Niedergang von SABA, warum?

      Ein herzliches Hallo von einem Neuling!!! :)

      Mich würde es interessieren, warum es zum Firmenniedergang kam? :?
      Hätte SABA denn keine Alternativen gehabt???

      Da ich neu bin, möchte ich mich erst einmal mit der Geschichte etwas auseinandersetzen und vertraue da auf Eure Hülfe. :)

      Ich hoffe auf reges Antworten ;)

      LG ==elvenqueen==
      Eher nichts zum Untergang. Es gibt noch ein Buch zu den alten Röhrengeräten von SABA. Ansonsten traf es SABA zu einer Zeit, wo auch alle anderen deutschen Mitstreiter in Probleme gerieten, auch Grundig, jedoch gab es dort Hilfen aus Bayern und später trat Philips noch geldgebend auf. Telefunken, Nordmende, SABA, DUAL wurden verkauft. Elac machte m.W. dicht (heute John), bei Braun gab es erste Probleme (Rasierer an Gillette). Kurz zuvor erlebte Deutschland mit der Ölkrise das Zechensterben und danach die Stahlkrise. Das alles ist ein und dasselbe Thema mit womöglich ähnlichen Ursachen. Darum fällt SABA da nicht besonders auf, das war halt nur eines von vielen großen Unternehmen...

      Avatar: thank you :)
      Hallo Norbert,

      für antiquarische Bücher gibt es das ZVAB (Zentrales Verzeichnis Antiquarischer Bücher).

      www.zvab.com

      Falls es dort nichts gibt, kannst Du eine Fernleihe probieren.

      Ich habe das Buch in der Bibliothek des Landesmuseums für Technik und Arbeit in Mannheim entdeckt. Du mußt vor der Ausleihe erst Mitglied werden (kostenlos). Das geht auch telefonisch oder per Mail. Mir wurde das Buch zugeschickt. Zurückgebracht habe ich es dann selbst, weil ich in der Gegend wohne.

      Gruß

      Transistor
      Mein Kenntnisstand ist das der Niedergang von Saba als auch von Grundig und co ,daher zustande gekommen ist da Saba doch Ende 1979/80 begonnen haben Produkte aus den Ausland als Eigenprodukte zu verkaufen.
      Das wurde Ihnen von viellen Saba Stammkunden übel genommen.
      Dazu kam wie bei vielen anderen Firmen auch der Generationswechsel der hatte zu Folge das die Qualität bei Saba nicht mehr gestimmt hat, der Service lies nach .
      Die Fehlerquote bei den Geräten erhöhte sich enorm.
      Statt der gewohnten Qualität kamen Saba Geräte als Sparr-Version auf dem Markt.
      Die Saba Geschäftsleitung wimmelte ab und versprach immer Besserrungen die aber fast immer ausgeblieben sind.Krtisiert wurde das Saba auch zu lange an dem Nussbaumdesign festgehalten hat ,dass von den Kunden als altmodisch angesehen wurde.
      Es dauerte zu lange bis Saba auf Touren gekommen ist
      Dazu ist auch ein Wechsel eingetreten nicht mehr Saba und Co bestimmeten den Trend auf dem Markt sondern die Fern Ost Konkurrenz.
      Auch bei Dual hatte die Qualität gelitten statt einem 1019 oder 1229 wurde auch hier ein Plastikdreher auf den Markt geschleudert. .
      Die Prospekte die Saba hatte aber zeigten plötzlich nicht mehr den High End Reseiver von Einst sondern die Plastikschachtel aus Korea .

      Dazu gab es ständige Übernahmegrüchte

      Das wird auszugsweeise so als Begründung über Saba verlautet.
      Bayernposter postete
      Mein Kenntnisstand ist das der Niedergang von Saba als auch von Grundig und co ,daher zustande gekommen ist da Saba doch Ende 1979/80 begonnen haben Produkte aus den Ausland als Eigenprodukte zu verkaufen.
      Saba hatte vermutlich bereits Ende der 60er erste japanische Geräte zugekauft (Kassettendecks), ganz sicher aber in den 70ern.

