Alnicomagneten/Greencones "Remagnetisieren"

      Auf Kritik von Nightbear: "mal selbst etwas auch beizutragen bereit zu sein" möchte ich mich kurz zu einem Thema äußern wo ich noch überhaupt nichts zu finden konnte, klanglich und Physikalisch jedoch Elementar und entscheidend: Dem erforderlichen Remagnetisieren alter Anicomagneten...

      Alnicomangneten zählen aufgrund ihrer Kobaltlegierung sowohl zu den wirkungsgradstärksten als auch zu den bis heute klanglich besten aller Magneten überhaupt (wurde in späteren Jahren lediglich nur nicht mehr hergestellt da Kobalt auf dem Weltmarkt hier immer teurer wurde und später nicht mehr bezahlbar war. Mit aufkommen von Ferritmagneten und immer leistungsstärkere Transitortechnik leztlich auch drauf verzichtent werden konnte).

      9000-Gauss bei einem nur kleinem Bügelmagneten sind da keine Seltenheit....
      Alnicomagneten haben jedoch den Nachteil das sie nach 30-Jahren beginnen an Feldstärke zu verlieren und somit auch an Effizienz, Klang und "Klangfarbe" hier deutlich dann nachlassen..
      Lautsprecher mit Alnicomagneten, wie es bei den Greencones der Fall ist (außer die späteren mit Ferritmagneten), haben heute und nach 50-Jahren allesamt mindestens 10% ihrere Feldstärke bereits schon verloren. Unabhängig davon wie sie gelagert oder betrieben wurden (das ist Physikalisch nun mal so), in der Regel aber auch weit mehr und 20 bis zu 30% Verlust keine Seltenheit. Ganz alte Alnicos sogar noch weit darüber hinaus und bis zu 40-50% an Feldstärkeverlust..

      Was nützt eine Restauration bei Verwendung bester Bauteile und neuer Röhren wenn das Radio nach Fertigstellung aufgrund abgelutschter Alnicomagneten von der Effizienz her und somit auch klanglich hinter seinen Fähigkeiten immer noch zurückbleibt, denn letztlich ist es der Lautsprecher der die Musik hier ja macht...

      Wer sein Saba neben dem technischen auch klanglich zu Höchstform laufen lassen möchte sollte das tun und neben aller Arbeit ebenso hier auch die Alnicomagneten sich kurz beschießen und neu remagnetisieren zu lassen (ein Freiburg beispielsweise ja nicht etwa nur ein einfaches Röhrenradio sondern ein "audiophiles Wiedergabegerät aller höchster Güte" und von bester Qualität welches bis heute mit das "Beste" und seines Gleichen sucht....

      Kontakt zu jemanden aus Münster welcher alte Alnicomagneten speziell hier wieder frisch remagnetisiert und auf ihre volle Feldstärke zurückführt kann bei Interesse per PN gerne hergestellt werden.

      Wie eine Remagnetisierung eines Alnicomagneten bei Salabert (welcher mit dem legendären "PHY-HP" alte Röhrenlautsprecher wieder neu aufleben lies) aussieht ist im folgendem Video ab Minute 2:00 hier kurz zu sehen (Salabert selber im letzten Jahr aber leider verstorben, Gott hab ihn seelig):

      http://www.youtube.com/watch?v=gh9n9v4bNhY

      Wer sich speziell um die überragende Qualität der in Röhrenradios verwendeten Lautsprechers genauer für interessiert sei auch die Lektüre "Höchstempfindlich" hier ans Herz gelegt in welcher auch über die Qualität der Sabas zu lesen (in Bezug auf Verwendung des resonanzarmen Blechs und dies "überragend" wie "Boing" in einer Millionen teuren Studie vor einigen Jahren kürzlich erst bewies, Sabaingenieure aber vor 50-Jahren ohne Millionen teure Studie bereits ebenso auch schon wußten ;) ) ...

      Hifgfidele Grüße
      (EDIT: Dieser Beitrag hatt so in der Form keine Gültigkeit mehr, siehe Post 04. Klanglich zwar Unterschiede zwischen Ferrit und Alnico, Klangtuning war aber nicht der Grund, da lag ich falsch!!)

