Seit einiger Zeit war ich auf der Suche nach einem MD292. Vor ein paar Wochen gab es im Nachbardorf preiswert einen Defekten (Ebay). Der nette Verkäufer brachte ihn sogar vorbei und nahm im Tausch meinen NAD 3060 (2 * 60 W Endstufe) mit. Made in Germany gegen Made in Taiwan.
Fehler 1: Es funktionierte nur ein Kanal.
Ursache 1: Die Buchsenleiste am Stereodecodermodul hatte rissige Lötstellen.
Lösung 1: Nachlöten
Dann kurze Freude, gefolgt von Enttäuschung.
Fehler 2: Kein Stereoempfang
Ursache 2: Die Stereo-Fern-Umschaltung schaltet immer auf mono und legt den PIN 9 am TCA 4500 immer auf 0,6 Volt.
Lösung 2: Diode D906 zwischen TCA und Stereo-Fern-Umschaltung durchgeknipst.
Dann kurze Freude, gefolgt vom Anschluss eines Kopfhörers, gefolgt von Enttäuschung.
Fehler 3.1: Linker Kanal des Kopfhörerverstärkers brummt.
Ursache 3.1: Der Siebelko (C726) auf dem Modul hatte Blähungen nach unten, anstatt aufgedruckter 100µF "nur" 90µF, im Schaltplan sind 220µF angegeben!
Lösung 3.1: 220µF eingebaut. (Wahrscheinlich waren beide Kanäle betroffen, rechts aber nicht zu hören siehe 3.2)
Fehler 3.2: Rechter Kanal hat sehr starkes Rauschen, auch bei zugedrehtem LS-Regler.
Ursache 3.2: Der Verstärker besteht u. a. aus einer Spannungsverstärkungsstufe mit einem BC547B (T733 bzw. T713). Dieser war zwar messtechnisch so weit in Ordnung, aber mit integriertem Rauschgenerator.
Lösung 3.2: In beiden Kanälen Einbau eines BC550C. Der ist rauscharm und hat eine doppelt so hohe Stromverstärkung. Die höhere Leerlaufverstärkung sollte insgesamt die Eigenschaften der Endstufen noch ein bisschen verbessern.
Dann Anschluss eines Kopfhörers, gefolgt von langer Freude. So wie er da steht, ist es ein wahrer Genuss ihn anzuschauen.
Der eigentliche Grund für den Kauf des MD292 war ein Satz in dem legendären Test der Hifi-Stereophonie 1978. Hier war der 9241 Sieger, was mich damals - wegen der Festsender - zum Kauf des 9240S bewegte.
Nun zum Satz: "Die Daten aus dem Bereich der Wiedergabegüte sind zufriedenstellend". Die Konkurrenz von Tandberg und Braun bekam in diesem Punkt damals ein "ausgezeichnet" und Grundig ein "gut". Hauptgrund für das "schlechte" Abschneiden des Saba waren der Rauschabstand, der Klirrfaktor bei 75 KHz Hub und der Frequenzgang. Inbesondere der Rauschabstand hat mich bei meinem Saba (und zwei anderen) immer gestört, bei anspruchsvollem Musikmaterial ist bei kleinen Pegeln das Rauschen manchmal doch störend. Ein Grundig X55 (UKW-Teil = R40), der sich mal hierhin verirrt hat, bietet im direkten Vergleich eine hörbar bessere Wiedergabequalität. Dafür empfängt er aber nicht so gut.
Für die Nachfolger (MD292 und 9260) hat SABA damals verbesserte Daten angegeben, für den Geräuschspannungsabstand 5 dB mehr und einen geringeren Klirrfaktor (0,2 anstatt 0,25). Und da wollte ich doch mal wissen, ob man das im direkten Vergleich hören kann.
Schaltungstechnisch hat sich nur die ZF stark verändert. Im 9240S arbeiten zwei Transistorstufen und zwei Doppelfilter. Die Transistorstufen sind HF-mässig nicht gegengekoppelt, was der Signalqualität sicher nicht zuträglich ist.