      Das wurde Ihnen von viellen Saba Stammkunden übel genommen.
      Es stand nicht drauf, wurde nicht publiziert - das wußte damals niemand.

      Dazu kam wie bei vielen anderen Firmen auch der Generationswechsel der hatte zu Folge das die Qualität bei Saba nicht mehr gestimmt hat, der Service lies nach.
      Saba baute 79/80 mit eine der besten Produktlinien. Die Geräte werden noch heute hoch gehandelt. Würde die Qualität nicht stimmen, wären die Geräte bereits entsorgt worden.

      Die Fehlerquote bei den Geräten erhöhte sich enorm. Statt der gewohnten Qualität kamen Saba Geräte als Sparr-Version auf dem Markt.
      Die Saba Geschäftsleitung wimmelte ab und versprach immer Besserrungen die aber fast immer ausgeblieben sind.
      Das ist in den 80ern passiert.

      Krtisiert wurde das Saba auch zu lange an dem Nussbaumdesign festgehalten hat ,dass von den Kunden als altmodisch angesehen wurde.
      Es dauerte zu lange bis Saba auf Touren gekommen ist
      Das betrifft wohl alle europäischen Firmen gleichermaßen.

      Dazu ist auch ein Wechsel eingetreten nicht mehr Saba und Co bestimmeten den Trend auf dem Markt sondern die Fern Ost Konkurrenz.
      Diesen Trend haben wohl alle Firmen verschlafen. Auch Philips hatte gewaltig zu rudern, konnte jedoch bedingt durch hohe Rücklagen und weil Audio/Video nur ein Teilbereich des Firmenportfolios war, die Verluste aus eigener Kraft auffangen. Telefunken war ähnlich groß wie Philips, schaffte es jedoch nicht, zu überleben.

      Auch bei Dual hatte die Qualität gelitten statt einem 1019 oder 1229 wurde auch hier ein Plastikdreher auf den Markt geschleudert. Die Prospekte die Saba hatte aber zeigten plötzlich nicht mehr den High End Reseiver von Einst sondern die Plastikschachtel aus Korea .
      Was will man machen, wenn die deutschen Produkte zu teuer sind, die Japaner aber sehr viel billigere Ware auf den Markt werfen? Die DUAL-Geräte waren zwar aus Plastik, aber keinesfalls Müll. Ebenso gab es damals noch keine Waren aus Korea. Damals stand es in den Zeitungen und Zeitschriften zu lesen: die Produkte sind zu teuer. Die EU versuchte durch Strafzölle der Lage Herr zu werden. Nebenbei verbot man lange Zeit den Import von Fernsehern mit einer Diagonale (ich glaube) > als 51 cm.

      Um den genauen Niedergang bei der SABA zu dokumentieren, müsste man Betriebsprüfer oder ähnliches sein, dem alle Unterlagen aus der fraglichen Zeit zur Verfügung stehen. Das ganze dürfte Folge der Verkettung vieler Faktoren sein: Änderung des Käuferverhaltens (Preis wichtiger als Qualität), zu teurer Produktionsstandort Deutschland/Europa, keine finanziellen Rücklagen, keine echte High-End-Schmiede, sondern ein Zwitter (also Massenmarkt, jedoch mit höherer Qualität bedient), was auch bedeutet, dass es zuviele Mitarbeiter gab, d.h. das Auffangen von wirtschaftlichen Turbulenzen kann nur noch über Banken/Investoren aufgefangen werden bzw. über den massiven Stellenabbau.

      Möglicherweise hatten all die größeren Unternehmen so oder so keine Überlebenschance...
      Um den genauen Niedergang bei der SABA zu dokumentieren, müsste man Betriebsprüfer oder ähnliches sein, dem alle Unterlagen aus der fraglichen Zeit zur Verfügung stehen. Das ganze dürfte Folge der Verkettung vieler Faktoren sein: Änderung des Käuferverhaltens (Preis wichtiger als Qualität), zu teurer Produktionsstandort Deutschland/Europa, keine finanziellen Rücklagen, keine echte High-End-Schmiede, sondern ein Zwitter (also Massenmarkt, jedoch mit höherer Qualität bedient), was auch bedeutet, dass es zuviele Mitarbeiter gab, d.h. das Auffangen von wirtschaftlichen Turbulenzen kann nur noch über Banken/Investoren aufgefangen werden bzw. über den massiven Stellenabbau.

