Saba Freiburg 100 Automatik

      Ich weiß, dass es keine dummen Fragen, sondern nur dumme Antworten gibt, trotzdem hier schon meine Generalentschuldigung als Neumitglied in diesem Forum.
      Ich habe mir (als älteres Semester) meinen Jugendtraum den o.a. Freiburg (restauriert) und in einem unschlagbar schönen Zustand zugelegt und 3 Monate Freude daran gehabt. Jetzt hat er - bei weiterhin voller Beleuchtung, Heizung etc.- den Betrieb eingestellt. Meine Vermutung: Spannungsprobleme (Trafo-Gleichrichter)Jetzt das erste Problem: Ich möchte erstmal auf keinen Fall das Chassis herausbauen, weil ich es noch nicht gemacht habe und keinen Schaden anrichten möchte, 2. Problem: Ich kann den Gleichrichter von außen nicht orten (nicht lachen!) Wäre toll, wenn mir jemand auf die Sprünge hilft - vielleicht sogar mit einem Bild.

      Herzlichen Dank im voraus

      Peter
      ps. jeder fängt mal klein an!
      Hallo Peter,

      ich kenne das Freiburg 100 zwar nicht, aber du wirst ohne Ausbau des Chassis vermutlich nicht viel ausrichten können, da der Gleichrichter meist seitlich an das Chassis geschraubt ist.

      Der Ausbau ist auch nicht so schwierig. Es sollte reichen, wenn du die 4 Schrauben in der Bodenplatte löst. Mit ein bischen Gefummel lässt sich das Chassis dann nach hinten herausziehen.

      Danach können Dir die Technikexperten hier im Forum bestimmt weiterhelfen.

      Gruß,
      Christian
      Hallo Peter. Ich schliesse mich meinem Vorredner an. Ohne Chassiausbau kommst du nicht an den Gleichrichter dran. Der befindet sich (von hinten ins Gerät gesehen) rechterseits unterhalb des Trafos und ist da an das Gehäuse geschraubt. Siemens irgendwas. Ich habe dir mal ein Bild aus einem anderen Beitrag) rausgesucht, das das Teil an einem anderen Saba zeigt. Dein Gleichrichter wird zwar grösser sein, aber sehr ähnlich und an der gleichen Stelle:


      Mir stellt sich aber doch die Frage, worauf du deine Hoffnung stützt, dass der Grund des Defektes am Gleichrichter zu suchen ist?
      Viel häufiger bei diesen Geräten sind defekte Teer und/oder Wima-Kondensatoren (auch Malzbonbons genannt). Wenn dein Radio noch nie überholt wurde, wäre der erste Schritt, ALLE diese Kondensatoren auszuwecheln.

      Der alte Selen-Gleichrichter ist allerdings auch ein Teil, das man "gerne" Austauschen kann. Dabei ist zu beachten, dass man anschliessend einen Vorwiderstand braucht, da "moderne" Dioden einen geringeren Innenwiderstand haben und man dieser Tatsache Rechnung tragen muss.

      MfG
      Matthias
      Geht ned gibts ned.
      Hallo Mathias,

      mir ist vor dem Kauf versichert worden, dass das Gerät von einem Fachmann restauriert worden ist und es spricht alles dafür, dass es so ist, denn es ist äußerlich in einem Note 1 Zustand und innen ebenfalls alles sauber wie fabrikneu. Es sollen alle Kondensatoren ausgetauscht worden sein etc. pp, unters Chassis habe ich noch nicht geschaut. Der Ausfall hat sich Tage vorher schon angekündigt, indem -begleitet von einem Geräusch wie ein "Überschlagsknack" der Sound für Sekundenbruchteile aussetzte begleitet von einem Aussetzen des "magischen Auges". Die Beleuchtung, Heizung der Röhren (Servos etc.) ist davon nicht betroffen und ist auch noch jetzt in Betrieb. Ich gehe von einem Wegfall der Anodenspannung aus, habe aber noch nirgendwo gemessen.

      Ganz herzlichen Dank für das Bild -Bilder sagen mehr als tausend Worte- bin gerne für weitere Anregungen dankbar.

      Viele Grüße

      Peter
      Es sollen alle Kondensatoren ausgetauscht worden sein etc. pp, unters Chassis habe ich noch nicht geschaut

      Dann wurde aber wahrscheinlich der Gleichrichter auch auf Dioden umgebaut.

      Die beschriebenen Symptome hatte ich an meinem Freudenstadt 7 auch, da war ein (drahtgewickelter) Widerstand am durchbrennen. Den konnte man im Eingeschalteten Zustand aufblitzen sehen. Es Knackte in dem Moment und das Magische Auge setzte kurz aus. Ist er dann vollends durchgebrannt, bleibt es still. Man konnte das aber auch deutlich riechen.
      Das ist aber jetzt ziemliche Kaffeesatzleserei. So ein Defekt kann viele Gründe haben...
      Geht ned gibts ned.
      Hallo Peter,

      schreiben kann man viel, ob das alles gemacht wurde wie angepriesen steht in den Sternen. Wenn sich jemand wie Du schon nicht zutraut das Chassis auszubauen ist wohl davon auszugehen, dass es auch an Grundlagenwissen mangelt. Meine Empfehlung wäre also, das Radio in fachkundige Hände zu geben. Möglicherweise wohnt in Deiner Nähe ein solcher Fachmann, daher wäre ein Hinweis auf den momentanen Standort des Radios hilfreich.