Die neue ZF (MD292/ST9260) hat eine zweistufige, gegengekoppelte Transistorstufe mit Impedanzwandler und einen HF-Operationsverstärker, zwei Doppelfilter und ein Einfachfilter. Insgesamt also deutlich aufwändiger, wobei ich mich frage, warum SABA dem supertrennscharfen Gerät noch ein zusätzliches Filter verpasst hat?
Im direkten Hörvergleich war für mich über einen Spitzenklasse-Kopfhörer allerdings kein klanglicher Unterschied zwischen dem 9240S und dem MD292 hörbar.
Da eine hohe Trennschärfe und guter Klang natürliche Feinde sind, habe ich noch ein Experiment durchgeführt. In der ZF des MD 292 wurde einer der Doppelfilter (KF313) entfernt und gebrückt, die Verstärkung der zweistufigen Transistorstufe entsprechend der (wegfallenden) Dämpfung des Filters reduziert (C304 entfällt).
Im direkten Hörvergleich ist jetzt ein klanglicher Unterschied zwischen dem 9240S und dem modifizierten MD292 hörbar. Beide Geräte können anhand des Klanges bei entsprechendem Musikmaterial eindeutig identifiziert werden. Der MD292 klingt räumlicher und das Rauschen ist deutlich geringer.
Die Trennschärfe ist schlechter geworden, was aber bei der Senderanordnung vor Ort kein Problem darstellt. Sie ist jetzt genau so wie beim Grundig X55, auch klanglich sind sich die beiden jetzt ähnlicher.
Mein Eindruck ist, der CA3189 trägt auch ein bißchen zum Rauschen bei. Die Geräte, die bei der Wiedergabegüte besser abgeschnitten haben, sind alle (?) mit dem TCA 420 ausgestattet, teilweise bei gleicher Trennschärfe. Hier hatte Philips wohl die Nase vorn. Den Tausch spare ich mir allerdings, hier sind die Unterschiede doch zu groß.
Um Mißverständnissen vorzubeugen, es geht mir nicht darum den SABA in Mißkredit zu bringen. Und das Ganze ist auch Jammern auf hohem Niveau. Mein 9240S ist jeden Tag in Betrieb und macht mir viel Freude, aber wenn einen etwas jahrelang beschäftigt .....
Fehler 1: Es funktionierte nur ein Kanal.
Ursache 1: Die Buchsenleiste am Stereodecodermodul hatte rissige Lötstellen.
Lösung 1: Nachlöten
Dann kurze Freude, gefolgt von Enttäuschung.
Fehler 2: Kein Stereoempfang
Ursache 2: Die Stereo-Fern-Umschaltung schaltet immer auf mono und legt den PIN 9 am TCA 4500 immer auf 0,6 Volt.
Lösung 2: Diode D906 zwischen TCA und Stereo-Fern-Umschaltung durchgeknipst.
Dann kurze Freude, gefolgt vom Anschluss eines Kopfhörers, gefolgt von Enttäuschung.
Fehler 3.1: Linker Kanal des Kopfhörerverstärkers brummt.
Ursache 3.1: Der Siebelko (C726) auf dem Modul hatte Blähungen nach unten, anstatt aufgedruckter 100µF "nur" 90µF, im Schaltplan sind 220µF angegeben!
Lösung 3.1: 220µF eingebaut. (Wahrscheinlich waren beide Kanäle betroffen, rechts aber nicht zu hören siehe 3.2)
Fehler 3.2: Rechter Kanal hat sehr starkes Rauschen, auch bei zugedrehtem LS-Regler.
Ursache 3.2: Der Verstärker besteht u. a. aus einer Spannungsverstärkungsstufe mit einem BC547B (T733 bzw. T713). Dieser war zwar messtechnisch so weit in Ordnung, aber mit integriertem Rauschgenerator.
Lösung 3.2: In beiden Kanälen Einbau eines BC550C. Der ist rauscharm und hat eine doppelt so hohe Stromverstärkung. Die höhere Leerlaufverstärkung sollte insgesamt die Eigenschaften der Endstufen noch ein bisschen verbessern.