      Möglicherweise hatten all die größeren Unternehmen so oder so keine Überlebenschance

      WIESO IST DER GENAUE GRUND NICHT BEKANNT WARUM SABA ZU GRUNDE GEGANGEN IST?
      Weil es wie beschrieben eine Kette von Faktoren war. Nach Studium des Schwer-Buches bin ich zur Ansicht gelangt, dass auch Herr BS nicht genau wußte, was vorging.

      SABA wurde nicht verkauft, weil die Qualität nicht stimmte, sondern weil schlicht die Umsatzzahlen bzw. Gewinnmargen nicht mehr ausreichten. Und das hatte viele Ursachen, zumal es wie beschrieben ja kein SABAtypisches Phänomen war, sondern die gesamte deutsche HiFi-Industrie erfasste. Selbst die heute noch aktive Loewe kam damals mächtig ins Schwimmen und wurde m.W. heimlich, still und leise von Philips unterstützt. Nur die ganz kleinen Firmen, die HighEnder und die Spezialisierten (Rundfunkzulieferer, PA-/Studio-Anlagen etc.) überlebten. Auch wenn z.B. Grundig erst viel später abgewickelt wurde, war man doch zur gleichen Zeit wie alle anderen am Boden, hatte jedoch mit der deutschen Bank und dem bayerischen Staat mächtige Stützen, wobei später auch hier Philips als kurzfristiger Retter in Erscheinung trat. Der reaktivierte Max Grundig konnte auch nichts ausrichten.

      Ich denke, der Hauptfaktor war der Preis. Die Mehrheit der Kunden waren nicht bereit, Monatslöhne zu opfern, um an eine HiFi-Anlage zu kommen, besonders dann nicht, wenn man viel billigere Alternativen geboten bekam - das gab es ja vorher nicht.
      Stimmt, Monatslöhne waren ein haufen Holz für "Unterhaltung"

      Aber sind wir ( die Gesellschafft) nicht alle ein bischen schuld am allgemeinen Wirtschaftsdrama ?
      Wenn wir ehrlich sind und uns in unseren Wohnungen umschauen, dann sehen wir doch Geräte von Sony, Yamaha, Moulinex und X unbekannte Asiaten.
      Nun mal von unseren Sammelobjekten abgesehn!
      Vor vielen Jahren stand da Saba, Telefunken, Grundig und am Küchenmixer AEG drauf, aber die waren (sind) teurer, wegen der Handarbeit und Selbstproduktion.
      Es gab ja auch an jeder Ecke ein " Radio und Fernsehgeschäft" und heute ? Leider nur in der nächsten größeren Stadt ein Mediamarkt und selbst die Discounter wie Aldi und Lidl führen heute keine Voigtländer Cameras mehr oder elde Teile von Zeiss sondern ????
      Es will halt keiner mehr was ausgeben, es muss ja alles billig sein, aber natürlich will auch jeder mehr Lohn.
      Wo der hörere Lohn herkommen soll ist doch der Masse egal, man streikt halt dann.
      Und da in Asien eben Jahre früher die Fließbänder mit Plastikgehäusen liefen hatte man einen gewissen Vorteil. Weil z.B. ein von Hand gemachtes und lackiertes Holzgehäuse halt reichlich mehr Aufwand machte und dann halt kostete.

      Stimmts oder hab ich Recht ? *g
      Übrigens, mein Küchenmixer ist von AEG !! :lachen:
      Mike Rosoft,
      Auf der anderen Seite hat man solch ein Gerät einmal gekauft. Dann hatte man locker 20 Jahre Ruhe, abgesehen mal von einer Reparatur, mit der richtigen Werkstatt aber auch nach über 10 Jahren noch kein Problem.

      Man konnte auch noch auf ein Gerät seiner Wahl sparen, die Geräte wurden meistens über mehrere Jahre gebaut. Ersatzteile gab es auch noch viele viele Jahre später.

      Heute kauft man eine Kompaktanlage aus einem Guß mit CD Player für 99,-- Der Player gibt nach ca. 2 Jahren den Geist auf und man kauft neu. Da kann ein Gerät selbst während der Garantiezeit anscheinend schon wegen mangelnder Ersatzteile nicht mehr repariert werden.

      Die Produktpalette wird schneller gewechselt, als die Geräte verkauft werden können. Dabei kommt es nicht zu Verbesserungen. Die Geräte werden eher schlechter, häufig wird aber wohl ein gleiches Gerät nur in ein anderes Gehäuse gepackt.

      Band ab - Band läuft,

      Rainer
      rolie384 postete
      ...Heute kauft man eine Kompaktanlage aus einem Guß mit CD Player für 99,-- Der Player gibt nach ca. 2 Jahren den Geist auf und man kauft neu. Da kann ein Gerät selbst während der Garantiezeit anscheinend schon wegen mangelnder Ersatzteile nicht mehr repariert werden....
      Was ja im Sinne aller ist: die Industrie verdient mehrmals und wir können uns alle 2 Jahre den neuesten Design-Billigheimer ins Zimmer stellen. Nach 10 jahren kommt man dann auf 500 Euro, hat aber immer neues Spielzeug zwischendurch gehabt :D
      Ich möchte hier noch erwähnen, das mit Ausnahme von Philips die Grund- und Schlüsseltechnologien(Elektronik, Bildschirmdisplays) oft bei Unternehmen aus Japan und Korea liegen. Grundig hatte noch ein bisschen was in den 90ern.
      Loewe, Metz, Technisat und T + A müssen eigentlich alles zukaufen. Machen dann mit eigenem Design und Ideen hochwertige Varianten von Stangenware.

      Im Lautspecherbau sieht es noch etwas anders aus.
      Zitat Highlander:
      Was ja im Sinne aller ist: die Industrie verdient mehrmals und wir können uns alle 2 Jahre den neuesten Design-Billigheimer ins Zimmer stellen. Nach 10 jahren kommt man dann auf 500 Euro, hat aber immer neues Spielzeug zwischendurch gehabt :D
      -------------

      Öhm Highlander? :grins:
      also die " Königin von Saba" auf den Speermüll und dafür jedes Jahr eine neue Komaktanlage von Schneider ins Wohnzimmer stellen ? :ugly:

      weja, bitte nicht, sonst hätten wir kein Forum ! :grins:
      Mike Rosoft,
      Bayernposter postete
      Ich muss hier leider recht geben der niedrige Preis der Billiganbieter haben den Markt kaputt gemacht.
      ...
      Nee, dann wäre ja kein Markt mehr da ;)

      Sagen wir mal treffender "der Markt hat sich in eine Richtung entwickelt,
      in der die bekannten Europäischen Traditionsfirmen keinen Platz mehr
      gefunden haben".

      Übrigens: wie Jürgen schon schrieb - die Gründe für den Niedergang
      eines Unternehmens sind mannigfaltig. Oft ist es eine Kombination
      aus vielen Faktoren - nie liegt nur ein Grund vor.

      Eines ist hier noch gar nicht angeklungen. Sobald ein Unternehmen
      an der Börse ist (oder einer an der Börse operierenden Kapitalgesell-
      schaft einverleibt wird...), wird es zum Spielball der Aktienkurse.
      Da kann es dann schon mal lukrativ sein, ein ansich gesundes Unter-
      nehmen trotzdem zu schliessen, weil sich dadurch der Aktienkurs
      des Mutterkonzerns steigern lässt. Offen sagen/schreiben tut das natürl.
      niemand - da heisst`s dann immer: "Zu teuer", "ineffektiv", "Löhne zu
      hoch"; "Standordprobleme" usw. usw.

      Gruss
      Saba Daba Dooooo