Kaiser Contest DX 1151

      Hallo,

      ich habe eigentlich schon längere Zeit nichts mehr mit Radios zu tun gehabt,irgendwie war die Luft raus,aber wie der Zufall es manchmal will,kam ich an dieses Radio.
      So wirklich konnte ich dieses Gerät bisher noch nicht einordnen,es handelt sich wohl um ein Gerät mit dem man angeblich nicht nur Sender empfangen,sondern wohl auch senden kann.War wohl irgendwie auch für Amateurfunker gedacht.
      UKW ist nich an Bord,nur mehrfach Kurzwelle und MW.
      Vielleicht kennt ja einer der Forumsmitglieder diesen Apparat.










      Gruss,
      Peter
      Hallo Heino,Volker,

      Volker hat recht,ich hab da Blödsinn geschrieben,ich habe einen Teil der Bedienungsanleitung des Gerätes im Netz gefunden und den letzten Abschnitt völlig falsch verstanden.
      Dort stand man solle während des "Sendebetriebes" um den Empfänger nicht zu gefährden,den Selbigen über den linken Kippschalter (Empfang,siehe Bild) abschalten.
      Das war wohl dann der Fall,wenn man beide Geräte,Funkgerät und den Empfänger gleichzeitig in Betrieb hatte.
      Der Kaiser war wohl hauptsächlich zum Abhören und Aufspüren von Amateurfunkern auf den Kurzwellenbändern gedacht in Kombination mit einem Amateurfunkgerät.
      Sorry.
      Gruss,
      Peter
      Hallo Peter, Hans und Volker,

      auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: Peter, Du hast da eine ausgesprochene Rarität ergattert, von der sicher nicht mehr als 5-10 Exemplare überlebt haben. Da lohnt sich eine aufwendige Restaurierung! Ein museales Objekt! Meinen Glückwunsch, ich beneide Dich!:dance:
      Gruß Heino - der Unkaputtbare
      Interessantes Gerät!

      In der Zeit gab es nicht viele Funkamateure. Bei den Nazis war der Amateurfunk stark eingeschränkt, bzw. ganz verboten. Kurz nach dem Krieg hatten die Leute andere Sorgen und natürlich auch wenig Geld für Hobby und Luxusgüter. Ich gehe davon aus, das Gerät wurde in Kleinserie produziert, Größenordnung 100 Stück, eher weniger.
      Die wenigen Funkamateure, die es kurz nach dem Krieg gab, bauten häufig ihre Geräte selbst. Recht beliebt war es, Empfänger von der Wehrmacht für den Amateurfunk zu benutzen, bzw. dahingehend zu modifizieren.
      Üblicherweise waren damals Sender und Empfänger getrennt. Teilweise nahm man auch getrennte Antennen für Sender und Empfänger. Die Sendeantenne musste auf die Sendefrequenz abgestimmt sein, war bei der Empfangsantenne nicht notwendig. Deswegen auch der Schalter Empfang, damit man nicht mit Brachialgewalt HF in den Empfängereingang pustet. Militärgeräte hatten teilweise am Empfängereingang eine Glimmröhre, eine Art Zenerdiode, als Schutz.
      Das Gerät sollte auf jeden Fall restauriert werden und erhalten bleiben. Auch heute wird es einen hohen Gebrauchswert haben. Schließe mal 5 m Draht am Antenneneingang an. Damit solltest Du einige Stationen im Bereich 7,0 bis 7,1 MHz und 14,0 bis 14,35 MHz hören, da ist praktisch immer was los. Anbei eine Liste der Amateurfunkfrequenzen:
      http://de.wikipedia.org/wiki/Amateurband

      Andreas, DL2JAS
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Hallo Hans,Heino,Volker und Andreas,

      erstmal besten Dank für eure Informationen,nun ist die Geschichte dadurch weitestgehend geklärt. Wie Heino und Andreas oben schon geschrieben haben,scheint das Gerät recht selten zu sein.Eigentlich auch nicht so verwunderlich,denn man kann sich ja denken,daß der Käuferkreis nicht besonders gross war,da das Gerät hauptsächlich für Amateurfunker gedacht war,wie es auch Andreas schon erwähnt hat. Die Gehäuseoptik ist auch nicht wirklich wohnzimmertauglich.
      Ich hab das Gerät erst gestern selber abgeholt,es stand die letzten 30 Jahre auf einem Dachboden.

      Gruss,
      Peter
      Moin,
      ich erinnere mich, das Kaiserlein wurde auch in der Funkschau erwaehnt. Industrieempfaenger fuer Funkamateure waren in jener Zeit wirklich selten, es gab KW-Geraete aus den USA, die sich hier kaum einer leisten konnte und nach meiner Erinnerung immerhin zwei aus Deutschland, dieser Kaiser und ein Geraet von Funke.

      Mit seiner Schaltungsauslegung als Doppelsuper ist der Kaiser tatsaechlich ein gut brauchbarer Amateurempfaenger, man haette auch einen modifizierten Rundfunkempfaenger erwarten koennen.

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      Peter
      Das Gerät hat außer Amateurfunk einen zusätzlichen Gebrauchswert!

      Damit meine ich jetzt nicht die Sender, die man außerhalb Rundfunk und Amateurfunk empfangen kann aber normalerweise nicht darf. Das Gerät hat ein S-Meter, eine Feldstärkeanzeige.
      http://de.wikipedia.org/wiki/S-Meter
      Die wird bei dem Gerät vermutlich ganz brauchbar sein, kein Lügenbarometer. So ein S-Meter würde ich von der Genauigkeit zwischen Magischem Auge und professionellem Messgerät einordnen, Amateurmessgerät für die Antennenspannung. Ist das Gerät fertig restauriert, kann ich es bei Interesse an einen Funkmessplatz anschließen, S-Meter und Skala (Frequenzversatz) überprüfen.

      Andreas, DL2JAS
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Ist zwar schon ein paar Tage her, aber vielleicht interessiert es ja noch jemanden ;)

      Der Kaiser contest DX 1151 ist ein abgewandeltes Exportgerät von Kaiser, dem 1156 radiomuseum.org/r/kaiser_w11563dw_115.html

      Immerhin stecken im Contest DX neun Röhren (EF89 ECH42 ECH42 EF89 EM80 EAF42 ECH42 EL41 AZ41) und der Empfänger ist als Doppelsuper ausgeführt. Auf den LMK-Bändern dürfte der also mit einer guten Antenne ganz gut was hören.
      Meinen Contest DX habe ich seinerzeit in Bad Laasphe für 50€ bekommen, geringfügig und reversibel verbastelt, aber vollständig.
      Gerade bin ich dabei mal die Röhren zu prüfen. Die EL41 hat 100%. Mal sehen, wie sich die anderen Lampen schlagen.

      Für Telegraphie und Telefonie ist der Apparat ganz gut, für Fernschreiben leider weniger, da entweder der Oszillator, der BFO oder beide nicht ganz konstant sind und immer leicht um die Sollfrequenz pendeln, was den PC beim decodieren der Fernschreibsignale aus dem Takt bringt.

      Wer so ein Gerät für kleines Geld findet, der sollte zugreifen. Es ist ein sehr interessantes Stück Technik und im Erscheinungszeitraum 1956/57 wohl ein für viele OMs und SWLs ein unerfüllter Traum geblieben. In ebay gingen die Kisten - wenn mal eine drin war - für 150-200€ weg.
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