Villingen 125 - als Ersatzteilspender zu Schade....

      Hallo liebe Sabagemeinde,

      vor ein paar Wochen habe ich über meine "DEKO", ein Meersburg 125, berichtet. Zwischenzeitlich ist meine Werkbank voll geworden. Über eine Kleinanzeige kam ich an einen Saba Villingen 125. Es war als Ersatzteilträger angeboten - und ich brauchte noch zwei Regler mit Messingringen. Also kaufte ich diese mit einem Radio dran. Aber ich konntes es einfach nicht schlachten. Mit vorgeschlteter Glühlampe wollte ich wissen, ob noch Leben drin ist. Eine Skalenlampe brannte, das Magische Auge (Band) glimmte ganz leicht, UKW: kein Ton, MW: kein Ton - und schon war ich bei der Arbeit. Als erstes baute ich mir zwei Rahmen aus 20mm x 40 mm Leimholzleisten. Wofür, das seht Ihr hier:











      Ich habe schon angefangen, Kondensatoren zu tauschen - sie sind von Volker.
      Die Anodenspannungen lagen bei 140 Volt. Die Ursache lag im Selengleichrichter. Ich hätte nie gedacht, dass dessen Widerstand über 1 kOhm liegen kann. Ich habe eine 1N4007 in das Gehäuse gelötet und einen 100 Ohm Widerstand in die Plusleitung gebaut. Ihr glaubt es nicht - es tat sich nichts. Nur das Magische Auge war etwas heller.. Auf MW krachte es aber nach dem üblichen Kondensatortausch. Als Ursache - ich hatte keine externe Antenne dran - stellt ich ein abgerissenes Kabel an der Ferritantenne fest. Angelötet, MW ging. Zum UKW-Teil später.






      Auch auf den Kopf stellen lässt sich das Chassis.
      Habt Ihr es gemerkt: Ich habe den abgeschirmten Koppelkondensator auf die Unterseite gelötet.........................


      Das UKW-Teil hatte kein Spannung. Ursache war L 106. Ich habe die Spule mit der Lupe untersucht. Inder Mitte hatte sie eine Unterbrechung )Habe ich noch nie gehabt!). In meiner Bastelkiste hatte ich noch einen alte HF Drossel - eingelötet, UKW läuft. Ein Skalenseil zum UKW-Teil muste ich noch tauschen. Es war so "bröselig", dass es beim Testen des UKW-Teis riss.



      Das Radio hat jetzt schon ein paar Stunden Betrieb überstanden. Ich habe festgestellt, dass die Spannungen ein wenig zu hoch sind. Der 100 Ohm Widerstand ist etwas zu klein. Außerdem musste ich feststellen, dass der vor dem Abschalten eingestellt UKW-Sender nach Wiedereinschalten ein wenig nachgeregelt werden muss. Bei Betriebstemperatur muss noch mal nachgeregelt werden, dann bleibt der Sender stabil. Jetzt brauche ich mal einen Tipp. Danke schon mal.
      Ich geh jetzt noch ein wenig Platine sauber machen....
      Gruß, Peter
      Heinos Pauschalaussage stimmt nicht so ganz.

      Früher war die nominelle Netzspannung 220 Volt, beträgt seit gar einigen Jahren 230 Volt. Grob gerundet sind das dann 5 % mehr an Spannungen, die direkt von der Netzspannung abhängen, z.B. Anodenspannung direkt hinter dem Gleichrichter.
      Damals benutzte man vergleichsweise niederohmige Zeigermessinstrumente, keine hochohmigen Digitalmultimeter. Mit den Zeigermessinstrumenten wurde die tatsächliche Spannung mehr oder minder verfälscht. Spannungsangaben in den Schaltbildern beziehen sich meist auf ein Drehspulmessinstrument mit angegebenem Innenwiderstand. Der Innenwiderstand des zu verwendenden Instruments ist üblicherweise in kΩ/V angegeben, steht normalerweise im Schaltplanblatt bei den Erklärungen. Gute damalige Spannungsmesser waren in der Gegend 100 kΩ/V anzusiedeln, einfachere eher bei 10 kΩ/V.

