Meersburg 125 Automatik - ob da noch mal Musik raus kommt....

      Hallo liebe Mitglieder dieses Forums.
      In meiner Vorstellung habe ich angekündigt, über mein Projekt "Deko" zu berichten. Es kam so an:


      Ich war neugierig und hatte eine 100 Watt Glühlampe vorgeschaltet - man weiß ja nie - und diesen Tipp gab es schon vor 40 Jahren.... Das "Magische Auge" war zwar schief im Gehäuse, aber es "schlug aus". Ton war keiner zu hören.

      Das Gehäuse "Passte nicht.......






      Die Regler waren nicht komplett.

      Die rechte vordere Ecke des Gehäuses isr nicht mehr da....


      Das Gehäuse war gebrochen und verzogen.


      Ander Rückwand baumelte ein Stück Skalenseil.


      Von Innen siehts noch "normal" aus.

      Weiter gehts später.....................
      Gruß, Peter
      Hallo Dieter,
      die Bilder sind jetzt so:

      Ein leicht koordierter Netztrafo.

      Dieses Bild ist 600 breit und 450 hoch - mehr Breite macht der Picture Manager nicht.....

      Auch der Automatikmotor ist leicht korodiert.



      Von unten sieht alles noch original aus.
      Feststellungen nach Ausbau des Innenlebens:
      Seil für die UKW Wippe gerissen
      Magische Auge schief und mit Draht besfestigt (Bilder folgen)
      Kein Ton (bei Test mit in Reihe geschalteter Glühlampe)
      Bassregler fest
      Automatikmotor schwergängig
      Chassis leicht korrodiert
      Gruß, Peter
      Ich habe mit dem Gehäuse angefangen. Ein Tischler riet mir, statt Möbelpolitur Autopolitur zu verwenden. Für das Kleben des Gehäuses sollte ich Leim auf PUR-Basis vewenden (Ich hatte den Eindruck, er hätte am liebsten mitgemacht und das Gehäuse neu funiert...). Hier ein par Bilder zu dieser Prozedur:









      Jetzt ist fast alles demontiert und der richtige Zeitpunkt für die Wäsche des Lausprecherstoffes:

      Ab in die Badewanne mit lau warmen Wasser und Vollwaschmttel. Hin und her geschwenkt - nach 5 Minuten war der Stoff um den Fleck herum sauber. Man hatte den Eindruck, der Fleck wird dunkler. Vorsichtiges Einbürsten eines Entferners half nicht. Der letzte Versuch war der mit EAU de JAVEL PLUS. Ich hatte es in Frankreich erworben. Gummihandschuhe an (ich glaube, das Zeug würde die Fingernägel zum Hochklappen bringen..), ein wenig auf einen weichen Lappen - der muss!!!! weiß sein - und dann den Flecken vorsichtig betupft. Siehe da, da Fleck hatte kaum noch Chancen. Zum Schluss noch ein paar Tropfen ins Seifenwasser, komplett durchgespült, zwei mal in klarem Wasser nachgespült und dann noch mal mit ein wenig Weichspüler.
      Wichtige Anmerkung zu EAU de JAVEL: Es ist sehr stark chlorhaltig und ein noch stärkeres Oxidationmittel. Bei Badarmaturen (bunt) und Kleidung dran denken und an die eigene Haut.
      Hier das Ergebnis:


      Zum Ausglei des Einlaufens kommen wir später. Jetzt kommt erst mal das Gehäuse dran. Ich denke, die Bilder sprechen für sich:



      Der PUR Kleber kommt außen an der Bruchstelle raus.





      Die UKW Antenne wurde mit Aluminiumklebeand repariert - der Kontakt erfolgt über die kleinen Schrauben.
      Nun kommt wieder der Lautsprecherstoff dran. Er ist trocken und verzogen (er hat sich stellenweise vom Rahmen gelöst):

      Das Ausrichten erfolgte mit einem großen Lineal, geleimt wurde mit Ponal kalr und festgehlten mit starken Klammern.