      Noch kurz anzumerken sei das Saba bei späteren Freiburgs ja sowohl Greencones mit Alnico sowohl als auch Greencones mit lediglich nur einfachen Ferritmagneten hier verbaut hatt (Alnico die mit dem "Bügelmagneten" oder "Topfmagneten" Ferrit = die mit dem rundem/Pukförmigen flachem Magnet). Grund dafür ist nicht etwa der das Saba durch "Mischen" versucht hatt auf Grund teurer werdenden Kobalts Kosten etwa einzusparen sondern ganz "bewußt" Klangtuning so hier speziell mit betrieben wurde.
      In einem Tread (wo sich jemand wundert warum denn hier bei Saba verschiedene Greencones immer verwendet wurden) ist sogar irgendwo zu lesen: "Die haben damals halt genommen was sie hatten" > Dem ist aber absolut nicht so. Das waren qualifizierte Köpfe und aller beste Ingenieure (gerade in der Freiburg Abteilung) die hier "ganz genau" wußten was sie taten.

      Bei Verwendung 2`er 25-cm Greencones mit Alnicomagneten hatt man zwar eine bessere Mitten und Stimmwiedergabe, aber auf Kosten des Basses/Tieftons wo hingegen die mit dem Ferritmagneten Bassstärker und mit "schönerem/mehr Grundton".
      Setzt man jedoch 2-Stück nur mit Ferritmagneten ein hatt man zwar mehr Bass, aber wiederum dann auf Kosten der Klangqualität und hier nicht so schöne Mitten und Sprachverständlichkeit wie es bei den mit Alnicomagneten der Fall ist. Wenn man jedoch "Mischt" 1x mit Ferrit und 1x mit Alnico verwendet dann = PERFEKT!
      Die Ingenieure wie gesagt wußten damals "ganz genau" was sie taten (edit: Verwendung unterschiedlicher Magneten bezüglich der im Freiburg verbauten Ferritantenne, siehe Post 04!) und haben da nicht etwa nur genommen was man gerade hatte :)
      (Nur falls sich falls sich da jetzt viele immer schon gefragt haben sollten warum das bei einem Freiburg hier so ist)
      Diesen mitlesenden Anfängern möchte ein langjährirger Entwicklungsingenieur aufzeigen, dass nichts länger anhält, als selbst erdachten Erklärungen einer beobachteten Einrichtung oder eines Aufbaues im Radio. #

      Die Wahrheit hat mit den angeführten Klangwundern nicht das geringtes zu tun. Hier eine Diskussion dazu:

      http://www.radiomuseum.org/forum/saba_greencones.html

      Und hier eine fundierte Erklärung von einem Labor- Ingenieur.
      Lesen Sie selbst:

      http://www.radiomuseum.org/forum/ferroxdur_magnet_und_ferrit_antenne_geht_das_gut.html

      hans
      Wenn das der "wahre Grund" ist muss ich meinen 2.Beitrag dahingehend natürlich editieren. Faktisch aber so das die Klanglichen Unterschiede zwischen Ferrit und Alnico wie beschrieben und den Unterschied kann auch jeder hören, dachte das dies auch der Grund sei warum Saba unterschiedliche Greencones jeweils verwendet hatt (Klangtuning durch Verwendung unterschiedlicher Membran-Materialnummern aber erwiesen) und muss mich dahingehend entschuldigen......
      Mein lieber Radiofreund.
      es ist unbestritten dass die Feldstärke und Koerzitivkraft genau wie die Membrane den Lautsprecher und damit den Klang beinflusst, zu Gut und Schlecht hin.
      //Der Deckel oder Topf auf dem Ferroxdur bildet ja einen magnetischen Neben. oder Kurzschluss, was sich auch den L-Sprecher nicht besser macht.
      Später hat man im TV bei der Bildröhrenbeeinflussung einen kleinen Zusatzmagneten auf den Ferox geklebt um das Streufeld zu eliminieren.// A


      Aber:
      Es ist eben nicht der Grund warum es in den Radios so ist, bei denen eine Ferrit.- Antenne im Streufeld der Ferroxdur- Magnete liegt.

      Wenn Du das von mir annimmst, hast Du was dazugelernt.

      EDIT: Ich sehe Du hast schon reagiert!
      Hans
      Der erste Link vom Hans ist leider nicht jedem einsehbar und nur Mitgliedern zugänglich.
      Bei dem Link zum Thema Greencone (Name der bei Saba verwendeten Lautsprecher da die Membran von original ehemals "blau" heute zu 99% ins grünliche verblasst) handelt es sich wie du schreibst um eine Diskussion und heist immer auch 2-Seiten und verschiedene Meinungen. Das speziell Greencones in Sachen Wiedergabe, Natürlichkeit und Stimmqualität mit das beste sind was der Weltmarkt in Sachen Breitbändern zu bieten hatt kann aber auch fast ein jeder Dirigent, Aufnahmeleiter oder Tonstudio Besitzer bestätigen von denen viele Greencones auf Schallwänden bei sich Zuhause auch aufgebaut haben (das weiß ich und kann ich bestätigen da ich viel in der Audiophilen Szene und ab und an auch mit dem ein oder anderem Dirigent und Tonstudiobesitzer schon zu tun hatte)...Um kontroversen Diskussionen bezüglich der unumstrittenen Qualität der Greencones von vornherein aus dem Weg zu gehen empfehle ich einschlägige Fachlektüre wie etwa beispielsweise hier das Buch "Höchstempfindlich"...(was aber nicht heißen soll das Grundig, Telefunken, Löwe oder Nordmende Lautsprecher etwa schlechter sein, nur die Greencones eben nochmals was ganz besonderes und sich von der breiten Masse in Sachen Natürlichkeit und Stimmwiedergabe nochmals "etwas" abheben)...Klangqualität wird natürlich immer in erster Linie von dem Radio selbst erzeugt. Wer die Greencones jedoch mal gegen andere Lautsprecher Austauscht wird hier aber einen Unterschied (und auch meist ins "schlechtere") immer auch sofort dann hören können..

      Highfidele Grüße
      Bastler postete

      ....


      Wie eine Remagnetisierung eines Alnicomagneten bei Salabert (welcher mit dem legendären "PHY-HP" alte Röhrenlautsprecher wieder neu aufleben lies) aussieht ist im folgendem Video ab Minute 2:00 hier kurz zu sehen (Salabert selber im letzten Jahr aber leider verstorben, Gott hab ihn seelig):

      http://www.youtube.com/watch?v=gh9n9v4bNhY

      ...

      Hifgfidele Grüße
      Eine Frage stellt sich mir hierbei:
      Wird beim "Remagnetisieren" die Schwingspule vorher ausgebaut, um sie vor Überlastungsschäden zu schützen. Wie im Film zu sehen ist, wird ein heftiger Input darauf ausgeübt.
      Gruss, Ivica, harter Knochen - weiche Birne.
      Nein,bei der Produktion von Visaton wird der Magnet am fertig montierten Lautsprecher aktiviert. Die Schwingspule stört das nicht, da ihr Stromkreis ja offen ist und kein Strom fließen kann. Wäre es anders und die Schwingspule wäre geschlossen, würde die Membran samt Schwingspule wohl herauskatapultiert oder hereingezerrt werden und dann die Spule durchbrennen.Dann wäre alles zerstört bis auf Magnet und Korb.
      Gruß Heino - der Unkaputtbare
      Im Video nur um einen Eindruck zu bekommen wie das als Beispiel von statten geht. Salabert verwendet hier dabei eine Konstruktion speziell und paßend für den Magneten und diese vor Fertigstellung den Magneten bereits auch beschießen. Wie Schabu am Beispiel von Visaton schon sagt von Firma zu Firma allerdings auch verschieden.
      Der Membran und Schwingspule macht das überhaupt nichts und passiert ebenso nichts mit wenn man die komplett mit Membran und Schwingspule beschießt.
      Derjenige in Münster welcher das macht beispielweise einen großen Kessel wo die einfach nur reingelegt werden und ebenso auch große und bis zu 15`Zoll und 38-cm Chassis Platz finden. Die Lautsprecher werden sowohl vorher eben durchgemessen als auch dann anschliesend. Komplett wie sie sind mit Membran und Schwingspule hier an einem Stück so In den Kessel gelegt und hier dann "beschoßen" worauf hin es einen "gehörigen" Knall gibt ("PÄNGGGG") und hiernach dann neu remagnetisiert, wieder voll geladen und mit voller Feldstärke sowie technisch wieder 1-zu-1 ebenso wie auch vor 50-Jahren. Das Beschießen macht dieser zur Sicherheit hier immer auch noch ein zweites Mal. Dem Lautsprechern, der Schwingspule sowie der Membran macht das aber wie gesagt überhaupt nichts, auch egal wie oft man den beschießt. Selbst nur einfache Hochtöner oder alte Klangfilm oder Philips Druckkammertreiber mit Aluminium-Diapraghma werden so neu remagnetisiert ohne das im geringsten irgendwas hiermit passiert...