      Andreas, DL2JAS
      Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
      Hallo Heino, hallo Andreas,

      da habe ich ja noch garnicht drüber nachgedacht.... Man lernt nie aus. Danke für Eure Erklärung.
      Der keine Fehler, dass der Sender (bei UKW) nach dem Einschalten ein wenig daneben liegt, verschwindet offensichtlich langsam von selbst - was mir gar nicht gefällt.....
      Noch kurz eine Info: Ich habe gestern einen Triberg G "gefunden". Es spielt nicht, kracht aber fürchterlich im Lautsprecher. Außerdem fehlen drei silberne Tasten. Meint Ihr, dass sich eine Reparatur lohnt?
      Gruß, Peter
      schabu postete
      Noch genauer: Die Netzspannung ist bei uns mit 230V +/- 10% definiert, also von 207 bis 253V. Da haben wir den Salat.
      Das ist ja auch wohl der Hauptgrund, weshalb moderne Halbleitergeräte seit langem Spannungsregler im Netzteil und zT auch noch in der Schaltung besitzen.


      Wie vieles im Leben ist auch dies eine Frage der verwendeten Hardware und des Standortes. Ich bitte zu bedenken, über welche Stationen ein Elektron wandern muss bis es vom Kraftwerk ins Radio gelangt.

      Es wäre müßig, mögliche Schwachstellen aufzuzeigen aber hier nur einige wenige:

      - Auslastung der Generatoren im Kraftwerk
      - Auslastung der Übertragungsleitungen (110 kV/220 kV/380 kV)
      - Auslastung der Transformatoren in den Umspannungen
      - Klimabedingungen !!
      - Standort des Radiobetreibers

      I.d.R. werden Netzspannungstoleranzen unter 5% eingehalten, alles andere würde Handlungsbedarf für den Energieversorger bedeuten.

      Gruß, Dieter
      Hallo zusammen,
      nun hat der Saba Villingen neue Kondensatoren - die Elkos sind drin geblieben. Ich habe ja weiter oben schon befürchtet, dass eine "Selbstheilung" nichts Gutes ist - der Fehler ist wieder da:
      Der vor dem Abschalten eingestellt UKW-Sender (MW ist ok) muss nach Wiedereinschalten ein wenig nachgeregelt werden. Bei Betriebstemperatur muss noch mal nachgeregelt werden, dann bleibt der Sender stabil. Jetzt brauche ich mal einen Tipp. Danke schon mal.
      Gruß, Peter
      Hallo zusammen,

      das als Teilespender erworbene Radio ist jetzt für Weihnachten bereit. Mal sehen, was mein Sohn dazu sagt.... Nachdem ich Heinos und Ottos Tipps realisiert hatte, war der Fehler weg. Da die EM 84 sehr schwach war, kam noch eine neue hinein.

      Nun sollte es dem Fettfleck aus dem Schallwandstoff an den Kragen gehen. Mir fiel nichts ein, also ging ich zur Textilreinigung meines Vertrauens. Dort wurde der Fleck mit einer Art Hochdruckreiniger bearbeitet. Dabei fiel auf, dass die Schallwand selbst sehr viel Wasser aufnahm. Also wurde die Aktion abgebrochen und ab damit in die Badewanne - so wie hier beschrieben: http://saba.magnetofon.de/showtopic.php?threadid=5524

      Das Ergebnis:




      Danke für die nette Hilfe!
      Gruß, Peter
      Hallo Peter,

      sorry für meine Anmerkung, aber bei diesen blöden streng geometrischen Mustern fällt sofort oben der stark fallende Verlauf nach rechts auf. Unten sieht es ja ganz ordentlich aus.

      Ich hatte das auch schon öfters und mich über dieses dämliche Muster schier schwarz geärgert.

      Der Hang zum Perfektionismus muss nicht sein, primär ist für dich erst mal sicher die Sauberkeit des Stoffes.

      Gruß, Dieter
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