      Nun wird das ganze zusammengebaut:

      Die rechte eingedrückte Ecke habe ich mit Möbelwachs "modelliert". (Man darf doch sehen, dass der Saba schon 50 Jahre auf dem Buckel hat....)

      Vor her konnte man hier eine Zeitung duch stecken...
      Gruß, Peter
      Hallo Dieter, so ein Kommentar mitten drin baut auf!

      Bevor es ans Löten und die Fehlersuche geht noch zwei Bilder:

      Dieser einfach ohne jeden Halt eingelötete Widerstand wirkte auf mich wie der rote Draht... Sein "offenes Ende" baumelte verdächtig nahe am Siebelko.
      Da das Seil für die UKW-Schwinge gerissen war, habe ich erst mal ein dünnes Paktband eingebaut und mit einem starren Draht befestigt:

      Das wird selbstverständlich noch geändert - das 0,2 mm dicke Stahlseil ist bestellt.
      Was jetzt folgt soll keine Wiederholung der Beiträge dieses Forums sein!

      Den Entstörkondensator hat schon mal jemand getauscht.



      Hier sieht man den "erneuerten" Gleichrichter. Am positiven Ausgang bekam er einen 100 Ohm Widerstand mit 10 Watt. Zufällig war im Chassis ein 3 mm Gewindebohrung. Auch der Entstörkondensator wurde erneuert. Eine gute Überleitung: Die Netzentstörer habe ich gegen einen Y-Kondensator getausch und unter dem Netztrafo versteckt:

      Nun - wie oft im Forum beschrieben - der Kondensatortausch. Die abgeschirmten wurden auch wieder durch solche ersetzt.

      Ich habe 10 mal geschaut, ob ich auch keinen vergessen habe.



      Der Motorkondensator 0,33 micro, 1000 Volt, ist sehr klein geworden.

      FERTIG!

      Nun das erste Einschalten - erst mit der Lampe in Reihe. Dann direkt. Ein leises, völlig verzerrtes Tönchen war zu vernehmen. Ich gebe zu: Ich habe mir ein Bier gegönnt und konnte nicht mehr aufhören. Beim leichten Drücken der Stereoaste wurde es ein wenig lauter.... Da war doch was mit Parallelschalten von zwei Endstufen im Monobertrieb. Vor der Endstufe konnte ich ein einwandfreues Signal messen / hören (Miniverstärker mit Minilautsrecher). Die Anodenspannung war ok. Ich hatte noch zwei ECL 86. Nach deren Tausch war ich begeistert: Der Meersburg lebt wieder.
      Nun zur Automatik: Die Schwergängigkeit war schnell gefunden. Das Seil für die UKW-Wippe hatte sie um die Achse gewickel. Also alles gereinigt, mit Balistol leicht eingesprüht und der Antieb ging wieder völig leicht. Mit etwas Schwung bewegt sich der Zeiger sogar alleine weiter. Nur der Motor lief nicht im Automatikbtrieb. Da alle Kondensatoren gewechselt waren tauschte ich die EABC 80 und die ECL 80. Jetzt sucht er auch wieder. Und jetzt kann mir sicher ein Mitglied des Forums helfen: Welche Einsteller am Suchfilter sind für UKW - ich meine die örtliche Lage - im Schaltplan habe ich sie gefunden (Ich bitte um Entschuldigung, wenn das schon im Forum steht - ich habe es nicht gefunden....).

      Nun noch ein paar Details zum Zusammenbau. Dem Chassis sieht man das Alter an. Trotz Waffenöl und Rostlöser wird es nicht wie neu:


      Den Bassregler habe ich mit Rostlöser behandelt, gereinigt und mit Balistol geschützt. Die Anzeigeplatten hatten ihre Filzauflage verloren. Hier mussten neue dran:

      Die Filzscheiben der Einsteller sind aus Möbelfilzgleitern geschnitten:

      Und eine Madenschraube fehlte auch noch:


      Die mit Glasreiniger geputzte Skalenscheibe passte erst nach ein paar Versuchen. Ich hatte vergessen, die Lage der Bass- und Höhensteller zu markieren... Aber dann war es geschafft:


      Ich kann es nicht lassen, das Bild sollt Ihr auch noch haben......