      Ich schicke demjenigen meine Chassis immer nach Münster was allerdings jedesmal auch hin und Rückversand kostet, der das dann auch nicht umsonst macht und ebenso noch Geld dafür haben möchte. In Dortmnund einen Bekannten der so schlau war hier einfach mal ins Branchenbuch zu schauen wer in seiner Nähe mit Magneten zu tun hatt und da zu solch einer Firma da einfach mal hingefahren. Reinspaziert und bei der Zigarettenpause einen Mitarbeiter nur angesprochen (muss man allerdings auch der "Typ" für sowas sein) ob er ihm das nach Feierabend nicht für ne Kiste Bier machen könnte ihm einige Lautsprecherchassis hier eben neu zu remagnetisieren. Seit dem fährt der jeden Monat einmal mit einer Ladung und Kiste voll an Lautsprechern hin und bekommt jedesmal einen riesen Konvolut an Lautsprechern für lediglich nur ne Kiste Bier gemacht (so gehts natürlich auch).
      In Deutschland gibt es soweit ich weiß ansonsten nur 2-Firmen welche ein neuremagnetisieren offiziell und als Serviceleistung anbieten. Man kann das natürlich aber genauso machen das man einfach im Branchenbuch mal nachschaut und sich eine Firma in der Nähe sucht welche mit Magneten oder Lautsprechern hier zu tun hatt, da all diese Firmen auch über diese Technik verfügen Magneten zu remagnetisieren, und da ebenso hier einfach mal nachfragt ...

      Es bleibt noch zu erwähnen das bei einem Freiburg-14,15 oder 18 von 1964-68 die Alnicomagneten hier jetzt auch "noch nicht ganz so alt sind", zumal ja auch immer noch jeweils 2-Stück mit Ferritmagnet ebenso verbaut sind welche an Feldstärke auch nicht verlieren können (nur Alnico fängt nach ca. 30-Jahren an Feldstärke hier zu verlieren) und wenn bei zur Hälfte mit Ferritmagneten gemischt, und bei der anderen Hälfte an den Alnicos noch nicht viel und nur etwa 10% Feldstärkeverlust, sich ein neu remagnetisieren dann klanglich auch nicht so bemerkbar macht und hier kein all zu großer Unterschied. (Die Alnicos werden nach dem neu Beschießen auch bei nur 10% Feldstärkeverlust zwar dann trotzdem etwas schneller, frischer und auch einen Ticken Dynamischer sowie auch mit etwas mehr dann an Bass, was bei einem Freiburg 14,15,18 oder auch 11, 12, 125 mit der Mischung 50% Ferritmagnet und wenn bei nur 10% Feldstärkeverlust der Alnicos dann aber auch nicht die Welt und bei diesem und den späteren Modellen hier so auch nicht zwingend erforderlich).
      Bei einem Freiburg 3-DS, wo die Alnicomagneten auch nochmals 15-Jahre älter sind, sieht das allerdings aber wiederum ganz anders aus. Gerade bei den 26-cm mit dem Topfmagneten können anschließend teilweise "Welten" dazwischen liegen wenn man sich diese hier einmal beschießen und neu remagnetisieren lässt. Ebenso auch bei allen anderen Radios aus den 50`gern macht das hier auf alle Fälle Sinn.. (ist von Lautsprecher zu Lautsprecher jedoch allerdings auch verschieden und kann man im vornherein so immer nicht sagen. Unterschiedliche Feldstärke oft aber auch der Grund warum nach einer Restauration Freiburgs trotz ein und des selben Modells hier dennoch alle unterschiedlich klingen (wenn bei Verwendung gleicher Bauteile und Röhren).

      Grüße
      ----------------

      Wer nix macht ist Nix
      (ich weiß auch gar nicht was ihr gegen Beamte habt, die tun doch nichts)
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