Dann Anschluss eines Kopfhörers, gefolgt von langer Freude. So wie er da steht, ist es ein wahrer Genuss ihn anzuschauen.
Der eigentliche Grund für den Kauf des MD292 war ein Satz in dem legendären Test der Hifi-Stereophonie 1978. Hier war der 9241 Sieger, was mich damals - wegen der Festsender - zum Kauf des 9240S bewegte.
Nun zum Satz: "Die Daten aus dem Bereich der Wiedergabegüte sind zufriedenstellend". Die Konkurrenz von Tandberg und Braun bekam in diesem Punkt damals ein "ausgezeichnet" und Grundig ein "gut". Hauptgrund für das "schlechte" Abschneiden des Saba waren der Rauschabstand, der Klirrfaktor bei 75 KHz Hub und der Frequenzgang. Inbesondere der Rauschabstand hat mich bei meinem Saba (und zwei anderen) immer gestört, bei anspruchsvollem Musikmaterial ist bei kleinen Pegeln das Rauschen manchmal doch störend. Ein Grundig X55 (UKW-Teil = R40), der sich mal hierhin verirrt hat, bietet im direkten Vergleich eine hörbar bessere Wiedergabequalität. Dafür empfängt er aber nicht so gut.
Für die Nachfolger (MD292 und 9260) hat SABA damals verbesserte Daten angegeben, für den Geräuschspannungsabstand 5 dB mehr und einen geringeren Klirrfaktor (0,2 anstatt 0,25). Und da wollte ich doch mal wissen, ob man das im direkten Vergleich hören kann.
Schaltungstechnisch hat sich nur die ZF stark verändert. Im 9240S arbeiten zwei Transistorstufen und zwei Doppelfilter. Die Transistorstufen sind HF-mässig nicht gegengekoppelt, was der Signalqualität sicher nicht zuträglich ist.
Die neue ZF (MD292/ST9260) hat eine zweistufige, gegengekoppelte Transistorstufe mit Impedanzwandler und einen HF-Operationsverstärker, zwei Doppelfilter und ein Einfachfilter. Insgesamt also deutlich aufwändiger, wobei ich mich frage, warum SABA dem supertrennscharfen Gerät noch ein zusätzliches Filter verpasst hat?
Im direkten Hörvergleich war für mich über einen Spitzenklasse-Kopfhörer allerdings kein klanglicher Unterschied zwischen dem 9240S und dem MD292 hörbar.
Da eine hohe Trennschärfe und guter Klang natürliche Feinde sind, habe ich noch ein Experiment durchgeführt. In der ZF des MD 292 wurde einer der Doppelfilter (KF313) entfernt und gebrückt, die Verstärkung der zweistufigen Transistorstufe entsprechend der (wegfallenden) Dämpfung des Filters reduziert (C304 entfällt).
Im direkten Hörvergleich ist jetzt ein klanglicher Unterschied zwischen dem 9240S und dem modifizierten MD292 hörbar. Beide Geräte können anhand des Klanges bei entsprechendem Musikmaterial eindeutig identifiziert werden. Der MD292 klingt räumlicher und das Rauschen ist deutlich geringer.
Die Trennschärfe ist schlechter geworden, was aber bei der Senderanordnung vor Ort kein Problem darstellt. Sie ist jetzt genau so wie beim Grundig X55, auch klanglich sind sich die beiden jetzt ähnlicher.
Mein Eindruck ist, der CA3189 trägt auch ein bißchen zum Rauschen bei. Die Geräte, die bei der Wiedergabegüte besser abgeschnitten haben, sind alle (?) mit dem TCA 420 ausgestattet, teilweise bei gleicher Trennschärfe. Hier hatte Philips wohl die Nase vorn. Den Tausch spare ich mir allerdings, hier sind die Unterschiede doch zu groß.
Um Mißverständnissen vorzubeugen, es geht mir nicht darum den SABA in Mißkredit zu bringen. Und das Ganze ist auch Jammern auf hohem Niveau. Mein 9240S ist jeden Tag in Betrieb und macht mir viel Freude, aber wenn einen etwas jahrelang beschäftigt .....