      So, das wars erst mal. Den vor beschriebenen Widerstand und das Seil zur Wippe muss ich noch tauschen. Außerdem stören mich der angerostete Trafo und der Motor noch.... Ihr hört wieder von mir. Jetzt bin ich erst mal beruflich unterwegs. Ich bin gespannt auf Eure Kommentare....
      Gruß, Peter
      Hallo liebe Röhrenradiogemeinde,

      ich hatte mal wiede eine Stunde Zeit.... Die beideb ECL 86, die EABC 80 und die ECL 80 sind gegen geprüfte Exemplage getauscht. Das Seil zu UKW Wippe ist montiert und der oben beschriebene Widerstand ersetzt. Ich hatte (zwischen den vielen Bildern versteckt) eine Frage an an die Mitglider des Forums: Welche Einsteller am Suchfilter sind für UKW - ich meine die örtliche Lage - im Schaltplan habe ich sie gefunden (Ich bitte um Entschuldigung, wenn das schon im Forum steht - ich habe es nicht gefunden....). Jetzt ist noch ein Frage hinzugekommen: Der Suchlauf funktioniert von links nach rechts so wie es sein soll. Von rechts nach links bleibt er schon bei der Andeutung eines Senders stehen. Kann man das einstellen? Und wenn ja, wo?
      Schon mal vielen Dank für Eure Hilfe.
      Gruß, Peter
      Hallo Peter,

      der Filter hat 6 Löcher, die 3 oberen sind für FM, die 3 unteren für AM, wobei normalerweise das untere und das obere abgeklebt ist. An denen auf keinen Fall schräubeln, die sind vom Werk fest eingestellt. Am 2. von oben wird die Mittigkeit des Suchlaufs eingestellt, vorsichtig und gefühlvoll den Kern verdrehen, bis das mag. Auge den größten Ausschlag erreicht. Bei exakter Einstellung muss am Senderwahlknopf in beiden Richtungen der gleiche Widerstand zu spüren sein. Das Ganze natürlich bei eingeschalteter Automatik.

      Freundliche Grüße Otto
      Gruß Otto
      Hallo liebe Röhrenradiofans,
      ich muss noch was los werden: Ich habe zwei Kinder der "mp3-Generation". Der oben beschriebene Meersburg steht mittlerweile im Wohnzimmer....Ich hatte noch einen 5-poligen DIN-Stecker.... ein 3,5mm Klinke dran - und was glaubr Ihr - die volle Begeisterung..... Ich denke, es ist auch ein Weg unsere Interessen an unsere Kinder weiter zu geben.
      Gruß, Peter
      Hallo Peter,

      da sagst du etwas, was ich meinen (vier) Kindern schon seit Jahren predige: die alten Röhrengeräte sind durch nichts zu ersetzen! Vorführungen ließen sie immer wieder staunen, mittlerweile haben 3 ein Röhrengerät in ihren Wohnungen stehen... (die vierte wohnt noch hier).

      Kleine Episode am Rande: als ich meiner Jüngsten im zarten Alter von 15 Jahren mal im Wohnzimmer ein Grammophon vorführte, guckte sie 360° um das Gerät herum. Auf meine Frage, was sie denn suche, kam die Antwort "das Netzkabel, Musik ohne Strom geht doch nicht..."

      Gruß, Dieter
      Das war bei der Präsentation des ersten Handys beim Bundesnachrichtendienst so ähnlich:
      Damals war Klaus Kinkel- bekanntlich ein Schwabe- Präsident des BND. Stolz führte man ihm das neue Telefon vor. Er betrachtete es von allen Seiten und sagte dann erschrocken: "Ja henn die denn da das Kabele vergesse?"
      Seitdem wird diese Art von Telefon Henndie bzw. Handy genannt.
      Gruß Heino - der Unkaputtbare