausgangsübertrager hängt ja mit einer weiteren Wicklung zwischen den Siebelkos.
      Im Radio hat wohl schon jemand gebastelt, da im Lautsprecherkabel ein Schalter "fliegend" verbaut war. Falls der Lautsprecher längere Zeit abgeklemmt gewesen und das Radio ohne Lautsprecher eingeschaltet war, wäre das meines Wissens nach schädlich für den AÜ. Korrekt?

      Soweit für heute. Weitere Tipps nehme ich gerne auf.

      Christian

      P.S.: Peter, was bedeuten denn die 73?

      Edit: Danke, Peter Sagnix! Sollte meine Fehlersuche (am stromlosen Gerät) keinen Erfolg haben, werde ich die 60W Birne einsetzen.
      Sandmaennchen postete
      ...
      Der Mantel des Originalbauteils ist doch inklusive der 3 Lötpins Masse?
      Wenn ich nun den neuen Elko, der ja nur einen Massepin hat, einbaue, dann MUSS ich doch die Leiterbahnen brücken, da die große Massefläche sonst nicht geerdet ist, oder?
      ...
      Ja, üblicherweise sind die drei Pins außen Masse.

      Es ist schon richtig und auch häufig erforderlich, daß man sie miteinander verbindet, wenn man Ersatz mit nur einem Masseanschluss einlötet. Die Elkos mit den drei Massepins waren früher beliebt, das Platinenlayout wurde häufig einfacher. Nicht wenige Fehler bei Reparaturen sind darauf zurückzuführen, daß man das Verbinden vergisst, ist mir auch schon passiert. ;)

      Andreas, DL2JAS
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Sandmaennchen postete
      P.S.: Peter, was bedeuten denn die 73?
      .
      Moin,
      DL2JAS weiss es ;)

      "73" ist Telegraphistenesperanto und bedeutet "Viele Gruesse". Es ist einfacher, zwei Zeichen in die Morsetaste zu hacken, als viele und es wird auf der ganzen Welt von (Amateur-) Funkern verstanden.

      Im Netz wird man mehr ueber die in der Morsetelegraphie verwendeten Abkuerzungen finden.

      73
      Peter