      Freundliche Grüße Otto
      Gruß Otto
      Hallo Otto,
      schönen Dank für Deinen Beitrag, der auch etwas richtiges enthält. Allerdings liegt es bei mir nicht so sehr am Zutrauen oder an der Fachkenntnis, sondern an meiner Erfahrung: nämlich der, dass man lieber dreimal fragt, bevor man forsch an eine Sache herangeht und dann etwas beschädigt, was nicht mehr gut zu machen ist.
      Ich denke da einfach an Tricks und Hinweise, die jemand geben kann, der genau dieses Gerät schon in den Fingern gehabt hat und weiß, dass man um ein Beispiel zu erfinden, beim Herausziehen nach 5 cm das Chassis 2 cm anheben muss, weil sonst sofort die Scalenscheibe zerspringt - oder ähnliches mehr. Mein letzter Umgang mit Geräten dieser Art ist ca. 60 Jahre her - man möge mir einiges nachsehen.

      Ebenso freundliche Grüße

      Peter
      Hallo Peter,

      nach den von Dir beschriebenen Symptomen , und wenn in der Tat
      die Kondensatoren neu und richtig sind ;)
      dann würde ich , ebenso wie Matthias, einen Widerstand im Netzteil vermuten
      ( im Schaltbild R135 , 470 Ohm, 2 Watt ) .
      Dieser Widerstand, der sich in den meisten SABA´s an dieser Stelle findet,
      ist so oft defekt, daß man sich beinahe fragen muß, ob man den nicht
      standardmäßig, ebenso wie die teervergossenen Kondensatoren und
      die Elkos , tauschen sollte....

      Wie Matthias sagt: Kaffeesatzleserei. Aber es wäre einen ersten Versuch wert !

      Grüße
      Martin
      Hallo Peter,

      ich denke, leider eher nicht. Der sitzt meist, ich denke auch beim Freiburg
      100, unter dem Netztrafo , unten im Chassis, ganz zum hinteren Chassisrand hin.... Ein größerer, schwarzer Widerstand, drahtgewickelt und schwarz lackiert.

      Der Ausbau des Chassis ist aber nicht wirklich schwer: Die 4 großen
      Schrauben am Boden des Gehäuses lösen und den Lautsprecherstecker abziehen, da ist ja Nichts gelötet ! Und dann das Chassis vorsichtig herausziehen,
      da geht schon Nichts kaputt. Auf einem großen Tisch arbeiten, auf dem Gehäuse und Chassis Platz haben, dann paßt das schon....

      Bitte beachten: Einschalten des Radios nur mit angeschlossenem Lautsprecher !

      Anbei noch der Schaltplanauschnitt vom Netzteil:



      Grüße

      Martin
      Hallo Peter,

      also dann langer Rede kurzer Sinn: 1 Decke auf den Tisch und das Radio mit dem Gesicht drauflegen. Rückwand abnehmen, danach die 4 Befestigungsschrauben im Gehäuseboden entfernen. Radio zurück in Normalposition, Lautsprecherstecker ziehen und das Chassis herausziehen, "muss nicht nach 5 CM angehoben werden" :-).
      Dann stellst Du das Chassis hochkant auf den Trafo und unterziehst das Ganze einer eingehenden optischen Kontrolle, manchmal springt einem dabei schon die eine oder andere Gemeinheit ins Auge.

      Freundliche Grüße Otto
      Gruß Otto
      Hallo Otto,
      1. Meldung von der "Front". Wie Martin schon angedeutet hat, hat es den 470 Ohm weggebraten. Der Grund ist noch unbekannt. Eine Strommessung an dieser Stelle -Messbereich 10 A- ist nicht möglich, (Riesenstrom) es sieht fast wie ein Kurzschluss hinter dem R aus. Der Elko C132 ist löttechnisch belegt wie ein Spinnennetz - also viel Gepuzzle, um sich der Schwachstelle zu nähern.

      Viele Grüße aus Bornheim

      Peter
      donpedro postete
      Hallo Otto,
      1. Meldung von der "Front". Wie Martin schon angedeutet hat, hat es den 470 Ohm weggebraten. Der Grund ist noch unbekannt. Eine Strommessung an dieser Stelle -Messbereich 10 A- ist nicht möglich, (Riesenstrom) es sieht fast wie ein Kurzschluss hinter dem R aus. Der Elko C132 ist löttechnisch belegt wie ein Spinnennetz - also viel Gepuzzle, um sich der Schwachstelle zu nähern.

      Viele Grüße aus Bornheim

      Peter



      Hallo Peter,
      die beiden elko's C131 und C132 befinden sich beiden im blechbecker oben auf dem chassis. Am kreuzpunkt C132 mit widerstand R135 geht noch einem leitung hoch.
      Wie im schaltplan zu lesen ist fliesst ja nur ganze 115mA am punkt bevor c131 also auf der stelle wo R135 ist angelotet solte es schon weniger sein.
      Einfach neue widerstand einloten und mal messen NACH dem widerstand wieviel strom dann tatsachlich lauft. Dass kannst du einfach machen im stand 10A mit deinen multimeter.

      Wenn die gemessene strom reichlich mehr ist als angegeben im schaltplan musst du weiter suchen, es kann aber ebensogut sein das durch den alter des widerstandes der einfach kaputt gegangen ist.

      Gruss,
      Peter :daumen: